Ernährung bei Arteriosklerose

Einleitung

Die Arteriosklerose ist ein zunehmendes Problem der westlichen industrialisierten Gesellschaft. Neben der Gicht zählt sie zu den großen Wohlstandskrankheiten unserer Zeit.
Die Ernährung spielt dabei die wohl entscheidendste und gleichzeitig auch am leichtesten zu beeinflussende Komponente bei der Entstehung.
Nichtdestotrotz ist Arteriosklerose ein Effekt der auch bei vermeintlich „perfekter“ Ernährung auftritt. Dann jedoch in wesentlich geringerem Maße und so, dass sich daraus kaum gesundheitliche Probleme ergeben.

Hauptindikator für eine zunehmende Arteriosklerose ist für den Arzt dabei der Cholesterinwert seines Patienten. Genauer gesagt das Verhältnis von HDL-Cholesterin zu LDL-Cholesterin. Dieser Wert ist erhöht, wenn über die Dauer zu fettig oder in zu großem Maße gegessen wird.

Welche Nahrungsmittel wirken positiv bei Arteriosklerose?

Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, denen eine protektive Wirkung in Bezug auf die Arteriosklerose nachgesagt wird:

  • Unter anderem zählen dazu Äpfel oder auch Grapefruits.
    Diese enthalten sogenannten Pektine, bei denen man davon ausgeht, dass sie das Fortschreiten verlangsamen können.
     
  • Des Weiteren sind Nahrungsmittel mit vielen Vitaminen wie Spinat, Orangen, aber auch Mangold eine gute Option.
    Vitamine dienen dem Körper als sogenannter Oxidationsschutz. Die bedeutet, dass sie verhindern, dass sich das Cholesterin im Blut an den Wänden der Blutgefäße ablagern kann und so den Durchmesser dieser verringert.
     
  • Außerdem empfiehlt es sich, auf Lebensmittel mit vielen ungesättigten Fettsäuren zurückzugreifen. 
    In diese Kategorie fallen Avocados, aber auch die meisten Fischsorten.
    Ihre Fette schlagen auf der Seite des sogenannten „guten“ Cholesterins, des HDL-Cholesterins zu Buche.

Aus medizinischer Sicht muss jedoch angemerkt sein, dass nur eine positive Ernährung nicht ausreicht, der Arteriosklerose effektiv vorzubeugen bzw. sie zu „behandeln“ Bewegung und sportliche Aktivität sind das zweite wichtige Standbein bei der Behandlung der Arteriosklerose.

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Welche Nahrungsmittel wirken negativ bei Arteriosklerose?

Negative Auswirkungen hat „leider“ fast alles, was schnell zu essen ist und dem gemeinen Bürger gut schmeckt. Die Rede ist von Fastfood!

In aller Regel, besonders aber bei großen Fastfood-Ketten, werden Lebensmittel verarbeitet, die viele gesättigte Fettsäuren enthalten und die vielfach mit Glutamat zur Geschmacksverstärkung versetzt wurden.

Weitere Beispiele wären eine stark fleischlastige Ernährung. Sie mündet zwangsweise in einer Erhöhung der Cholesterinwerte, wobei hier meist sowohl das HDL- als auch das LDL- Cholesterin erhöht sind. Dadurch ist demzufolge auch das Gesamtcholesterin erhöht. Darüber hinaus ist ein häufiger Fleischkonsum der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Gichterkrankung. 

Nicht nur eine falsche Ernährung birgt Risiken für eine Arteriosklerose. Erfahren Sie, was noch als mögliche Ursache in Frage kommt:

Süßigkeiten und Chips sind weitere Nahrungsmittel mit negativer Auswirkung auf die Arteriosklerose.
Dass Chips fettig sind, auf 100g sogar bis zu 40% Fett aufweisen, dürfte bekannt sein. Leider handelt es sich bei dem Frittierfett in aller Regel ebenfalls um gesättigte Fettsäuren. Zuckerhaltige Süßigkeiten wirken vornehmlich indirekt auf den Cholesterinwert. Der Körper ist in der Lage, nicht verwendete Kohlenhydrate in Form von Fetten im Körper zu speichern.

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Welchen Effekt hat Olivenöl?

Das Olivenöl stellt in der mediterranen Küche den hauptsächlichen Fettlieferanten dar.
Studien zeigten, dass Menschen aus mediterranen Ländern signifikant weniger häufig oder stark an Arteriosklerose leiden.

Olivenöl enthält einfach ungesättigte Fettsäuren, die der Körper nutzt, um das „schädliche“ LDL-Cholesterin zu senken.

Wie groß der Unterschied zwischen kalt- und warmgepresstem Olivenöl tatsächlich ist, ist bis jetzt noch nicht hinreichend geklärt.
Man geht jedoch davon aus, dass der unbehandelte Prozess des Kaltpressens mehr ungesättigte Fettsäuren erhält.

Welche Vitamine wirken positiv?

