Dauer eines Mittelfußbruchs

Einleitung

Die Heilungsdauer bei einem Mittelfußbruch kann nicht pauschal angegeben werden. Sie ist individuell unterschiedlich und abhängig von folgenden Faktoren:

  • dem Alter des Patienten
  • der Schwere des Bruches
  • den begleitenden Schäden des umliegenden Gewebes
  • dem ausgewählten Therapieverfahren

Heilungsdauer bei einem Mittelfußbruch

Wie bereits beschrieben ist der Heilungsprozess und damit auch die Dauer von unterschiedlichen Faktoren abhängig. 

Bei einem komplikationslosen Verlauf dauert der Heilungsprozess etwa 6-8 Wochen.
Bei einem Bruch des 1. Mittelfußknochens kann die Heilung länger dauern, da dieser gerne konservativ mit einem Gips in den ersten 6 Wochen behandelt wird. Im Anschluss sollte man weitere 6 Wochen mit leichtem Belastungsaufbau einhalten.

Von einer kompletten Frakturheilung kann abhängig vom Alter nach ca. 6 bis 12 Monaten ausgegangen werden. Der Abschluss des Heilungsprozesses ist jedoch nicht mit einer kompletten Beschwerdefreiheit gleichzusetzen. 
Während manche Betroffenen also langfristig gesehen nur geringfügige Beeinträchtigungen von einem Mittelfußbruch davontragen und schnell wieder voll einsatzfähig sind, kommt es bei einzelnen auch zu einer sehr langwierigen Rehabilitation, die viele Schmerzen, Strapazen und Arztbesuche beinhaltet und am Ende nicht unbedingt mit einer komplett befriedigenden Heilung abgeschlossen werden kann.

Erfahren Sie mehr über den Heilungsprozess unter: Heilung eines Mittelfußbruchs

 

Heilungsdauer in Abhängigkeit vom Therapieverfahren

Der Heilungprozess kann je nach Behandlung unterschiedlich lange dauern. Welche Behandlung für Sie die beste ist, besprechen Sie am besten im gemeinsamen Gespräch mit Ihrem Arzt. 

Falls Sie mehr über die Therapieoptionen erfahren möchten, lesen Sie auch unseren Artikel: Therapie eines Mittelfußbruchs

Dauer eines Mittelfußbruchs nach einer operativen Korrektur

Je nach Form des Mittelfußbruchs, dem Alter des Betroffenen sowie dem Ausmaß der Weichteilbeteiligung muss eine Operation durchgeführt werden, um einen optimalen Heilungsverlauf zu generieren.
Die Dauer bis zu einer kompletten Heilung wird von der Entscheidung, ob eine Operation durchgeführt werden muss oder ob eine Fixierung durch Drähte ausreicht, nur unwesentlich beeinflusst. Während der Operation werden die Knochenfragmente wieder in ihre Ausgangslage gebracht und eventuell geschädigtes Weichteilgewebe, wenn möglich, repariert. Die Operation dient damit hauptsächlich dem sogenannten Reponieren der Knochenfragmente, um ein korrektes Zusammenwachsen der Knochenteile zu ermöglichen.

Nach der Operation sollte der betroffene Fuß dennoch nicht belastet werden damit der Knochen heilen kann und die übliche Stabilität zurückerlangt. Aus diesem Grund sind häufig Stützhilfen nötig, um eine Belastung des Knochens vorerst zu vermeiden.

Nach etwa sechs Wochen kann mit einer Teilbelastung des Fußes begonnen werden.

Auch im Anschluss an die verschiedenen Operationen, die durchgeführt werden können, um einen schlimmeren Mittelfußbruch zu behandeln, beträgt die Intensivphase der Erholung im Normalfall etwa 6 Wochen. Über diese Zeit hinweg wird von vielen Ärzten das Tragen eines Gipsverbandes empfohlen. Sind die 6 Wochen verstrichen, sollte man einen erneuten Arztbesuch einplanen, denn einerseits können dann eingesetzte Drähte oder Schrauben entfernt werden und andererseits sollte der Arzt den bis dahin stattgefundenen Heilungsprozess bewerten und das weitere Vorgehen mit dem Patienten absprechen.

