Durchfall beim Kleinkind

Als Durchfall (Diarrhoe) wird im Allgemeinen die Abgabe von zu flüssigem Stuhl bezeichnet. Je nach Schwere und Auslöser des Durchfalls kann dies von langer oder auch nur kurzer Dauer sein. Eine genaue Definition von Durchfall ist dabei oft schwierig, da sich die als normal betrachtete Stuhlmenge und –konsistenz individuell, sowohl subjektiv als auch objektiv gesehen, sehr stark unterscheiden kann. Beim Kleinkind gelten Frequenzen von mehr als dreimal täglich dünnem Stuhl mit mehr als 75% Wasseranteil als krankhaft. Dem Durchfall können dabei viele verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen. Die häufigste Ursache von Durchfall beim Kleinkind ist jedoch eine Infektion durch Bakterien oder Viren. In der Regel verlaufen Durchfälle nichtsdestotrotz leicht und heilen ohne weiteres Zutun von selbst ab. Eine schwere oder lang andauernde Diarrhoe kann aufgrund des hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes aber gerade für Kinder bedrohlich werden und bedarf einer medikamentösen Therapie.

Symptome und Diagnose

Symptome von Durchfall beim Kleinkind

Laut Definition gelten drei oder mehr weiche bis dünnflüssige Stühle pro Tag, deren Menge zudem größer als üblich ist, beim Kleinkind als Durchfall. Die Farbe des Stuhls ist dabei für die Definition einer Diarrhoe an sich nicht von Belang, kann jedoch verändert sein. In der Regel ist der Stuhlgang außerdem übelriechend. Je nach Ursache und Schwere der Diarrhoe können dem Stuhl Blut oder Schleim beigemengt sein.

Davon abgesehen treten neben dem Durchfall selbst typischerweise weitere, eher unspezifische Symptome auf. Hierzu können Übelkeit und Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche und auch Kopfschmerzen gehören.

Insbesondere bei infektiösen Ursachen kommt es außerdem charakteristischerweise zu erhöhten Temperaturen bzw. Fieber. Von Fieber beim Kleinkind wird bei Körperkerntemperaturen ab 38,5 °C gesprochen, Temperaturen zwischen 37,2 °C und 38,4 °C werden als subfebril bezeichnet. Die Messung der Körpertemperatur erfolgt dabei idealerweise rektal. Beim Fieber messen in der Achsel sollte beachtet werden, dass die hier gemessene Temperatur meist 0,5 bis 1 °C niedriger ausfällt.

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Bei Kleinkindern kann das Einsetzen von Durchfall und Erbrechen sehr schnell gehen. Geht es dem Kind in der einen Minute noch gut, kann es eine Stunde später unter Durchfall und Erbrechen leiden. Die Ursachen hierfür sind in der Regel harmlos und verschwinden nach einigen Tagen von selbst wieder.

Hauptverantwortlich dafür sind vor allem Viren, wie das Rotavirus, gegen das es eine Impfung gibt, und Noroviren. Für Eltern gilt es nun zu versuchen, die verlorene Wassermenge durch die Gabe von viel Trinken zu ersetzen. Gerade bei Kindern unter einem Jahr kann ein Wassermangel sehr schnell auftreten. Zudem steht häufiges Händewaschen ganz oben auf der Liste der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, damit eine weitere Ansteckung verhindert werden kann. Eltern sollten im Allgemeinen sehr auf Anzeichen von Wassermangel bei ihrem Kind, wie das Vorhandensein von konzentriertem Urin, achten.

Der Gang zum Arzt ist oft nicht notwendig, da die Symptome durch Viren verursacht werden, gegen die der Kinderarzt keine Mittel verschreiben kann. Gesellt sich jedoch Fieber hinzu und trinkt das Kind zu wenig, ist zu einem Besuch beim Kinderarzt zu raten, damit dieser entscheiden kann, ob das Kind ins Krankenhaus muss oder nicht.

