Die zahnkrone ist vollständig vom Zahnschmelz, medizinisch Substantia adamantina und englisch Enamel genannt, überzogen. Der Zahnschmelz schützt den Kern des Zahnes, das Zahnbein, Dentin. Der Zahnschmelz bestimmt zudem die äußere Form der Zahnkrone. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz des Körpers und besteht zu 98% aus anorganischen Bestandteilen.
Substantia adamantina
Englisch: enamel
Der in der Mundhöhle sichtbare Teil des Zahnes ist die Zahnkrone. Sie ist vollständig vom Zahnschmelz überzogen, und schützt den Kern des Zahnes, das Zahnbein (Dentin). Er bestimmt die äußere Form der Zahnkrone. Dieser Zahnschmelz ist die härteste Substanz des Körpers und besteht zu 98% aus anorganischen Bestandteilen, dem Hydroxylapatit. Der Zahnschmelz ist die härteste Substanz im menschlichen Körper, sodass der Zahnarzt ihn nur mit Instrumenten bearbeiten kann, die mit Diamantkörnern besetzt sind.
Da der Zahnschmelz nicht durchblutet ist, kann einmal zerstörter Zahnschmelz nicht wieder aufgebaut werden und ist unwiederbringlich verloren. Auch Nerven sind im Schmelz nicht vorhanden, sodass auch keine Schmerzen entstehen können, wenn bei einer Karies nur der Zahnschmelz zerstört wird. Erst wenn der kariöse Prozess das Dentin erreicht, treten Schmerzen auf, da das Dentin von Kanälchen durchzogen ist, in denen Nervenfasern verlaufen, die den Schmerz zum Zahnmark weiterleiten.
Beim Zahnschmelz handelt es sich um das härteste Gewebe im menschlichen Körper. Zu ca. 95 % besteht er aus anorganischem Material, was bedeutet, dass sich dort keine lebenden Zellen, Blutgefäße oder Nerven befinden. Er wird durch die Ameloblasten zu Beginn des Lebens aufgebaut. Danach gehen diese zugrunde, weswegen er nicht wieder regeneriert werden kann. Verschiedenste Elemente sind darin enthalten, unter anderem: Calcium, Natrium, Fette und Proteine. Der größte Teil besteht jedoch aus Hydroxilapatit. Hierbei handelt es sich um es sich um ein Mineral, welches unter anderem Phosphat enthält.
Bei Kontakt mit Fluoriden kann sich Fluorapatit bilden, welcher sehr viel härter und weniger anfällig gegenüber äußeren Reizen ist. Darauf beruht die positive Wirkung der täglichen Zahnfluoridierung über die Zahnpasta. Weiterhin ist der Zahnschmelz aus Schmelzprismen aufgebaut, wobei die Länge der Prismen die Schmelzdicke (max. 2,5 mm) bestimmt. Die Prismen wiederum sind über zwischenprismatischen Schmelz verbunden, wodurch die hohe Stabilität entsteht.
Auf der Oberfläche des Zahnschmelzes bildet sich das Zahnschmelzoberhäutchen. Es handelt sich um einen dünnen Film aus organischen Material, der auch die restlichen Oberflächen in der Mundhöhle bedeckt. Beim Zähne putzen wird dieser Belag vom Schmelz entfernt, bildet sich aber schnell wieder aus Bestandteilen des Speichels. Das Oberhäutchen ist etwas völlig anderes als die bakterielle Plaque. Es hat keine krank machende Bedeutung.
Die Entwicklung des Zahnschmelzes beginnt bereits im Kieferknochen vor dem Durchbruch in die Mundhöhle. Beim Durchbruch ist er abgeschlossen. Die Zellen, die den Schmelz erzeugen heißen Ameloblasten oder Adamantoblasten. Nachdem die Schmelzbildung abgeschlossen ist, gehen die Ameloblasten zugrunde, da sie weiterhin nicht mehr gebraucht werden. Bei der Schmelzbildung kann Fluorid in den Hydroxylapatit eingebaut werden. Dies ist möglich durch die Gabe von niedrigen Dosen von Fluoridtabletten bei den Kindern. Zu hohe Gaben von Fluorid kann zur so genannten Fluorose führen. Dabei kommt es zu Verfärbungen des Schmelzes, die zwar nicht den Schmelz zerstören, aber die Kosmetik beeinflussen. Daher sollten die Dosierungsangeben des Zahnarztes unbedingt befolgt werden.
