Bleaching für Zähne

Synonym

Zahnaufhellung, Bleichen

Englisch: bleaching

Definition

Unter Bleaching versteht man das künstliche Aufhellen der Zahnoberfläche durch verschiedene technische und chemische Verfahren. Verfärbte Zähne erhalten somit wieder ein strahlendes Weiß.

Ursachen von Zahnverfärbungen

Je älter ein Zahn wird, desto länger ist er äußeren Einflüssen, wie färbenden Lebensmitteln, ausgesetzt. Ein Zahn durchlebt also einen natürlichen Nachdunkelungsprozeß. Diese Nachdunkelung kann durch Nahrung und Getränke entsprechend beschleunigt werden. So wirkt das häufige Trinken von Kaffee und Tee zahnverfärbend. Auch das Rauchen färbt die Zähne dunkler.

Aber auch durch Kariesbefall und Zahnentzündungen können sich Zähne verfärben. Die Farbe der Zähne ist dann meistens gelblich-bräunlich. In der Regel verfärben sich alle Zähne des Gebiss gleich, sodass eine Verfärbung dem Betrachter zunächst nicht auffällt. Erst das Vergleichen mit der natürlichen Zahnfarbe (z.B. durch Auflegen einer Musterfarbpallette neben den Zahn) macht den Schweregrad der Verfärbung deutlich.

Des Weiteren können Verfärbungen auch dann entstehen, wenn die Zahnpulpa abstirbt (z.B. bei Nervenentzündungen und anschließender Wurzelbehandlung). Meistens sind die dadurch entstehenden Verfärbung aber nicht in dem gesamten Gebiss, sondern nur am betroffenen Zahn zu sehen.

Bleaching-Produkte

In vielen Fällen werden für das Bleaching eine Wasserstoffperoxid- Basis genutzt.
Wasserstoffperoxid- Moleküle können in die Zahnhartsubstanz (Zahnschmelz und Dentin) eindringen und dort Sauerstoff- Radikale abgeben. Radikale sind Moleküle, welche sehr reaktionsfreudig sind und mit anderen Molekülen schnell eine Verbindung eingehen. 
Die in der Zahnsubstanz freigesetzten Sauerstoff- Radikale neigen dazu mit Farbpartikeln chemisch zu reagieren. Die Folge dieser chemischen Reaktion ist, dass die Eigenschaft dieser Partikel verändert wird und sie deshalb farblos erscheinen.

In der Zahnarztpraxis kommen wesentlich höher dosierte Zahnaufhell-Produkte zum Einsatz. Da sie besonders ätzend auf das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut wirken, dürfen sie nur vom Zahnarzt selbst oder dessen ausgebildetem Fachpersonal aufgetragen werden.
Die meisten dieser Mittel werden auf den Zahn aufgebracht und anschließend mit kurzwelligem Licht bestrahlt. Dadurch wird die aufhellende Wirkung intensiviert.

Es gibt mehrere Produkte, die die Zähne aufhellen, wobei die einfachste vom Patienten selbst zuhause angewendet werden kann.
Die Vielfalt der angebotenen Bleaching Produkte können Sie der nachfolgenden Übersicht entnehmen:

Bleaching-Set

Neben dem Bleaching des Zahnarztes gibt es auch frei verkäufliche Bleaching Kits. Dabei ist das Prinzip aber vergleichbar mit dem Set des Zahnarztes, variabel ist die Konzentration des Wasserstoffperoxids, was bei den frei verkäuflichen Bleaching Kits wesentlich geringer ist.

In dem Set befinden sich ebenfalls eine Kunststoffschiene für Oberkiefer und Unterkiefer, die allerdings nicht individuell angefertigt worden sind und daher möglicherweise schlecht oder gar nicht passen. Gefahr dabei ist, dass die Schiene so schlecht abschließt, dass das Zahnfleisch Kontakt zu dem Wasserstoffperoxid-Präparat bekommt und dadurch gereizt oder verletzt wird.

