Welchen Hauttyp haben Sie?

Einleitung

Die verschiedenen Hauttypen werden nach ihrer unterschiedlichen Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und ihrer äußeren Erscheinungsform (Phänotyp) eingeteilt. Neben der Hautfarbe sind Unterschiede in der Augen- und Haarfarbe ebenso Kriterien, die bei der Definition des Hauttyps berücksichtigt werden. 

In der klassischen Einteilung gibt es vier verschiedene Hauttypen. Der Hauttyp 1 stellt hierbei den hellsten Hauttypen dar, der Hauttyp 4 den dunkelsten. In neueren Einteilungen gibt es zusätzlich die Typen 5 und 6. Diese zwei Hauttypen beziehen die dunklen Hauttypen aus dem asiatischen und afrikanischen Raum mit ein. Die verschiedenen Hauttypen entstehen zum größten Teil aufgrund genetischer Vererbung. Menschen mit dunkler Hautfarbe kriegen tendenziell eher Kinder mit dunklerer Haut und hellhäutige Menschen bekommen folglich eher hellhäutige Nachkommen.

Entscheidend für die verschiedenen Hauttypen ist die Pigmentierung der Haut. Hierfür ist das sogenannte Melanin zuständig, das als Farbstoff der Haut bekannt ist. Es kommt in zwei verschiedenen Formen vor, die man als Eumelanin und Phäomelanin bezeichnet. Die Mischung und das Verhältnis der beiden Formen bestimmt hierbei das farbliche Erscheinungsbild. Das Eumelanin hat eher einen schwarzbraunen Pigmentcharakter, während das Phäomelanin eher einen gelblich bis rötlichen Charakter hat.
Bei einer dunkleren Hautfarbe überwiegt das Eumelanin und bei hellhäutigen Menschen das Phäomelanin.

Die verschiedenen Hauttypen bestimmen nicht nur das Erscheinungsbild und die Reaktion auf die Sonneneinstrahlung, sondern im Endeffekt auch den Schutz vor UV-Strahlung. Eine dunkle Hautfarbe schützt dabei deutlich mehr vor der Strahlung als eine helle Hautfarbe.

Allgemeine Informationen zur Haut finden Sie unter: Haut, trockene Haut und fettige Haut

Die klassischen 4 Hauttypen

In dieser Einteilung der Hauttypen werden vier Subklassen unterschieden.

Hauttyp 1

Der Hauttyp 1 wird auch als „keltischer Typ“ bezeichnet. Er zeichnet sich durch eine besonders helle Haut aus. Ein Mensch mit diesem Hauttyp hat häufig eine sehr helle bis ins Rötliche gehende Haarfarbe. Er weist zudem viele Sommersprossen auf. Die Augenfarbe ist häufig blau oder grün. Diesen Hauttyp besitzen in Deutschland nur wenige Menschen.

Informieren Sie sich weitergehend über Pigmentveränderungen, wie Sommersprossen

Bei diesem Hauttyp ist zu beachten, dass eine extreme Sonnenempfindlichkeit besteht. Bei Sonneneinstrahlung rötet sich die Haut nach kürzester Zeit und der Betroffene entwickelt einen Sonnenbrand. In den meisten Fällen tritt nach einem Sonnenbad keine Bräunung der Haut ein.
Die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut, also die Zeit, in der man sich ungeschützt in der Sonne aufhalten kann und keinen Hautschaden, wie einen Sonnenbrand erleidet, liegt bei Menschen mit dem Hauttyp 1 unter 10 Minuten.

Hauttyp 2

Der Hauttyp 2 wird auch als „nordischer Typ“ und die dazugehörigen Personen als „hellhäutige Europäer“ bezeichnet. Wie der Name schon sagt, findet man bei diesem Hauttyp ebenfalls eine eher helle Hautfarbe. Die Haare sind meistens blond. In Verbindung mit dem Hauttyp 2 finden sich zusätzlich zu den bekannten grünen und blauen, auch graue Augen. 
Die Haut ist bei diesem Hauttyp empfindlich, jedoch nicht ganz so anfällig gegenüber UV-Strahlung wie beim Hauttyp 1. Folglich wird direkte Sonneneinstrahlung in einem geringen Maße toleriert, es sollte jedoch bei diesem Hauttyp gleichfalls auf einen erhöhten Sonnenschutz geachtet werden, denn es entsteht schnell ein Sonnenbrand. Menschen mit dem Hauttyp 2 erlangen nur langsam eine Bräunung ihrer Haut durch die Sonne. Beim Hauttyp 2 beträgt die Eigenschutzzeit der Haut etwa 10-20 Minuten.

