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Follikulitis - Definition

Die Follikulitis stellt eine Entzündung des Haarbalgs dar, die durch Bakterien verursacht wird. Risikofaktoren sind beispielsweise Systemerkrankungen, eine Immunschwäche oder mangelnde Hygiene. Einige Formen können dabei auch mit Vernarbungen und Haarausfall einhergehen. Männer sind häufiger von einer Follikulitis betroffen als Frauen.

Follikulitis

Follikulitis

Ursachen

Eine Follikulitis wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Grob lassen sich diese Ursachen in infektiöse und nicht infektiöse Ursachen einteilen. Diese beiden großen Gruppen lassen sich wiederum in mehrere Untergruppen unterteilen. Bei den infektiösen Ursachen einer Follikulitis stehen an erster Stelle Bakterien. Vor allem das Bakterium Staphylokokkus aureus spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Dieses Bakterium kommt typischerweise als Teil der normalen Hautflora vor. Kommt es nun zu einer Verletzung der Haut oder besteht eine Immunschwäche kann dies zu einer Entzündung des Haarbalgs führen.

Eine weitere mögliche infektiöse Ursache für eine Follikulitis ist eine Besiedlung mit Pilzen, den sogenannten Dermatophyten. Auch Viren, wie das Herpes-simplex Virus, kommen als Ursache einer Follikulitis in Betracht. Parasiten, wobei hier vor allem bestimmte Milbenarten zu nennen sind, können ebenso eine infektiöse Follikulitis bedingen.

Ursachen einer nicht infektiösen Follikulitis können beispielsweise zahlreiche Medikamente sein. Hierzu zählen unter anderem Steroide und sogenannte Thyrosinkinaseinhibitoren, die im Rahmen einer Krebstherapie zur Anwendung kommen können. Auch Haarwachstumsstörungen oder Störungen der Hautverhornung können als Ursache einer Follikulitis in Betracht kommen.

Eine angeborene Immunschwäche oder eine Immunschwäche bedingt durch die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten kann gleichermaßen die Ursache für die Entstehung einer Follikulitis sein. Zudem können chronische Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus eine Follikulitis verursachen. Bei einigen Formen der Follikulitis kennt man die Ursache noch nicht.

Symptome

Wie bei allen Entzündungen kommt es ebenso bei einer Follikulitis zu den klassischen Entzündungssymptomen. Diese Entzündungssymptome präsentieren sich als Rötung, als Schwellung sowie als Überwärmung der betroffenen Region. Eine Follikulitis kann zudem sehr schmerzhaft sein. In einigen Fällen entsteht an den entzündeten Haarfollikeln ein unangenehmer Juckreiz.

Der betroffene Patient kann kleine Papeln oder Pusteln im entzündeten Bereich sehen. Diese präsentieren sich häufig in der Mitte der Pustel mit einem einzelnen Haar, was sehr typisch für diese Erkrankung ist, da schließlich der Haarbalg bei einer Follikulitis betroffen ist. Typische Stellen für das Auftreten einer Follikulitis sind behaarte Körperregionen wie Kopf, Bart und ebenso das Gesäß. Typische Symptome einer Follikulitis entstehen häufig dann, wenn in der betroffenen Region zuvor eine Rasur durchgeführt wurde. Kleinste Hautläsionen geben Erregern die Chance, in die Haut einzudringen und zu einer Entzündung zu führen. Einige Formen der Follikulitis führen nicht nur zu Haarbalgentzündungen.

Im Rahmen der sogenannten Follikulitis declavans kommt es zunächst zu einer Entzündung, im Verlauf zu einer Krustenbildung und schließlich zu einer narbigen Abheilung, die haarlose Bereiche verursacht. Bei einem Hautpilzbefall können sich im entzündeten Bereich zusätzlich Schuppen bilden. Diese Schuppen treten vor allem am Rand der entzündeten Areale auf.

Die Follikulitis stellt die Vorstufe eines Furunkels dar. Oftmals werden die Begriffe "Abszess" und "Furunkel" als Synonyme verwendet. Doch es gibt einige klare Unterscheidungsmerkmale.

Lesen Sie hierzu unseren Artikel: Abszess oder Furunkel

Diagnose

Die Diagnose einer Follikulitis ist für den Arzt typischerweise eine Blickdiagnose. Dem Arzt präsentieren sich kleine entzündete Hautstellen mit einem zentral wachsenden Haar und gegebenenfalls sichtbarem Eiter.
Sollte die Diagnose nicht ganz so offensichtlich und einfach zu stellen sein oder sollte eine Follikulitis immer wieder auftreten, dann sollten Systemerkrankungen wie ein Diabetes mellitus oder eine Immunschwäche als Ursache einer Follikulitis unbedingt ausgeschlossen werden.