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Diagnose von Durchfall beim Kleinkind

Wie bei anderen Erkrankungen auch, kommt der Anamnese bei Durchfallerkrankungen eine sehr große Bedeutung zu. Da einer Diarrhoe viele Ursachen zugrunde liegen können, ist eine genaue Beobachtung der Symptome und des Verlaufs durch die Eltern sehr wichtig. Von besonderem Interesse sind hierbei die Häufigkeit und Beschaffenheit des Stuhls und ob auch Bauchschmerzen beim Kind auftreten. Weitere Fragen, welche dem Arzt nützliche Hinweise geben können und welche Sie daher beachten sollten, sind:

  • Hat Ihr Kind Fieber und erbricht es?
  • War Ihr Kind in letzter Zeit krank?
  • Zeigen Freunde, Bekannte oder Verwandte, mit welchen das Kind in letzter Zeit in Kontakt gekommen ist, ähnliche Symptome?
  • Wie lang ist der letzte Auslandsaufenthalt her und welche Medikamente nimmt Ihr Kind ein, bzw. hat es in letzter Zeit eingenommen?

Zur weiteren Basisdiagnostik gehört anschließend die körperliche Untersuchung des Kindes, zu welcher das Abtasten und Abhören des Bauches gehört. Weitere Untersuchungen sind zumeist jedoch nicht nötig und bringen in der Regel wenig Nutzen im weiteren Therapieverlauf. Die Abgabe einer Stuhlprobe kann Sinn machen, eine mikroskopische Untersuchung des Stuhls auf weiße Blutkörperchen kann beispielsweise durchgeführt werden. Sollte die Mikroskopie positiv ausfallen, spräche dies für eine virale Ursache, ausgelöst durch Noro- oder Rotaviren. Weitere mögliche Untersuchungen bestehen in einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes, einem Laktoseintoleranztest, um die Diagnose einer Laktoseintoleranz zu stellen, sowie Laboruntersuchungen des Blutes.

Behandlung

Durchfall beim Kleinkind - Was hilft?

Sollte Ihr Kind an Durchfall leiden, stellt das Messen der Körpertemperatur eine erste wichtige Maßnahme dar. Vor allem in Kombination mit Erbrechen lassen subfebrile Temperaturen oder gar Fieber auf eine infektiöse Ursache schließen. In jedem Fall muss jedoch der durchfallbedingt hohe Wasser- und Elektrolytverlust des Kindes ausgeglichen werden. Je nach Alter des Kindes existieren hierfür verschiedene Empfehlungen, durch welche der Flüssigkeits- und Salzausgleich möglichst effektiv durchgeführt werden kann.

Medikamente zur Behandlung von Durchfall beim Kleinkind

In den meisten Fällen ist eine Therapie mit Medikamenten gegen Durchfall bei Kleinkindern nicht nötig, da die Erkrankung in den meisten Fällen selbstlimitierend ist. Im Vordergrund steht stattdessen eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr.

Tatsächlich ist das häufig bei Erwachsenen eingesetzte Durchfallmedikament Loperamid, mit Ausnahme schwerer Fälle, sogar ungeeignet zum Einsatz bei Kleinkindern. Die Wirkung des Medikaments, welches zur Klasse der Opioide (synthetisch hergestellte Opiate) gehört, beruht auf einer Hemmung der Darmbewegung (Darmmotilität), wodurch dem Darm mehr Zeit gegeben wird, Flüssigkeit zu resorbieren, sodass der Stuhlgang fester wird. Bei Erwachsenen wirkt Loperamid nur lokal auf den Darm, wodurch das Mittel an sich sehr nebenwirkungsarm ist. Bei Kindern ist die Blut-Hirn-Schranke, welche die meisten Stoffe vom Übergang in das zentrale Nervensystem abhält, jedoch noch deutlich durchlässiger als bei uns Erwachsenen. So kann Loperamid bei ihnen ins Gehirn vordringen und hier opiattypische Symptome wie eine Atemhemmung und sogar ein Delirium hervorrufen. Aus diesem Grund wird Loperamid bei Kindern unter zwei Jahren nie und bei Kindern unter zwölf Jahren nur in schweren Fällen unter strengen Dosierungsvorgaben verschrieben. Da Durchfall bei Darminfektionen zudem eine Schutzfunktion darstellt, welche Krankheitserreger ausschwemmen soll, wirkt sich das Opioid hier eher negativ aus und kann die Krankheitsdauer verlängern.

