Toter Zahn

Einleitung

Ein so genannter „toter“ Zahn ist ein Zahn, dessen Vitalfunktion nicht mehr intakt sind. Die Nervengefäße und Blutgefäße innerhalb des Zahnmarks sind abgestorben und können den Zahn somit nicht mehr von innen heraus versorgen.

Der Zahn ist nun unempfindlich gegen thermische Veränderung: Er verspürt weder Wärme noch Kälte.
Die nicht mehr versorgten Zahnhartsubstanzen werden mit der Zeit instabil und spröde und der Zahn kann sich verfärben. Wird der Zahn nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung nicht nach einer gewissen Zeit überkront, besteht Bruchgefahr.

Welche Symptome kann ein toter Zahn verursachen?

Symptome, die die Nekrose des Zahnes begleiten, können sehr variieren. Dazu zählen:

  • starke Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Aufbissbeschwerden (während der Zahn abstirbt)
  • starke Schmerzen lassen nach einigen Tagen komplett nach 
  • Ausbildung eines Abszesses (mit eiter gefüllter, umkapselter Hohlraum)
  • starker, fauliger Mundgerucht
  • Geschmacksstörungen
  • Zahnverfärbung (schwarz)

Schmerzen am toten Zahn

Zähne, die ihre Vitalfunktion verloren haben, können stark schmerzen. Bei einer ursächlichen Zahnwurzelentzündung äußert er sich oftmals als Druckschmerz, der sogar Schwierigkeiten beim Kauen und Aufbeißen bereiten kann. Das Zahnfleisch um die Zahnwurzel entzündet sich oft so stark, dass es anschwillt und auch bei bloßem abtasten mit dem Finger heftig schmerzt. Es ist stark errötet und meist wärmer als das restliche Zahnfleisch.

Oft verspüren Betroffene einen pochenden Schmerz, der aufgrund des sich steigernden Drucks innerhalb des Zahnes resultiert. Ist die Zahnhartsubstanz durch Karies geschwächt, führen süße oder würzige Speisen häufig zu Schmerzen. Kalte oder warme Speisen und Getränke sind für einen abgestorbenen Zahn meist keinerlei Ursache für eine Schmerzbildung. Trotzdem ist der Zahn durch die Schwächung der Substanzen stark bruchgefährdet.

Bricht der Zahn oberhalb des Zahnfleisches ab, können Bakterien leicht zugänglich den ganzen Zahn infiltrieren, was wieder zu Entzündungsschmerzen führen kann. Bricht der Zahn unterhalb des Zahnfleisches in seiner Längsachse ab, kann er sich lockern und zu einem starken Aufbissschmerz führen. In diesem Fall ist der Zahn nicht mehr erhaltungswürdig und muss entfernt werden. Bei jeglicher Art von Schmerzen muss definitiv zur weiteren diagnostischen Aufklärung ein Zahnarzt aufgesucht werden.

Lesen Sie auch weitre unter: Zahnschmerzen - Was tun?

Schmerzen beim Draufbeißen

Ein devitaler Zahn ist in vielen Fällen beschwerdefrei, kann aber auch Schmerzen verursachen.
Sofern diese sich in einem Aufbissschmerz ausdrücken, ist dies auf Grund einer Entzündung um die Wurzelspitze des betroffenen Zahnes bedingt. Die Bakterien beginnen das Weichgewebe im Kanalinneren zu zersetzen und gelangen dann über die Wurzelspitze des Zahnes zum umliegenden Gewebe.

Der Zahn um die Wurzelspitze wird bakteriell infiziert und entzündet sich, was dann auch im Röntgenbild als „dunkler, meist rundlicher Schatten“ um die Wurzelspitze zu sehen ist. Dabei geht die Entzündung mit einer Schwellung einher. Das Gewebe nimmt an Konsistenz zu, weshalb der Zahn minimal angehoben erscheint. Dadurch kann sich ein leichter Vorkontakt einstellen. Der Patient beißt zu und dadurch, dass der Zahn durch die Schwellung leicht angehoben scheint, wird der Zahn erhöthem Druck ausgesetzt. Weiterhin wird der Zahn bei jedem Zubeißen minimal nach unten in den Faserapparat gedrückt, was durch die Entzündung zu Schmerzen führt.

