Blasen, Schwielen und Hühneraugen

Die Blase ist ein erhabener, mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der direkt unter der Hornhaut oder auch in tieferen Hautschichten liegt. Verschiedene Hautreizungen können zur Bildung von Blasen führen: Hautallergien, Sonnenbrand, Verbrennungen, Herpesinfektionen, Insektenstiche, Pemphigus-Krankheiten (Autoimmunerkrankungen). Durch Druck, Scheuern oder Reiben kommt zur Blasenbildung z.B. im Sport.

Ursachen für die Entstehung von Blasen

Blasen am Fuß

Blasen am Fuß entstehen meistens durch eng sitzende Schuhe, besonders neue Sportschuhe oder Wanderschuhe bereiten häufig Probleme. Durch Reibung und Druck reagiert der Körper mit einer Blase, um die betroffene Stelle abzupolstern. Prädisponiert sind Knöchel, Zehen, Ferse, Stellen, an denen Socken Falten werfen und die Umgebung von Fußsohlenwarzen. Ein feucht-warmes Klima begünstigt Blasen am Fuß. Lange, ungewohnte (z.B. sportliche) Belastungen können oftmals Blasen nach sich ziehen.
Zuerst wird die Stelle wund, schmerzt und erscheint gerötet. Später treten dann flüssigkeitsgefüllte Blasen auf. Besonders unangenehm sind offene Wunden, die auch Bluten können. Hier treten oft Infektionen auf. Sie sollten abgedeckt und abgepolstert werden, am besten mit speziellen Blasenpflastern. Drohen die Blasen von selbst zu platzen, kann man das Aufstechen in Erwägung ziehen. Im weiteren Verlauf verschorft die Wunde dann um langsam abzuheilen. Um Blasen am Fuß vorzubeugen, ist es wichtig korrekt sitzende Schuhe zu tragen und neue Schuhe nicht zu lange zu tragen. Man sollte außerdem darauf achten die Füße trocken zu halten und bei Druckstellen mit Tape oder Pflaster vorbeugend abzukleben.

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Bei punktueller Belastung an den Zehennägeln kann es zu wiederholten Blutergüssen (sog. Tenniszehe) oder sogar zur blutigen Nagellösung kommen (siehe: Bluterguss unter dem Nagel).

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Blasen an der Hand

Blasen an der Hand können verschiedene Ursachen haben. Auch hier gehören mechanische Belastungen dazu, wie z.B. schwerer Gartenarbeit, welche häufig im Zusammenhang mit Arbeitsgeräten, Instrumenten oder Sportgeräten (z.B. beim Tennis, Golf etc.) stehen.
Daneben können Blasen auch Reaktion auf chemische Allergiestoffe sein. Dabei sind die Bläschen eher klein, die Hände stark gerötet und die Bläschen jucken und nässen. Man spricht hier auch von einem allergischen Kontaktekzem oder Dyshidrose.
Besonders Menschen, die bereits an anderen Allergien leiden, sind häufig davon betroffen. Diese sogenannten Atopiker reagieren auch auf ansonsten harmlose Substanzen allergisch. Dabei lösen viele verschiedene Stoffe ein Kontaktekzem aus, so etwa Nickel und Stoffe in Cremen und Salben. Berufsbedingt sind deshalb oft Friseure, Maler und Reinigungskräfte betroffen. Der Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffe sollte unbedingt vermieden werden. Auch einige Medikamente können als Nebenwirkung ein Ekzem auslösen. Nachdem die Bläschen abgeheilt sind, verheilt die Haut schuppig. Entstehen die Blasen durch mechanische Reizung, sollte man bei zukünftigen Arbeiten möglichst Handschuhe tragen. Das Aufstechen der Blasen ist schmerzhaft und die Wunden können sich häufig entzünden. Falls möglich, sollte die Blase also abgedeckt werden.

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Blasen an anderen Stellen

Blasen und schmerzhafte Schwielen können natürlich auch an anderen Stellen mit ungewohnter oder vermehrter Belastung auftreten, z.B. hinter den Ohren oder am Nasenrücken durch Brillendruck (sog. Granuloma fisuratum).

Diagnose

Die Diagnose ergibt sich aus der Patientenbefragung und dem typischen Aussehen.