Eine antibiotische Therapie ist meist ebenfalls nicht sinnvoll, da ein großer Teil der Durchfallerkrankungen durch Viren verursacht wird, gegen die Antibiotika nicht wirksam sind. Wird bei viralen Infektionen dennoch ein Antibiotikum verschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit nicht klein, dass sich der Durchfall zusätzlich verschlimmert, da auch die natürliche Darmflora geschädigt wird.

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Hausmittel zur Behandlung von Durchfall beim Kleinkind

Wenn bei Kleinkindern, aber auch bei Erwachsenen, Durchfall besteht, entsteht ab einer gewissen Dauer ein Flüssigkeitsmangel im Körper, da viel Flüssigkeit in Form von flüssigem Stuhlgang ausgeschieden wird. Eines der Hauptziele muss es deshalb sein, die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen. Am besten geht dies mit Wasser ohne Kohlensäure oder Tee. So sollte das Kind mindestens 2,5 Liter Wasser am Tag zu sich nehmen. Ein weiteres Problem stellt der Verlust von Elektrolyten wie Natrium oder Kalium dar. Diese werden nämlich mit der Flüssigkeit bei Durchfall mit aus dem Körper gespült und es entsteht ein Elektrolytmangel. Diesen kann man jedoch sehr leicht durch Salzstangen, Zwieback oder eine Tasse Gemüsebrühe ersetzen. Cola sollte hierfür bei Kleinkindern noch nicht verwendet werden, da es durch die Kohlensäure den Darm weiter reizen würde.

Ebenfalls ist es nie verkehrt, viel Obst anzubieten. So kann man Bananen oder Äpfel klein reiben. Das in der Schale enthaltene Pektin hilft das freie Wasser im Darm zu binden. Ideal ist somit eine Brei aus zermatschten Bananen mit geriebenem Zwieback. Von schweren, deftigen Speisen und Milchprodukten sollten zunächst die Finger gelassen werden.

Ein bekanntes Hausmittel stellt Orangentee dar. Hierfür zieht ein Beutel Schwarztee in circa. 700ml kochendem Wasser für etwa 8 Minuten. Anschließend gibt man etwas Orangensaft, Zucker und einen Löffel Salz hinzu. Damit hat man die oben erwähnten Inhaltsstoffe alle in einem Getränk, auch wenn dieses Kleinkindern nicht immer schmeckt.

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Homöopathie zur Behandlung von Durchfall beim Kleinkind

Wie bei den meisten Erkrankungen wird auch beim Vorliegen einer Diarrhoe eine Reihe homöopathischer Medikamente angeboten, welche die Symptome der Erkrankung lindern oder sie heilen sollen. Die Grenzen zwischen nützlicher Naturheilkunde und Scharlatanerie sind hierbei fließend und oft schwer auszumachen. Globuli im Allgemeinen halten ihre Versprechen nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nicht. Tatsächlich widerspricht die Homöopathie sogar jeglichen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, schon allein im Hinblick auf das Prinzip der Testung homöopathischer Mittel. Diese wird tatsächlich nicht an kranken Personen durchgeführt, sondern geschieht allein durch gesunde Tester, welche anschließend die subjektiv verspürte Wirkung der Globuli beschreiben.

In jedem Fall existieren jedoch altbewährte pflanzliche Produkte, welche nachgewiesenermaßen eine positive Wirkung bei Durchfallerkrankungen entfalten und auch für Kleinkinder geeignet sind. Zu diesen gehören in erster Linie verschiedene Tees wie Kamillen-, Fenchel- und schwarzer Tee. Letzterer sollte jedoch verdünnt verabreicht werden sollte.

