Reanimation beim Säugling/ Kind

Synonyme im weiterem Sinne

Wiederbelebung, Kardiopulmonale Reanimation, Herz- Lungen- Wiederbelebung

Englisch: reanimation

Reanimation beim Säugling/ Kind

Die Reanimation bei Kindern und Säuglingen unterscheidet sich durchaus von der bei Erwachsenen. Zum einen liegt das daran, dass ein Säugling und Kinder einen deutlich höheren Bedarf an Sauerstoff haben. Zum anderen daran, dass bei Kindern die Ursache des Kreislaufstillstandes nur sehr selten im Herzen liegt.

Deshalb beginnt man die Reanimation beim Säugling/ Kindern mit 5 mal beatmen. Erst wenn es dann keine Lebenszeichen gibt fühlt man nach dem Puls. Meist bessert sich der Zustand des Kindes schon deutlich nach dem Beatmen. Der Puls wird an der Arteriabrachialis, der Oberarmarterie, getastet. Beim Säugling und bei Kindern wird auch die Herdruckmassage deutlich sanfter durchgeführt. Je nach Alter und Größe des Kindes wird der Brustkorb entsprechend tief eingedrückt. Bei Säuglingen benutzt man zum Beispiel auch nur 2 Finger für die Herzdruckmassage und drückt den Brustkorb nur etwa 2cm tief ein. Ebenfalls darf man den Kopf des Kindes nicht überstrecken, da man so die Atemwege verlegt. Das liegt an der Anatomie von Kindern. Der Kopf wird in die sogenannte Schnüffelposition gebracht, dabei liegt der Kopf leicht (1-2cm) erhöht. Die Medikamentendosis wird auch auf das Körpergewicht angepasst. Durch den oben erwähnten Sauerstoffbedarf ist auch der Rhythmus in der Reanimation verändert. Bei Kindern wird 15 mal gedrückt und zweimal beatmet. Wenn defibrilliert wird, wird auch die Joulezahl dem Körpergewicht entsprechend angepasst.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.04.2011 - Letzte Änderung: 12.01.2023