Formen des Bleachings - Welche gibt es?

Es gibt unterschiedliche Formen des Bleaching. Ein Bleaching wird bei Verfärbungen der Zähne durch äußere oder innere Umstände Ursachen angewandt. Zu den Methoden des Bleaching zählen das oxidative Bleaching, das ruduktive, Laserbleaching, Homebleaching, Walking Bleach, und das Folienbleaching

Formen des Bleachings

Synonym

Zahnaufhellung, Bleichen

Englisch: bleaching methods

Der Bleaching Prozess

Das Bleaching (Zahnaufhellung) ist eine Methode um die Zahnfarbe künstlich aufzuhellen und verfärbten Zähnen erneut zu einem strahlenden Weiß zu verhelfen.
In den meisten Fällen werden für das Bleaching Präparate auf Wasserstoffperoxid-(H2O2)-Basis genutzt, diese Substanzen können in die Zahnsubstanz eindringen und dort sogenannte Sauerstoff- Radikale abgeben. Radikale im Allgemeinen sind Moleküle, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen besitzen und aus diesem Grund besonders gerne mit anderen Molekülen reagieren.

Die in der Zahnsubstanz freigesetzten Sauerstoff- Radikale haben das Bestreben mit Farbpartikeln chemisch zu reagieren. Die Folge dessen ist, dass die farbliche Eigenschaft dieser Partikel verloren geht und sie deshalb farblos erscheinen.

Aus diesem Wirkmechanismus lässt sich entnehmen, dass Bleaching- Mittel für den Zahn nicht ungefährlich sein können.

Es gibt mehrere Methoden die Zähne aufzuhellen, wobei die einfachste vom Patienten selbst zuhause anwendbar ist.

Formen des Bleaching

Oxidatives Bleaching:

Beim oxidativen Bleaching wird auf die Zahnoberfläche ein chemisches Gel aufgetragen, das zu einer chemischen Reaktion mit dem Zahn führt. Ursache der Reaktion ist der chemische Inhaltsstoff des Gels. Dabei handelt es sich um Wasserstoffperoxid, das auch vom Haarefärben bekannt ist. Bei der Reaktion zwischen Zahngel mit dem Zahnschmelz entstehen Wasserstoffradikale, die den Zahn entfärben. Beschleunigt werden kann der chemische Prozess noch durch eine bestimmte Lampe, die auf die Zähne gehalten wird, nachdem das Gel auf die Zahnoberfläche aufgetragen wurde. Der Grund dieser Beschleunigung liegt darin, dass die Lichtstrahlen die Wasserstoffperoxide schneller zerfallen lassen.

Reduktives Bleaching:

Beim reduktiven Bleaching Verfahren wird ebenfalls eine chemische Substanz auf die Zahnoberfläche aufgetragen. Hierbei werden dem Zahn allerdings keine Farbe sondern spezifisch Sauerstoffmoleküle entzogen. Die aufgetragenen Gele bestehen meistens aus Schwefelverbindungen, die die Fähigkeit des Sauerstoffentzugs besonders stark besitzen.

Laser Bleaching:

Beim Laserbleaching wird, nachdem das Bleichgel aufgetragen wird, ein Laser auf die vorbehandelten Stellen gerichtet. Dieser Laserstrahl führt zu einer beschleunigten Reaktion und so zu einer schnelleren Aufhellung. Die Bestrahlungszeit durch den Laser beträgt etwa 1 Minute.

Home-Bleaching:

Beim Homebleaching wird zunächst ein Abdruck des Zahngebiss hergestellt. Aus diesem Abdruck wird dann eine Zahnschiene gefertigt, die dann mit einem chemischen Gel befüllt wird. Beim Homebleaching sollten die Patienten die Schiene dann unterschiedlich lange am Tag tragen. Die Tragezeit sollte zwischen einer und acht Stunden am Tag betragen. In der Regel genügen circa sieben Anwendungen, je fünf Stunden, um leichte Verfärbungen zu entfernen.

Power-Bleaching:

Beim „Power- Bleaching“ werden hoch dosierte Mittel angewendet, aus diesem Grund ist die Durchführung ausschließlich in der Zahnarztpraxis möglich. Um das Zahnfleisch vor möglichen Schäden zu schützen muss vor der eigentlichen Behandlung ein Kofferdamm gelegt werden. Danach wird das Bleaching-Mittel auf die Zähne aufgetragen und mit kurzwelligem Licht bestrahlt.
Die Anwendung dauert zwischen 15 und 45 Minuten und kann bei unzureichendem Ergebnis wiederholt werden.

Walking Bleach Technik:

Die „Walking- Bleach- Technik“ ist etwas drastischer, denn das Aufhellungsgel wird bei dieser Bleaching Methode in den Zahn eingebracht. Dies ist jedoch nur bei wurzelkanalbehandelten Zähnen möglich.
Abgestorbene Zähne (z.B. durch Verletzungen oder durch Traumen) oder abgetötete Zähne (z.B. nach einer Nervenentzündung) haben die Eigenart sich zu verfärben und so zu ihren benachbarten Zähnen eine zum Teil deutliche Farbdifferenz aufzuzeigen. In diesem Fall kann die sogenannte Walking Bleach Technik durchgeführt werden, bei der in den noch geöffneten Zahn eine Chemikalie eingegeben wird. Danach wird der Zahn, wie gewohnt verschlossen. Das Aufhellungsmittel bleibt ca. 1-2 Tage im Zahninneren und wird danach wieder entfernt. Erst dann folgt der endgültige Verschluss des Zahnes. Bei dem Verfahren wirkt das Bleichmittel also nicht von außen nach innen sondern umgekehrt.

Folien-Bleaching:

Die meisten Verfahren des Aufhellens sind chemische Verfahren. Ein Verfahren jedoch ist ein rein mechanisches Verfahren, wird aber nicht so häufig angewandt, wie die anderen. Dabei handelt es sich um eine Technik, bei der zu weißende Zähne mit einer hauchdünnen Folie beschichtet werden. Die Folie ist je nach Wunsch heller oder dunkler zu wählen. Meistens wird das Folienverfahren zum Aufhellen der Schneidezähne genutzt. Grund ist, dass diese Zähne die größte flache Fläche besitzen und so am einfachsten beschichtet werden können. Backenzähne und seitliche Zähne sind oft unsymmetrischer und kantiger und eignen sich nicht zum Folienbleaching. Bei dem Verfahren muss beachtet werden, dass es zu zum Teil beträchtlichen Farbunterschieden zwischen den beschichteten Zähnen und den benachbarten Zähnen kommen kann, die kosmetisch unschöne Ergebnisse liefern. Die Haltbarkeit des Folienbleaching ist in etwa der der übrigen Verfahren gleich. In seltenen Fällen kann es zu einer Faltenbildung oder zu einem Einriss der Folie kommen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2011 - Letzte Änderung: 01.12.2022