Geeignete Nahrungsmittel bei Durchfall beim Kleinkind

Ob, wie viel und was bei Durchfallerkrankungen gegessen werden sollte, ist stets ein Thema großer Unsicherheit, insbesondere wenn Kleinkinder betroffen sind. Hilfreich zum Thema Ernährung bei Durchfall sind hierbei gerade deshalb die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärungen, welche auch online abrufbar sind.
Laut deren Informationen zum Thema Durchfall bei Kleinkindern, sollte das Kind in den ersten sechs Stunden nach Beginn des Durchfalls keine feste Nahrung zu sich nehmen. Stattdessen wird dazu geraten dem Kind möglichst abwechslungsreiche Getränke zu verabreichen. In erster Linie sind demnach gezuckerte Tees und Obstsäfte empfehlenswert. Sobald die ersten sechs Stunden vergangen sind, kann Ihrem Kind bereits leichte, fettarme Kost angeboten werden. Besonders geeignet ist hier, was schon seit langem bei Durchfällen empfohlen wurde: gesalzene Schleimsuppen, geriebener Apfel, pürierte Banane und Zwieback sind leicht verdaulich und daher gut geeignet. Ist der Durchfall abgeklungen, kann Ihr Kind bereits am nächsten Tag wieder weitestgehend normale Kost zu sich nehmen. Auf Fettiges und schwer Verdauliches sollte dennoch vorerst verzichtet werden.

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Insbesondere Kleinkinder sollten in den ersten sechs Stunden keine feste Nahrung zu sich nehmen und stattdessen möglichst viel trinken. Dies sollte idealerweise in kleinen Mengen und mit möglichst abwechslungsreichen Getränken geschehen. Besonders zu empfehlen sind hierbei verschiedene Tees, welche durch die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe eine entzündungshemmende und bakterizide Wirkung entfalten. Klassischerweise werden hierbei vor allem Kamillen-, Fenchel- und verdünnter schwarzer Tee verwendet, in welche zusätzlich pro 100 ml zwei gestrichene Teelöffel Zucker oder auch Honig sowie eine Prise Salz gegeben werden können. Davon abgesehen sind kaliumreiche Obstsäfte, allen voran Bananen- und Aprikosensaft, und salzige Brühen sehr gut geeignet, um den Verlust von Nährstoffen und Elektrolyten auszugleichen.

Ein kleiner Tipp: Wenn Ihr Kind schon von allein aus dem Becher trinkt, kann die Verwendung eines Strohhalms die Trinkmenge in vielen Fällen erhöhen. Nach ungefähr sechs Stunden kann Ihrem Kind wieder feste Nahrung angeboten werden. Diese sollte dabei jedoch leicht verdaulich und fettarm sein. Altbewährte „Rezepte“ gelten dabei noch heute: gesalzener Haferschleim, Zwieback, geriebener Apfel oder pürierte Banane stellen eine geeignete leichte Kost bei Durchfall beim Kleinkind dar.

Im Internet findet sich bezüglich der Flüssigkeitszufuhr während der ersten sechs Stunden nach Beginn des Durchfalls eine Reihe von Rezepten zum Anrühren einer Elektrolyt-Zucker-Mischung, welche alle benötigten Nährstoffe enthalten sollen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Die meisten dieser Rezepte basieren auf veralteten Empfehlungen der WHO und sind daher heute nicht mehr gültig. Zudem bringen diese Rezepte potentielle Risiken mit sich. Kinder reagieren deutlich empfindlicher auf Elektrolytschwankungen als Erwachsene. Die falsche Zubereitung von diesen sogenannten Rehydratationslösungen kann sich also durchaus negativ auf das Befinden Ihres Kindes auswirken. Alternativ zum Selbstanrühren der Lösungen können diese auch in der Apotheke erworben werden. Was die früher bei Durchfallerkrankungen gebräuchliche Kombination aus Cola und Salzgebäck betrifft, wird diese heute nicht mehr empfohlen, bzw. sogar von ihr abgeraten. Dies hat zum Hintergrund, dass Coca-Cola mehr als das Achtfache der von der WHO empfohlenen Lösung zur Rehydratation bei Durchfallerkrankungen enthält. Hierdurch besitzt sie eine hohe osmolare Aktivität, was letztlich bedeutet, dass sie zusätzliches Wasser im Darm bindet. In der Folge kann Cola so den Durchfall sogar verstärken.

Im Übrigen sind bei Durchfall beim Kleinkind, wie bei Erwachsenen auch, die üblichen Hygienemaßnahmen nicht zu vernachlässigen. Allen voran ist häufiges Händewaschen für jedes Familienmitglied von größter Wichtigkeit, um Ansteckungen zu vermeiden.

