An diesen Symptomen erkennen Sie Darmpolypen

Darmpolypen sind Ausstülpungen der Darmwand, die in Abhängigkeit von ihrer Größe mehr oder weniger stark ausgeprägte Symptome verursachen können. In den meisten Fällen sind Darmpolypen symptomlos und verursachen keine Beschwerden.
Häufig werden solche Polypen als Zufallsbefund bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) entdeckt.

Große Polypen machen sich jedoch häufig durch Blutungen und Bauchschmerzen bemerkbar. Da aus Darmpolypen Darmkrebs entstehen kann, müssen sie entfernt werden. Das geschieht mittels Endoskopie, also während einer Darmspiegelung. Eine weitere Therapie ist nach der Entfernung üblicherweise nicht notwendig.

Übersicht über die Symptome

Darmpolypen verursachen meistens keine Symptome und werden häufig durch Zufall entdeckt. Vor allem aber größere Darmpolypen führen zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Zu den Symptomen zählen:

  • Verstopfung oder Durchfall

  • Versteckte oder sichtbare Blutungen im Stuhl

  • Bauchschmerzen

  • Verfärbung des Stuhls

  • Spuren von Schleim im Stuhl

  • Blähungen

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen sind ein häufiges Symptom bei größeren Darmpolypen. Durch die Wucherungen an der Darmschleimhaut kann es zu Bauchkrämpfen und Schmerzen in der unteren Bauchregion kommen. Betroffene beschreiben die Bauchschmerzen als ziehend oder stechend.

Oftmals treten die Bauchschmerzen in Kombination mit Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang (Verstopfung oder Durchfälle) auf. Bei schweren Bauchkrämpfen kann es auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Personen, die über längere Zeit an diesen Symptomen leiden, sollten einen Arzt aufsuchen, da es sich dabei um Darmpolypen handeln kann. Der Arzt nimmt eine Darmspiegelung vor und kann dadurch die Polypen diagnostizieren.

Sehr große Darmpolypen können im schlimmsten Fall zu einer Behinderung der Stuhlpassage im Darm führen und einen Darmverschluss (Ileus) verursachen. Die betroffenen Patienten leiden dann unter schweren kolikartigen Schmerzen und müssen umgehend behandelt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Darmverschluss - Das sind die Anzeichen

 

Blut im Stuhl

Manchmal kann ein Darmpolyp leicht bluten, wodurch es zu Blutbeimengungen im Stuhl kommt. Typischerweise bluten Darmpolypen ziemlich unregelmäßig, wodurch der Stuhl nicht immer blutig ist. Das Blut ist dem Stuhl meistens in kleinen Mengen außen aufgelagert, aber auch größere Blutbeimengungen sind möglich.

Die Farbe des Blutes gibt Hinweis darauf, wie aktuell die Blutung im Darm ist.
Bei frischen Blutungen ist das Blut im Stuhl hellrot. Verbleibt das Blut längere Zeit im Darm, wird es zersetzt und verfärbt sich dunkel bis schwarz.

Häufig bemerken die Betroffenen aber nicht, dass dem Stuhl Blut beigemengt ist. Dann spricht man von okkultem Blut im Stuhl, also Blut, das mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Mit einem speziellem Test, dem Haemoccult-Test (Guajak-Test) kann das versteckte Blut in einer Stuhlprobe nachgewiesen werden.

Wenn Darmpolypen über einen längeren Zeitraum immer wieder bluten, verliert der Betroffene ständig Blut über den Stuhl. In der Folge kann es durch den permanenten Blutverlust zu einer Blutarmut (Anämie) und den damit verbunden Symptomen kommen. Die Patienten sind blass, fühlen sich ständig müde und klagen über Abgeschlagenheit.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blut im Stuhl

Verfärbung des Stuhls

Bei gesunden Menschen hat der Stuhl normalerweise eine hell- bis dunkelbraune Farbe.
Eine dunkle oder sogar schwarze Verfärbung des Stuhls kann auf Blutbeimengungen hindeuten und sollte durch einen Arzt abgeklärt werden.

Ein Hämoccult-Test kann aufklären, ob sich Blut im Stuhl befindet. Größere Darmpolypen können gelegentlich bluten und zu Blut im Stuhl führen.