Eine positive Wirkung in Hinblick auf die Arteriosklerose  wird den Vitaminen B12, B6, B1, dem Vitamin E, aber besonders dem Vitamin C zugeschrieben.

Zahlreiche Studien konnten in der Vergangenheit belegen, dass Vitamin C in der Lage war, das LDL-Cholesterin und auch den Blut-Triglyceridgehalt zu senken. Den Vitaminen gemein ist jedoch ihre Schutzwirkung. Sie dienen dem Körper als sogenannter Oxidationsschutz.
Oxidierte Fette tendieren vermehrt dazu, sich an den Gefäßwänden anzulagern. Darüber hinaus können oxidierte Fettsäuren andere Zellen schädigen.

Der Forschungsstand, welche Vitamine genau auf welchem Wege protektiv wirken, ist bislang noch relativ dürftig, sodass konkrete Aussagen zu dieser Thematik sehr schwer fallen.
 

Welche Nahrungsergänzungsmittel können helfen?

Sie wollen etwas gegen Ihre Arteriosklerose unternehmen? Informieren Sie sich über:

Folgende Nahrungsergänzungsmittel kommen bei einer Arteriosklerose in Frage:

  • Als wichtiges Nahrungsergänzungsmittel können in diesem Zusammenhang Omega-3–Fettsäuren genannt werden.
    Diese zählen zu den einfach ungesättigten Fettsäuren.
    Inzwischen sind diese Fette, die meist in Form von Kapseln erhältlich sind, sowohl aus Fischöl erhältlich als auch in einer veganen Variante, bei der die Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen stammen.
     
  • Weiterhin gehört Vitamin C zu den sogenannten Supplements, denen eine protektive Wirkung im Hinblick auf die Arteriosklerose zugesprochen wird.
    Vitamin C dient dem Körper als Oxidationsschutz, da im Körper vorhandenes Cholesterin zunächst oxidiert werden muss, um sich an den Gefäßwänden anlagern zu können.
    Vitamin C verhindert diesen Prozess, sodass es gar nicht erst zur Oxidation im extremen Ausmaße kommt. Weiterhin wirkt es auch auf andere Zellen des menschlichen Körpers schützend, indem es die Entstehung von sogenannten Radikalen bremst.
     
  • Ein weiterer Kandidat ist die Aminosäure Arginin.
    Im Handel ist sie bereits in vielzähligen Varianten, sprich in Kombination mit anderen Stoffen erhältlich. Allerdings auch in ihrer Reinform.

    Arginin wird teils vom Körper selbst produziert, kann aber auch von außen zugeführt werden. Die Aminosäure dient dem Körper als Spender von Stickstoff, welcher in den Blutgefäßen dafür sorgt, dass sich diese entspannen und somit ein größeres Gefäßlumen entstehen kann.
    Außerdem wird Arginin nachgesagt, dass es eine „Verjüngung“ der Blutgefäße bewirken könne, indem es in der Lage ist, sie wieder elastischer zu machen.

    Außerdem hilft Arginin, den Blutdruck zu senken. Da hoher Blutdruck ein unmittelbarer Risikofaktor für Arteriosklerose ist, wirkt Arginin auch auf diesem passiven Weg protektiv gegen die Gefäßverkalkung.

Informieren Sie sich genauer zum Thema:

Was sind ungesättigte Fettsäuren?

Alles, was gemeinhin als „Fette“ bezeichnet wird, sind in Wirklichkeit Fettsäuren, bzw. wird im Magen-Darm-Trakt letztendlich als Fettsäuren aufgenommen. Fettsäuren lassen sich dann für den Körper im Blut wesentlich besser transportieren.
Eine genaue chemische Hintergrundbeleuchtung dieser Tatsache würde an dieser Stelle wohl zu weit führen.

Man kann sich Fettsäuren als lange Ketten von Kohlenstoffatomen vorstellen, die außen von Wasserstoffatomen umgeben werden, welche wiederum in Verbindung zu der langen Kohlenstoffkette stehen.
Während gesättigte Fettsäuren dadurch charakterisiert sind, dass jedes Kohlenstoffatom eine Verbindung mit genau zwei Wasserstoffen eingeht, sind ungesättigte Fettsäuren hingegen dadurch charakterisiert, dass Kohlenstoffatome hier auch nur mit einem Wasserstoff verbunden sind. Anders ausgedrückt kann man auch sagen, dass die ungesättigten Fettsäuren eine Doppelbindung in ihrer Kette tragen.

Weiter lassen sich ungesättigte Fettsäuren noch in einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren einteilen. Bei einfach ungesättigten sind genau zwei Kohlenstoffatome von diesem Phänomen betroffen; bei einer dreifach ungesättigten Fettsäure hingegen sind es insgesamt sechs Kohlenstoffe, die mit nur einem Wasserstoffatom verbunden sind.
Je nach dem, wie viele Doppelbindungen auftreten, spricht man von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 05.11.2018 - Letzte Änderung: 19.07.2023