Die Therapie des Patellaspitzensyndroms erfolgt zunächst rein konservativ. In akuten Phasen des Patellaspitzensyndrom wird mit Wärme und Kälte therapiert. Eine weitere Therapiemöglichkeite ein Patellaspitzensyndrom zu behandeln ist die Elektrotherapie, sowie Ultraschalltherapie. In einigen Fällen wird das Patellaspitzensyndrom mit Stoßwelle therapiert. Wenn nach mindestens 6 Monaten keine Besserung erzielt werden kann, wird eine Operation des Patellaspitzensyndrom in Erwägung gezogen.
Das Patellaspitzensyndrom (springerknie, Jumpers knee) wird ganz vorwiegend konservativ therapiert.
Da das Vollbild eines Patellaspitzensyndrom oft schwierig und langwierig zu behandeln ist, sind prophylaktischen Maßnahmen zur Vermeidung eines Patellaspitzensyndroms von besonderer Bedeutung. Hierzu zählt eine gute Muskeldehnung, Aufwärmen vor der sportlichen Betätigung und langsames steigern der Belastungsintensität. Als prophylaktische Behandlungsmaßnahmen können eine weiche Sohle und entlastende Tapeverbände/ Orthesen für die Kniescheibensehne eingesetzt werden.
Wichtigste primäre Maßnahme bei einem Patellaspitzensyndrom ist eine konsequente Sportkarenz (Sportpause), die nicht zu kurz gewählt werden sollte. Die Dauer richtet sich nach den Beschwerden. Als sinnvoll sehen wir einen Zeitraum zwischen 6 Wochen und 3 Monaten an. Anschließend sollte man sich vorsichtig an seine Belastungsgrenze herantasten. Ohne Sportkarenz wird auch unter den unten genannten Therapiemaßnahmen keine Beschwerdefreiheit zu erzielen sein!
Als Sofortmaßnahmen bei einem akuten Patellaspitzensyndrom sind physikalische und physiotherapeutische Therapiemaßnahmen angezeigt. Hierzu zählen der therapeutische Einsatz von:
Die Verschiedenen Therapiemaßnahmen können in Kombination angewendet werden.
Erfolgversprechend ist ebenfalls die vorübergehende Einnahme von Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie beispielsweise Ibuprofen, Diclofenac (Voltaren®).
Auch die Infiltration (Umspritzung) des Sehnengleitgewebes mit einem Kortisonpräparat ist ein studienkontrolliertes, erfolgreiches Therapieverfahren bei einem Patellaspitzensyndrom.
Unbedingt muss hierbei die Kortisoninfiltration in das Sehnengewebe selbst vermieden werden, da ansonsten ein Sehnensterben (Nekrose) droht und die Kniescheibensehne reißen kann.
Obwohl es sich beim Patellaspitzensyndrom (Springerknie/ Jumpers knee), wie bereits erwähnt, histologisch nicht um eine entzündliche Erkrankung handelt, hilft die entzündungshemmend wirkende Therapie mit NSAR und Kortison.
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Therapeutisch sinnvolle Übungen sind essenzieller Bestandteil in der Behandlung des Patellaspitzensyndroms.
Die verschieden Übungen erstrecken sich von Schwerpunkten des Kraftaufbautrainings über allgemeine Koordinations- und Laufübungen, sowie Dehnübungen.
Vor allem die Dehnübungen sollen jedoch vor dem Auftreten eines Patellaspitzensyndroms durchgeführt werden, um eben jenes Krankheitsbild zu vermeiden bzw. das Risiko zu senken.
Daher eignet sich die Durchführung der Dehnübungen besonders vor prädisponierenden Sportarten im Rahmen des Aufwärmprogramms. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf der Dehnung des Oberschenkelmuskels liegen, da dessen Sehnen über die Patella hinweg in das Ligamentum patellae einstrahlen und somit eine funktionelle und anatomische Verbindung der beiden Strukturen besteht.
Die prophylaktischen, also vorbeugenden Dehnübungen dienen der Druckbelastungsreduktion auf die Patella und der Herabsetzung der Muskeleigenspannung des Oberschenkelmuskels.
Optimaler Weise kann ein Patellaspitzensyndrom also durch verschiedenen Dehnübungen verhindert werden. Anderenfalls dienen bestimmte Übungen für den Fall eines manifesten Patellaspitzensyndroms jedoch auch als therapeutische Maßnahme nach der operativen Versorgung der Verletzung.
Alternativ können die Übungen aber auch als eigenständige konservative Therapie eingesetzt werden, sodass eine Operation gar nicht notwendig ist, da der Schweregrad des Patellaspitzensyndroms nicht so hoch ist.
Ziel der Übungen ist in beiden Fällen vor allem die muskuläre Stärkung und Stabilisierung des Kniegelenkes und der Patellaregion.
Ein ausgeprägter Muskelapparat am Oberschenkel sowie eine gute Stabilität senken nicht nur das Risiko für ein Patellaspitzensyndrom, sondern beschleunigen den Heilungsverlauf.
Eine spezielle Übung für die Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur ist zum Beispiel das „Wandsitzen“.
Dabei steht man etwa eine Schritt entfernt vor der Wand mit hüftbreitem Abstand zwischen den Füßen. Anschließend lehnt man sich gegen die Wand und nimmt eine Hockstellung mit 90° gebeugten Knien ein.
Man sitzt somit an der Wand als ob man auf einem Stuhl säße. Um einen Trainingseffekt zu erzielen sollte die Position mindestens 30 Sekunden eingehalten werden.
Diese statische Übung trainiert besonders gut den Oberschenkelmuskel und hat den Vorteil, sehr leicht in der Durchführung zu sein. Weiter Übungen zum Muskelaufbau sollte man sich am besten von Physiotherapeuten oder Fitnesstrainern zeigen lassen, sodass gleichzeitig die korrekte Durchführung kontrolliert werden und eine Therapiererfolg absehbar sein kann.
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Bei einem Teil der Patienten mit einem Patellaspitzensyndrom kann auch unter starken konservativ therapeutischen Bemühungen keine Beschwerdefreiheit erreicht werden. In diesen Fällen können operative Therapiemaßnahmen in Erwägung gezogen werden. Vor einer operativen Intervention sollte ein mindestens 6-monatiger konservativer Therapieversuch des Patellaspitzensyndroms erfolgt sein.
Die nachfolgend aufgeführten operativen Therapiemaßnahmen kommen bei der Behandlung eines Patellaspitzensyndrom zur Anwendung. Sie können einzeln oder in Kombination angewandt werden:
Weitere Informationen finden Sie unter: Patellaspitzensyndrom Operation
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