Daher gilt besondere Vorsicht bei der Anwendung. Um individuell ein passendes Präparat zu benutzen, kann eine Absprache mit dem behandelnden Zahnarzt aufklären und ein Komplikationsrisiko dadurch verringern.

Bleaching-Streifen:

Handhabung: Streifen werden an der Vorderseite der Zähne angeklebt.
Bemerkung: Komplizierte Handhabung der Kunststoffstreifen und somit scheinen sie für den häuslichen Gebrauch weniger geeignet zu sein.

Bleaching-Gel:

Handhabung: Gele werden aufgepinselt

Jedes angebotene Bleaching Gel wirkt im Prinzip auf die gleiche Art und Weise, sie unterscheiden sich lediglich in der Konzentration an Wasserstoffperoxid (H2o2).
Wegen der unterschiedlich hohen Wasserstoffperoxid-Konzentration teilt man die Bleaching-Gele in zwei Hauptgruppen ein:

  1. Die eine dient der Anwendung zu Hause
  2. die andere darf nur in der Zahnarztpraxis von ausgebildetem Personal angewendet werden.

Für den Hausgebrauch wird Bleaching Gel angeboten, welches sich oxidativ oder reduktiv auf die Farbpartikel innerhalb der Zahnsubstanz auswirkt. Das bedeutet, dass das Gel entweder Sauerstoff abgibt oder diesen aufnimmt. Im Allgemeinen hat ein oxidativ wirkendes Bleaching Gel einen stärkeren und langanhaltenderen Effekt auf die Zähne, es wirkt effektiver. Der Anwender kann das Gel selbstständig auf die Zahnreihen auftragen und selbst entscheiden, wie oft das Procedere wiederholt wird.

Da die chemischen Prozesse der Zahnaufhellung ihre Zeit brauchen, sollte das Gel einige Stunden einwirken bevor es abgeputzt werden darf.
Um eine Schädigung des Zahnfleischs und/oder der Mundschleimhaut zu vermeiden, empfiehlt es sich eine im zahntechnischen Labor angefertigte Schiene über die Zahnreihen zu setzen.

In der Zahnarztpraxis finden wesentlich höher dosierte Bleaching-Produkte Anwendung. Die hohe Wasserstoffperoxid-Konzentration des Gels sorgt dafür, dass das Produkt stark ätzend auf das um den Zahn gelegene Gewebe wirkt. Aus diesem Grund darf es nur von einem Zahnarzt oder dessen Fachpersonal aufgetragen werden.
Darüber hinaus wird häufig ein Laser bzw. eine Lichtquelle, welche die aufhellende Wirkung des Bleaching-Gels verstärkt, angewendet.

Aufhell- Stifte:

Handhabung: Verschiedene Filzstift- ähnliche Aufhell- Stifte. Die Zähne werden "angemalt".
Bemerkung: Die Aufhell-Stifte schneiden in einschlägigen Tests allesamt gut ab.

Ein Bleaching Stift ist ein Aufhellungsprodukt, der auch unterwegs angewendet werden kann. Von der Form und Größe erinnert der Stift an einen Lippenstift, weswegen es in jede Hand- oder Hosentasche passt. Der Aufbau des Stiftes besteht aus einem Applikator- Pinsel und einem Reservoir, in dem ein wasserstoffperoxidhaltiges Gel enthalten ist. Die Konzentration des Bleichmittels ist dabei 0,1%, weswegen es frei verkäuflich ist und unter die Kosmetikprodukte fällt.

Für die Anwendung des Stifts müssen nicht einmal die Zähne vorab gereinigt werden. Sie werden lediglich mit einem Taschentuch getrocknet, sodass das Gel mit dem Stift aufgetragen werden kann. Erst wenn das Gel angetrocknet ist, dürfen die Lippen wieder geschlossen werden, damit das Wasserstoffperoxid nicht mit dem Zahnfleisch in Berührung kommt und dieses schädigt.

Nach der Anwendung sollte der Mund gespült werden.