Die Aufbissbeschwerden sprechen dafür, dass der Zahn schon über einen gewissen Zeitraum devital ist und der Zustand fortgeschritten. Daher sollte der Patient umgehend zum Zahnarzt, sobald Aufbissschmerzen entstehen, damit der Zahn so schnell es geht wurzelkanalbehandelt werden kann. Die Wurzelkanalbehandlung geht dabei mit einem Abklingen der Entzündung einher, sodass die Empfindlichkeit abnimmt, bis sie letztendlich vollständig verschwindet.

Zahn wird schwarz oder verfärbt sich

Devitale Zähne verfärben sich nicht selten. Sie können grau bis hin zu schwarz werden.
Die Versorgung der Zahnhartsubstanzen ist nach dem Absterben der Pulpagefäße nicht mehr gegeben und das Dentin wird spröde. Die Verfärbungen entstehen durch das sich zersetzende Blut des abgestorbenen Pulpengewebes, das wegen der Wurzelfüllung nicht mehr abtransportiert werden kann.

Ist der Wurzelkanal vor der Füllung nicht blutleer oder optimal desinfiziert, reagiert das zurückgebliebene Blut. Bakterien verstoffwechseln dabei vor allem das Eisen aus dem Sauerstoffträgermolekül Hämoglobin zu Eisensulfid. Das Eisensulfid entsteht aus dem Eisen des Blutes, das mit den schwefelhaltigen Stoffwechselprodukten der Bakterien reagiert.

 

Pochende Schmerzen und Mundgeruch

Die typischen Kennzeichen einer Entzündung sind bei devitalen Zähnen meist vorhanden und häufig klagen Betroffene auch über einen sehr unangenehmen Geschmack und unerträglichen Mundgeruch.

Die Entzündung innerhalb des Zahnes baut durch die Verstoffwechselung des abgestorbenen Gewebes Druck auf. Es bilden sich Gase, die nicht entweichen können und Eiter.
Die Bakterien verstoffwechseln das abgestorbene Gewebe und setzen dabei Gase frei, die unangenehm reichen. Bei einigen Betroffen wird ebenfalls der Geschmack stark beeinträchtigt.

Ein weiteres Begleitsymptom neben dem Geruch stellt das Gefühl des Pochens des ganzen Zahnes dar. Betroffene haben nahezu ein pulsierendes Schmerzgefühl, das im Intervall von Zeit zu Zeit immer wiederkehrt. Dieser Schmerz kann auch außerhalb der Mundhöhle bis hin zu Kopf- und Gliederschmerzen führen und weist auf ein entzündliches Geschehen hin. 

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Ursachen von Mundgeruch

Toter Zahn wackelt

Ist eine generalisierte Parodontitis die vorangegangene Ursache für die Devitalisierung des Zahnes, kommt es nicht selten zu einer Lockerung , schlimmstenfalls zum Ausfallen des Zahnes. Bei einer Parodontitis ist der komplette Zahnhalteapparat geschwächt.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Ursachen einer Parodontitis

Der Bandapparat, der den Zahn im Knochenfach hält, weist nicht mehr die Festigkeit wie bei einem gesunden Parodontium auf. Ist der Zahn nun zusätzlich abgestorben, steigt die Gefahr, dass er sich leichter aus diesem Bandapparat löst und sich stark lockert. Der Lockerungsgrad kann sich so weit vergrößern, dass der Zahn fast selbst aus dem Zahnfach ausfällt.

Bei einer starken Zahnwurzelentzündung kann es ebenfalls dazu kommen, dass der Zahn anfängt zu wackeln. Der Zahn steht zwar im Zahnfach, aber auf einer manifestierten Entzündung unterhalb der Wurzelspitze.
Wird das entzündete Nervengewebe vollständig entfernt, der Zahn gespült, desinfiziert und erfolgreich wurzelkanalbehandelt, bildet sich die Entzündung zurück und der Zahn kann sich wieder verfestigen. Dabei ist es wichtig, keine mechanische Kraft auf den Zahn auszuwirken, diesen nicht zu bewegen und ihn nicht mit der vollen Kaukraft zu belasten.

Es ist durchaus möglich, dass der Zahn seine einstige Festigkeit wieder gewinnt und der Zahn mit einer später folgenden Überkronung wieder vollwertig in den Zahnbogen integriert werden kann.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Symptome einer Zahnwurzelentzündung

Toter Zahn ist abgebrochen - Was tun?

