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Platzwunde am Kopf - Definition

Eine Platzwunde entsteht an Körperstellen, an denen kaum Unterhautfettgewebe zu finden ist und die Haut direkt auf Knochen aufliegt. Häufig betroffen ist der Kopf aufgrund von stumpfer Gewalteinwirkung. Je nachdem, wie tief die Wunde ist, muss sie mit Nähen oder Tackern versorgt werden.

Hauterkrankungen

Ursachen einer Platzwunde am Kopf

Platzwunden entstehen durch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Kopf. Häufig geschieht dies durch Sturz auf harten Boden oder durch Schlag mit einem festen Gegenstand (z.B. Hammer, Stange, Faust …).
Platzwunden bekommen vor allem Kinder, beim Erlernen neuer motorischer Fähigkeiten, junge Erwachsene durch übermütiges Verhalten oder Schlägereien und ältere Menschen durch Stürze. 

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Diagnose

Die Diagnose wird durch Inspektion der Wundränder gestellt.
Bei Schnittwunden sind die Wundränder glatt und liegen aufeinander (adaptiert).
Anders ist es bei Platzwunden. Wie der Name schon sagt, ist die Haut an dieser Stelle aufgeplatzt. Die Wundränder klaffen auseinander und sind ungleichmäßig begrenzt. Durch die auseinander stehenden Wundränder kommt es verstärkt zu Blutungen und es dauert länger bis sich eine Kruste bildet. Daher sollte eine Platzwunde chirurgisch genäht werden.

Begleitende Symptome einer Platzwunde am Kopf

Platzwunden bluten in der Regel sehr stark. Oft sieht es aber schlimmer aus als es ist. Vor allem wenn sich Blut in hellem Haar ausbreitet, sieht das sehr gefährlich aus. Da aber meist nur oberflächlich kleine Gefäße gerissen sind, kann die Blutung schnell gestoppt werden.

Es kommt weiter zu lokalen Schmerzen zuerst stechend, später dumpf pulsierend. Das Gewebe um die Wunde schwillt an und es entwickelt sich eine Beule, die vor allem bei Berührung noch mehr Schmerzen verursacht. Je nachdem wie stark das Trauma war, kann es zu leichten bis heftigen allgemeinen Kopfschmerzen kommen.

Klagt der Betroffene zusätzlich über Übelkeit, kann es eventuell zu einem Schädelhirntrauma (SHT) gekommen sein. Es sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Übelkeit, Sehstörungen oder kurzzeitiger Bewusstseinsverlust können auf eine zusätzliche Hirnblutung hindeuten. Auch hier muss schnellstmöglich ein Krankenhaus aufgesucht werden. Mit Hilfe eines Schädel-CT kann eine Hirnblutung diagnostiziert werden.

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Behandlung/ Therapie

Als Akutmaßnahme sollte sofort Druck auf die Wunde ausgeübt werden, um die Blutung zu stoppen. Dies macht man am besten mit einer sterilen Kompresse und wickelt einen Verband fest um den Kopf. Die Wunde sollte nicht selbst gereinigt oder mit Salben behandelt werden.

Als nächstes sollte ein Arzt – am besten Chirurg -aufgesucht werden. Bis ein Schädel-Hirn-Trauma oder Hirnblutung ausgeschlossen ist bleibt der Verband an Ort und Stelle. Der behandelnde Arzt wird immer den Tetanusschutz abfragen und gegebenenfalls die Impfung auffrischen.

Anschließend wird um die Wunde herum ein Lokalanästhetikum gespritzt und gewartet bis die Stelle taub wird. Danach wird die Wunde gereinigt und desinfiziert. Als nächstes wird die Wunde unter sterilen Bedingungen genäht oder getackert, so dass die Wundränder aneinander geführt werden. Am Ende wird ein Verband/Pflaster angelegt. Dieser Verband muss regelmäßig gewechselt werden.

Bis zur abgeschlossenen Wundheilung sollte die Wunde nicht nass werden, muss sauber gehalten und regelmäßig desinfiziert werden. Zusätzlich können Schmerzmittel wie Ibuprofen eingenommen werden. Gleichzeitig sollte die Wunde moderat gekühlt werden. Allgemein sollten sich Betroffene schonen.

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Nähen

Die Wundränder können mit Hilfe von Nähten aneinander geführt werden. Je nachdem wie groß die Wunde ist, sind eventuell mehrere Nähte notwendig. Es gibt verschiedene Arten von Nahttechniken. Es werden bei oberflächlichen Wunden meist Einzelknopfnähte oder eine Intrakutannaht verwendet. Die Fäden belässt man in der Regel 10-12 Tage, danach werden sie wieder entfernt.

