Symptome der COPD

Die COPD (chronic obstructive pulmonary disease = chronische obstruktive Lungenerkrankung) gehört zu den häufigsten Lungenerkrankungen in Deutschland. Besonders der Genuss von Zigaretten wird mit der Erkrankungsentstehung in Zusammenhang gebracht.
Die COPD wird von einem typischen Beschwerdebild begleitet, welches sich im Verlauf der Erkrankung typischerweise verstärkt.

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Symptome einer COPD im Überblick

Die COPD ist durch verschiedene Symptome gekennzeichnet, zu diesen gehören unter anderem:

  • Chronischer Husten
    • Morgendlich vor allem mit Auswurf
    • Evtl. Heiserkeit
  • Atemnot (bei Belastung, später auch in Ruhe)
  • Leistungsverlust, Müdigkeit
  • Zyanose (Blauwerden) der Lippen und Fingernägel
  • Überblähung des Brustkorbs
  • Erhöhte Infektanfälligkeit

Das Leitsymptom einer COPD ist vor allem die Atemnot (Dyspnoe), die je nach Schwere der Erkrankung erst bei Belastung auftreten oder auch schon in Ruhe vorhanden sein kann. Dazu kommen nächtlicher Husten, ein Engegefühl im Brustkorb und verschleimte Bronchien
Weitere Merkmale dieser Atemschwäche (respiratorische Insuffizienz) ist eine bläulich-violette Verfärbung von Haut und Schleimhäuten, die je nach Ausprägung unterschiedlich stark sein kann (periphere und zentrale Zyanose). Es handelt sich dabei um eine Sauerstoffunterversorgung, wenn das Blut nicht ausreichend mit Sauerstoff aufgesättigt werden kann. Jedoch führt dies nicht nur zum Sauerstoffmangel, sondern auch dazu, dass das Kohlenstoffdioxid (CO2) nicht ausreichend abgeatmet werden kann. Symptome dafür sind zittrige Gliedmaßen / Tremor und Unruhe. Im Spätstadium kann dies zu Symptomen der Benommenheit und Schläfrigkeit (Somnolenz) führen.

Krankhaft veränderte Fingernägel, welche als Uhrglasnägel bezeichnet werden, und eine veränderte Form des Brustkorbs (Fassthorax) sind bereits Zeichen einer Überblähung der Lungenbläschen. Uhrglasnägel beschreiben kolbenförmige Verdickungen der Fingerspitzen und manchmal auch der Zehen. Sie treten in der Regel mit einer Verdickung der ganzen Finger auf, was man als Trommelschlägelfinger bezeichnet. Sie sind Folge des Sauerstoffmangels des Gewebes (Hypoxie). Der genaue Entstehungsmechanismus ist noch unklar.

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Chronischer Husten

Die COPD entsteht vor allem durch das Einatmen verschiedener Schadstoffe (Zigarettenrauch, Feinstaub). Diese Stoffe setzen sich in den Atemwegen ab und führen dort zu einer Entzündungsreaktion, wodurch die Einengung der Atemwege erfolgt. Der Körper hat gegen diese Schadstoffe zunächst einen einfachen Abwehrmechanismus: Er versucht die Stoffe abzuhusten.  Besonders feine Schadstoffe, wie Zigarettenrauch und Feinstaub dringen sehr tief in die Lunge ein. Von dort können sie meist nicht direkt abgehustet werden. Stattdessen werden die kleinen Partikel zunächst in größere Abschnitte der Atemwege transportiert und von dort aus durch Husten wieder aus dem Körper herausbefördert.

Gerade bei einer dauerhaften oder sehr regelmäßigen Schadstoffbelastung ist der Körper somit permanent damit beschäftigt, die giftigen Stoffe wieder abzuhusten. Da die Schadstoffe zusätzlich aber die Oberfläche der Atemwege angreifen, funktioniert der Transport der Partikel aus den Tiefen der Lunge nicht mehr zuverlässig. Dadurch verbleibt immer ein Teil der Giftstoffe im Körper, was den Hustenreiz zusätzlich erhöht.

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Auswurf beim Husten

Als Auswurf bezeichnet man Material, welches beim Husten zusätzlich aus den Atemwegen hinausbefördert wird. Je nach der zugrundeliegenden Erkrankung nimmt der Auswurf unterschiedliche Farben und Konsistenzen an. Bei der COPD ist der Auswurf oftmals weiß-glasig oder weiß-schaumig.

Gerade bei einer COPD, die durch regelmäßiges Rauchen ausgelöst wird, kann der Auswurf auch schwarz gefärbt sein, da sich die inhalierten Inhaltsstoffe der Zigaretten darin befinden. Auswurf geht immer mit Husten einher und ist eine Erweiterung der Schutzfunktion des Körpers. Dieser versucht die Schadstoffe aus der Lunge zu entfernen. Wenn einfaches Husten nicht ausreicht, werden die Schadstoffe zusätzlich mit Körpersekreten umhüllt, damit sie beim Husten leichter aus den Atemwegen befördert werden können.

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Heiserkeit

Als Heiserkeit bezeichnet man allgemein einen Zustand, bei dem die Stimme belegt ist. Nur leises Sprechen ist möglich, die Stimme klingt sehr rau. Teilweise kommt es zur sogenannten Aphonie (Stimmlosigkeit). Je nach Ursache der Heiserkeit kann das Symptom akut oder chronisch auftreten.