Bleaching-Zahnschienen:

Handhabung: Bleaching Produkt wird in die Schiene eingefüllt.
Bemerkung: Die Schienen bestechen durch ihre einfache Anwendbarkeit und ihre vergleichsweise guten Ergebnisse. Sie schneiden in den Tests am besten ab.

Die Schiene ist aus Kunststoff in einem Zahnlabor individuell angefertigt und wird durch Abdrucknahme und hergestellte Gipsmodelle optimal angepasst. In diese Schienen wird ein Wasserstoffperoxid-Präparat in Gelform eingeführt und auf die Zähne gebracht. Nach einer gewissen Einwirkzeit streng nach Anleitung des Zahnarztes können die Zähne nachhaltig aufgehellt werden.

Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasserstoffperoxid keinen Kontakt zum Zahnfleisch erhält, da es dieses schädigt. Nach Einführen der Schiene sollten Überschüsse schnell entfernt werden. Die Anwendungsempfehlung mit der Schiene beträgt etwa 1 – 2mal im Jahr und sollte nicht öfter durchgeführt werden, um die Zähne nicht zu schädigen.
Wird die Anwendung häufiger durchgeführt, können die Zähne sehr schmerzempfindlich werden und durch Kältereize Beschwerden auslösen, die vor der Behandlung keinerlei Beschwerden erzeugt haben.

Bleaching-(Zahn-)Creme:

Auf dem Markt gibt es einige Bleaching-Zahncremes, die ein Aufhellen der Zähne versprechen. Doch wie schonend kann eine Zahncreme die Zähne weißen?

Der Mechanismus aller aufhellenden Zahncremes ist es, durch eine bestimmte Partikelgröße, die obere Schicht der Verfärbungen abzutragen und damit die Zähne aufzuhellen. Problematisch dabei ist oft, dass die Partikel in der Zahnpasta so groß sind, dass sie neben den Verfärbungen auch den Zahnschmelz abtragen und dadurch den Zahn schwächen. Wird diese Zahncreme zu oft verwendet, wird die Schmelzschicht immer dünner und dünner und die Zähne werden empfindlich. Die Sensibilität der Zähne erhöht sich, da der Schutzmantel in Form des Schmelzes wegfällt und die Dentinschicht an die Oberfläche kommt.
Lesen Sie passend dazu: Wie kann man Zahnschmelz wieder aufbauen?

Um das zu vermeiden, sollte beim Kauf der Zahncremes auf den RDA- Wert geachtet werden, der die Partikelgröße innerhalb der Zahnpasta angibt. Leider geben heute nur noch die wenigsten Hersteller den RDA-Wert auf der Verpackung an. Internetrecherche und Rücksprache mit dem Zahnarzt kann in diesem Fall Abhilfe schaffen.

Dabei gilt ein Wert von 0-40 als schwach abtragend, zwischen 40 und 60 als mittlerer Wert, ab 60 aufwärts sind die Zahncremes sehr stark abtragend. Von den Zahnpasten mit einem RDA- Wert über 60 ist daher abzuraten.
Dabei sollte die Häufigkeit von einmal in der Woche bei einer mittel stark abtragenden Zahnpasta und einmal alle zwei Wochen bei einer stark abtragenden Zahnpasta nicht überschritten werden.

Individuell ist bei Patienten mit sehr dünnem Zahnschmelz die Nutzung der Bleachingzahncreme nicht zu empfehlen, da diese schon empfindlicher und schlechter geschützt sind, als mit einer dickeren Schmelzschicht. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Zahnarzt ist dabei sinnvoll um das optimale Produkt für die individuelle Lage zu benutzen.  

Bleaching-Lampe:

Eine relativ neue Möglichkeit, um die Zähne aufzuhellen, ist die Bleaching-Lampe. Die Lampen senden bläulich-kühles Licht aus.  Auf die zu bleichende Zähne wird zuerst ein Aufhellungsmittel aufgetragen. Das Licht aus der Lampe aktiviert dann das Gel und soll dadurch ein effizienteres Ergebnis erzielen.