Da ein Zahn mit abgestorbenen Blutgefäßen und Nerven nicht mehr mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt werden kann, bricht er meist schneller als ein noch vitaler Zahn. 

Besonders wenn der Zahn bereits wurzelkanalbehandelt wurde, bzw. wenn zumindestens damit begonnen wurde, dann ist er insgesamt instabiler. Um die Wurzelkanäle erreichen zu können, muss der Zahn aufgebohrt werden.
Je nachdem welcher Zahn betroffen ist, wie viele Wurzeln und Wurzelkanäle vorliegen und ob der Zahn vorher schon gefüllt oder mit einer Krone versehen wurde, desto größer muss das Loch sein, das der Zahnarzt bohrt (Trepanationsöffnung) und desto weniger Zahnhartsubstanz bleibt übrig. 

Weil also der wurzelkanalbehandelte Zahn weniger Stabilität und damit weniger Widerstand gegen die Kaukräfte hat, bricht er schneller ab, als der gesunde Zahn.

Am besten stellt man sich rasch dem Zahnarzt vor, damit der entweder mit einer provisorischen oder definitiven Füllung den Zahn wieder aufbauen kann.
Bricht der Zahn während den Terminen der Wurzelbehandlung ab, so ist häufig erstmal eine Aufbaufüllung nötig, damit weiter gearbeitet werden kann. Eine Aufbaufüllung ist auch dann sinnvoll, wenn nur noch sehr wenig Zahnsubstanz übrig ist. 

Sollte der Zahn komplett abgebrochen sein, sodass man über dem Zahnfleisch nichts mehr vom Zahn sieht, dann muss der Zahnarzt abwägen, ob der Zahn gezogen werden muss, oder ob man ihn durch einen Stift, der in den Kanal gesetzt wird, noch erhalten kann. 

Informieren Sie sich weiter unter: Zahn abgebrochen - Das sollten Sie sofort machen

Entzündung an einem toten Zahn

Sofern das Absterben eines Zahnnervens nicht behandelt wird, vermehren sich die Bakterien und wandern durch die Wurzelspitze in das umliegende Gewebe. Dieses Gewebe und der Knochen werden durch die Bakterien entzündet, was im Röntgenbild diagnostisch zum Tragen kommt.

Dabei kann die Entzündung inaktiv bleiben, sodass sie lokal unter der Wurzelspitze platziert bleibt oder aktiv ist und Ausbreitungstendenzen entwickelt. Ausbreitungstendenzen führen unbehandelt zu Abszessen, Zysten und schlimmstenfalls zur Sepsis.

Was kann das sein, wenn ein toter Zahn nach Jahren schmerzt?

Das Absterben von Nervgefäßen im Inneren des Zahnes ist auch durch Trauma möglich. Ein Sturz oder Schlag auf einen Zahn in der Kindheit kann sich dabei erst Jahre oder sogar Jahrzehnte später in Schmerzen auswirken.

Der Mechanismus oder der Anstoß für die plötzliche Schmerzbildung ist dabei wissenschaftlich noch nicht genau geklärt.
Patienten bemerken das gräuliche Verfärben des Zahnes und Beschwerden wie z.B. Schmerzen. Therapeutisch wird der Zahn wurzelkanalbehandelt und anschließend prothetisch mit einer Krone versorgt.

Therapie eines abgestorbenen Zahns

Da ein Zahn mit abgestorbenem Zahnnerv zu massiven Entzündungen führen kann und meist sehr starke Schmerzen im umgebenden Gewebe verursacht, muss der Zahn wurzelkanalbehandelt werden. Dabei wird folgendes durchgeführt

  • Trepanation (Eröffnen des Zahnes und Gewebsentfernung)
  • Spülung und Desinfektion der Zahnkammer
  • Eine Woche warten (macht der Zahn noch Probleme?)
  • Wurzelkanalfüllung
  • Überkronung (zur Stabilisierung)

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Zahn schmerzt trotz Wurzelbehandlung weiter

Macht der Zahn trotz erneuter Wurzelkanalbehandlung (die zweite Wurzelbehandlung wird als Revision bezeichnet) Schmerzen, wird ein chirurgischer Eingriff angeraten. Bei der so genannten Wurzelspitzenresektion werden die Zahnwurzeln nun von unten behandelt. Das Zahnfleisch wird aufgeschnitten und die Wurzel gekürzt und verschlossen. Vorab wird alles desinfiziert. Nach vollständiger Abheilung kann dieser Zahn nun auch überkront werden, sofern dieser unauffällig ist und der Betroffene keinerlei Beschwerden mehr hat.