Vor dem Nähen wird die Wunde desinfiziert und mit Lokalanästhetikum unterspritzt, damit der Nähvorgang nicht schmerzhaft ist. Vor allem auf der nichtbehaarten Kopfhaut, wie Stirn oder Gesicht ist ein ästhetisches Ergebnis besonders wichtig. Die Intrakutannaht ist hier die beste Wahl. 

Hier erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema: Hautnaht

Tackern

Eine andere Möglichkeit eine Wunde zu verschließen ist durch das Tackern. Dabei werden die Wundränder aneinander geführt und die Stelle mit einer kleinen Metallklammer fixiert. Dies wird in der Regel nur bei großen, tieferen Wunden durchgeführt.

Es muss in jedem Fall mehr Unterhautfettgewebe zur Verfügung stehen, damit die Klammern sicher halten. Am Kopf ist die Verwendung von Tackerklammern eher ungeeignet. Hier ist die Haut zu dünn und zu gespannt. Außerdem wird dadurch ein weniger schönes optisches Ergebnis erzielt.

Heilungsdauer

Sind die Wundränder gut adaptiert (aneinandergefügt), die Wunde gut gepflegt, sauber und trocken gehalten und eine Infektion verhindert, dauert die Wundheilung 10-14 Tage. Danach können die Fäden gezogen werden. Die Haut ist danach wieder stabil und kann belastet werden.

Wird die Wunde jedoch nicht gut gepflegt, stark belastet und kommt es zu einer Entzündung, kann sich die Wundheilung um einige Zeit verzögern und mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Daher ist gut drauf zu achten, dass die Wunde bis zum Entfernen der Fäden schonend behandelt wird.
Der Verband/Pflaster sollte alle 2 Tage gewechselt und die Wunde mit klarem Wasser oder Desinfektionsmittel vorsichtig gesäubert und anschließend vorsichtig trocken getupft werden. Bei größeren Wunden sollte dies von einem Arzt durchgeführt werden.

Mit welcher Platzwunde am Kopf muss ich zum Arzt?

Jede Platzwunde am Kopf sollte von einem Arzt untersucht werden. Für ein schönes kosmetisches Ergebnis muss eine Platzwunde immer genäht oder mit Heftpflaster versorgt werden. Für eine optimale Wundheilung müssen die Wundränder gut aneinander geführt (adaptiert) werden, dies ist vor allem bei größeren Wunden (> 2cm) nur durch Nähte möglich. Geschieht dies nicht wird die Wunde womöglich nur mit einer unschönen Narbe abheilen.

Komplikationen einer Platzwunde am Kopf

Wie bei jeder Wunde kann es zu Infektionen kommen. Dies äußert sich als erstes durch Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerzen um die Wundränder.

Die Symptome breiten sich um die Wunde herum aus und können Allgemeinsymptome wie Fieber und Schüttelfrost zur Folge haben. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Die Haut am Kopf ist gut durchblutet, es können große Blutergüsse entstehen.
Wird die Wunde nicht sorgfältig versorgt können unschöne Narben entstehen. Durch die Verletzung von feinen Nerven unter der Haut kann es zu dauerhaften Gefühlsstörungen kommen. Je nachdem wie stark der Schlag war kann es zu begleitenden Knochenbrüchen oder inneren Blutungen (Hirnblutung) kommen.

Narbe nach einer Platzwunde am Kopf

Wird die Platzwunde nicht sorgfältig genäht und die Wundränder nicht gut adaptiert, können unschöne Narben entstehen. Auch nach einer abgeschlossenen Wundheilung sollte die Stelle nicht der prallen Sonne ausgesetzt und regelmäßig mit pflegenden Salben (z.B. Bepanthen) eingecremt werden.

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Darf man mit einer Platzwunde am Kopf Haare waschen?

Die Wunde sollte immer trocken und sauber gehalten werden. Bis zu einer abgeschlossenen Wundheilung sollten die Haare, wenn nötig nur mit klarem Wasser gewaschen und danach unbedingt trocken getupft werden. Seifen und Shampoos sollten erst nach dem Fadenzug wiederverwendet werden.

Dauer der Krankschreibung

Die Dauer der Krankschreibung richtet sich nach den Begleitsymptomen. Sobald die Wunde mit Nähten versorgt, die Blutung gestillt und Kopfschmerzen abgeklungen sind kann der Betroffene wieder arbeiten gehen.

Dies ist in der Regel nach 3-4 Tagen der Fall. Tritt zusätzlich Übelkeit, Schwindel oder Sehstörungen auf oder halten die Kopfschmerzen länger an, muss die Krankschreibung verlängert werden.

Bei einem Schädel-Hirn-Trauma oder Hirnblutung kann sich die Genesung über mehrere Wochen hinziehen.

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