Verbleibt das Blut länger im Darm, verfärbt es sich von hellrot zu schwarz. Ursache dafür ist das eisenhaltige Häm, ein wichtiger Bestandteil von Blut, das im Darm zersetzt wird und das Blut schwarz färbt. Verfärbungen des Stuhls können also ein Symptom von Darmpolypen sein und erfordern einen Arztbesuch.

 

Schleim

Manche Darmpolypen produzieren Schleim. Das ist daran zu erkennen, dass der abgesetzte Stuhl weißliche Schleimauflagerungen aufweist. Der Schleim besteht aus Wasser und Elektrolyten.

Je nach Zusammensetzung kann der Schleim eine unterschiedliche Konsistenz aufweisen. Polypen verursachen zähen, klebrigen, flüssigen oder durchsichtigen Schleim.

Schleim im Stuhl kann auf Polypen oder eine andere Darmerkrankung hinweisen, in vielen Fällen ist der Schleim aber auch völlig harmlos. Ein Arzt kann die Stuhlprobe untersuchen und die Ursache für die Schleimproduktion abklären.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Ausführliche Informationen hierzu können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: Schleimiger Stuhlgang

 

Durchfall

Je größer ein Darmpolyp ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er Probleme beim Stuhlgang verursacht. Häufiges Symptom von einigen Darmpolypen sind daher wiederkehrende, breiige bis wässrige Durchfälle, für die es keine andere Erklärung (wie z.B. eine Darmgrippe oder Lebensmittelvergiftung) gibt.

Dem Durchfall kann Blut oder Schleim beigemengt sein, auch ein Wechsel zwischen Durchfällen und anschließender Verstopfung ist möglich und kann ein Symptom von Darmpolypen sein.

Verstopfung

Sehr große Polypen können die Passage des Stuhls durch den Darm stören, indem sie zu einer mechanischen Blockade des Darms führen. Die Folge sind dann Verstopfungen (Obstipation).
In schweren Fällen kann es durch das Hindernis zu einem vollständigem Darmverschluss (Ileus) kommen.

Die Betroffenen leiden dann unter Stuhlverhalt und sehr schweren Bauchschmerzen. Dabei handelt es sich um eine absolute Notfallsituation, die sofort medizinisch behandelt werden muss.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Darmverschluss - Das sind die Anzeichen

Blähungen

Manchmal verursacht ein Darmpolyp auch Blähungen. Dabei handelt es sich aber um ein relativ unspezifisches Symptom, das auf viele Ursachen zurückzuführen sein kann.
In Kombination mit Stuhlunregelmäßigkeiten, Blut im Stuhl und Bauchschmerzen können Blähungen allerdings ein Zeichen für Darmpolypen sein.

Daran erkennt man bösartige Darmpolypen

Es gibt verschiedene Formen von Darmpolypen.
Allen ist gemein, dass sie durch Vorwölbungen der Darmschleimhaut bestehen.

Der Großteil (etwa 90%) der Polypen sind sogenannte adenomatöse Polypen.
Adenomatöse Darmpolypen sind Tumorvorstufen und bergen damit das Risiko, neoplastisch entarten zu können. Das bedeutet, dass sie sich möglicherweise zu Darmkrebs entwickeln. Man geht davon aus, dass etwa 5% aller Darmpolypen sich zu Tumoren entwickeln, weshalb eine regelmäßige Kontrolle durch Darmspiegelungen notwendig ist.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Arten von Dickdarmpolypen

Bösartige Darmpolypen sind anhand der Symptome nur schwer von harmlosen Polypen zu trennen. Neben Blut im Stuhl, wiederkehrenden Bauchkrämpfen und Veränderungen des Stuhlverhaltens (Durchfall oder Verstopfung) kommt es zu einer unerklärlicher Gewichtsabnahme. Außerdem können Appetitlosigkeit und Leistungsabfall auftreten.

Nur mittels einer Darmspiegelung können bösartige Polypen sicher identifiziert werden. Der Arzt entfernt verdächtige Darmpolypen endoskopisch, also während der Darmspiegelung und schickt diese im Anschluss an einen Pathologen, der die Gewebeprobe unter dem Mikroskop auf Tumorzellen hin analysiert. 

Lesen Sie hierzu mehr unter: Therapie von Dickdarmpolypen

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.05.2018 - Letzte Änderung: 19.07.2023