Teufelskralle

Synonyme im weiteren Sinne

Teufelskrallenwurzel, Harpargophyti radix, Harpagophytum procumbens, Chondroprotektiva, Naturheilmittel, Agnesin forte, Allya, Arthrosetten, Bomarthros, Cefatec, Harpagosan Tee, Trompelklette

Erklärung / Definition

Die heilsame Wirkung der Teufelskralle (Harpargophyti radix) ist in der Volksmedizin schon seit Langem bekannt. Sie enthält Bitterstoffe vom Iridoid-Typ, Procumbid und freie Zimtsäure. Sie lindern beispielsweise die Beschwerden von Rheuma- oder Arthrosepatienten können Schmerzen lindern, Schwellungen abklingen lassen und Entzündungsprozesse hemmen. Die Teufelskralle findet immer mehr Beachtung in der Rheumatherapie. Sie wird als unterstützende Therapie bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Gelenkverschleiß (<link html arthrose.html>Arthrose) eingesetzt.

Durch den Gehalt an Bitterstoffen in der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) werden außerdem die Sekretion des Magensaftes und die Förderung des Gallenflusses angeregt. Pharmakologisch wurden tierexperimentell entzündungshemmende und schmerzhemmende Wirkungen nachgewiesen. Auch in der Tiermedizin gewinnt die Pflanze immer mehr an Bedeutung.

Harpagophytum procumbens in der Homöopathie

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) wird in der Homöopathie auch häufig wie in der Naturheilkunde bei Gelenkverschleiß eingesetzt.
Hierzu haben wir ein eigenes Thema verfasst: Mehr hierzu finden Sie unter unserem Thema: Hedera helix in der Homöopathie

Name und Herkunft

Ihren Namen verdankt sie ihrer Anhänglichkeit. Kleine Widerhaken an den Früchten der Teufelskralle heften sich an vorbeistreifende Menschen und Tiere und bleiben dort hartnäckig hängen. Die Verbreitung der Heilpflanze in den Savannen der Kalahariwüste Südafrikas, Botswana und Namibias ist dadurch gesichert. Die Teufelskralle ist eine krautig wachsende, am Boden aufliegende Pflanze, die schöne rot-violette Blüten hervorbringt. Im Süden Afrikas wird die wertvolle Heilpflanze aus Wildbeständen geerntet.

Teufelskrallenwurzel (Harpargophyti radix) sind getrocknete sekundäre Speicherwurzeln von Harpagophytum procumbens. Harpagophytum- leitet sich aus dem Griechischen ab, wobei harpagos = Enterhaken und phytum = Pflanze bedeuten und procumbens = niederliegend, auf dem Boden liegenden Triebe.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlernte ein deutscher Soldat von afrikanischen Heilkundigen den therapeutischen Einsatz der Teufelskralle.
Die pharmazeutische Erforschung erfolgte ab 1930 durch Otto Heinrich Volk (1903 - 2000).

Herstellung

Der weltweit steigende Bedarf an dieser Heilpflanze hat inzwischen negative Folgen für den Wildwuchs dieser Pflanzenart und der örtlichen Natur. Die Wildpflanze wurde durch Raubbau bedrohlich dezimiert. Inzwischen wird die Teufelskralle ausschließlich kontrolliert gesammelt. Nur die dicken Seitenwurzeln werden von Pflanze entfernt, so dass sich die Wildpflanze selbst wieder erholen kann und nach Jahren erneut für die Ernte zur Verfügung steht. Doch die Nachfrage ist groß. Deutsche Pharmaunternehmen hoffen, dass sie in wenigen Jahren auf Heilpflanzen aus kontrolliertem Anbau zurückgreifen können. Auf Versuchsfeldern wird derzeit getestet, ob und wie die Teufelskralle gezielt angebaut werden kann.

Die ca. 5 cm großen leuchtend roten Blüten verwandeln sich zu holzigen Früchten mit 15 cm langen Fangarmen mit Widerhaken. Der Wirkstoff wird jedoch ausschließlich aus der Wurzel gewonnen.

Anwendungsgebiete

Die Teufelskralle wird bei leichten Schmerzen allein und bei stärkeren Schmerzen zur Unterstützung der bestehenden Therapie eingesetzt. Für die Behandlung akuter und starker Schmerzen ist die Pflanze nicht geeignet. Ihre Wirkung setzt erst innerhalb von zwei bis vier Wochen ein. Die phytopharmazeutische Industrie versucht Pflanzenextrakte zu optimieren, damit sie ihre volle Wirkung entfalten und Entzündungen entgegen wirken können.