Das Gel besteht allerdings aus Wasserstoffperoxid, welches nachweislich nicht durch Licht (unabhängig welcher Wellenlänge) aktiviert werden kann. Weiterhin produzieren diese Lampen sehr viel Hitze, die auf die Zähne einwirkt und sie schädigen kann. Spätestens ab einer Temperatur von 42 Grad Celsius gehen die Blut- und Nervengefäße im Inneren des Pulpamarks zugrunde und der Zahn stirbt ab. Daher ist von den Bleaching-Lampen abzuraten.

Home-Bleaching:

Das Bleaching für zu Hause oder Homebleaching ist eine beliebte Variante vieler Patienten, um etwa 1- bis 2-mal im Jahr die Zähne selbst aufzuhellen. Zuvor ist dafür in der Zahnarztpraxis durch Abdrucknahme eine spezielle Kunststoffschiene angefertigt worden, in die das Bleichpräparat eingeführt wird, ohne dass der Rest der Mundhöhle mit dem Mittel in Berührung kommt. Das Präparat, das meistens verwendet wird, ist nicht das Wasserstoffperoxid, sondern das Carbamidperoxid, das wesentlich milder ist und weniger Risiken birgt. Wasserstoffperoxid ist etwa dreimal so stark wie das Carbamidperoxid, weswegen die Tragezeit der Schiene mit dem Präparat bei Carbamidperoxid länger ist.

Bei schon gebleichten Zähnen sollte bis zur nächsten Anwendung etwa ein Jahr liegen um die Zähne nicht zu strapazieren und zu schädigen. Zu häufige Anwendungen des Homebleaching können die Zähne wesentlich empfindlicher machen, sodass vor Allem Kältereize eher zu Schmerzen führen.

Das Bleaching zu Hause kann die Zähne um maximal zwei Zahnfarbtöne aufhellen. Größere Sprünge sind mit den Carbamidpräparaten nicht möglich.

Wie wirkt das Bleaching mit Wasserstoffperoxid?

Egal ob es um das Bleichen von Kleidung, Haaren oder auch Zähnen geht, in jedem dieser Fälle ist Wasserstoffperoxid das Mittel der Wahl.

Wasserstoffperoxid besteht aus einer Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff. Im zahnmedizinischen Bereich sind Produkte mit einer Konzentration, die 0,1% nicht überschreitet, frei verkäuflich. Diese zählen zu Kosmetikprodukten.

Alle höher konzentrierten Präparate unterliegen der zahnärztlichen Anwendung. Der Zahnarzt verwendet Konzentrationen zwischen 10% und 40%, bei denen das Zahnfleisch geschützt werden muss um nicht mit dem Wasserstoffperoxid in Berührung zu kommen. Auch ein Verschlucken der Präparate kann zu Erbrechen und Verbrennungen der Speiseröhre führen. Daher sind diese Konzentrationen für den Anwender zu Hause viel zu gefährlich und sollten unter medizinischer Anleitung und Aufsicht durchgeführt werden.

Dabei unterscheidet der Zahnarzt das In-Office Bleaching, bei dem mittels einer speziell angefertigten Bleichschiene in der Praxis unter Aufsicht gebleicht wird, von dem Homebleaching, bei dem der Patient die Anwendung zu Hause durchführt.

Im Handel erhältlich sind Bleaching-Stifte, Zahnpasta und Ähnliches, die zu den Kosmetikprodukten gehören. Die niedere Konzentration dieser Produkte bedeutet aber nicht, dass man sie übermäßig häufig verwenden darf, da auch diese die Zähne schädigen können. Die Anwendungshinweise sind daher streng einzuhalten, bei Unklarheiten sollte der behandelnde Zahnarzt konsultiert werden.

Was ist vor dem Bleaching zu beachten?