Sie fragen sich wie sie eine Bräunung fördern können: Wie werde ich (schnell) braun?

Hauttyp 3

Der Hauttyp 3 wird außerdem „Mischtyp“ genannt und die entsprechenden Menschen als „dunkelhäutige Europäer“ bezeichnet. Er zeichnet sich durch eine dunkelblonde bis hellbraune Haarfarbe aus. Die Augenfarbe fällt hierbei sehr unterschiedlich aus. Manche Menschen haben bei diesem Hauttyp braune Augen, andere blaue oder graue Augen. Die Mehrzahl der Deutschen lassen sich diesem Hauttyp zuordnen.
Die ursprüngliche Hautfarbe beim Hauttyp 3 ist ein leichtes Braun. Durch die Sonneneinstrahlung entwickelt er jedoch bereits nach kurzer Zeit eine zunehmende Bräunung. Allerdings können auch Menschen dieses Hauttyps bei längerer Sonneneinstrahlung einen Sonnenbrand entwickeln. Die Eigenschutzzeit der Haut beträgt bei diesem Hauttypen bis zu 30 Minuten.

Hauttyp 4

Unter dem Hauttyp 4 wird ebenso der „mediterrane Typ“ verstanden. Seine Haarfarbe ist immer braun bis dunkelbraun. Die Augen sind meistens ebenfalls braun.
Unabhängig von einem Sonnenbad besteht eine Bräunung der Haut; gleichermaßen kann sich ein olivfarbener Hautton zeigen. Die Menschen mit diesem Hauttyp neigen selten zu einem Sonnenbrand und entwickeln durch die Sonneneinstrahlung immer eine zunehmende Bräunung der Hautfarbe. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt bei diesem Hauttyp über 30 Minuten, jedoch gilt hier gleichermaßen die Empfehlung, einen Sonnenschutz aufzutragen.

Hauttypen nach Fitzpatrick

Eine überarbeitete Einteilung der verschiedenen Hauttypen wurde durch den amerikanischen Hautarzt Fitzpatrick erstellt. Er klassifizierte die unterschiedlichen Hauttypen anhand ihrer Lichtempfindlichkeit, sowie ihrem Erscheinungsbild und der Bräunungsreaktion auf Sonneneinstrahlung. Hierbei wurde die ursprüngliche Einteilung der Hauttypen 1-4 um die Typen 5 und 6 ergänzt.
Bis heute wird diese Einteilung genutzt, um eine Empfehlung für die Dauer des Sonnenbadens auszusprechen. Außerdem existieren orientiert an den Hauttypen nach Fitzpatrick differierende Empfehlungen bezüglich der Lichtschutzfaktorhöhe bei der Verwendung von Sonnencremes zur Sonnenbrandvorbeugung. Gerade für die hellen Hauttypen, wie dem „keltischen Typ“ oder dem „nordischen Typ“ gelten deutlich kürzere tolerierbare Zeiten für die ungeschützte Exposition gegenüber UV-Strahlung. Sie sollten einen entsprechend höheren Lichtschutzfaktor verwenden als es beim „Mischtyp“ oder dem „mediterranen Typ“ vonnöten ist.

Weitere Informationen zum Thema Sonnenbrand finden Sie unter: Sonnenbrand

Wie kann der individuelle Hauttyp bestimmt werden?

Wenn man von der Existenz der verschiedenen Hauttypen erfahren hat oder sich gegebenenfalls weitergehend informiert hat, fragt man sich, wie die Hauttypen bestimmt werden können.
Dies ist beispielsweise durch Tabellen oder auch verschiedene Fragebögen auf unterschiedlichen Internetseiten möglich.