Ist selbst die einmalige oder mehrmalige Wurzelspitzenresektion erfolglos und der Zahn macht weiterhin Beschwerden, ist es ggf. die bessere Option diesen Zahn entfernen zu lassen. Über nachträglichen Ersatz des extrahierten Zahnes muss man sich nach Abheilen der Extraktionswunde dann Gedanken machen um die individuell bestmögliche Form des Zahnersatzes auszuwählen.

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Wurzelbehandlung an einem toten Zahn

Eine Wurzelkanalbehandlung bei einem toten Zahn ist ein Routineeingriff, aber meist aufwändiger als bei einem noch vitalen Zahn, da die Bakterien und die bereits verstoffwechselten Biomassen aus dem Zahninneren komplett entfernt und desinfiziert werden muss. Meist sind dabei nur noch Zellreste vorhanden.

Für die Wurzelkanalbehandlung des toten Zahnes muss der Zahn zuerst aufgebohrt werden, um das Wurzelkanalsystem des Patienten aufzusuchen. Dazu muss nicht zwangsläufig betäubt werden, da der Zahn durch das abgestorbene Nervgewebe keine Reize mehr wahrnimmt. Die einzelnen Wurzelkanäle werden dann mit Handfeilen oder maschinellen Feilen gängig gemacht und das gesamte Gefäßmaterial entfernt. Bei dem Erreichen der Kanäle kommt meist ein verwesender Geruch zum Tragen, der signalisiert, dass Bakterien bereits begonnen haben das Gewebe zu verstoffwechseln und dabei als Abbauprodukte unangenehm riechende Gase entstehen.

Der nächste Schritt beinhaltet eine medikamentöse Einlage und desinfizierende Spülflüssigkeiten, damit die Bakterien innerhalb des Wurzelkanalsystems alle entfernt werden. Der Zahn wird dann für ein bis zwei Wochen mit dem Medikament so belassen, bis er beschwerdefrei wird. Um den Zahn vor eindringenden Speiseresten und Bakterien zu schützen wird er vorübergehend mit einer provisorischen Füllung versorgt.
Erst, wenn der Zahn beschwerdefrei ist, wird der nach dem vollständigen Erweitern und Aufbereiten der Kanäle mit einer Wurzelfüllung versorgt. Die Wurzelfüllung kann dabei thermostabil oder -plastisch eingebracht werden, was bedeutet, dass sie flüssig oder in einer gummistiftform vorliegt. Nach abgeschlossener Wurzelfüllung ist der Zahn meist geheilt.

Nach einer Zeit von zwei bis drei Monaten, nachdem der Zahn weiterhin beschwerdefrei und unauffällig geblieben ist, wird der Zahn überkront und damit wieder vollständig in den Zahnbogen eingegliedert.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Ablauf einer Wurzelbehandlung

Wann sollte man einen toten Zahn ziehen?

Ein toter Zahn sollte erst gezogen werden, wenn alle versuchten Therapieansätze gescheitert sind und der Zahn anhaltende Beschwerden bereitet.
Entgegen der Ansätze vieler Heilpraktiker, die der Meinung sind, alle toten Zähne umgehend zu ziehen, können Zähne wieder vollständig nach der Behandlung in den Zahnbogen eingegliedert werden und gelten als vollwertiges Mitglied. Die These, dass tote Zähne sofort gezogen werden müssen, ist absolut haltlos, da durch erfolgreiche Wurzelkanalbehandlungen wissenschaftlich bestätigt die betroffenen Zähne geheilt werden.

Die Wurzelkanalbehandlung hat dabei eine etwa neunzig prozentige Erfolgschance. Sofern die Behandlung keine Beschwerdefreiheit erreicht hat, wird entweder durch eine Revision, der Entfernung der alten Wurzelkanalbehandlung und dem Wiedereinbringen einer neuen, oder eine Wurzelspitzenresektion therapiert. Bei der Wurzelspitzenresektion wird die Wurzelspitze chirurgisch gekappt und gegebenenfalls die Wurzelfüllung nochmalig von unten abgedichtet.
Sofern auch die Wurzelspitzenresektion keine Linderung der Symptome erzielen konnte, ist zu diskutieren ob eine erneute Wurzelspitzenresektion eingeleitet werden soll.

