Leberwert GPT

Einleitung

Die Abkürzung GPT steht für Glutamat-Pyruvat-Transaminase. Neben dem Namen GPT wird häufig auch der Name ALT oder Alanin-Amino-Transferase genutzt. Dies ist ein Synonym für genau dasselbe Enzym.

Der Begriff bezeichnet ein Enzym, das gleich in mehreren Organen zu finden ist. Zu diesen Organen zählen neben der Leber, in der es in besonders hoher Konzentration vorkommt, auch das Herz und die ganz normale Skelettmuskulatur. Vor allem kommt das Enzym jedoch in der Leber vor, da hier ein hoher Bedarf an dem Enzym vorliegt. Das Enzym gehört wie die GPT (ASAT) zu den Transaminasen und ist an dem Abbau von Eiweißen beteiligt. Die beiden Laborwerte  dienen als wichtiger Parameter in der Diagnostik von Lebererkrankungen wie der Hepatitis, Vergiftungen und Erkrankungen der Gallenwege. Weiterhin kann auch bei einem Herzinfarkt die Bestimmung sinnvoll sein.

Normalwerte

Die Werte der GPT werden aus dem Blut bestimmt. Hierfür ist es nötig, eine kleine Menge Blut aus einer Vene zu entnehmen.

Erwachsene Männer sollten einen GPT-Wert zwischen 10 und 50 U/l (Units pro Liter) aufweisen. Bei erwachsenen Frauen wird ein Wert zwischen 10 und 35 U/l angestrebt. Zu niedrige Werte haben keinen Krankheitswert. Für Kinder sind andere Konzentrationen anzustreben. Diese hängen auch vom jeweiligen Alter ab.

Wie bei allen Laborparametern existieren keine einheitlichen Werte bezüglich des Referenzbereiches. Dies liegt daran, dass je nach Labor die Analysemethoden leicht unterschiedlich sein können und leicht abweichende Ergebnisse liefern. Deshalb wird häufig der Referenzbereich von jedem Labor selbst festgelegt, welchem im Zweifel die meiste Beachtung geschenkt werden sollte. Außerdem unterliegen die Werte, die bei vollkommener Gesundheit vorliegen, bei jedem Menschen einer gewissen Schwankung. Einige Menschen haben physiologischerweise Laborwerte, die außerhalb des Standards liegen, obwohl keine Krankheit vorliegt.

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Wodurch wird der GPT-Wert erhöht?

Neben der GPT wird die GOT auch zu der Gruppe der Transaminasen gezählt. In der Regel erfolgt eine Bestimmung gemeinsam mit dem Wert der GGT.

Bei dem Verdacht einer Leberschädigung werden diese Werte typischerweise bestimmt. Auch eine Schädigung des Herzens im Rahmen eines Herzinfarktes kann eine Erhöhung des Laborwertes auslösen. Da die GPT jedoch nicht spezifisch in Leber oder der Muskulatur vorkommt, kann nie genau ein Organ als Ursache für einen abnormen GPT-Wert benannt werden. Darum spricht ein erhöhter Wert nicht zwangsläufig für eine Erkrankung der Leber. Im Vergleich zu dem Wert der GOT steigt der Wert der GPT schon bei leichteren Schädigungen der Leber an, da das Enzym vor allem im Zytosol (Zellflüssigkeit) und nicht in den Mitochondrien vorkommt.

Zu den Lebererkrankungen, die einen erhöhten GPT-Wert hervorrufen, gehört insbesondere eine virale Hepatitis. Diese kann je nach Art (Hepatitis A-E) stark oder schwach ausfallen. Bei einer akuten, starken Virushepatitis steigen die Leberwerte wie die GPT im Vergleich schneller und stärker an als bei einer chronischen, schwächer ausgeprägten Virushepatitis.

