Hausmittel zum Bleichen der Haut

Das beste (Haus-)mittel gegen Pigmentflecken und andere Verfärbungen der Haut stellt noch immer eine angemessene Vorbeugung dar. Diese ist dabei keineswegs aufwändig und weitestgehend intuitiv.

Eine gesunde, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, ebenso wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind hierbei die ersten Schritte in Richtung einer gesunden Haut. Auch Rauchen ist hier ein großes Thema. Das Wissen über die schädliche Wirkung der zahlreichen in Zigarettenrauch enthalten Stoffe auf die Haut, sowie jedes andere Organ im Körper, ist allgemein bekannt. Wer eine gesund aussehende Haut haben will, sollte deshalb aufhören zu rauchen und kann damit eventuell auch an Bleichmitteln sparen.

Unverzichtbar ist beim Thema Haut des weiteren das konsequente Auftragen von Sonnenschutz. Dieser verschafft nicht nur eine helle Haut, sondern vermeidet langfristig das Auftreten von Pigmentierungsstörungen und einer Reihe von Hautkrankheiten. Beim Auftragen von Sonnenschutz sollten insbesondere die sogenannten Sonnenterrassen nicht vergessen werden. Als solche werden die Gesichtspartien bezeichnet, welche der stärksten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, also Nase, Stirn, Wangen und Ohren.

Davon abgesehen werden von verschiedenen Seiten eine Reihe simpler Hausmittel empfohlen. Ob und in welchem Ausmaß sich diese auf das Hautbild auswirken, ist jedoch strittig. Nichtsdestotrotz soll hier eine kurze Auflistung von Hausmitteln zum Aufhellen der Haut folgen.

An erster Stelle steht dabei in den meisten Ratgebern Zitronensaft. Seine Wirkung beruht dabei vor allem darauf, dass durch die Säure die obersten Hautschichten abgetragen werden, wodurch eine Aufhellung erreicht werden kann. Nach demselben Prinzip, wenn auch aggressiver, funktionieren ebenso verschiedene in der Apotheke erhältliche Bleichmittel. Ebenso wirksam soll Essig sein.

Daneben findet Buttermilch dank der enthaltenen Milchsäure oft Anwendung als Hausmittel gegen Pigmentflecken. Zusätzlich wird berichtet, dass das Reiben verschiedener Früchte und Pflanzen, wie etwa von Papaya, Kartoffeln, Aloe Vera und auch Kokosnusswasser durch die enthaltenen Vitamine und andere Wirkstoffe eine aufhellende und pflegende Wirkung auf die Haut haben sollen. Ein besonderer Tipp scheint außerdem Kurkuma zu sein, welches nachgewiesenermaßen verschiedene positive Wirkungen auf den Körper hat, wenn es zum Kochen verwendet wird. Was die Haut betrifft, soll es hemmend auf die Bildung von Melanin, einem Hautpigment, wirken. Seine Wirkung diesbezüglich ist dennoch nicht wissenschaftlich belegt.

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Cremes zum Bleichen der Haut

Sollte die Anwendung von bleichenden Hausmitteln nicht die erwünschte Wirkung bringen, stellen Cremes eine oft wirksame Alternative dar.

Ihre Wirkung beruht meist auf Stoffen, welche die auf verschiedene Weisen die Produktion von Melanin in den Melanozyten (pigmentbildende Hautzellen) unterbricht. Ein sehr verbreiteter Wirkstoff in bleichenden Hautcremes ist Hydrochinon, welches früher vor allem Anwendung beim Entwickeln von Filmen fand. Da Hydrochinon zwar unter dem Verdacht steht eine krebserregende (kanzerogene) Wirkung zu besitzen, aber dennoch in Apotheken erhältlich ist, sollte es sicherheitshalber nur für maximal drei Monate angewendet werden. Daneben finden noch zwei verbreitete Stoffe in bleichenden Cremes Verwendung:

  • Kojisäure (welches beispielsweise in der Schweiz verboten, in Deutschland jedoch zugelassen ist)
  • Rucinol (welches eine etwa 100fach stärkere Wirkung entfaltet als Hydrochinon).

Die Wirkung von frei erhältlichen und damit schwächer dosierten bleichmittelhaltigen Hautcremes stellt sich, je nach Ausprägung der Pigmentflecken, üblicherweise erst nach zwei Monaten ein. Die Bleichcremes werden dabei typischerweise morgens und abends aufgetragen. Da Bleichmittel die Haut empfindlicher für Sonneneinstrahlung macht, sollte morgens zusätzlich ein Sonnenschutz aufgetragen werden. Während einer solch langen Anwendungszeit, können durchaus Hautirritationen auftreten. Aus diesem Grund sollte vor der Verwendung derartiger Cremes Rücksprache mit einem Hautarzt gehalten werden. In jedem Fall ist darauf zu achten, Bleichcremes nur wie in der Packungsbeilage angegeben zu benutzen und vor allem sparsam aufzutragen.