Bei der COPD als chronische Erkrankung kann auch die Heiserkeit chronifizieren. Die Heiserkeit tritt zum einen dadurch auf, dass sich die Partikel, die die COPD auslösen, auch auf die Stimmbänder setzen. Die Stimmbänder werden von den teilweise giftigen Partikeln angegriffen und dadurch geschädigt.

Außerdem liegt bei der COPD eine chronische Entzündung der Atemwege vor, die auch die Stimmbänder betreffen kann und dort dauerhafte Schäden verursachen kann.

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Atemnot

Atemnot bezeichnet das subjektive Gefühl einer erschwerten oder nicht ausreichenden Atmung. Objektiviert werden kann das Gefühl durch Anzeichen wie eine erhöhte Atemfrequenz oder den Einsatz der Atemhilfsmuskulatur (z.B. Abstützen mit den Händen auf den Oberschenkeln). Bei an COPD Erkrankten macht sich die Atemnot zu Beginn der Erkrankung meist nur bei Belastung bemerkbar. Mit zunehmender Obstruktion (Verstopfung / Einengung) der Atemwege wird die Atmung jedoch auch schon in Ruhe erschwert. Vor allem das Ausatmen der Luft ist nur mit einer erhöhten Atemarbeit möglich.

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Leistungsabnahme

Die Leistungsabnahme bei der COPD hängt zu Beginn der Erkrankung vor allem mit der Atemarbeit zusammen. Durch die Obstruktion (Einengung) der Atemwege ist eine erhöhte Atemarbeit notwendig. Dies führt dazu, dass die betroffene Person bei Belastung schneller außer Atem gerät.

Im Anfangsstadium kann die Erkrankung meist noch gut kompensiert werden, je weiter sie jedoch fortschreitet, desto stärker fällt der Leistungsverlust auf. In späteren Stadien spielt zusätzlich die Belastung des Herzens eine Rolle. Durch die Schädigung der Lunge ist vor allem die rechte Herzhälfte einer größeren Belastung ausgesetzt. Wenn diese nicht mehr durch die Herzmuskulatur ausgeglichen werden kann, tritt ebenfalls ein Leistungsverlust auf.

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Müdigkeit

Aufgrund der Obstruktion bei der COPD ist das Abatmen der Luft aus der Lunge nur durch eine erhöhte Atemarbeit möglich. Dies führt dazu, dass vermehrt Luft in der Lunge zurückbleibt. Diese Luft ist allerdings nicht so sauerstoffhaltig wie die frisch eingeatmete Luft.
Je nach Anteil der „alten“ Luft in der Lunge, kann es zu einem Sauerstoffmangel im Körper kommen. Dieser macht sich zu Beginn der Erkrankung vor allem durch einen Leistungsverlust bei körperlicher Belastung bemerkbar. Zusätzlich tritt jedoch beim Fortschreiten der Erkrankung eine Müdigkeit auf, die ebenfalls mit dem Sauerstoffmangel zusammenhängt. Außerdem tragen auch die Entzündungsprozesse, die sich in der Lunge abspielen, zu einer vermehrten Anstrengung des Körpers und somit auch zu einer erhöhten Müdigkeit bei.

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Schwitzen

Das Schwitzen als Symptom steht bei der COPD nicht im Vordergrund. Vielmehr machen sich zunächst Luftnot und eine Leistungsminderung bemerkbar, was beispielsweise bei körperlicher Belastung zu vermehrtem Schwitzen führen kann. Dennoch leiden viele Personen vor allem an nächtlichen Schweißausbrüchen. In besonders schweren Fällen ist nachts aufgrund des Schwitzens sogar das Wechseln der Bettwäsche notwendig.

Vor allem bei entzündlichen Lungenerkrankungen tritt das Schwitzen oftmals in Kombination mit Fieber und Atemnot auf. Die COPD bezeichnet keine Erkrankung, bei der es akut zu einer Entzündung im Bereich der Lunge kommt. Allerdings ist die COPD chronisch von entzündlichen Prozessen begleitet, weshalb das Schwitzen als Symptom auftreten kann.

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Macht eine COPD auch Schmerzen?

Bei einer COPD sind Schmerzen eher selten zu erwarten und werden, wenn sie auftreten, eher durch die Komplikationen der Erkrankung verursacht.
So sind Betroffene beispielsweise deutlich anfälliger für Erkältungen und andere Entzündungen der Atemwege. Eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung kann dadurch schnell gefährlich werden und am Höhepunkt der Erkrankung Schmerzen verursachen.
Auch eine Mitbeteiligung des Herzens in späteren Stadien kann eventuell mit Schmerzen im Brustbereich einhergehen.

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COPD im Endstadium

Eine COPD im Endstadium macht vor allem extreme Luftnot, die bereits in Ruhe auftritt.
Damit verbunden ist eine starke Leistungsminderung sowie eine deutlich reduzierte körperliche Belastbarkeit. In den späten Stadien ist auch die erhöhte Infektanfälligkeit der Betroffenen ein großes Problem. Durch eine Infektion der Atemwege kann sich die COPD kurzzeitig so stark verschlechtern (Dekompensation), dass sogar lebensbedrohliche Zustände auftreten.
Von einer COPD im Endstadium ist zudem das Herz betroffen. Die rechte Herzhälfte, welche Blut in den Lungenkreislauf pumpt, muss aufgrund der COPD deutlich mehr Pumparbeit leisten. Dies kann in der Folge zu einer Rechtsherz-Insuffizienz (Schwäche des rechten Herzens) führen.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite: COPD im Endstadium

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema COPD finden sie hier:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.12.2010 - Letzte Änderung: 19.07.2023