Als Arznei werden nicht die Früchte, sondern die tief in der Erde steckenden dicken Speicherwurzeln verwendet. Deshalb ist die Wurzel der wertvollste Teil, denn die Seitenarme der Teufelskralle enthalten die heilenden Wirkstoffe. Die Einheimischen in Südafrika kannte die Pflanze schon lange und verwendeten die knollenartige Seitentriebe der Teufelskrallenwurzel gegen rheumatische Erkrankungen und bei Magen- Darm - Beschwerden.

Die wässrigen oder alkoholisch - wässrigen Auszüge aus den sekundären Speicherwurzeln der Teufelskralle findet Anwendung bei:

Wirkung

Warum die Teufelskralle schmerzlindernd wirkt, rheumatischen Beschwerden wie Rücken- und Gelenkbeschwerden entgegenwirken, ist noch nicht geklärt.
Aber dass sie Beschwerden lindert, so dass die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke sowie die Belastbarkeit sich verbessern wird von Anwendern immer wieder berichtet.
Die Teufelskralle stellt bei verschleißbedingten Erkrankungen wie Rückenschmerzen oder Arthrose ihre Wirksamkeit erst nach einer Einnahmezeit von einigen Wochen ein

Wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit belegen sind mir leider nicht bekannt. Sofern ein Leser weitere Informationen besitzen sollte, wäre ich für eine Mitteilung unter info@dr-gumpert.de dankbar.

Die entzündungshemmende und schmerzreduzierende Wirkung eines standardisierten Teufelskrallenextraktes an Ratten und Mäusen ist nachgewiesen worden sein.
Über klinische Studien mit Patienten wurde ebenfalls berichtet. Dabei sollen Schmerzen bei bestimmten Bewegungsabläufen in der Gruppe des Teufelskrallenpräparates gegenüber der Gruppe, die ein wirkungsloses Placebopräparat eingenommen hatten deutlich vermindert, bei Verbesserung der Beweglichkeit.
Besonders sollen dabei Patienten mit Arthrose oder einer rheumatischen Erkrankung profitieren.

Darreichungsform

Die Teufelskralle gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. Sie kann in Form von:

  • Tabletten
  • Brausetabletten
  • Kapseln
  • Tropfen (können Alkohol enthalten!)
  • Pulver
  • Tee
  • Ampullen zur Injektion unter die Haut (s.c), in die Haut (i.c.), in die Vene (i.v) oder in den Muskel (i.m.) (können Alkohol enthalten). In der Regel wird eine Injektionstherapie im Form einer subcutanen (s.c.) Quaddelung durchgeführt.

eingenommen werden.

Es gibt die Teufelskralle in “Reinform” oder als Kombinationsprodukt mit homöopathischen Wirkstoffen wie:

Nebenwirkung

Nebenwirkungen sind insgesamt selten.
Selten wurden Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen beschrieben. Sehr selten kommt es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion wie Hautausschlag, Nesselsucht, Gesichtsschschwellung (Gesichtsödem) und Kreislaufzusammenbruch (Schock) oder Blutzuckeranstieg bei bekanntem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Wechselwirkung

Sind uns keine bekannt, sofern anderweitige Informationen bestehen bitte Information an: info@dr-gumpert.de.

Kontraindikation / Gegenanzeige

Bei einem bestehenden Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder einem Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) darf die Teufelskralle nicht eingenommen werden.
Gallensteinleiden (Cholezystolithiasis) kann eine Gegenanzeige darstellen.
Bei Kindern unter 12 Jahren bestehen keine ausreichenden Erkenntnisse.

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach der Darrreichungsform und geht von 2 Tabletten (1-0-1) bis drei mal 30 Tropfen (1-1-1).
Bitte entnehmen Sie die genauen Angaben dem Beipackzettel.
Die Tabletten enthalten zwischen 200 - 600 mg - meist 480 mg - Trockenextrakt aus der Teufelskrallenwurzel.

Preise

Teufelskralle | N1 20 Tabl. | 7,40 €

Teufelskralle | N2 50 Tabl. | 13,95 €

Teufelskralle | N3 100 Tabl. | 23,30 €

Tee Aufgußbeutel (2,5 g) | 40 Stück | 13,95 €

Preise Stand Januar 2004

Hersteller / Handelsnamen

Hersteller sind beispielhaft genannt und wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Wir haben mit keinem Hersteller eine persönliche Verbindung!

  • Argnesin forte Tropfen
  • Allya Injektopas
  • Arthrosetten H Kapseln
  • Bromarthros Harpagophytum Filmtabletten
  • Cefatec 480 BT Brausetabletten
  • Teufelskralle dura 480 mg Filmtabletten

Phytopharmaka in Deutschland

Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
  2. Johanniskraut
  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

Weiterführende Informationen

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Disclaimer / Haftungsausschluss

Bitte beachten Sie, dass wir in allen unseren Texten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Durch aktuelle Entwicklungen können die Angaben ggf. veraltet sein.
Alle Angaben stellen nur Auszüge dar, daher können wichtige Informationen nicht genannt sein.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021