Gifte können den GPT-Wert außerdem stark erhöhen. Die Gruppe der Gifte, die hierzu gehören, umfasst neben Alkohol auch einige Zytostatika, die unter anderem in der Tumortherapie genutzt werden. Weiterhin zählen zu dieser Gruppe die so genannten Aflatoxine. Diese Gifte stammen aus einem Schimmelpilz. Ein weiterer Anhänger der leberschädlichen Gifte ist das Medikament der Ovulationshemmer, die der hormonellen Verhütung dienen. Einige Gifte wie Alkohol entfalten ihre schädigende Wirkung erst nach langem, massiven Gebrauch. Im Vergleich dazu können Substanzen wie die Aflatoxine zu einer schnelleren Leberschädigung führen.

Auch kann es im Zuge eines Gallenstaus zu einer Erhöhung des GPT-Wertes kommen. Die Ursache für einen Gallenstau liegt hierbei nicht zwangsläufig in der Leber. Da die Galle von der Leber ausgehend gen Gallenblase und Dünndarm abfließt, kann es bei einem verminderten Fluss durch beispielsweise einen Gallenstein, welcher den Gallengang verlegt, zu einem Rückstau kommen. Dieser Rückfluss wiederum kann die Leberzellen stark schädigen. Auch Tumore der Leber, eine Fettleber, eine Fettleberhepatits oder eine Zirrhose  können den GPT-Wert erhöhen.

Außerdem können einige andere Organsysteme den Laborwert stark in die Höhe treiben, ohne in Kontakt mit der Leber zu stehen. So kann zum Beispiel ein Diabetes mellitus, die so genannte Zuckerkrankheit, den GPT-Wert erhöhen. Durch einen Herzinfarkt, einige Muskelerkrankungen oder die regelmäßige Einnahme gewisser Medikamente kann es auch zu einer Erhöhung des GPT-Wertes kommen.

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Welche Medikamente können die Werte erhöhen?

Eine Schädigung durch Medikamente ist selten. Zu den Medikamenten, die den GPT erhöhen, zählen vor allem die Medikamente, die in der Leber abgebaut werden. Schon die übermäßige Einnahme der betroffenen Medikamente kann zu Schäden der Leberzellen führen. Auch können durch den Abbau Substanzen entstehen, die sich schädlich auf die Leber auswirken. Weiterhin können einige Medikamente die Aktivität von Leberenzymen hemmen oder komplett aufheben. Dadurch erfolgt eine Anreicherung dieser Stoffe im Blut und der Leber. Hohe Konzentrationen wirken sich wiederum schädigend aus.

Zu den Medikamenten, die eine Erhöhung des GPT-Wertes bewirken, gehören unter anderem beispielsweise so genannte NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen. Außerdem kann es durch Antibiotika, Antiepileptika wie Diazepam oder Lorazepam oder Antidepressiva  zu erhöhten Werten der GPT kommen. Der behandelnde Arzt sollte im Zweifel immer um Rat gefragt werden.

Ursachen für zu niedrige GPT-Werte

Zu niedrige Werte der GPT haben keinen Krankheitswert.

Das Enzym sollte wenn möglich nicht im Blut vorkommen, da seine Wirkung innerhalb der Zellen entfaltet wird. Da das Enzym schon bei relativ geringen Zellschädigungen in das Blut gelangt, kann ein niedriger GPT-Wert sogar positive Bedeutung haben. Ein niedriger Wert kann tatsächlich sogar auf einen gesunden Lebensstil hindeuten. Der Verzicht auf Alkohol und sportliche Aktivität sind mögliche Ursachen hierfür. Im Prinzip sind alle Maßnahmen, die die Leberzellen vor eventuellen Schädigungen schützen, mögliche Gründe für einen niedrigen GPT-Wert.

Wie kann man den GPT-Wert am besten senken?

Auf Grund der Tatsache, dass ein erhöhter GPT-Wert immer mehrere Ursachen haben kann, sollte bei unklaren Ursachen ein Arzt aufgesucht werden. Dieser findet durch diagnostische Maßnahmen die tatsächlichen Gründe der Erhöhung. Ist der Grund für die Erhöhung die Leber, so kann man mehrere Maßnahmen ergreifen. Der Fokus sollte dabei auch auf der Bekämpfung der Ursache liegen.