Wunder Po - was hilft?

Die Haut von Kindern ist noch deutlich empfindlicher und weniger widerstandsfähig als die von uns Erwachsenen. Aus diesem Grund kommt es gerade bei Kleinkindern sehr schnell zu einer wunden Haut am Po, was zusätzlich zum eigentlichen Durchfall weitere Beschwerden bereitet. Gerade weil dieses Problem so weit verbreitet ist, existieren viele Empfehlungen rund um das Thema mit vielen Verweisen auf Hausmittel wie etwa ein Sitzbad aus lang gezogenem schwarzem Tee für das Kind. Die Idee dahinter ist prinzipiell sinnvoll, da die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe antibakteriell, entzündungshemmend, blutungsstillend und schmerzlindernd wirken. Ist der Po Ihres Kindes jedoch erst einmal wirklich wund, sollte besser zu anderen Mitteln gegriffen werden.

Tannolact, welches den Wirkstoff Phenol-Methanal-Harnstoff-Polykondensat enthält und auch bei vielen anderen entzündlichen Hauterkrankungen zum Einsatz kommt, hat sich hierbei sehr bewährt und wird in der Regel als Badezusatz verwendet. Davon abgesehen kann nach dem Sitzbad mit Tannolact eine Wundsalbe wie etwa Mirfulan auf den wunden Po aufgetragen werden. Die Zink- und Lebertran-haltige Wundsalbe wirkt einerseits Juckreiz- und schmerzlindernd, verschließt die Wundfläche und versorgt die Haut auf der anderen Seite zusätzlich mit den Vitaminen A und D. Hierdurch ist sie sehr gut für die Behandlung wunder Haut geeignet.

Wann sollte man bei Durchfall beim Kleinkind zum Arzt gehen?

Zu welchem Zeitpunkt bei Durchfällen eine Vorstellung beim Kinderarzt notwendig ist, ist eine sehr berechtigte, jedoch nicht immer einfach zu beantwortende Frage. Dennoch gibt es eine Reihe von Warnzeichen, welche einen unverzüglichen Arztbesuch nach sich ziehen sollten. Sollte es Ihnen etwa nicht gelingen, Ihr Kind zum Trinken zu bewegen, ist dies ein triftiger Grund. Ebenso stellen Brechdurchfall, hohes Fieber und starke Bauchschmerzen Warnzeichen dar. Alarmiert sein sollten sie zudem, sollte die Bauchdecke ihres Kindes stark angespannt sein oder der Durchfall mehr als zwölf Stunden anhalten.

Wellenförmig auftretende Bauchschmerzen in Kombination mit Erbrechen, Durchfall, Blässe und einem sehr aufgeblähten Bauch können auf einen Darmverschluss hindeuten. Sie sollten dann schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.

Durchfall und Appetitlosigkeit kombiniert mit Bauchschschmerzen können ebenfalls auf eine Blinddarmentzündung hindeuten, vor allem Kleinkinder zeigen hierbei oft sehr unspezifische Symptome. Hierbei könnte zum Beispiel ein sogenannter Erschütterungsschmerz im rechten Unterbauch auftreten wenn das Kind auf einem Bein hüpft.

In jedem Fall sollten Sie ihrem Gefühl vertrauen, denn Sie kennen ihr Kind am Besten. Verhält sich ihr Kind anders als bei früheren Durchfällen oder sind Sie aus einem anderen Grund ungewöhnlich beunruhigt, sollten sie einen Kinderarzt aufsuchen, bzw. an Tagen, an welchen die Praxis geschlossen ist, eine Notfallambulanz aufsuchen. Im Zweifelsfall ist das Risiko eines unnötigen Arztbesuches immer kleiner, als das Risiko, die Gesundheit Ihres Kindes zu gefährden.

