Die Medikamente helfen bei einer Zahnfleischentzündung

Medikamente gegen eine Zahnfleischentzündung

Einleitung

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten um eine Zahnfleischentzündung zu behandeln. Vom Arzt werden vor allem Antibiotika verschrieben und angewandt. Diese sind in der Regel verschreibungspflichtig. Da die Anwendung nicht immer induziert ist, werden häufig erstmal keine Medikamente bei der Therapie eingesetzt.
Es gibt aber auch einige alternative Mittel, die der Betroffene selber anwenden kann. Die Inhaltsstoffe sind hier so niedrig dosiert, dass die Medikamente frei verkäuflich sind. So gibt es zum Beispiel Mundspüllösungen oder antibiotikahaltige Salben. Mit pflanzlichen oder homöopathischen Stoffen kann man die Heilung ebenfalls selbstständig beschleunigen.

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Welche rezeptfreien Medikamente gibt es?

Ein wirkungsvolles Medikament, das auch vom Zahnarzt verwendet wird, ist die Mundspüllösung mit Chlorhexidin. Je nach Konzentration ist die Wirkdauer unterschiedlich. Frei erhältlich sind Mundspüllösungen mit 0,2 %. Man sollte sie 2 mal täglich, am besten morgens und abends anwenden. Der Wirkstoff Chlorhexidin ist außerdem in Form eines Geles erhältlich. Dieses kann direkt auf bestimmte Stellen aufgetragen werden.

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​​​​​​​Als Paste oder Gel ist auch das Medikament Solcoseryl mit dem Wirkstoff Lauromacrogol zu erwerben. Es wird gegen den Juckreiz und zur Oberflächenbetäubung eingesetzt. Kamisad Gel wirkt ähnlich. Pyralvex ist eine 60%ige Alkohollösung, die die Mundschleimhaut desinfiziert. Zur leichten Betäubung helfen Lutschpastillen wie Neo Angin oder Dolo Dobendan. Sie haben zum Teil noch den Vorteil, dass sie entzündungshemmend wirken. Außerdem regen sie den Speichelfluss an, der Abwehrstoffe mit sich führt, die die Entzündung zusätzlich bekämpfen können.
Großflächig desinfizierend sind Sprays, die in den Mundraum gesprayt werden. Hexetidin wirkt antibakteriell und ist zum Beispiel im Hexoral Spray enthalten. Es lässt sich auch im Rachenbereich anwenden. Der Vorteil  ist, dass so auch eventuelle Bakterien aus dem Hals abgetötet werden. Diese können dann das Zahnfleisch nicht zusätzlich angreifen. Tantum Verde mit dem Wirkstoff Benzydamin ist sowohl antibakteriell und damit entzündungshemmend als auch schmerzlindernd. Dieses Produkt ist sowohl als Spray als auch als Spüllösung oder als Lutschpastillen frei verkäuflich.

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Welche rezeptpflichtigen Medikamente gibt es?

Die am häufigsten eingesetzten Medikamente gegen eine Zahnfleischentzündung sind Antibiotika. Die meisten Entzündungen werden durch Bakterien verursacht, und diese werden mit verschiedenen Antibiotika wirkungsvoll bekämpft. Im Folgenden sind einige antibiotikahaltige Medikamente aufgeführt.

Antibiotika werden systemisch im Zuge der Parodontitistherapie eingesetzt. Actisite enthält Tetracyclin und wird über 10 Tage eingenommen. Ligosan mit dem antibiotischen Wirkstoff Doxycyclin ist ein Präparat für 12 Tage. Ein Einmal-Antibiotikum ist Elyzol mit Metronidazol. Der Vorteil ist, dass die Nebenwirkungen nicht so stark sind wie bei Präparaten, die länger angewendet werden. Außerdem wird auch Arresten mit Monocylin als Inhaltstsoff angewendet. Ein weiteres Präparat ist ein Chlorhexidin Chip, der in die Zahnfleischtasche eingesetzt wird. Er ist nicht frei verkäuflich, da Chlorhexidin in 34 prozentiger Form vorliegt. Alle oben genannten Medikamente wirken spezifisch gegen den am häufigsten vorkommenden Bakterienstamm Aggregatiacter actinomycetemcomitans (Aa).

Ab wann brauche ich ein Antibiotikum?