Da einige Medikamente bei längerfristiger Einnahme leberschädigend wirken, sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt das jeweils verantwortliche Medikament reduziert oder abgesetzt werden. Als Alternative kann ein weniger schädigendes Medikament genutzt werden.

Sollte eine Lebererkrankung der Grund sein, so sollte der Fokus darauf liegen diese Erkrankung zu therapieren. Bei einer Virushepatitis kann beispielsweise in einigen Fällen mit einem Virostatikum  eingegriffen werden. Bietet sich keine Form der Intervention an, so bleibt einem nur das Warten übrig.

Ist ein Gallenstau verantwortlich, so kann gut eingegriffen werden. Dies kann je nach Art der Abflussstörung unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zur Folge haben. Am häufigsten wird jedoch ein operativer Eingriff bevorzugt. Anschließend kann es sinnvoll sein, dass die Leber auf mögliche längerfristige Schädigungen überprüft wird.

Bei Schäden durch Gifte sollte die Quelle aufgespürt und gemieden werden. Einen Sonderfall stellt der Alkohol dar. Geringer Verzehr von Alkohol stellt vorerst keine Gefahr für die Leberzellen dar. Bei Alkoholmissbrauch kann es jedoch zu massiven Erhöhungen der Leberwerte kommen. Da dann ein Ende des Alkoholkonsums der betroffenen Person meist sehr schwer fällt, sollte ein Spezialist aufgesucht werden.

Eine weitere effektive Maßnahme den GPT-Wert zu senken, liegt in der Umstellung des Lebensstils. Es kann besonders auf leberschonende Maßnahmen geachtet werden. Hilfreich ist eine ausgewogene Ernährung mit einem Verzicht auf fettreiche und zuckerreiche Nahrung. In der Regel bedeutet es, dass man mehr Rohkost oder gemüsebasierte Gerichte zu sich nehmen soll. Eine Gewichtsreduktion ist ebenfalls ratsam. Des Weiteren ist es hilfreich auf den Verzehr von Alkohol gänzlich zu verzichten und das Rauchen zu beenden. Koffein stellt einen Sonderfall dar. Hierzu gibt es unterschiedliche Auffassungen. Teilweise wird gar behauptet, dass Koffein sich positiv auf die Leber und die Leberwerte auswirkt und der regelmäßige Konsum den GPT-Wert senkt.

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Kann man den Wert durch Hausmittel senken?

Zu den Hausmitteln, denen positive Effekte auf die Leber zugesprochen werden, gelten einige alltägliche Nahrungsmittel. Oft genügt es aber bereits mehr klare Flüssigkeit wie Wasser oder Tee zu trinken. Dies soll die Leber bei ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Des Weiteren werden dunkler Schokolade und Koffein gute Effekte zugesprochen.

Außerdem gelten Bittergemüse wie Rosenkohl, Salbei oder diverse andere Kräuter, die gerne als Tee konsumiert werden, als hilfreich. Weitere Hausmittel sind Artischocken, Löwenzahn, Brennnesseln, Pflaumen und Zitronensaft. Aus diesen Nahrungsmitteln lässt sich gut Salat zubereiten. Auch kann man sie als Beilage zu anderen Gerichten essen. Um fettreiches Fleisch zu vermeiden kann zum Beispiel auf Fisch oder Geflügel zurückgegriffen werden.

Kann man den GPT-Wert durch Homöopathie senken?

Da Homöopathie auf natürlichen Substanzen beruht, die sich zum Teil auch in Hausmitteln finden, kann bei der richtigen Verwendung von solchen Mitteln ein positiver Effekt auf den GPT-Wert beobachtet werden. Hierbei sollte auf die Anweisungen des behandelnden Homöopathen geachtet werden. Wie bei jeder Therapie hängt allerdings der Nutzen oft auch an der Mitarbeit und sogar an dem Glauben des Patienten am Therapieerfolg ab.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.01.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021