So lange dauert eine Zahnfleischentzündung

Dauer einer Zahnfleischentzündung

Einleitung

Die Hauptursache für Zahnfleischentzündungen stellt mangelnde Mundygiene bzw. Zahnpflege dar.

Die Dauer einer solchen Entzündung verlängert sich, sobald der Körper systemisch, also in seiner Gesamtheit, gestört ist, und nicht gegen die Bakterien ankämpfen kann. Auch der Schweregrad der Zahnfleischentzündung spielt eine wichtige Rolle bei der Dauer der Heilung.

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Leichte Zahnfleischentzündungen lassen sich durch verbessere Mundhygiene behandeln. Bei schwerwiegenderen Entzündungen muss allerdings in jedem Fall ein Zahanrzt aufgesucht werden.

Allgemeine Dauer

Es ist nicht möglich, eine konkrete Zeitangabe darüber zu machen, über welchen Zeitraum sich eine Zahnfleischentzündung erstreckt. Es gibt allerdings eine Ausnahme. Durch eine Schwangerschaft verändern sich die Hormone derart, dass sie die Gefässdurchlässigkeit erhöhen und die Durchblutung des Zahnfleisches erhöhen. Verändert sich der Hormonhaushalt nach der Geburt, kann sich das Zahnfleisch wieder erholen.

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Aber selbst in diesen Fällen reagiert jeder Körper unterschiedlich. Die zeitliche Länge variiert allein, da die Entzündung bei manchen Patienten schneller kommt als bei anderen. Das hängt davon ab, wie gut die Mundhygiene ist, wie stark das Immunsystem ist. Sogar hängt es davon ab, wie die Zähne zueinander stehen.

Chronische Entzündung entstehen über mehrere Jahre hinweg. Akute Entzündung entstehen plötzlich. Dementsprechend verläuft die Heilung langsamer oder eben schneller ab. Zusätzlich sprechen einige Patienten auf ein Antibiotikum an, während bei anderen das Antibiotikum keine Wirkung zeigt. Der Verlauf und die Dauer lässt sich nicht allgemein voraussagen.

Dauer der Behandlung

Die Gesamtbehandlung wird in 3 Abschnitte gegliedert: Es gibt die Vorbehandlung, die eigentliche Behandlung und die Nachsorge.

Im Rahmen der Vorbehandlung wird die Mundhygiene bestimmt und eine Professionelle Zahnreinigung durchgeführt. Durch diese ist oft schon eine Verbesserung zu erkennen. Der Patient muss so lange beim Zahnarzt vorstellig werden, bis mindestens 25% aller Zähne in gepflegtem Zustand sind. Liegt die Mundhygiene irgendwann unter 25% kann mit einer Therapie begonnen werden.

Besonders bei jungen Patienten, die vielleicht sehr auf ihre Mundhygiene achten, und dennoch an einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats) leiden, wird zusätzlich eine Probe ins Labor geschickt. Je nachdem wie stark das Ausmaß der Entzündung ist, also in welchen Schweregrad die Parodontitis einzustufen ist, wird die jeweilige Therapieform gewählt. Gegebenenfalls wird auch Zahnstein unterhalb dem Zahnfleisch, die sogenannten Konkremente, entfernt. Mit Handinstrumenten oder Ultraschallgeräten wird die Wurzeloberfläche geglättet, damit sich nich wieder neuer Belag anheftet.

Nach 4-6 Wochen kommt der Patient zur Nachuntersuchung. Taschen, die vorher eine Tiefe von 5- 6 mm hatten müssen chirurgisch aufgeklappt werden und unter direkter Sicht gesäubert werden. In dieser OP kann auch gegebenenfalls Knochenersatzmaterial eingebracht werden. Um freilegende Zahnhälse zu verstecken, kann Weichgewebe transplantiert werden. Je nachdem wie lange die Vorbehandlung dauert, kann sich die gesamte Behandlung von 2 Monaten bis zu einem Jahr hin ziehen.

Wie lange eine Behandlung dauert, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen ist das wichtigste, dass der Patient die Mundhygiene verbessert und seine Putzgewohnheiten ändert. Ohne Mitarbeit des Patienten ist keine Verbesserung zu erwarten. Zum anderen dauert die Behandlung unterschiedlich lange, je nach dem wie weit die Entzündung fortgeschritten ist. Eine leichte akute Gingivitis (Zahnfleischentzündung) kann innerhalb einer Sitzung behandelt werden. Ist die Gingivitis fortgeschritten, werden mehrere Sitzungen notwendig sein.

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Dauer der Heilung

Auch bei der Heilung muss man zwischen einfacher Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) unterscheiden. Ist die Entzündung nur akut und hat sich noch nicht festgesetzt, heilt sie innerhalb von 1-2 Wochen ab. Dies entspricht dem Idealfall.

Es ist natürlich notwendig, unverzüglich zum Zahnarzt zu gehen und die Behandlung zu beginnen. Wichtig ist auch die konsequente Mundhygiene des Patienten. Werden die Zähne nicht täglich mindestens 2 mal korrekt gesäubert, besteht keine Chance auf eine Heilung. Vielmehr wird sich der Zustand weiter verschlechtern. Es kann so zur Parodontitis kommen. Wird diese nicht behandelt, dauert die gesamte Heilung bis zu 6 Monaten. Voraussetzung dafür ist, dass anschließend die Mundhygiene eingehalten wird, sodass es nicht zu einem Rückfall kommt.

