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Das HI-Virus (HIV)

HIV ist der Erreger der Krankheit AIDS (Acqired Immunodeficiency Syndrome). Das Humane Immundefizienzvirus (Human Immunodefficiency Virus/ HI Virus) ist ein Retrovirus. Retroviren enthalten in einer umhüllenden Eiweißkapsel Ribonukleinsäure (RNA).

RNA ist ein Träger der Erbinformation, der sich durch bestimmte Strukturmerkmale von der DNA unterscheidet. Die DNA liegt in Zellen meist als Doppelstrang vor, während RNA einzelsträngig vorliegt. Retroviren enthalten neben dieser RNA ein Enzym namens Reverse Transskriptase. Dieses Enzym bildet einen gegenüberliegenden, also komplementären, d.h. spiegelverkehrt gleichbedeutenden DNA-Strang. Dieser wird dann mithilfe weiterer viruseigener Enzyme in die DNA der Körperzelle eingebaut, was dazu führt, dass die Zelle nun im Dienst des Virus dessen Bausteine produziert.
Es werden so neue Viren auf Kosten der Wirtszelle gebildet, die schließlich die Zelle verlassen um andere Zellen zu befallen.

HIV (HI Virus) hat die Besonderheit nur ganz bestimmte Zellen des Immunsystems zu befallen. Es handelt sich hier um eine Unterklasse der weißen Blutkörperchen, die sogenannten T-Lymphozyten, genauer gesagt die T-Helfer-Zellen. Sie sind ein wichtiger Teil der spezifischen Abwehr, die bestimmte Erkennungsstrukturen an fremden Viren und Bakterien nutzt, um diese gezielt zu bekämpfen.
T-Zellen haben dabei eine Vermittlerfunktion zwischen anderen wichtigen Abwehrzellen. Sie tragen allerdings selbst eine Erkennungsstruktur auf ihrer Zelloberfläche, welche es dem Virus erlaubt, anzudocken und in die Zelle einzudringen.

In geringerem Maße sind auch andere Zellen des Immunsystems betroffen. Jedoch scheint die Abnahme der T-Zellen für den Verlauf entscheidend zu sein, da sich über die Zählung der T-Zellen sicher Rückschlüsse auf den Stand der Erkrankung ziehen lassen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.04.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023