Ursachen für spröde Hände

Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die die Entstehung spröder Haut begünstigen. Neben dem Alter und einem eingeschränktem Immunsystem gehören auch UV-Schäden und mechanische Belastung dazu. Häufiger Wasserkontakt und übermäßige Anwendung entfettender Seife trocknen die Haut ebenso aus wie Stress oder starke Temperaturwechsel. Das erklärt, warum viele Menschen nur im Winter unter spröden Händen leiden.

Besonders gefährdet sind Menschen, die mit Desinfektionsmittel in Kontakt kommen. Diese haben eine starke austrocknende Wirkung.

Zusätzlich gibt es Vorerkrankungen, die trockene Haut begünstigen. Zu diesen gehören unter anderem:

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Neurodermitis (Synonym: atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) ist eine Krankheit der Haut, die auch gerne bei Kindern auftritt. Ursachen sind Störungen der Immunfunktion der Hautbarriere sowie eine erbliche Komponente. Typischerweise ist die Haut stark ausgetrocknet, wodurch starker Juckreiz entsteht. Normalerweise sind nicht nur die Hände von einer atopischen Dermatitis betroffen, sondern hauptsächlich Beugeseiten wie Ellenbeugen, Kniekehlen und der Hals.

Die Schuppenflechte (Synonym: Schuppenflechte) ist ebenfalls eine entzündliche Erkrankung der Haut, die durch das Immunsystem und genetische Faktoren vermittelt ist. Normalerweise sind die Streckseiten von Beinen und Armen, der Kopf und der Po betroffen. In seltenen Fällen sind aber auch die Hände von rissigen, spröden Plaques bedeckt.

Darüber hinaus kann auch die sogenannte Altershaut für spröde Hände verantwortlich sein. Mit dem Begriff Altershaut ist die Neigung der Haut zu Falten, Trockenheit, Juckreiz und Entzündungen gemeint.

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Symptome von spröden Händen

Neben der offensichtlichen Veränderung mit Schuppen und Rissen können ausgeprägte spröde Hände auch jucken, spannen oder gerötet sein. Das Risiko für die Entstehung eines Ekzems oder einer Infektion ist erhöht. Ekzeme sind Entzündungen der Haut. Die Haut ist warm und gerötet, sie juckt und brennt. Es gibt vielfältige Ursachen für die Entstehung von Ekzemen. Eine davon ist die gestörte Barrierefunktion der Haut, wie sie bei spröden Händen vorhanden ist.

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Diagnostik von spröden Händen

Die Diagnose spröder Hände ist eine Blickdiagnose. Durch Befragung des Patienten kann der Arzt herausfinden, welche Ursache hinter der Trockenheit steckt. Falls der Verdacht einer Erkrankung wie Schuppenflechte oder Neurodermitis besteht, wird der Hausarzt eine Überweisung zum Dermatologen (Hautarzt) empfehlen, der dann die weitere Behandlung übernimmt.

Behandlung spröder Hände

In der Hautpflege im Winter muss auf eine ausreichende Rückfettung geachtet werden. Cremes mit hohem Fettanteil oder auch Harnstoff (Urea) halten die Haut geschmeidig. Harnstoff sorgt zusätzlich für eine Wasserbindung in der Haut.

Fettreiche Cremes können zum Beispiel Öle von Oliven oder Mandeln, Nachtkerze oder Talg enthalten. Weitere Wirkstoffe können Linolsäure oder Glyzerin sein. Sie sollte frei von aggressiven Duftstoffen sein um keine zusätzliche Reizung der angegriffenen Haut zu verursachen. Zinksalben wirken zusätzlich heilend.
Zu bemerken ist, dass gute Cremes nicht zwangsläufig einen der oben genannten Inhaltsstoffe enthalten müssen. Das wichtigste ist eine ausgewogene Verteilung aus Fett und Feuchtigkeit.

Falls die Hände besonders spröde sind, kann auch ein Handbad zum Beispiel mit Olivenöl helfen. Abends angewendet wirkt es besonders gut, da man das Öl mit Baumwollhandschuhen über Nacht einwirken lassen kann. Auch tagsüber sind die Handschuhe ein wichtiger Begleiter um die Hände vor direktem Kontakt mit der kalten, austrocknenden Luft zu schützen. Im Sommer sind meistens weniger fettende Cremes ausreichend.

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Falls die Haut Zeichen einer Entzündung aufweist, kann der Hausarzt oder ein Dermatologe eine Creme mit Cortison zur Entzündungshemmung verschreiben. Bei Infektionen werden Cremes mit antibakteriellen oder antimykotischen (gegen Pilzinfektionen wirkend) Bestandteilen verschrieben.

Prophylaxe von spröden Händen

Ausreichendes Wassertrinken sorgt dafür, dass die Haut auf jeden Fall von innen genügend Flüssigkeit bekommt. Bei Arbeiten mit Wasser sollten Handschuhe getragen werden, wenn eine Neigung zu spröden Händen bekannt ist. Während im Winter Handschuhe vor der Kälte helfen, sollten die Hände im Sommer keinesfalls beim Eincremen mit Sonnencreme vergessen werden. Vor allem die zarte Haut des Handrückens ist gefährdet.

Menschen die in ihrem Beruf mit austrocknenden Mitteln wie Desinfektionsmittel in Kontakt kommen, sollten darauf achten eine fettreiche Creme zum Ausgleich zu verwenden.

Die Hände sollten nicht zu heiß gewaschen werden. Außerdem verhindern hautfreundliche Seifen (pH-neutral), dass die schützende Hautbarriere angegriffen wird.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.04.2016 - Letzte Änderung: 30.06.2022