Manchmal ist es schwierig eine Diagnose zu stellen da sich die Follikulitis nicht unbedingt mit den klassischen Symptomen präsentiert, sondern zusätzlich noch einige weitere Symptome wie eine narbige Abheilung zeigt. In einigen Fällen kann eine Probebiopsie der betroffenen Stelle sinnvoll sein. Hierbei wird ein kleiner Hautbereich entnommen und schließlich histologisch untersucht.

Behandlung

Die Therapie einer Follikulitis unterscheidet sich je nach Art und Ursache einer Haarbalgentzündung. In den meistens Fällen erfolgt eine medikamentöse Therapie, die je nach Art und Umfang systemisch, also zum Beispiel in Form von Tabletten, als auch lokal verabreicht werden kann. Ist eine Follikulitis im Rahmen einer Hautpilzinfektion entstanden, es liegt also eine sogenannte Tinea capitis vor, dann besteht die Therapie in einer antimykotischen Behandlung. Diese ist häufig lokal begrenzt und erfolgt meistens in Form einer Salbe.

Sollte eine Follikulitis durch diese Maßnahmen nicht abheilen, kann gleichermaßen eine systemische Therapie in Form von Tabletten versucht werden. Entsteht eine Follikulitis beispielsweise im Rahmen einer Rasur am Bart, dann hilft häufig eine desinfizierende Lösung auf Basis einer alkoholischen Lösung. In sehr ausgeprägten Fällen kann auch eine kurzzeitige Antibiotikagabe hilfreich sein.
Es besteht zudem die Möglichkeit, eine antibiotische Salbe auf die betroffenen Regionen lokal aufzutragen.

Bei einer Follikulitis capitis sieht die Therapie im Gegensatz zu einer einfach Follikulitis ein wenig anders aus. Hierbei kommt vor allem eine Kombinationsbehandlung aus Glukokortikoiden und sogenannten Retinoiden zum Einsatz. Retinoide werden häufig im Rahmen der Therapie einer schweren Akne eingesetzt. Eine Follikulitis capitis ist meistens mit einer bestehenden Akne assoziiert, sodass eine Behandlung mit Retinoiden sinnvoll erscheint. Tinkturen mit Glukokortikoiden oder Salicylsäure kommen ebenso zum Einsatz. In einigen Fällen kann auch hier antibiotisch behandelt werden.

Die Follikulitis declavans sollte auch therapiert werden. Hierbei kommen vor allem desinfizierende Lösungen mit antimikrobieller Wirkung zum Einsatz, die von außen auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Gleichermaßen gehören bei der Follikulitis declavans Retinoide sowie Antibiotika zur Therapie. Bei schweren Entzündungen kann über eine kurzfristige Glukokortikoidgabe zur Immunsuppression nachgedacht werden.

Falls eine Follikulitis im Rahmen von Verhornungs- und Wachstumsstörungen auftritt, steht eine Vielzahl an lokalen Salben zur Verfügung, die hierbei zum Einsatz kommen können. Zu nennen sind hierbei antiseptische Salben und Salben wie Tacrolimus, die zur Klasse der Immunsuppressiva zählen. Schließlich ist als wichtige Säule der Therapie einer Follikulitis unbedingt an eine ausreichende Körperhygiene zu denken. Hierbei ist zu achten, dass feuchte Hautbereiche möglichst trocken gehalten werden sollten.

Prognose

Die Heilung einer Follikulitis kann bei einigen Formen spontan erfolgen. Ist eine Follikulitis im Rahmen einer Rasur entstanden, dann heilt sie in der Regel von alleine aus.
Bei einer einfachen Form einer Follikulitis im Rahmen einer Infektion mit Staphylokokkus aureus kommt es zu einer vollständigen Heilung der Haut. Hierbei entstehen weder Folgeerkrankungen noch Narben.
Im Rahmen von Autoimmunerkrankungen oder anderen Systemerkrankungen kommt es jedoch häufiger zu Rezidiven.

Bei einigen Formen bedarf es zur Heilung auch einer Therapie. Sowohl bei einer Follikulitis capitis als auch bei einer Follikulitis declavans erfolgt keine vollständige Heilung. Diese beiden Formen der Follikulitis verlaufen nicht akut sondern chronisch, sodass es in den meisten Fällen nicht zu einer vollständigen Heilung kommt. Das Besondere an diesen beiden Formen der Follikulitis ist, dass sich im Abheilungsprozess betroffener Stellen Narben bilden und dort eine lebenslange Haarlosigkeit bestehen bleibt.