Therapie

Die beste Therapie besteht in der Prophylaxe. Hierzu gehört das Tragen von Arbeits- bzw. Sporthandschuhen. Schmuck, z.B. Ringe sollten beim Sport generell abgelegt werden.
Geeignetes, bequemes Schuhwerk einschließlich Strümpfen aus hautfreundlichem und atmungsaktivem Material, das nicht zu eng sein sollte und den Zehen genügend Platz lässt. Die Füße sollten trocken gehalten werden. Bei starker Schweißneigung empfiehlt sich das Verwenden von Puder oder Cremes. Ebenfalls Blasen, Schwielen und Hühneraugen vorbeugend, kann Hirschtalg auf die Haut aufgetragen werden. Hirschtalg macht die Haut elastischer und damit Widerstandsfähiger.
Schwielen oder Hühneraugen sollten aufgeweicht werden, am besten mit speziellen Tinkturen oder Salben (Salicylsäure, z.B. Verrucid®, Verrumal®), und mit einem Bimsstein entfernt werden.

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Grundsätzlich keine Selbstbehandlung vornehmen sollten Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Durchblutungsstörungen der Beine. Diese Patienten müssen beim Auftreten von Blasen, Schwielen oder Hühneraugen einen Arzt oder einen Podologen (medizinischen Fußpfleger) konsultieren.

Alle anderen, an Blasen, Schwielen und Hühneraugen leidende, sollten bei Entzündungen bzw. offenen Stellen mit Austritt von gelblichem, eitrigen Sekret und starken Schmerzen zum Arzt gehen. Auch wenn durch Selbstbehandlung nach einer Woche keine Besserung auftritt und bei Hühneraugen, die größer als 5mm sind, sollte der Arzt aufgesucht werden.

Soll man Blasen aufstechen?

Blasen sind eine Reaktion des Körpers auf einen ungewohnten Druck oder Reibung auf der Haut. Blasen sind schmerzhaft und können Bewegungen einschränken. Sie treten oft beim Eintragen neuer Schuhe auf oder bei ungewohnt langen Fußmärschen. Feucht-warmes Klima begünstigen die Entstehung von Blasen. Daneben entstehen Blasen auch oft nach Hitze, zum Beispiel bei Sonnenbrand oder bei Brandverletzungen. Hier reicht die Verletzung oftmals über das oberflächliche Hautniveau hinaus und man sollte auf jeden Fall wegen der Gefahr einer Infektion davon absehen, die Blasen aufzustechen bzw. zu eröffnen! Keime können sehr leicht in die offene Wunde eindringen und sich infizieren.
Kleinere Blasen sollte man ebenfalls nicht aufstechen, denn die intakte Haut (das Blasendach) schützt die empfindliche Stelle darunter vor Infektionen. Man kann sie durch Blasenpflaster zusätzlich abdecken.
Bereits geöffnete Blasen können mit einer desinfizierenden Salbe behandelt werden. Dann gilt es unbedingt, weiteren Druck zu vermeiden. In Apotheken gibt es speziell gepolsterte Pflaster (z.B. Guttaplast ® oder Compeed ®). Mit diesen Pflastern ist es teilweise möglich bei schon bestehender Blase den Sport weiter fortzuführen. Auch als Prophylaxe bei bekannt gefährdeten Stellen eignen sich diese Pflaster sehr gut.
Oberflächliche große Blasen, die spannen, kann man auch aufstechen. Dabei sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, damit sich die sensible Stelle nicht infiziert. Benutzen Sie nur saubere, zuvor desinfizierte dünne Nadeln, um die Blase aufzustechen. Es gibt verschiedene Techniken. Besonders große Blasen lassen sich durch zwei Löcher am jeweiligen Pol entlasten. Die Flüssigkeit sollte jetzt abfließen. Nach dem Trocknen muss die betroffene Stelle mit einem Pflaster abgeklebt werden. Die Haut über der Blase sollte nicht entfernt werden als Schutz vor Infektionen. Das Pflaster kann über Nacht abgenommen werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Natürlich sollte weiterhin auf Reibung und Druck verzichtet werden.
Generell müssen Blasen nicht unbedingt vom Arzt behandelt werden. Allerdings sind der Austritt von gelblicher Flüssigkeit und eine sehr langsame Verheilung Warnzeichen und sollten abgeklärt werden. Besonders Diabetiker sollten kleinere Verletzungen an den Füßen unbedingt dem behandelnden Arzt zeigen: Durch schlechtere Wundheilung sind sie auf eine gründliche Fußpflege angewiesen.

Prognose einer Blase

In der Regel heilen Blasen, Schwielen oder Hühneraugen bei entsprechender Behandlung nach 4-7 Tagen ab, ansonsten sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wenn Blasen, Schwielen, Hühneraugen immer wieder an denselben Stellen auftreten und sich trotz der o.g. prophylaktischen Maßnahmen nicht verhindern lassen, ist möglicherweise eine Zehenfehlstellung, z.B. eine Hammerzehe, die Ursache und sollte operativ korrigiert werden.

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Autor: Dr. Martina Henninger Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 21.06.2024