Die Tabellen zum Ermitteln der Hauttypen sind meist sehr starr, sodass nur wenig Spielraum besteht, falls nicht alle Merkmale zu einem Hauttypen passen. Bei der Tabellenform muss man den Hauttyp selbst ermitteln. Dies kann gelegentlich schwierig sein, insbesondere wenn man Merkmale aus zwei einander ähnlichen Hauttypen aufweist.
Im Gegensatz dazu sind die Fragenbögen oder Online-Tests deutlich flexibler und anwenderfreundlich gestaltet. Sie ermitteln anhand der beantworteten Fragen die größtmögliche Übereinstimmung mit einem der Hauttypen und bestimmen auf diese Weise für den Nutzer den Hauttyp.
Zu beachten ist, dass die Tests und Tabellen in der Regel nicht zur Bestimmung des kindlichen Hauttyps und dessen Sonnenbrandrisikos geeignet sind, da diese generell eine deutlich empfindlichere Haut haben als Erwachsene.

Testung des vorliegenden Hauttyps

Im Internet findet man viele verschiedene Tests zur Bestimmung des individuellen Hauttyps. Diese unterscheiden sich meistens hauptsächlich in der Anzahl der zu beantwortenden Fragen, wobei einige lediglich anhand weniger Fragen den Hauttyp beurteilen, wohingegen andere wiederum sehr ausführlich gestaltet sind. Zu empfehlen sind meistens die ausführlicheren Tests, da die Wahrscheinlichkeit von Übereinstimmungen der eigenen Haut mit den jeweiligen Hauttypen ansteigt und demzufolge die Bestimmung leichter fällt.

In den Tests zur Bestimmung des Hauttyps müssen primär Fragen zum eigenen Erscheinungsbild beantwortet werden. Außerdem werden Fragen zur ursprünglichen Hautfarbe und dem Vorhandensein von Sommersprossen gestellt. Des Weiteren wird die Farbe der Augen und Haare in die Beurteilung miteinbezogen. Zusätzlich wird das Verhalten der Haut in Bezug auf Sonneneinstrahlung erfragt. Hierbei steht das individuelle Risiko der eventuellen Entstehung eines Sonnenbrands, sowie die Schnelligkeit der Bräunung der Haut im Fokus.

Anhand der unterschiedlichen Antworten lässt sich eine Gesamtpunktzahl errechnen, mit der der jeweilige Hauttyp bestimmt wird.

Unterschiede im Umgang mit Sonnenstrahlung

Die verschiedenen Hauttypen unterscheiden sich nicht nur in ihrem optischen Eindruck voneinander, sondern auch bezüglich ihrer Schutzmechanismen gegenüber der Sonne. Je heller der Hauttyp ist, desto empfindlicher reagiert die Haut auf eine direkte Sonneneinstrahlung. Zudem kommt es durch Sonneneinstrahlung bei den verschiedenen Hauttypen zu einer unterschiedlichen Bräunungsreaktion der Haut.
Der Hauttyp 1 zum Beispiel bräunt fast gar nicht, ist aber gleichzeitig extrem anfällig für direkte Sonneneinstrahlung, was in den meisten Fällen zum Auftreten von Sonnenbrand führt und das Risiko für die Entstehung eines Hautkrebses erhöht. Ein vollkommen gegensätzliches Verhalten zeigt die Haut des Typen 4. Diese ist deutlich weniger empfindlich gegenüber Sonneneinstrahlung, bräunt jedoch innerhalb kürzester Zeit.
Bei den unterschiedlichen Hauttypen ist außerdem die Eigenschutzzeit der Haut sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie beträgt beim Hauttyp 1 unter 10 Minuten. Im Gegensatz dazu ist sie bei den dunkleren Hauttypen 4 und 6 deutlich länger und beträgt größer 30 beziehungsweise sogar größer 60 Minuten.

Sie interessieren sich weitergehend für die Thematik Hautkrebs: Hautkrebs erkennen, Symptome des Hautkrebses

Weitere Informationen zum Themengebiet Hauttyp erhalten Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 25.11.2016 - Letzte Änderung: 15.08.2022