Beim Zahnschmelz handelt es sich um weitestgehend anorganisches, also „nicht belebtes“ Material. Dies bedeutet, dass es nicht nachträglich durch Zellen aufgebaut werden kann. Ist der Zahnschmelz einmal verloren gegangen, egal ob durch Karies, Zahnabbruch oder säurebedingte Erosion, kann er nur noch durch das Einbringen von externem Material wiederhergestellt werden.
Bei diesen Materialien handelt es sich heute vorwiegend um zahnfarbenen Kunststoff. Dafür muss zuerst die Karies entfernt und der Zahn mit verschiedenen Mitteln vorbehandelt werden, um einen Verbund zwischen den zwei Phasen herzustellen. Früher wurde für Füllungen häufiger das silberfarbene Metall Amalgam verwendet.
Im Unterschied zu einem kariösen Defekt muss hier noch die Entmineralisierung genannt werden. Hierbei handelt es sich um eine säurebedingte Rauigkeit/Anrauung des Schmelzes, bei der Elemente aus der oberflächlichsten Schmelzschicht ausgelöst werden. Diese können durch Remineralisierung, also dem Wiedereinbau der ausgelösten Elemente, allerdings wieder eingebracht werden. Dabei hilft eine regelmäßige Fluoridierung, da sie den Zahnschmelz stärkt.
Siehe auch: Wie kann man Zahnschmelz wieder aufbauen?
Es gibt verschiedenste Zahnpasten, welche den Zahnschmelz durch das tägliche Putzen härten. Ursächlich für die Härtung ist der Inhaltsstoff Fluorid. Ist dieser in der Zahnpasta enthalten, kann der Zahnschmelz remineralisieren und so die oberste Schmelzschicht jeden Tag wieder neu gehärtet werden.
Grundsätzlich wird jedem Erwachsenen empfohlen, zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta zu putzen.
Zusätzlich sollte einmal wöchentlich die Zahnpflege um die Anwendung eines Flouridgels erweitert werden. Hierbei handelt es sich um eine stark fluoridhaltige Zahnpasta, welche den Schmelz vor Karies schützt. Dies wird von vielen Herstellern angeboten, besonders häufig wird jedoch Elmex Gelee® angewendet.
Obwohl der Zahnschmelz die härteste Substanz des Körpers darstellt, ist er nicht unangreifbar. Bakterien in den Zahnbelägen erzeugen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Seltsamerweise beginnt eine solche Zerstörung nicht an der Oberfläche des Schmelzes, sondern dicht darunter ohne dass die oberste Schicht einbricht. In dieser Situation kann der Prozess mit Hilfe einer Fluoridierung noch repariert werden. Ist jedoch die Oberfläche erst zerstört, schreitet die Karies weiter fort und kann nur durch eine Zahnfüllung gestoppt werden. Auch saure Fruchtsäfte greifen den Zahnschmelz an, indem sie die Oberfläche anrauen. Werden dann die Zähne geputzt, so kommt es zur Abtragung der angerauten Schicht. Daher sollte nach dem Genuss von sauren Säften immer eine Weile mit dem Zähneputzen gewartet werden.
Zahnschmelzabbau kann über verschiedene Wege stattfinden. Allen voran steht der bakterienbedingte, kariöse Zahnschmelzverlust. Über eine Plaqueanlagerung an den Zähnen werden Bakterien am Zahnschmelz ansässig und bilden durch ihre Stoffwechselprodukte immer größer werdende Löcher.
Weiterhin ist hier der säurebedingte Zahnschmelzabbau zu nennen, auch Erosion genannt. Hierbei bildet häufige und vor allem regelmäßige Säurezufuhr, beispielweise über Softdrinks oder häufiges Erbrachen, einen niedrigen pH-Wert im Mund, welcher eine andauernde Entmineralisierung auslöst. Diese kann der Körper aufgrund der großen Einwirkzeit nicht mehr selbst regulieren - es kommt zum Zahnschmelzabbau.
Eine weitere Möglichkeit stellen mechanische Faktoren dar. Hierbei handelt es sich um den Zahnschmelzabbau aufgrund von nächtlichem Zähnepressen oder –knirschen sowie einer falschen Putztechnik.
Unter einer Zahnschmelzstörung versteht man eine Fehlbildung des Zahnschmelzes. Sie kann genetisch bedingt sein, wie im Fall der Amelogenesis imperfecta. Hierbei fehlen die schmelzbildenen Zellen, die Ameloblasten, wodurch kein Zahnschmelz vorhanden ist und die Zähne von Beginn an ohne äußere Einwirkung stark geschädigt sind.
