An diesen Symptomen erkennen Sie eine Milbenallergie

Einleitung

Eine Milbenallergie, die auch als Hausstauballergie bezeichnet wird, liegt vor, wenn ein Mensch auf die Ausscheidungen von Milben, die in Matratzen leben, allergisch reagiert.
Dabei können alle für eine Allergie typischen Symptome ausgelöst werden, wobei die Art der Beschwerden und das Ausmaß bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt sein können. Am häufigsten kommt es zu Symptomen an den Atemwegen wie Niesreiz und Schnupfen. In Deutschland ist schätzungsweise jeder sechste Bürger von einer Milbenallergie betroffen, wobei die Symptome häufig nicht auf den Auslöser zurückgeführtt werden können. Im Gegensatz zu vielen anderen Allergieformen kann es bei der Milbenallergie ganzjährig zu Symptomen kommen.

Typische Symptome

Bei einer Milbenallergie kann eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome in individuell unterschiedlicher Konstellation und Ausmaß auftreten.
Am häufigsten kommt es zu oftmals heftigen Niesattacken, welche insbesondere morgens nach dem Aufstehen und bei der Hausarbeit auftreten. Zudem leiden viele Milbenallergiker unter einer dauerhaft verstopften oder laufenden Nase sowie einem eingeschränkten Riechvermögen. Außerdem kann es zu einer entzündlichen Reaktion an den Bindehäuten (Konjunktivitis) kommen, was sich durch juckende und tränende Augen äußert. In manchen Fällen wird durch die Allergie eine Asthma-Erkrankung ausgelöst, die zu einer zeitweiligen Verengung der Atemwege führt. Die Symptome sind dann vor allem Luftnot und Husten.
Meistens entwickeln sich die Beschwerden eher schleichend und können leicht mit einem Virusinfekt bzw. einer banalen “Erkältung” verwechselt werden.

Hautausschlag

Ein Hautausschlag  kann grundsätzlich bei jeder Allergieform ausgelöst werden, so auch bei der Milbenallergie.
Allerdings sind Symptome an den Atemwegen wie Niesreiz oder Schnupfen häufiger. Wenn es zu einem Ausschlag kommt, kann dieser in Form einer Nesselsucht auftreten. Dabei entstehen rote juckende Quaddeln am Körper die innerhalb eines Tages wieder verschwinden aber an anderen Körperstellen wieder auftreten können.

Mehr hierzuHautausschlag durch eine Allergie

Asthma

Asthma bronchiale ist eine häufige Atemwegserkrankung bei der es zu einer variablen, oft anfallsartigen Verengung der Luftwege kommt.
In vielen Fällen entwickelt sich Asthma infolge einer Allergie. Daher kann auch eine Milbenallergie letztlich zur Entstehung von Asthma führen. Die Symptome sind vor allem Atemnot und Husten. Wenn der Arzt bei entsprechenden Symptomen ein allergisches Asthma diagnostiziert hat, sollte je nach Schweregrad eine Behandlung mit einem oder mehreren Asthmasprays erfolgen.
Wichtig ist es zudem durch allgemeine Maßnahmen das auslösende Allergen zu gut wie möglich zu meiden, da ein schwerer Asthmaanfall ohne Medikamente sogar lebensgefährlich werden kann.

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Husten

Husten kann durchaus als Symptom bei einer Milbenallergie auftreten, insbesondere wenn ein allergisches Asthma bronchiale besteht.
Bei erst seit kurzer Zeit bestehenden Symptomen kann Husten jedoch auch einen Hinweis darauf geben, dass nicht eine Milbenallergie sondern eine einfache Erkältung vorliegt. Husten über eine Dauer von drei Wochen ist dabei unbedenklich und nicht selten. Bei länger bestehendem Husten sollte durch eine ärztliche Untersuchungen geklärt werden, ob eine Allergie oder gegebenenfalls eine andere Ursache für das Symptom vorliegt.