Falls die Beschwerdefreiheit auch nach der zweiten Wurzelspitzenresektion nicht eingetroffen ist, bleibt nur noch die Zahnentfernung als Linderung der Beschwerden. Trotzdem versuchen die Zahnärzte und Kieferchirurgen alles, um einen Zahn zu erhalten, denn ein toter Zahn bedeutet nicht gleichzeitig den Griff zur Zange, sondern kann heutzutage mit neuesten Techniken und Materialien so aufbereitet werden, dass langfristig erhalten werden kann.

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Warum sollte ein toter Zahn überkront werden?

Durch das Absterben der Gefäße wird der Zahn nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt. Er wird lediglich durch die Wurzelhaut, das Desmodont, versorgt, was dafür sorgt, dass der Zahn eine gewisse Sprödigkeit entwickelt. Wenn der Zahn dazu noch einen großen Defekt (also ein  "Loch") aufweist, kann er leichter brechen.

Zum Schutz vor dem Abbrechen wird eine Krone angefertigt, der den Zahn wieder vollwertig in den Zahnverbund eingliedert. Die Überkronung ist dabei vor allem im Seitenzahnbereich erstrebenswert, da die Zähne hier die meiste Kaukraft und Kaubelastung aushalten müssen.
Im Frontzahnbereich wird eine Überkronung oder ein Veneer meist aus ästhetischen Gründen von Nöten, da sich devitale Zähne miit der Zeit gräulich verfärben können.

Wie kann man den verfärbten Zahn aufhellen?

Die Schwarzverfärbung devitaler Zähne stellt für Betroffene vor allem ein ästhetisches Problem dar. Der verfärbte Zahn passt nicht mehr in die harmonische Nuancierung des Zahnbogens und fällt sogar von weitem auf. Es gibt Möglichkeiten diese verfärbten Zähne wieder aufzuhellen. Eine Möglichkeit Zähne aufzuhellen ist das Bleaching. Beim Bleaching wird mit Wasserstoffperoxid, dass auch zum bleichen von Kleidung und Haaren benutzt wird, in geringer Konzentration der Zahnschmelz aufgehellt. Jedoch sind große Sprünge nicht möglich.

Eine effektive Aufhellung auf 2 Farbtöne ist realistisch. Will man nun die dunklen fast schwarz gefärbten devitalen Zähne bleichen, kann man nie genau sagen, ob der entstehende Farbton harmonisch zu den vorhandenen Zähnen passen wird. Außerdem entzieht das Bleaching dem Zahn Feuchtigkeit. Dadurch wird der bereits geschwächte Zahn noch instabiler. Daher ist Bleaching bei einem toten Zahn nicht empfohlen.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Bleaching

Eine sichere Möglichkeit verfärbte Zähne wieder optisch harmonisch in den Zahnbogen einzugliedern, ist das überkronen. Durch die Krone wird einerseits die makellose Ästhetik wiederhergestellt, andererseits wird der geschwächte Zahn durch die Krone geschützt und ist nicht mehr bruchgefährdet. Durch die heutzutage große Bandbreite an Materialien, Formen und Farben für Kronen ist die perfekte Optik wiederhergestellt und es für einen Laien nicht zu erkennen, dass es sich überhaupt um eine Krone handelt.

Bleichen eines toten Zahns

Abgestorbene Zähne verdunkeln sich, wenn sich aus den Blutgefäßen das Eisen ablagert, weshalb sie grau erscheinen. Das kann auch durch eine nicht dichte Wurzelfüllung oder verbliebenes Gewebe der Fall sein. Diese Zähne lassen sich durch Bleaching aufhellen. Dabei kann durch eine Schiene nur ein Zahn aufgehellt werden, oder das Bleaching Material in das Innere des Wurzelkanals eingebracht werden. Dadurch sind Aufhellen von maximal zwei bis drei Zahnfarbtönen möglich.