Aber auch durch falsches Verhalten oder Fehlernährung im Kindesalter können Schmelzstörungen ausgelöst werden. Vor allem bei einer Überfluoridierung treten häufig braune Flecken auf den bleibenden Zähnen auf, welche dann zusätzlich noch sehr kariesanfällig sind. Eine zu hohe Dosis an Fluorid tritt dann ein, wenn Kinder zusätzlich zur normalen Nahrung und fluoridhaltiger Zahnpasta noch Fluoridtabletten über einen langen Zeitraum verabreicht bekommen.
Wie bei der Fluorose kommt es bei der Amalogenesis imperfecta ebenfalls zu Braunverfärbungen des Schmelzes. Diese sind das Produkt einer unvollständigen Schmelzbildung. Die Ursache liegt in einer meist erblich bedingten Fehlbildung bei der Schmelzbildung. Der Rest des Zahnes ist normal ausgebildet. Da die Fehlbildung kosmetisch stört, muss sie durch prothetische Maßnahmen beseitigt werden.
Ebenfalls eine Entwicklungsstörung ist die Schmelzhypoplasie. Im Zahnschmelz sind weißliche Flecken eingelagert. Die Schmelzhypoplasien können hauptsächlich entstehen, wenn der Kalkhaushalt nicht in Ordnung ist. Bei der heutigen Rachitisprophylaxe mit Vitamin D ist aber die Entstehung von solchen Hypoplasien selten geworden. Auch Infektionskrankheiten oder Ernährungsstörungen können zu Hypoplasien des Zahnschmelz führen. Aus der Lage der Flecken im Schmelz kann man Rückschlüsse ziehen, zu welchem Zeitraum der Schmelzentwicklung diese Störungen aufgetreten sind.
Bei Zahnschmelzdefekten handelt es sich häufig um die Erkrankung Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Sie wird meistens im Kindesalter entdeckt und zeichnet sich durch eine gestörte Zahnschmelzstruktur und Zahnverfärbung und damit einhergehender Brüchigkeit aus.
Vor allem Schneide- und Backenzähne sind davon betroffen, Milchzähne jedoch eher selten. Die erkrankten bleibenden Zähne besitzen eine cremig-weiße bis gelbliche Farbe und sind von ihrer Beschaffenheit weicher und poröser als gesunde Zähne. Dies führt weiterhin dazu, dass die Zähne sehr sensibel auf äußere Reize wie heiß oder kalt reagieren. Die Zahnhygiene wird zum Problem, da sie nicht mehr ohne Schmerzen durchgeführt werden kann.
Die Ursache ist laut aktuellen Studien noch nicht komplett geklärt, bisher ist nur bekannt, dass der Phosphatanteil im Zahnschmelz bei Erkrankten geringer ist als normal. Wird diese Erkrankung nicht behandelt, können Zahnteile schon bei normaler Belastung abplatzen. Dann bildet sich rasch eine Karies aus.
Die Behandlung erfolgt je nach Ausprägungsgrad der Krankheit über lokale Fluoridierungsmaßnahmen, Fissurenversiegelungen, Füllungen oder Überkronung der betroffenen Zähne.
Aber auch normal entwickelter Zahnschmelz kann Defekte aufweisen. Aufweichung durch Säure, Abrieb durch Zähneknirschen oder Kariesläsionen hinterlassen Strukturdefekte.
Schmerzen am Zahnschmelz sind äußerst untypisch, da der Zahnschmelz keine belebte Substanz ist. Manchmal strahlen jedoch Zellfortsätze aus dem Inneren des Zahnes in den Schmelz ein. Dann können auch schon geringe Schmelzdefekte sehr stark schmerzen.
Problematischer sind häufig jedoch dunkle Fissuren in den Backenzähnen. Meist denkt man, es handelt sich nur um eine kleine Schmelzverfärbung oder -karies, aber unter der Fissur ist ein für das Auge nicht sichtbares großes Loch, welches den Zahn schon stark ausgehöhlt hat und damit starke Schmerzen auslöst.
Das könnte Sie auch interessieren: Ursachen für Zahnschmerzen
Der Zahnschmelz bedeckt die Oberfläche der Zahnkrone und schützt sie vor äußeren Einflüssen. Er ist die härteste Substanz des Körpers und besteht zu 98% aus anorganischen Substanzen, dem Hydroxylapatit. Er verdankt seine Entstehung den Adamantoblasten. Während der Entwicklungsphase können Störungen auftreten, die später zu farblichen Veränderungen des Schmelzes führen. Säuren greifen den Zahnschmelz an und führen zu dessen Zerstörung. Fluoride können die Löslichkeit des Zahnschmelzes verringern.
Eine Übersicht aller bereits veröffentlichten Themen aus dem Bereich der Zahnmedizin finden Sie unter Zahnmedizin A-Z