Produkte aus der Apotheke

In den Apotheken stehen ein Vielzahl an Produkten zur Auswahl, welche der Aufhellung von Pigmentflecken dienen. Ein Großteil davon basiert auf pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Rezeptfreie Apotheken-Produkte, welche Wirkstoffe wie Rucinol oder Hydrochinon enthalten, sind dabei jedoch nur sehr niedrig dosiert. Im Fall von Hydrochinon-haltigen Cremes sind schon Konzentration von über 2% verschreibungspflichtig. Durch diese niedrige Konzentrationen, entfalten die Produkte ihre Wirkung nur langsam und in einem eher milden Ausmaß, sind dafür aber auch deutlich schonender und vermutlich deutlich weniger gesundheitsschädlich. Um ihre Wirkung zu verstärken werden außerdem spezielle Cremes mit einer Kombination verschiedener Stoffe angeboten, welche neben den eigentlichen Bleichmitteln oft auch chemische Peelings, wie beispielsweise Fruchtsäurepeelings, enthalten.

Hautflecken

Als Pigment- oder Hautflecken werden braune Hautstellen bezeichnet, welche durch eine Aktivierung der Melanozyten, insbesondere durch UV-Strahlung im Sonnenlicht entstehen. In der Fachsprache werden sie als Hyperpigmentierungen bezeichnet. Sie sind vor allem im Dekolleté, auf den Schultern und auf den "Sonnenterrassen" des Gesichts zu finden. Als solche werden die besonders exponierten Gesichtspartien wie Nase, Stirn, Wangen und Ohren bezeichnet. Hautflecken können dabei sowohl in Form von Sommersprossen (Ephekiden) oder Altersflecken (Lentigo solaris) auftreten und verschiedene Farbtöne von bräunlich, rötlich bis ockerfarben annehmen. Eine häufige Sonderform von Hypergimentierungen stellt der Café-au-Lait-Fleck (Nävus pigmentosus) dar, welcher seinen Namen der charakteristischen hell-bis dunkelbraunen, sehr gleichmäßigen Färbung verdankt.

Hautflecken können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Eine genetische Veranlagung scheint in den meisten Fällen zumindest eine gewisse Rolle zu spielen. Daneben stellt vor allem UV-Strahlung einen wichtigen Faktor dar. Wird die Haut dieser Strahlung, sei es nun in Form von Sonnenlicht oder im Sonnenstudio, übermäßig stark und häufig ausgesetzt, reagieren die Melanozyten hierauf mit einer vermehrten Bildung von Melanin. Da UV-Strahlung eine schädigende Wirkung auf Zellen, deren Enzyme und insbesondere deren DNA hat, dient die Produktion des Hautpigments dem Schutz dieser Zellbestandteile. Starke UV-Belastung kann in der Folge zu lokalen Überaktivierungen der Melanozyten führen.

Hautflecken können davon abgesehen im Rahmen vieler weiterer Umstände auftreten. So bilden sich aufgrund hormoneller Schwankungen während der Schwangerschaft oft Pigmentflecken wie der Café-au-Lait-Fleck aus. Ebenso fördern manche Medikamente, insbesondere Antibiotika der Tetracyclin-Klasse wie etwa Doxycyclin, die Ausbildung von Hautflecken, da sie die Haut lichtempfindlicher machen. Davon abgesehen wirken sich auch bestimmte Hautkrankheiten, wie etwa der Herpes-Zoster auf die Entstehung von Hautflecken aus.

Um derartigen Hyperpigmentierungen entgegenzuwirken, ist vor allen ein ausreichender Sonnenschutz unverzichtbar. Sind Pigmentflecken einmal entstanden, verbleiben sie in der Regel für einen langen Zeitraum. Sollten sie ein kosmetisches Problem für den Betroffenen darstellen, kann dann versucht werden, sie mit Bleichmitteln aufzuhellen.

Zusätzliche Informationen können Sie hier finden: Pigmentstörungen

Haut bleichen gegen Narben

Narben gelten in unserer Gesellschaft oft als kosmetischer Makel und können für den Betroffenen daher recht schnell unangenehm werden. Insbesondere frische Narben sind noch vergleichsweise stark von Blutgefäßen durchzogen und daher oft dunkler als die umliegende intakte Haut. Da Narben jedoch entgegen weit verbreiteter Meinungen kein statisches oder gar "totes" Gewebe sind, wird sich dies im Laufe der folgenden Monate bis Jahre ändern. Narben unterliegen wie die meisten anderen Gewebe auch einem stetigen Umbauprozess, welcher als "Narbenreifung" bezeichnet wird. Genauer gesagt kommt es hier mit der Zeit zur Vermehrung von Kollagenfasern und dadurch zu einer Schrumpfung der Narbe. Gleichzeitig sinkt die Dichte an Blutgefäßen im Narbengewebe nach und nach, die Narbe wird also heller.

Nichtsdestotrotz ist es möglich, Narben artifiziell aufzuhellen. Hierbei können generell alle Bleichcremes und Hausmittel genutzt werden, die auch beim Aufhellen von Pigmentflecken Verwendung finden. Dazu gehören auf der einen Seite Cremes, welche Wirkstoffe wie Hydrochinon, Kojisäure und Rucinol enthalten. Auf der anderen Seite stehen typische Hausmittel wie Zitronensäure und Essig, Buttermilch, Kokosmilch, Kartoffeln oder Gurkenpasten.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.11.2016 - Letzte Änderung: 19.03.2024