Der Bleaching Effekt hält allerdings nicht dauerhaft an, sodass er in der Regel einmal im Jahr aufgefrischt werden muss. Dabei ist mit privaten Kosten von 40 - 80 Euro für die Behandlung des Zahnes zu rechnen.

Diagnose - Wie stellt man fest, dass der Zahn tot ist?

Durch den Verlust seiner Vitalparameter ist der Zahn nun unempfindlich gegenüber einer thermischen Veränderung des Milieus. Der Zahnarzt macht eine so genannte Vitalitätsprobe. Er hält eine mit Kältespray abgekühlte Watte an den Zahn.

Spürt der Patient die Kälte ist der Zahn lebendig, spürt er sie nicht ist er abgestorben. Doch dieser Test kann auch täuschen. Bei bereits überkronten Zähnen kann dieser Test durch die Dicke Schicht und das Material der Krone negativ ausfallen obwohl der Zahn noch vital ist.

Neben dem Test mittels Kältespray, kann man auch durch CO²-Schnee oder durch einen elektrischen Widerstandstest die Vitalität des Zahnnerven überprüfen.

Oftmals wird zu Absicherung der Diagnose ein Röntgenbild erstellt. Ist eine apikale Parodontitis ursächlich für den Verlust der Vitalität, lässt sich auf dem Röntgenbild unterhalb der Wurzelspitze ein dunkler Schatten erkennen. Dieser ist ein Zeichen für die vorherrschende Zahnwurzelentzündung.

Häufig ist der Zahn durch die Entzündungsprozesse auch klopf- sowie druckempfindlich. Der Zahnarzt klopft für diesen Test mit einem stumpfen Instrument vorsichtig auf den Zahn und vergleicht die Empfindung mit den Nachbarzähnen. Devitale Zähne sind oft durch die unter der Wurzelspitze liegende Entzündung empfindlicher als die Anderen. Dieser Perkussionstest kann für den Zahnarzt auch zur Stellung der Diagnose beitragen.

Welche Ursachen führen zum toten Zahn?

Ursachen für das Absterben des Zahnes können sehr variabel sein.
Ist beispielsweise eine Karies so weit fortgeschritten, dass die Pulpa (Zahnmark) erreicht ist, können Bakterien die sich im Mark befindenden Gefäße entzünden. Die entzündeten Blut- und Nervengefäße sterben durch den Entzündungsprozess ab und auch die Wurzelspitze kann sich entzünden bis hin zur sogenannten apikalen Parodontitis oder Zahnwurzelentzündung. Durch das Absterben der Pulpagefäße wird das Dentin nicht mehr versorgt. Der Zahn verliert seine Vitalfunktionen und stirbt komplett ab.

Eine weitere Ursache für einen devitalen Zahn kann ein Trauma (Verletzung) sein. Dabei reicht oftmals ein einmaliger Schlag auf den Zahn oder eine mechanische Irritation aus, um ein Absterben des Nervs herbeizuführen. Dabei kann das Trauma Jahre später erst zum Absterben des Nervens und damit des Zahnes führen.

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Das passiert oft symptomlos bis sich der Zahn optisch verfärbt und der Betroffene es dann erst bemerkt. Auch durch Knirschen kann ein Zahn traumatisiert werden.

Eine weitere Ursache stellt die generalisierte Parodontitis dar, die bei nicht hinreichender Behandlung zu einer lokalen Zahnwurzelentzündung umschlagen kann. Diese Entzündungsvorgänge an der Wurzelspitze können ebenfalls zu einem Absterben von Blut- und Nervengefäßen im Zahnmark führen und so zum schlussendlichen Absterben des Zahnes führen.

Wie lange dauert das Absterben des Zahns?

Die Dauer des Absterbens eines Zahnes ist unterschiedlich und variiert je nach Ursache. Bei einer durch Karies bedingten akuten Pulpitis, die zur Zahnwurzelentzündung führt, kann dies in einigen Wochen und Monaten zum Absterben des Nervengewebes führen.

Bei einem Trauma aus der Kindheit besteht die Möglichkeit dass der Nerv auch nach Jahrzehnten erst abstirbt und Beschwerden verursacht. Des Weiteren kann der Zahn auch komplett symptomlos devitalisieren, so dass der Patient es gar nicht merkt bis die Diagnose durch einen Zufallsbefund erkannt wird.