Schnupfen und fließende Nase

Schnupfen und eine fließende Nase sind sehr häufige Beschwerden, für die es zwei Hauptursachen gibt.
Zum einen kann es sich um die typischen Beschwerden einer Milbenallergie oder einer anderen Allergie handeln. Dabei bestehen die Beschwerden meist über Monate oder sogar durchgehend wobei die Intensität meist variiert. Die häufigste Ursache für Schnupfen und eine fließende Nase ist jedoch ein Virusinfekt, der zu einer Erkältung führt. Hierbei kann es zu weiteren Symptomen wie Husten, Abgeschlagenheit und erhöhter Körpertemperatur kommen. Im Gegensatz zu einer Allergie lassen die Beschwerden bei einem Infekt jedoch in der Regel innerhalb einer Woche wieder nach.
Bei neuaufgetrenen Symptomen wie Schnupfen und fließender Nase sollte daher zunächst abgewartet werden. Wenn diese jedoch über Wochen bestehen, kann eine Testung auf eine Milbenallergie angezeigt sein.

Kopfschmerzen

Kopfschmerz ist ein sehr häufiges unspezifisches Symptom, das eine Vielzahl möglicher Ursachen haben kann.
Bei einer Milbenallergie kann es zum Beispiel aufgrund verstopfter Nasennebenhöhlen zu einem Druckschmerz im Kopf kommen. Dabei treten aber dann noch andere Beschwerden wie zum Beispiel Schnupfen auf. Wenn der Kopfschmerz als einziges Symptom besteht ist eine Milbenallergie als Auslöser extrem unwahrscheinlich und es sollten zunächst wahrscheinlichere Ursachen ins Auge gefasst werden. Nur selten liegt dem Symptom jedoch eine behandelbare Erkrankung zugrunde.

Juckende und tränende Augen

Juckende und tränende Augen sind ein Symptom, unter dem viele Allergiker leiden.
Auch bei der Milbenallergie kann es zu einer entzündlichen Reaktion an den Bindehäuten kommen, welche als Konjunktivitis bezeichnet wird. Dabei sind meistens beide Augen betroffen. In der Regel liegen weitere Allergiesymptome wie Schnupfen und Niesreiz vor. Wenn nur die Augen betroffen sind, kann auch eine Infektion durch Viren und Bakterien vorliegen. Im Zweifel sollte bei neu aufgetretenen juckenden und tränenden Augen der Hausarzt aufgesucht werden.

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Wann sind die Symptome am stärksten?

Bei den meisten Menschen, die unter einer Milbenallergie leiden, sind die Symptome im Winter bzw. im Zeitraum der Heizperiode am stärksten.
Die Milben vermehren sich zwar vor allem im Frühsommer und erreichen ihre höchsten Populationen im Spätsommer oder Herbst, jedoch hat sich in den Wintermonaten eine maximale Menge Milbenkot angereichert. Dieser zerfällt dann und wird durch die trockene Heizungsluft in der Wohnung verteilt.

Was kann man gegen die Symptome tun?

Bei einer Allergie wird grundsätzlich empfohlen, das auslösende Allergen so gut es geht zu meiden.
Bei der Milbenallergie ist es nicht umsetzbar, eine Wohnung komplett milbenfrei zu gestalten, jedoch kann durch einige Maßnahmen deren Anzahl reduziert werden. Dadurch können auch die Symptome oftmals gelindert werden. Eine Maßnahme besteht darin, die Luftfeuchtigkeit niedrig zu halten. Dazu sollte mehrmals täglich in allen Räumen für einige Minuten stoßgelüftet werden. Optimalerweise sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen vierzig und sechzig Prozent liegen. Zudem können spezielle Matratzenüberzüge verwendet werden, die dafür sorgen, dass sich weniger Feuchtigkeit im Bett staut und weniger Milben nach außen dringen können. Zudem sollte die Bettwäsche regelmäßig bei mindestens sechzig Grad gewaschen werden.

Neben diesen und weiteren allgemeinen Maßnahmen zur Reduktion des krankheitsauslösenden Milbenkots, gibt es Medikamente, welche allergische Reaktionen im Körper hemmen. Dazu zählen zum Beispiel die Antihistaminika, die gegebenenfalls eingenommen werden können, um den Beschwerden vorzubeugen oder die Symptome zu lindern. Bei sehr ausgeprägten Symptomen kann der Arzt zudem kurzzeitig ein cortisonhaltiges Präparat zur Unterdrückung der allergischen Reaktion einsetzen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.06.2018 - Letzte Änderung: 19.07.2023