Diagnose einer Daumensattelgelenksarthrose

Definition

Bei der Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose), handelt es sich um eine Arthrose des Gelenks zwischen dem ersten Mittelhandknochen (Os metacarpale I) und dem zu den Handwurzelknochen gehörenden großen Vieleckbein (Os trapezium). Die betroffenen Handflächen sind sattelförmig und ermöglichen eine Bewegung des Gelenkes in zwei Achsen. Die Kombination beider Achsen ergibt eine Beweglichkeit, die fast derer eines Kugelgelenks gleicht.

Die durch Verschleiß der Gelenkflächen bedingte Daumensattelgelenksarthrose stellt in Deutschland die häufigste Arthrose der Hand dar. Bei etwa 10% der Bevölkerung liegt diese Erkrankung vor, wobei Frauen 10-fach häufiger betroffen sind, als Männer. Meist tritt die Arthrose beidseitig auf.

Diagnose

Einen ersten Hinweis auf eine Schädigung des Daumensattelgelenks liefert dem Arzt das klinische Bild aus Schmerzen und Greifschwäche des Daumens, welche schon im Frühstadium Probleme bereitet. Zunächst dominiert eine zunehmende Kraftlosigkeit des Daumens, die es erschwert, Gegenstände mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger zu heben oder Flaschen zu öffnen. Bald setzen auch Schmerzen ein, die in frühen Stadien besonders unter Belastung auftreten. Mit fortschreitender Erkrankung halten diese Schmerzen auch nach Ende der Belastung an und können nachts auftreten.

Der fortgeschrittene Befund einer Daumensattelgelenksarthrose lässt sich bereits bei Inspektion erkennen. Es liegt eine sichtbare Verformung und Schwellung des Gelenks vor. Bei der Palpation (Abtasten) gibt der Patient Schmerzen an. Bei axialer Druckausübung auf den Daumen mit gleichzeitiger Innen- und Außenrotationen (Grind-Test) ist bei einer Daumensattelgelenksarthrose ein Reiben und Mahlen zu spüren. Auch hier gibt der Patient Schmerzen an.

Die radiologische Untersuchung liefert im Röntgenbild die typischen Arthrosezeichen: Gelenkspaltverschmälerung, Verdichtung des Knochens unterhalb der Knorpelschicht (subchondrale Sklerosierung), Knochenausläufer am Rande der Gelenkflächen (Osteophyten) und Zysten. Im Anfangsstadium kann das Röntgenbild noch unauffällig sein. Hier ist der Knorpel der Gelenkflächen noch intakt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Zeichen einer Arthrose im Röntgenbild

Da ein Computertomogramm (CT) eine höhere Strahlenbelastung als eine herkömmliche Röntgenaufnahme verursacht und eine Kernspintomografie (MRT) aufwändiger und teurer ist, sind diese beiden Verfahren der Schnittbildgebung in der Regel nicht angezeigt und kommen nur bei Unsicherheit in der Diagnosestellung zum Einsatz.

Um die isolierte Daumensattelgelenksarthrose von einer rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis – Entzündung mehrerer Gelenke) abzugrenzen, kann eine Blutentnahme nötig werden. Liegt eine rheumatoide Arthritis vor, ist in 80% der Fälle ein Rheumafaktor im Blut nachweisbar.

Klagt der Betroffene zusätzlich über nächtliche Gefühlsstörungen und Schmerzen, wird außerdem eine nervenärztliche Untersuchung notwendig, da die Daumensattelgelenksarthrose mit einem Karpaltunnelsyndrom in Verbindung stehen kann.

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Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.07.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024