Sterblichkeitsrisiko bei Nierenversagen

Das Sterblichkeitsrisiko des Nierenversagens ist abhängig von

  • der Art des Organversagens,
  • den Begleiterkrankungen und
  • der Therapie

Dennoch ist sowohl das akute als auch das chronische Nierenversagen eine lebensbedrohende Erkrankung, die teilweise nur schwer behandelbar ist. Allgemein gilt, dass die Sterblichkeit (Mortalität) schon bei geringer Einschränkung der Nierenfunktion deutlich erhöht ist. Mit zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion steigt das Sterblichkeitsrisiko exponentiell an.

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Sterblichkeit bei akutem Nierenversagen

Das akute Nierenversagen geht mit einer Sterblichkeit von bis zu 60% einher. Grund hierfür ist vor allem die oft akute lebensbedrohliche Situation, die das akute Nierenversagen ausgelöst hat.

So sind oftmals Unfallopfer, Patienten nach großen Operationen oder schwer kranke Patienten anderer Art von dieser Form des Nierenversagens betroffen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass sich die Nierenfunktion wieder erholt, wenn der Patient frühzeitig und adäquat behandelt wird und der Allgemeinzustand des Patienten nicht zu sehr beeinträchtigt ist. In einigen Fällen kann sich die Nierenfunktion nach einer anfänglichen Besserung jedoch auch wieder verschlechtern und in ein chronisches, dialysepflichtiges Nierenversagen übergehen.

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Sterblichkeit bei chronischem Nierenversagen

Das chronische Nierenversagen kann immer mit einer verkürzten Lebenserwartung einhergehen. Dies ist besonders der Fall, wenn das chronische Nierenversagen durch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) verursacht wurde.

Zudem versterben viele Patienten an den Folgen eines chronischen Nierenversagens. Hierzu gehören besonders

  • Herz- Kreislauferkrankungen wie die koronare Herzkrankheit (KHK),
  • Gefäßverkalkungen,
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder eine
  • Erweiterung der linken Herzkammer (linksventrikuläre Hypertrophie).

Die Herz- Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache im Rahmen eines chronischen Nierenversagens. Versagen beide Nieren dauerhaft, ist eine Dialyse oder eine Transplantation die einzige Möglichkeit zur Lebenserhaltung.

Da eine Nierentransplantation eine komplikationsreiche Operation mit zahlreichen Nebenwirkungen und Auswirkungen auf das Leben des Patienten hat und zudem nicht für alle Patienten ein Spenderorgan zur Verfügung steht ist die Niereneratztherapie (Dialyse) heute ein weit verbreitetes Verfahren. Im Jahr 2010 wurden deutschlandweit ca. 60.000 Patienten mit der Niereneratztherapie behandelt. Diese bringt jedoch auch zahlreiche Komplikationen mit sich und kann zu lebensbedrohlichen Infektionen führen, welche die zweithäufigste Todesursache darstellen. Zudem kann sich der Allgemeinzustand eines dialysierten Patienten im Rahmen der Therapie deutlich verschlechtern. Allerdings ist die Niereneratztherapie bei dauerhaft eingeschränkter Nierenfunktion die einzige lebenserhaltende Therapie und damit die einzige Möglichkeit um den Tod des betroffenen Patienten zu verhindern.

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Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 25.10.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023