Diese Entscheidung ob und wann eine begleitende Antibiotikatherapie eingeleitet wird, muss der Zahnarzt treffen. Da Antibiotika immer mit Nebenwirkungen einhergehen, muss man die Relation zwischen Kosten- Nutzen und Risiko-Nutzen abwägen. Sofern der Patient systemisch gesund ist, ist der Körper stark genug, selbst gehen die Bakterien zu kämpfen. Eine systemische Antibiotikagabe ist zum Beispiel bei einer aggressiven Parodontitis indiziert. Sie kommt häufig bei jungen und gesunden Patienten vor und ist wie der Name sagt sehr aggressiv. Der Körper braucht also Unterstützung bei der Abwehr. Bei schweren chronischen Entzündungen oder bei nekrotisch ulzerierender Gingivitis greift man auch auf Antibiotika zurück, da sich die chronisch manifestierte Krankheit sonst nicht behandeln lässt. Außerdem werden Patienten behandelt, die trotz guter mechanischer Reinigung keine Besserung aufzeigen. Wenn das Zahnfleisch sich nicht erholt und weiter zurück geht, obwohl ordentlich geputzt wird, kann die Ursache nicht fehlende Hygiene sein. Wichtig ist auch, dass Abszesse im Zahnfleischbereich mit Antibiotikum behandelt werden. Diese könnten sich sonst ausbreiten und zu geschwollenen Lymphknoten führen. Patienten, deren Allgemeinzustand vermindert ist, und deren Immunsystem somit nicht stark genug ist, bekommen ein Antibiotikum, da nur so die Bakterien entfernt werden können.

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Welches Antibiotikum ist das beste?

Es gibt kein Antibiotikum, das als das wirkungsvollste gegen eine Parodontitis gilt. Da es unterschiedliche Bakterien gibt, die der Grund für eine Zahnfleischentzündung sind, gibt es auch viele unterschiedliche Antibiotika, denn jedes Bakterium wird von einem spezifischen Antibiotikum bekämpft. Bevor das entsprechende Antibiotikum gewählt wird, muss ein mikrobiologischen Test in Form eines Abstriches im Labor erfolgen, um den genauen Bakterienstamm herauszufinden, der für die Entzündung verantwortlich ist. Ein sehr häufig verwendetes Antibiotikum ist Amoxicillin. Es wird deshalb häufig verschrieben, weil es gegen den am häufigsten vorkommenden Bakterienstamm Actinobacillus actinomycetemcomitans wirkt. Da dieses Antibiotikum keine Wirkung bei anderen Bakterien zeigt, werden verschiedene Wirkstoffe miteinander kombiniert.

Salzwasser bei einer Zahnfleischentzündung

gilt als desinfizierend. Die Wirkungsweise funktioniert derart, als dass das Salz Flüssigkeit nach sich zieht. Bei einer Entzündung kommt es immer zu einer Schwellung. Das Salz entzieht dem Zahnfleisch die Flüssigkeit. Somit nimmt sie Schwellung ab. Der Vorteil ist, dass das Gewebe dann besser mit Blut versorgt werden kann. Im Blut sind Abwehrstoffe, die so im gesamten Zahnfleisch verteilt werden können. Außerdem regt Salz die körpereigene Speichelproduktion an. Denn im Speichel sind Abwehrstoffe enthalten, die Bakterien binden und abtöten und somit die Entzündung lindern. Salzwasser soll zu alle dem noch die Schmerzen lindern, weil der Druck abnimmt, sobald die Schwellung nachlässt. Man löst ein Teelöffel Salz in einem Glas lauwarmem Wasser. Ein geeignetes Salz ist einfaches Meersalz oder Emser Salz. Die Anwendung mit Salzwasser sollte aber nicht übertrieben werden, da das Salz auf Dauer den Zahnschmelz angreift. Morgens, mittags und abends sollte diese Mundspülung im Zuge der Zahnreinigung angewendet werden.

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Medikamente gegen die Schmerzen

Zur Schmerzbehandlung während einer Zahnfleischentzündung wird häufig ein Schmerzmittel eingesetzt. Am ehesten wird Ibuprofen verschrieben. Vom Arzt erhält man Ibuprofen 600 auf Rezept. Frei erhältlich sind Ibuprofen mit 400 mg Wirkstoff. Lassen die Schmerzen nach 3 Tagen nicht nach, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Im Vergleich zu Paracetamol, ist Ibuprofen zusätzlich entzündungshemmend. Die Ursache für die Schmerzen wird also zusätzlich behandelt. Genauso verhält es sich bei Aspirin. Der Wirkstoff ist sowohl entzündungshemmend als auch schmerzlindernd. Aspirin ist außerdem gut verträglich. Viele der oben genannten, frei zugänglichen Medikamente sind ebenfalls gegen die Schmerzen. Außerdem werden die Schmerzen gelindert, wenn antibakterielle Wirkstoffe eingesetzt werden und die Entzündung nachlässt. Das Auftragen der Oralmediclösung brennt anfangs sehr stark, ist aber innerhalb weniger Minuten hilfreich. Es entfernt die oberste entzündete Haut und bildet eine Art Schutzschicht, die beim Essen und Trinken erhalten bleibt. Das Produkt muss meistens nur einmal angewendet wenden bis es seine Wirkung zeigt. Grundsätzlich helfen viele Mundspüllösungen, die das Zahnfleisch fliegen. Durch Anregen des Speichelflusses, wird das Zahnfleisch gepflegt. Es ist weniger trocken und schmerzt nicht bei Berührung. Reinigende Zahnöle, mit denen man den Mund durchspült, beseitigen die Entzündung und bilden eine Art schleimende Schutzschicht auf der Mundschleimhaut.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.11.2017 - Letzte Änderung: 28.11.2022