Diagnose der COPD

Die COPD stellt eine chronische Lungenerkrankung dar, bei der es zu einer zunehmenden Verengung der Bronchien kommt. Es handelt sich hierbei um die häufigste Lungenerkrankung in Deutschland und ist meist Folge des langjährigen Rauchens.

Die Diagnose der COPD gliedert sich in die vier Säulen. Die Säulen bestehen aus:

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Körperliche Untersuchung

Die Diagnose beginnt mit einen Gespräch (Anamnese) über die Beschwerden, gefolgt von einer ausführlichen körperlichen Untersuchung durch den Arzt. Zu dieser klinischen Untersuchung bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zählen u.a. das Abhören mit dem Stethoskop, das Abtasten und Abklopfen.

  • Bei Lungenblähung zeigt sich beim Abklopfen ein Klopfschall (hypersonor), der sich deutlich von einem gesunden Schall (sonor) unterscheidet. Die Verschieblichkeit der Lungengrenzen während der Atmung ist vermindert und beim Abhören können ggf. Geräusche auftreten.
  • Beim Abhören der Lunge mit einem Stethoskop kann der Arzt krankhafte Atemgeräusche während der Atmung in der Lunge hören. Besonders wird auf Raschelgeräusche geachtet, die wegen der Schleimbildung von dieser Krankheit entstehen. Des Weiteren wird auf trockene Geräusche geachtet. Diese können in Form von einem Brummen oder Pfeifen auftreten. Solche Geräusche entstehen bei verengten Atemwegen. Die Luft staut sich vor den Engstellen. Sind also solche Laute zu hören, ist die Krankheit schon weiter fortgeschritten. Darüber hinaus sind die Atemgeräusche deutlich schwächer zu hören, als bei einem gesunden Menschen.

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Labordiagnostik bei einer COPD

An COPD erkrankte Personen zeigen eine erhöhte Schleimproduktion. Dieser Schleim wird im Labor näher untersucht.
Hinzu kommen Analysen der Blutzusammensetzung. Eine Serumelektrophorese kann eingesetzt werden, wenn der Verdacht auf eine seltenere Ursache besteht, z.b. eim alpha-1-Antitrypsin-Mangel. Die Serumelektrophorese ist ein Verfahren der COPD, welche Bluteiweise im elektrischen Feld auftrennt um eine genauere Zusammensetzung dieser Eiweiße des Blutes zu erhalten. In einer Blutgasanalyse (BGA) wird zuletzt noch der Gastransport und Gasgehalt beurteilt.

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COPD - Lungenfunktionsprüfung

Besteht lediglich eine einfache chronische Bronchitis, sind die Veränderungen meist nur diskret. Ist die chronische obstruktive Lungenerkrankung bereits durch eine Verengung gekennzeichnet, zeigen sich in der Lungenfunktionsprüfung Veränderungen wie eine verminderte Ein-Sekunden-Kapazität FEV1.

Dieser Parameter wird erhoben, indem der Betroffene maximal einatmet und dann so schnell wie möglich ausatmet. Das Atemgasvolumen, welches dabei innerhalb einer Sekunde ausgeatmet wird, ist die Ein-Sekunden-Kapazität und wird von einem dafür speziellen Messgerät registriert. Sind die Luftwege verengt, ist folglich das Volumen bei dieser Messung vermindert. Zudem herrscht eine erhöhter Widerstand. Man versteht darunter den Atemwiderstand, der bei der Atmung überwunden werden muss. Er ist neben anderen Faktoren von der Geometrie des Atemwege, sprich dem Durchmesser des Lumens, abhängig.

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Bildgebende Verfahren

Es gibt verschiedene bildgebende Verfahren, welche zur Diagnose der COPD herangezogen werden können.

  • Um einen Überblick zu bekommen und um andere Erkrankungen auszuschließen, wird ein Röntgenbild des Brustkorbs gemacht, wobei nur bei etwa der Hälfte der Betroffenen dabei eine Veränderung erkannt werden können. Der Arzt kann die irreversiblen Erweiterungen der Bronchiolen und der mit ihnen verbundenen Lungenbläschen erkennen. Des Weiteren ist es möglich, mit Hilfe des Röntgenbildes ein tiefstehendes Zwerchfell zu sehen. Das Röntgenbild einer COPD ist darüber hinaus durchscheinender als bei einer gesunden Lunge. Dies liegt daran, dass weniger Lungengewebe vorhanden ist. Auszuschließen sind dabei z.B. eine Lungenentzündung, Tuberkulose, eingeatmete Fremdkörper oder bösartige Tumore (Tumor), welche allesamt ebenfalls chronischen Husten bewirken können.
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  • Auch die Computertomographie wird gerne als Diagnoseverfahren bei der COPD eingesetzt. Die normale Röntgenaufnahme der Lunge wird so durch dieses spezielle Röntgenverfahren ergänzt. Dieses Verfahren ermöglicht einen noch detaillierteren Blick in die Lunge. Sie wird nun in zweidimensionalen Scheiben dargestellt. Ein Computer setzt diese Scheiben dreidimensional zusammen und so bekommt der Arzt einen räumlichen Eindruck der Lunge. Die Lunge bzw. ihre krankhaften Veränderungen werden überlagerungsfrei dargestellt. Es wird also kein Gewebe durch darüber liegendes Gewebe auf der Aufnahme verdeckt. Deshalb sind Gewebeschäden oder krankhafte Veränderungen deutlich besser zu erkennen, als bei einem Röntgenbild.
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  • Die Aufzeichnung der elektrischen Herztätigkeit in einem EKG kann Hinweise auf eine Herzbelastung durch eine Lungenerkrankung (Cor pulmonale) geben.
     
  • Ein MRT der Lunge kann weitere Hinweise auf das Ausmaß der COPD haben.
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  • Die Bronchoskopie, auch umgangssprachlich Lungenspiegelung genannt, ermöglicht dem Arzt die Einsicht in die Luftröhre und deren großen Abzweigungen (Bronchien). Es kann so die Schleimhaut genauer betrachtet werden. Dadurch wird die Diagnose für eine COPD erleichtert. Dabei wird ein ca. Bleistiftdicker Schlauch (Bronchoskop), welcher biegsam ist, durch den Mund oder die Nase in die Atemwege geschoben. Am Ende des Schlauches befindet sich eine Videokamera und eine Lichtquelle. Die Kamera überliefert alle Bildsignale an einen Monitor, auf den der Arzt schaut. Neben dem Betrachten und Begutachten der Lunge ist es dank des Bronchoskops auch möglich, Gewebeproben zu entnehmen.
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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.02.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023