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Dauer der Antibiotikaeinnahme

Die Einnahmedauer variiert je nach Schweregrad der Parodontitis (Entzündung des Zahnbetts). Außerdem unterscheiden sich die verschiedenen Antibiotika mit unterschiedlichen Wirkstoffen in ihrer Einnahmedauer. Die häufigste Einnahmedauer liegt bei einer Woche. Dabei variiert die Dosierung pro Tag wiederum. Es gibt Medikamente, die morgens, mittags, abends zum Essen eingenommen werden, oder auch Tabletten, die nur einmal täglich eingenommen werden. Ciproflaxin 250 wird zum Beispiel 10 Tage lang, 2 mal täglich eingenommen. Tetracyclin 250 wird, aufgrund des geringen Wirkstoffgehaltes, über 21 Tage hinweg genommen.

Es kommt also drauf an, welche Bakterienstämme durch welchen Wirkstoff bekämpft werden -je nachdem verändert sich die Einnahmedauer.

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Dauer der Krankschreibung

Man kann nicht grundsätzlich eine Krankschreibung erwarten. Eine Entzündung des Zahnfleisches ist meist keine Krankheit, die den Allgemeinzustand so sehr verschlechtert, dass man nicht mehr arbeiten könnte. Selbst eine Parodontitis, also eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates ist kein akutes Problem. Während der Behandlung der Entzündung kann es allerdings zu größeren Schmerzen kommen. Wird zum Beispiel operiert, und das Zahnfleisch aufgeklappt, könnte man am Folgetag einen Krankenschein erfragen, da aufgrund der vielen kleinen Schnitte und Nähte das Zahnfleisch sehr empfindlich ist.

Zusätzlich kommt es drauf an, welcher Beruf vom Patienten ausgeführt wird, es ist ein Unterschied, ob man als Bauarbeiter arbeitet, und Feinpartikel von Staub einatmet, was die Wundheilung stören könnte, oder ob man den ganzen Tag im Büro sitzt und kaum körperliche Aktivität leistet.

Dauer der Symptome

Die Dauer variiert je nach Schweregrad der Entzündung. Bereits bei schwachen Entzündungen tritt eine Rötung des Zahnfleisches. Dieses Symptom kann leicht wieder verschwinden, sobald die Entzündung verklingt. Kleine Blasen auf dem Zahnfleisch sind meistens 9 Tage vorhanden. Ein Leitspruch lautet „3 Tage kommen, 3 Tage bleiben, 3 Tage gehen“. Die Bläschen sind meist druckempfindlich und schmerzen bei Berührung.

Ist die Entzündung weiter fortgeschritten, blutet das Zahnfleisch beim Berühren mit der Zahnsonde beim Zahnarzt. Ein weiterer Schritt ist, dass das Zahnfleisch beim Zähneputzen zu bluten beginnt. Der Grund dafür ist die erhöhte Durchblutung des Zahnfleisches. Dieses Symptom bleibt solange, bis die Gefäßdurchlässigkeit wieder normalisiert ist. Das funktioniert nur durch sorgfältige Hygiene.

Das Symptom Mundgeruch kann auftreten, da es oft problematisch ist, die schmerzenden Stellen ordentlich zu putzen

Weitere Symptome sind Zahnfleischrückgang bis hin zum Knochenverlust, wenn die Pardontitis nicht behandelt wurde. Knochen, der bereits zurückgegangen ist, erholt sich nicht mehr. Die Folge sind Überempfindlichkeiten gegenüber starker Hitze und extremer Kälte. Gegebenenfalls gewöhnt sich der Zahn mit der Zeit daran. Ansonsten gibt es die Möglichkeit, den freilegenden Zahnhals mit einer Füllung zu schützen. Zusätzlich gibt es heutzutage Verfahren, bei denen Knochen wieder aufgebaut werden kann, und das Zahnfleisch wieder den Zahnhälse verdecken kann.

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Dauer der Schmerzen

Das Schmerzempfinden ist je nach Person unterschiedlich. Sensible Patienten spüren jede kleine Veränderung des Zahnfleisches, andere können den Schmerz ausblenden und bemerken nicht, dass sich der Zustand des Zahnfleisches verschlechtert. Prinzipiell dauern die Schmerzen so lange an, bis die Heilung gänzlich abgeschlossen ist. Natürlich befindet sich das Schmerzniveau nicht immer auf dem gleichen Level. Sobald eine Besserung erkennbar ist, sollten die Schmerzen auch wieder zurück gehen.

Die größten Schmerzen entstehen vermutlich nach einer Operation, bei der das Zahnfleisch aufgeklappt wird, sodass die Zähne und Wurzeln auf einmal komplett gereinigt werden können. Sobald die Betäubungsmittel nachlassen, schmerzen die Schnitte und Nähte. Nach der Operation empfiehlt sich, auf Schmerztabletten zurückzugreifen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.10.2017 - Letzte Änderung: 28.11.2022