Wichtig ist ein Bleaching bei einem Zahnarzt durchführen zu lassen und zunächst die Gesundheit der zu bleachenden Zähne überprüfen zu lassen. Der Zahnarzt sollte kontrollieren, ob die zu bleachenden Zähne keinen Karies haben und das umliegende Zahnfleisch nicht gereizt, entzündet oder von Paradontose befallen ist. Außerdem sollte der Zahnarzt abschätzen können, was die Ursache der Zahnverfärbung ist (normale altersbedingte Verfärbung, stoffwechselbedingt, Verfärbung durch Lebensmittel). Nur gesunde Zähne sollten gebleicht werden. Vor dem Bleichen der Zähne werden die zu bleichenden Zähne zunächst gereinigt. Dazu werden die Zahnoberflächen und die angrenzenden Zahnfleischareale mit einem starken Wasserstrahl gereinigt. Das Zahnfleisch wird hierzu an den am Zahn angrenzenden Regionen mit einem Instrument leicht angehoben und die Zahnfleischtaschen unterspült. Erst nach dem Reinigen und nach der Gesundheitskontrolle kann das Bleaching beginnen.

Ist Bleaching für die Zähne ungesund?

Generell ist das Anwenden von Wasserstoffperoxid eine kosmetische Behandlung, die Risiken birgt. Unabhängig von dem Produkt und dessen Konzentration bewirkt Wasserstoffperoxid, dass den Zähnen enthaltene Flüssigkeit entzogen wird. Dieser Wasserentzug folgert, dass die Zähne empfindlicher für thermische Reize sind. Kälte- und Wärmereize, die vor der Behandlung keinerlei Problem dargestellt haben, können nach der Anwendung zu Schmerzreizen führen.

Bei unempfindlichen Zähnen kann durch eine seltene Anwendung etwa einmal im Jahr keinerlei Folgebeschwerden entstehen, während die Behandlung von schmerzempfindlichen Zähnen eher abzuraten ist. Ob ein Zahn robust gegen äußere Reize ist, hängt von der Dicke der obersten Schicht der Zahnhartsubstanzen ab, dem Schmelz. Ist der Schmelz besonders dick, entstehen beim Bleaching meist keinerlei Probleme, bei dünnen Schmelzschichten kann eine einmalige Anwendung bereits zu starken Schmerzen führen.

Daher kann nicht allgemein gesagt werden, dass Bleaching gesund oder ungesund ist. Trotzdem sollte die Anwendung mit Vorsicht abgewogen werden. Um sicher zu gehen, dass die Anwendung geeignet ist, sollte vorab ein Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Zahnarzt durchgeführt werden, damit dieser das für den Patienten optimale Präparat und die passende Anwendung auswählt, damit eine nachhaltig schonende Aufhellung erzielt wird.

Risiken/Nebenwirkungen beim Bleachen der Zähne

Kurz nach dem Bleaching kann es zu unangenehmen Überempfindlichkeit der Zähne kommen, die besonders bei heißen oder kalten Speisen und Getränken bemerkt werden.
Ursache ist, dass während der Bleachingbehandlung dem Zahn Wasser entzogen wird. Erst später wird weiteres Wasser wieder eingelagert, die Überempfindlichkeit ist dann rückläufig.

Des Weiteren kann es während der Behandlung zu allergischen Reaktionen des Zahnfleisches auf das aufgetragene Gel kommen. In diesem Fall sollte die Behandlung beendet und das auf das Zahnfleisch gelangte Gel sofort abgespült werden. Alternativ kann eine andere chemische Substanz zum Bleaching verwandt werden.

Des Weiteren muss beachtet werden, dass während einer Behandlung mit der Chemikalie im Mund ein nicht unerheblicher Anteil mit dem Speichel während und nach der Behandlung vom Patienten verschluckt wird und so in den Magen gelangt. Dies kann zu Reizungen und Entzündungen der Magenschleimhaut, zu Übelkeit und Erbrechen und zu allergischen Überempfindlichkeitsreaktionen führen.

Wie viel kostet das Bleaching?

