Sport nach dem Blutspenden

Einleitung

Viele Menschen gehen regelmäßig zur Blutspende, um anderen zu helfen und sich ein wenig Taschengeld zu verdienen. Gerade Sportler fragen sich nach einer Blutspende, wie es sich mit dem direkten Sport treiben verhält.
Bei einer Blutspende wird dem Körper ungefähr ein halber Liter Blut entzogen, wodurch evtl. Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit entstehen können.

Wann darf man nach einer Blutspende wieder Sport machen?

Sportler, die öfter Blutspenden gehen,können sich fragen, wie lange sie warten sollten bis sie wieder mit dem Sport fortfahren. Viele Sportler legen keine Pause ein und gerade Ausdauersportler laufen oftmals noch am selben Tag eine kleinere oder größere Runde.

Gegen eine sportliche Trainingseinheit am selben Tag spricht erst einmal nichts. Allerdings gibt es ein paar Tipps die man beachten kann. Bevor die Blutspende durchgeführt wird sollte man ausreichend Flüssigkeit in Form von Mineralwasser und Säften zu sich nehmen. Dadurch wird der Mineral- und Nährstoffhaushalt im Blut aufgefüllt. Außerdem sollte nach einer Blutspende erst einmal auf Kaffee und Alkohol verzichtet werden, da diese Substanzen dem Körper eher Wasser entziehen.

Jeder Mensch fühlt sich nach einer Blutspende unterschiedlich fit, bzw. müde oder matt. Daher ist auch das eigene Empfinden des Leistungszustandes ausschlaggebend am selben Tag noch eine Sporteinheit zu absolvieren oder nicht. Empfehlenswert ist es allerdings auf hohe sportliche Belastungen ein bis zwei Tage lang zu verzichten, bis der Bluthaushalt wiederhergestellt ist.
Bei Leistungssportlern ist das Thema etwas ernster, da hier in einem anderen Leistungsbereich trainiert wird. Der Körper ist komplett auf Hochleistung umgestellt und jedes Blutblättchen wird für den Transport von Nährstoffen zu den Muskeln benötigt. Wenn durch die Blutspende die Blutmenge reduziert ist, befindet sich der Körper automatisch in einem niedrigeren Leistungszustand. Wenn nun am selben Tag noch trainiert wird und der Körper keine Chance hat sich von der Blutspende zu erholen, kann dies in Extremfällen zu einem Übertraining führen. Der Sportler trainiert und wird aber nicht fitter, sondern verliert immer weiter an Leistungsfähigkeit. Die Muskeln und Organe werden nicht so mit Nährstoffen versorgt wie das normalerweise der Fall ist.
Leistungssportler sollten daher mit einem Arzt sprechen wie und wann sie nach einer Blutspende wieder mit dem normalen Trainingsbetrieb fortfahren können.

Was sind die Risiken bei Sport nach einer Blutspende?

Nach einer Blutspende sollte nicht unbedingt am selben Tag eine hohe sportliche Belastung durchgeführt werden. Wer diesen Ratschlag nicht beachtet, läuft Gefahr Kreislaufstörungen zu provozieren. In schlimmen Fällen kann dies zu einer Kreislaufschwäche oder sogar zu einem Kreislaufzusammenbruch führen. Allerdings ist dies nur in einzelnen Fällen bekannt und kann nicht verallgemeinert werden.

Durch Sport nach einer Blutspende kann es außerdem zu Schmerzen im betroffenen Arm kommen. Die Einstichstelle kann nachbluten oder sich im schlimmsten Fall entzünden. Daher sollte gerade auf den Arm aus dem das Blut entnommen wurde etwas Rücksicht genommen werden.
Im Bereich der Einstichstelle kann es außerdem zu Nervenirritationen kommen, die ein Taubheitsgefühl mit sich bringen können. In ganz seltenen und extremen Fällen können dauerhafte Nervenschädigungen entstehen.

Welchen Einfluss hat die Blutspende auf die Leistung?

Nach einer Blutspende bilden sich das Plasma und die weißen Blutkörperchen recht schnell wieder zurück, aber bis sich die roten Blutkörperchen regeneriert haben, kann es 4-8 Wochen dauern. Daher lässt sich hier eindeutig eine Auswirkung der Blutspende auf die Leistungsfähigkeit des Körpers ableiten.

Gerade Leistungssportler sollten daher auf keinen Fall innerhalb von vier Wochen vor einem Wettkampf eine Blutspende durchführen. Wer diesen Rat nicht befolgt muss damit rechnen, dass der Körper sich nach der sportlichen Belastung nicht optimal regenerieren kann. Außerdem wird durch die schlechtere Regeneration auch das Leistungsniveau des Sportlers langfristig gesehen eher gesenkt als gesteigert.
Der Einfluss der Blutspende auf die Leistungsfähigkeit des Körpers ist somit nicht von der Hand zu weisen und sollte auch nicht unterschätzt werden. Wer sich bei der Entscheidung über die Länge einer Sportpause nicht sicher ist, kann seinen Arzt um Hilfe fragen.

Kreislaufbeschwerden

Bei manchen Menschen kommt es vor, dass der Kreislauf nach einer Blutspende deutlich in den Keller geht und in seltenen Fällen sogar kurzzeitig zusammenbricht. Dies ist meist eine direkte Folge der Blutspende in Kombination mit äußeren und inneren Einflüssen des Spenders.
Menschen die generell zu einem niedrigen Blutdruck neigen, sind für Kreislaufprobleme nach einer Blutspende besonders anfällig. Beim Sport verstärkt sich dieser Effekt dann noch, da hier der Blutbedarf des Körpers noch steigt. In Kombination mit einem niedrigen Blutdruck (auf Grund von Blutspende und allgemein niedrigen Blutdruck) kann dies zu einem Kreislaufzusammenbruch, bzw. zumindest zu Kreislaufbeschwerden führen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Kreislaufschwäche

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.03.2017 - Letzte Änderung: 22.10.2021