Ursachen und Prophylaxe

Ursachen von Durchfall beim Kleinkind

Der häufigste Auslöser für Durchfall beim Kleinkind ist eine Darminfektion durch Viren oder Bakterien. In erster Linie sind hier das Rotavirus und das Norovirus, aber auch die Gruppe der Adenoviren zu nennen, welche sehr infektiös sind. Sie werden in erster Linie durch Schmierinfektionen übertragen, wobei sie durch das Berühren von verschmutzten Gegenständen und Oberflächen, auf welchen sich die Viren befinden, auf die Hände gelangen. Vor allem häufig genutzte Alltagsgegenstände wie Türklinken, Lichtschalter und Wasserhähne stellen ideale Verbreitungsorte für diese Viren und Krankheitserreger im Allgemeinen dar. Nicht nur, aber gerade bei Kleinkindern, gelangen sie dann leicht in den Mund und von hier aus in den Magen-Darm-Trakt.

Andererseits stellen auch Lebensmittel eine mögliche Infektionsquelle mit Viren dar. Bei Lebensmittelinfektionen spielen jedoch vor allem Infektionen mit Bakterien eine größere Rolle. Diese können entweder direkt durch eine Infektion Durchfallerkrankungen auslösen oder auch allein durch die von ihnen produzierten Bakteriengifte (Toxine) Diarrhoen verursachen. In diesem Fall wird von einer Lebensmittelvergiftung gesprochen. Insbesondere die Bakterien Escherichia coli (E. coli), verschiedene Salmonellen-Arten und Campylobacter jejuni, welche in verdorbenen oder falsch gelagerten Lebensmitteln zu finden sind, spielen hierbei eine Rolle.

Schließlich können auch Medikamente oder eine Lebensmittelunverträglichkeit für Durchfall beim Kleinkind verantwortlich sein. Bei Kleinkindern sind dabei vor allem Unverträglichkeiten gegenüber Grundnahrungsmitteln wie Getreideprodukten (bzw. das in ihnen enthaltene Eiweiß Gluten), die in Milchprodukten enthaltene Laktose und Hühnereiweiß von Bedeutung. Bezüglich Medikamenten, welche Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern verursachen, sind vor allem Antibiotika zu nennen, da diese nicht nur krankheitserregende Bakterien schädigen und abtöten, sondern auch die natürliche Darmflora schädigen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf unserer Hauptseite zu  Durchfall Ursachen

Verlauf und Prognose

Dauer von Durchfall beim Kleinkind

Die Dauer von Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern kann sehr unterschiedlich ausfallen. In erster Linie ist dies abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Eine akute Diarrhoe, welche viral (etwa durch Rotaviren) bedingt ist, kann leider recht lang andauern und auch erst nach zwei bis drei Wochen vollständig abklingen. In den meisten Fällen halten die Durchfälle jedoch etwas über eine Woche an. Insgesamt ist die tatsächliche Dauer von Durchfallerkrankungen gerade bei Kleinkindern meist schwer vorhersehbar.

Ist Durchfall beim Kleinkind ansteckend?

Ob eine Durchfallerkrankung ansteckend ist, lässt sich nicht immer mit Sicherheit sagen, dies hängt vom Auslöser des Durchfalls ab. Ist der Durchfall durch eine Infektion verursacht, ist er ansteckend, wenn das Kind aber Durchfall aufgrund einer Nahrungsmittelunverträglichkeit hat, ist der Durchfall nicht ansteckend. Generell sollte dennoch davon ausgegangen werden, dass sie tatsächlich ansteckend ist, da ihr sowohl bakterielle, als auch virale Infekte zugrunde liegen können. Im Falle einer Noro- oder Rotavirusinfektion ist der Stuhl (und auch das Erbrochene) sogar sehr infektiös. Aus diesem Grund sind grundlegende Hygienemaßnahmen bei jeder Diarrhoe dringend zu empfehlen! Hierzu gehört in erster Linie häufiges Händewaschen, insbesondere vor der Nahrungszubereitung. Zusätzlich können häufig berührte Oberflächen, wie etwa Wasserhähne und Türklinken gesäubert werden, um eine Verbreitung der Durchfallerreger durch Schmierinfektionen zu vermeiden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Durchfall beim Kleinkind finden Sie unter folgenden Themen:

Allgemeine Informationen zum Thema "Kleinkind" finden Sie auch unter: Kinderheilkunde

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.10.2016 - Letzte Änderung: 02.11.2021