In der Zahnarztpraxis muss darauf geachtet werden, dass das Zahnfleisch, die Zunge und die Mundschleimhaut durch das wasserstoffperoxidhaltige Mittel nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die Vorbereitung für das Aufhellen der Zähne ist demnach sehr umfangreich, die Bleaching Kosten deshalb dementsprechend hoch.
Des Weiteren unterscheidet man in der zahnärztlichen Abrechnung zwischen verschiedenen Methoden:

  1. Das sogenannte In-Office- (beziehungsweise Power-) Bleaching verursacht für den Patienten Kosten in Höhe von ungefähr 250 bis 600 Euro. Beim „Power-Bleaching“ werden hoch dosierte Mittel angewendet. Um das Zahnfleisch vor möglichen Schäden zu schützen muss vor der eigentlichen Behandlung ein Kofferdamm gelegt werden. Danach wird das Bleaching- Mittel auf die Zähne aufgetragen und mit kurzwelligem Licht bestrahlt.
    Die Anwendung dauert zwischen 15 und 45 Minuten und kann bei unzureichendem Ergebnis wiederholt werden.
     
  2. Um schnellere Aufhelleffekte zu erzielen, besteht die Möglichkeit die Zähne während des Bleachings mit einem Laser zu bestrahlen, man spricht hier vom sogenannten Laserbleaching. Die Kosten belaufen sich auf etwa 600 Euro.
     
  3. Beim sogenannten „Home- Bleaching“ wird im zahntechnischen Labor eine individuell an den Kiefer des Patienten angepasste Schiene hergestellt. Diese Zahnschiene wird zuhause mit einem wasserstoffperoxidhaltigen Gel bestrichen und auf die Zahnreihen aufgesetzt.
    In der Regel genügen circa sieben Anwendungen, ja fünf Stunden, um leichte Verfärbungen zu entfernen.
    Die Kosten für ein sichtbares Ergebnis beim Home-Bleaching (in der Regel sind mehrere Anwendungen nötig) liegen in etwa bei 250 bis 400 Euro. Je nach gewähltem Produkt kann die Anschaffung mehr oder weniger teuer sein.
    Zudem muss, wie schon erwähnt, eine Zahnschiene im Labor hergestellt werden.

Alternative Bleachingmethoden

Nicht jedes Bleaching muss über den Zahnarzt erfolgen. Heutzutage gibt es in Apotheken und in Drogerien zahlreiche Produkte, die durch ganz unterschiedliche Methoden eine Aufhellung der Zähne versprechen. Ein wichtiger Faktor ist vor allem bei Zahncremes ein Abreibungsmechanismus, bei dem davon ausgegangen wird, das durch reibende Zusätze in der Zahncreme, die verfärbte Oberfläche des Zahns durch das tägliche Zähneputzen abgetragen wird. Wenn überhaupt, muss das Zähneputzen über Wochen und Monate mit dem gleichen Produkt erfolgen um einen leichten Effekt zu erzielen.

Weiterhin gib es auch Zahncremes und Gele, die auf die Zähne aufgetragen werden müssen und nach gleichem Prinzip wie das Zahnarztbleaching funktionieren. Hierbei sind der Zahncreme Stoffe zugesetzt, die dem Zahn die Farbstoffe entziehen. Die Wirksamkeit ist aber begrenzt, da die Konzentration der chemischen Substanzen bei frei verkäuflichen Produkten limitiert ist.
Auch hier muss beachtet werden, dass die Effekte, wenn sie denn auftreten, nicht auf Dauer sind und in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen. Ist der Benutzer Träger von Implantaten oder Überkronungen muss des Weiteren beachtet werden, dass die Aufhellungseffekte zwischen echtem Zahn und Kunstzahn nicht unbedingt identisch sind und es so zu kosmetisch unschönen Unterschieden kommen kann.

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Zusammenfassung

Unter Bleaching versteht man diverse Methoden zum Aufhellen eines Zahnes oder des gesamten Gebisses.
Zähne verfärben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die häufigste Ursache ist das natürliche Alter der Zähne. In den seltensten Fällen ist die Zahnfarbe eines jungen Menschen genauso weiß, wie die eines älteren. Die Intensität der Verfärbung kann aber zudem beeinflusst werden.