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich stark oder schwach auf Entzündungsprozesse und so ist die individuelle Reaktion und die aktuelle Verfassung des Immunsystems entscheidend für die Geschwindigkeit, mit der ein Zahn abstirbt.

Fest steht aber, das ein abgestorbener Zahnnerv nicht wiederbelebt werden kann. Auch eine Wurzelbehandlung sorgt nur dafür, dass der Zahn beschwerdefrei im Zahnbogen erhalten  bleiben kann.

Folgen eines toten Zahns

Stirbt ein Zahn ab, dann muss das tote Gewebe abgebaut werden. Dies geschieht im Rahmen einer Entzündung, die sich ohne Behandlung schnell asubreiten kann. Dadurch besteht die Gefahr einer Zyste oder eines Abszesses. Bei der Zysten- oder Abszessbildung entsteht in dem Hohlraum unter der Wurzelspitze Eiter. Durch die Schwellung entsteht die so genannte „dicke Backe“ und als Komplikation die systemische Erkrankung Sepsis. Dabei gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf und greifen die Organe des Patienten an, was lebensgefährlich ist.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen einem toten Zahn und Rückenschmerzen?

In der Naturheilkunde wird ein Zusammenhang zwischen dem ausgesendeten „Leichengift“ eines abgestorbenen Zahnes und Erkrankungen des Organismus vermutet, dazu zählen auch Rückenschmerzen. Allerdings gibt es dazu überhaupt keine wissenschaftlichen Beweise, auch der Mechanismus, wie die Abbauprodukte des Zahnes den Rücken beeinflussen sollen, sind nicht bekannt. Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Zusammenhang.

Welchen Zusammenhang zwischen einem toten Zahn und Depression gibt es?

Ebenfalls wie der Zusammenhang mit anderen Schmerzen oder Erkrankungen gilt auch die Depression als mögliche Folge eines toten Zahnes, der Giftstoffe aussendet. Auch in diesem Fall gibt es keine wissenschaftlichenn Studien oder Beweise.

Das einzige, was bekannt ist, dass lang andauernde Schmerzperioden psychische Erkrankungen wie Depressionen auslösen können. Auch Zahnschmerzen beispielsweise eines toten Zahnes können unbehandelt und lange andauernd  Beschwerden auslösen.

Jedoch gibt es medizinisch keinen Zusammenhang zwischen dem „Leichengift“ und Depressionen.

Was ist das "Leichengift" bei einem toten Zahn?

Der veraltete Begriff „Leichengift“ beschreibt bei einem toten Zahn Stoffe, die durch Verstoffwechselung von Bakterien des abgestorbenen Gewebes abgesondert werden. Die Nerv- und Blutgefäße innerhalb der Wurzelkanäle sind durch Reize wie Karies oder Trauma zugrunde gegangen und Bakterien verstoffwechseln diese Zellreste. Dadurch entsteht das so genannte „Leichengift“: 
Toxine, die an den Organismus abgegeben werden. Dazu zählen Thioetherverbindungen, Mercaptane und biogene Amine. Diese Stoffe stehen in Verruf nicht nur Entzündungen, sondern auch systemische Erkrankungen zu verursachen.

Diese Thesen sind allerdings sehr umstritten. Naturheilkundler sprechen diesem Leichengift krebserregende Wirkungen zu, was allerdings nie in Studien belegt weden konnte.
Aus medizinischer Sicht spricht ebenfalls nichts für diese Behauptung, da diese Toxine bei vielen normalen Stoffwechselwegen innerhalb des Körpers und in vielen Nährstoffen wie Fisch, oder Knoblauch anfallen und einfach ausgeschieden werden. Daher ist der Begriff des „Leichengifts“ auch wissenschaftlich nicht belegt.

Mit Sicherheit lässt sich aber sagen, dass tote Zähne von dem abgestorbenen Gewebe mit einer Wurzelkanalbehandlung befreit werden müssen, da ansonsten das Risiko einer sich ausbreitenden Entzündung und Zysten- oder Abszessbildung besteht, die sich als Komplikation immer in eine lebensgefährliche Blutvergiftung (=Sepsis) entwickeln kann.

Lesen SIe mehr dazu unter: Leichengift im Zahn 

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Autor: Dr. Nikolas Gumpert Veröffentlicht: 29.03.2017 - Letzte Änderung: 28.11.2022