Vorbeugung

Um die Entstehung einer Haarbalgentzündung zu verhindern, ist es wichtig auf angemessene Hygiene zu Achten. Besonders wichtig ist dabei, die entstehenden Pusteln besser nicht selbst auszudrücken, da das die Entzündung meist eher verschlimmert. Hier helfen meist desinfizierende Maßnahmen. Auch nach der Nassrasur ist die Benutzung von Aftershave oder anderen Lösungen mit desinfizierenden Inhaltstoffen wichtig, um eine Infektion der kleinen Verletzungen zu verhindern. Reizende Produkte sollte man meiden.

Zusätzlich kann man den Rasierer nach der Rasur desinfizieren, um eine Keimverschleppung zu verhindern. Zudem sollte man darauf achten, dass die Rasierklingen ausreichend scharf sind. Hilft das alles nicht, sollte man über einen Umstieg auf Trockenrasur oder anderes nachdenken.

Bei Bestehen von Grunderkrankungen, wie Diabetes oder Allergien kann eine gute Therapie das Auftreten von Haarbalgentzündungen eindämmen. Wenn man zur Haarbalgentzündung neigt, sollte gerade im Sommer auf leichte Kleidung geachtet werden, um sehr starkes Schwitzen zu verhindern. Generell wird eine gesunde Lebensweise auch in diesem Fall als Vorbeugung empfohlen.

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Follikulitis capitis

Auch an der Kopfhaut kann eine Follikulitis auftreten. Diese wird medizinisch dann als Follikulitis capitis bezeichnet. Eine Follikulitis capitis wird auch als Pyoderma fistulans significa oder als atrophisierende Erkrankung mit Büschelhaaren beschrieben.
Sie ist im Gegensatz zur allgemeinen Follikulitis eine vergleichsweise seltene Erkrankung. Eine Follikulitis der Kopfhaut kommt fast ausschließlich bei Männern vor. Kennzeichen einer Follikulitis der Kopfhaut ist eine Gangbildung im Verlauf einer Haarbalgentzündung. Solche Gänge werden hierbei auch als Fisteln bezeichnet.
Ein gehäuftes Auftreten von Haarbalgentzündungen wird im Rahmen von Akne-Erkrankungen beobachtet. Es könnte daher ein Zusammenhang mit vermehrter Talgproduktion bestehen, was somit ein auslösender Faktor sein könnte.
Eine Follikulitis der Kopfhaut geht ebenfalls mit der Bildung von kleinen Pusteln und Papeln einher, die üblicherweise schmerzlos sind. Typisch für diese Erkrankung sind die sich im Krankheitsverlauf bildenden kleinen Gänge unterhalb der Kopfhaut, welche die einzelnen entzündeten Herde miteinander verbinden. Die Abheilung erfolgt hierbei leider unter der Bildung von Narben, woraus sich der Name atrophische Erkrankung ableitet. Die Narben bilden hierbei, häufig im Verlauf der Fistelgänge, Brücken zwischen den einzelnen Entzündungsherden. An diesen Stellen gehen die Haarfollikel zugrunde und es bilden sich haarlose Stellen. Wichtig ist die Follikulitis capitis von einer Follikulitis declavans abzugrenzen, da sie ein anderes Krankheitsbild darstellt.

Follikulitis declavans

Die Follikulitis declavans ist ebenso eine eher seltene Erkrankung und geht mit einem chronischen Verlauf einher.
Wie bei der Follikulitis capitis bilden sich bei der Follikulitis declavans ebenfalls Narben aus, welche zur sogenannten Alopezie führen. Alopezie bedeutet Haarausfall. Die Erkrankung tritt häufig erst im Erwachsenenalter auf und befällt in der Regel nur Männer.
Die Ursache einer Follikulitis declavans ist nicht vollständig erforscht. Sie wird mit einer Infektion mit dem Bakterium Staphylokokkus aureus in Verbindung gebracht. Weitere mögliche Ursachen stellen eine genetische Vererbung oder eine Immunschwäche dar. Genauere Informationen über die Entstehung einer Folliculitis declavans sind leider nicht bekannt.
Zu Beginn der Erkrankung bilden sich gleichermaßen kleine Hauterhebungen um die Haarfollikel, die sich schließlich im Verlauf entzünden. Auch die Follikulitis declavans heilt unter einer zentralen Narbenbildung aus und schreitet an anderen Stellen weiter voran. Die plattenartige Narbenbildung geht hierbei mit einem irreversiblen Haarverlust einher und die Erkrankung nimmt in der Regel einen chronischen Verlauf. Das Erscheinungsbild einer Follikulitis declavans ist häufig nicht leicht von einer Follikulitis capitits zu unterscheiden.

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