Übermäßiger Konsum von Tee oder Kaffee führt zum schnelleren Nachdunkeln der Zähne. Besonders der regelmäßige Konsum von schwarzem Tee führt zu einer gelblich-braunen Verfärbung des Zahnschmelz. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Nikotinkonsum. Rauchen über Jahre lässt die Zähne ganz extrem vergilben. Des Weiteren führt eine unzureichende Mund- und Zahnhygiene zu einer zunehmenden Gelbfärbung sowie auch das Vorhandensein von Erkrankungen der Zähne (Karies, Parodontose). Muss ein Zahn nach einer Nervenentzündung und vor einer Wurzelbehandlung abgetötet werden, so verfärbt sich der Zahnschmelz meistens ebenfalls gelblich-bräunlich und setzt sich so optisch von den benachbarten Zähnen ab.

Zahlreiche verschiedene Arten des Bleichens sind mittlerweile erfunden und auch erprobt worden. Die häufigsten Methoden sind chemische Bleichverfahren, bei denen ein Gel auf die Zähne aufgetragen wird. Der bleichende Inhaltsstoff ist Wasserstoffperoxid. Bei der Reaktion von Gel und Zahnoberfläche entstehen Wasserstoffradikale, die dem Zahn die Farbe entziehen, und ihn so heller erscheinen lassen (oxidatives Verfahren).
Bei dem reduktiven Verfahren wird ebenfalls ein Gel auf den Zahn aufgetragen, das schwefelhaltige Moleküle enthält. Diese entziehen dem Zahn Sauerstoff, was zu einer scheinbaren Hellfärbung führt. Beim Laserbleaching wird der chemische Prozess auf den Zähnen durch einen Laserstrahl, der auf den zu behandelnden Zahn gehalten wird, noch beschleunigt.

Das sogenannte Homebleaching wird von Patienten zuhause über einen längeren Zeitraum eigenständig durchgeführt. Hierbei wird zunächst ein Abdruck des Gebisses angefertigt, das als Vorlage für eine Zahnschiene dient. Diese Zahnschiene wird dann mit chemischen Gelen befüllt. Der Patient muss die Schiene regelmäßig mehrere Stunden am Tag tragen, damit ein entsprechender Effekt deutlich wird.

Bei der Walking Bleach Technik werden abgetötete Zähne vor dem endgültigen Verschluss mit einer chemischen Substanz befüllt und der Zahn dann verschlossen. Nach ein bis zwei Tagen wird der Zahn wieder eröffnet und die Substanz herausgenommen. In dieser Zeit hat sich die Chemikalie von innen nach außen durch die Zahnwand hindurchgearbeitet und gebleicht.

Die Haltbarkeit des Bleachingergebnisses hängt von der gewählten Methode, der Lebensweise und der Zahnreinigung ab. Wenn Patienten den Konsum von Tee und Kaffee limitieren, auf Rauchen ganz verzichten, regelmäßige Zahnpflege betreiben und von Zeit zu Zeit eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen lassen, kann mit einer Aufhellungszeit von bis zu 2 Jahren gerechnet werden. Danach sollte ein Nachbleaching erfolgen, das dann allerdings schneller und unaufwendiger und zu günstigeren Preisen durchgeführt werden kann, da in der Regel nicht mehr die große Menge an Bleichmittel verwendet werden muss, wie beim Primärbleaching.

Auch Bleachings haben Risiken und Nebenwirkungen. So kann es nach dem Auftragen des Gels zu Reizungen des Zahnfleisches kommen. Durch die Behandlung des oberflächlichen Zahnschmelzes kann es des Weiteren zu einer vorübergehenden Überemfindlichkeitsreaktion der Zähne kommen. Teile des Bleichmittels werden bei und nach der Anwendung vom Patienten verschluckt und können in seltenen Fällen zu Reizungen der Magenschleimhaut oder zu allergischen Reaktionen führen.

Die Kosten des Bleaching belaufen sich je nach gewählter Methode zwischen 60 und 700 EUR und werden nicht von der Krankenkasse übernommen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2011 - Letzte Änderung: 01.12.2022