Dauer eines Mittelfußbruchs bei einer konservativen Therapie mittels Gips

Neben dem Reponieren, damit bezeichnet man den Vorgang die Knochen wieder in die korrekte Stellung zu bringen, und Fixieren des gebrochenen Knochens ist teilweise die Anlage eines Gipsverbands nötig um den Fuß zu stabilisieren und Bewegungen im Mittelfuß zu unterbinden.
Der Gips kommt üblicherweise dann zum Einsatz, wenn die Knochenfragmente nicht verschoben sind und eine konservative Therapie ausreicht um die Fraktur zu behandeln. Der Gips ermöglicht einen raschen und komplikationslosen Heilungsverlauf. Der Gipsverband wird in der Regel für etwa sechs Wochen angelegt. Nach dieser Zeit ist der Knochen weitestgehend verheilt und eine Teilbelastung des Fußes ist möglich. Zu beachten ist, dass der Gips bei Kindern tendenziell weniger lang angelegt werden sollte und schon noch circa vier bis fünf Wochen entfernt werden kann.

Durch die Bewegungseinschränkung des Fußes kommt es zu einem Muskelabbau der unter dem Gips befindlichen Muskulatur. Durch diverse Übungen sollte ein gezielter und moderater Muskelaufbau nach Abnahme des Gipses am Fuß erfolgen.

Was ist beim Sport nach einem Mittelfußbruch zu beachten?

Der Mittelfußbruch gehört zu den häufigsten Knochenverletzungen am Fuß und entsteht unter anderem häufig bei bestimmten Sportarten. Es gilt zu unterscheiden, ob eine sogenannte Stressfraktur vorliegt oder der Bruch durch eine externe Gewalteinwirkung hervorgerufen wurde. 
Stressfrakturen entstehen bei Sportarten welche eine hohe Belastung des Fußes mit sich ziehen. Besonders Tänzer/innen sind vermehrt von dieser Form des Mittelfußbruchs betroffen.

Bei der Fragestellung, wann wieder mit sportlichen Aktivitäten begonnen werden kann muss eine Differenzierung der ausgeübten Sportarten erfolgen. Generell gilt, dass nach etwa 6 Wochen eine Teilbelastung des Fußes möglich ist. Zunächst sollten nur Übungen durchgeführt werden, welche dem Muskelauffbau des Fußes dienen und nur geringe Belastung auf die Mittelfußknochen ausüben.

Nach etwa zwei Monaten können Sportarten, welche mit einer geringe Belastung des Fußes einhergehen, wie beispielsweise Schwimmen, wieder durchgeführt werden. Sportarten, welche mit einer hohen Belastung für den Fuß einhergehen, wie etwa Tanzen oder Laufen, sollten gegebenenfalls erst nach 6 bis 12 Monaten ausgeübt werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich bei dem Mittelfußbruch um eine Stressfraktur handelte. Eine individuelle Beratung welche Sportart wann im Einzelfall empfohlen wird, kann durch den behandelnden Arzt geschehen.

Prognose bei einem Mittelfußbruch

Bei einem unkomplizierten Bruch, bei dem die Bruchstücke nicht verschoben sind, ist die Prognose sehr gut. Bei einem komplizierten Bruch jedoch oder bei einer Mitbeteiligung von umliegendem Gewebe, wie beispielsweise Knorpel, kann jedoch eine Pseudarthrose entstehen. Dabei wachsen die Bruchstücke nicht zusammen und reiben in der Folge bei Bewegung aneinander, dadurch entstehen Schmerzen. 

Ob der Fuß also nach abgeschlossenem Heilungsprozess wieder vollständig durchbewegt werden kann und der Betroffene beschwerdefrei ist, lässt sich pauschal nicht sagen.

 

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.05.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024