Blut im Stuhl mit Durchfall

Einleitung

Blut im Stuhl ist für viele eine beängstigende Entdeckung. In der Regel ist die Ursache jedoch harmlos.
Der häufigste Grund für Blut im Stuhl sind Hämorrhoiden. Da jedoch auch schwere Erkrankungen zu Blut im Stuhl führen können, sollte in jedem Fall eine Abklärung beim Arzt erfolgen. Das Blut im Stuhl kann dunkel oder hell sein. Helles Blut stammt aus den unteren Abschnitt des Darmes. Dunkles Blut ist bereits geronnen und stammt aus den oberen Abschnitten. Die Ursachen hierfür sind in der Regel schwerwiegender.

Ursachen für Blut im Stuhl bei Durchfall

Die Ursachen für Blut im Stuhl können sehr vielseitig sein. Zwar denken viele zunächst an das Schlimmste, an Darmkrebs. Allerdings sind in vielen Fällen harmlosere Dinge die Auslöser.
So gibt es verschiedene bakterielle Erreger, wie das Clostridium difficile, die zu blutigen Durchfällen führen können. Am häufigsten führen jedoch Hämorrhoiden zu Blutbeimengungen im Stuhl. Es können auch Verletzungen der Schleimhaut vorliegen, die zum Beispiel im Rahmen einer vorherigen Verstopfung entstanden sind und durch den Durchfall wiedereröffnet werden.
Bei Leuten im jungen Erwachsenenalter kann auch eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung ursächlich sein. Ein blutiger Durchfall ist für die Colitis ulcerosa typisch. Bei der Colitis ulcerosa kommt es zu einer Entzündung der Schleimhaut im Dickdarm. Sie verläuft in Schüben und ist so durch beschwerdefreie Phasen und Phasen mit Symptomen gekennzeichnet.
Dunkles Blut im Stuhl spricht für eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt, z.B. ein Magengeschwür. In jedem Fall sollte, wenn sich Blut im Stuhl findet, ein Arzt aufgesucht werden.

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Antibiotika als Ursache für Blut im Stuhl

Durch die Einnahme von Antibiotika kann die Bakterienflora des Dickdarms irritiert werden. Durch das Antibiotikum werden manche Bakterienstämme stärker angegriffen als andere, so dass ein Ungleichgewicht entsteht. So können Durchfall auslösende Bakterien die Oberhand gewinnen.
In der Regel handelt es sich bei diesem Bakterienstamm um das Clostridium difficile. Dieses verursacht einen wässrigen Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen und Fieber. In schweren Fällen kommt es zu auch zu Blutbeimengungen im Stuhl. Von der sogenannten Antibiotika-assoziierten Diarrhoe sind vor allem alte Menschen und Menschen, die mehrere Antibiotika einnehmen mussten, betroffen.

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Begleitende Symptome

Häufig wird der blutige Durchfall von Bauchschmerzen und Krämpfen begleitet. Wenn der blutige Durchfall aufgrund einer Infektion im Magen-Darm-Trakt besteht, können zusätzlich noch Fieber und eine allgemeine Abgeschlagenheit auftreten. In der Regel tritt der Durchfall 2-10 Tage nach der Antibiotikatherapie auf und ist charakteristischerweise übelriechend.

Bei einer Colitis ulcerosa, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, treten ebenfalls Bauchschmerzen auf. Der Durchfall ist blutig und schleimig.
Die Colitis ulcerosa kann sich zudem außerhalb des Darmes manifestieren. Es kann zu Entzündungen am Auge und an den Gelenken und zu Hautveränderungen kommen. Darmkrebs ist in frühen Stadien beschwerdearm. Erst im weiteren Verlauf treten weitere Beschwerden auf. Häufig kommt es dann zu Verstopfungen, zwischen denen es zu Durchfall mit Blutabgang kommen kann. Des Weiteren kann es zu ungewollten Stuhlabgang bei Flatulenzen kommen. Im fortgeschrittenen Stadium tritt zudem ein merklicher Gewichtsverlust und ein Leistungsabfall auf.

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Blut im Stuhl und Bauchschmerzen

Häufig treten neben dem Durchfall auch Bauchschmerzen auf.
Krampfartige Unterbauchschmerzen sind typisch für virale oder bakterielle Durchfälle und treten in der Regel bei den antibiotika-induzierten Durchfällen auf. Auch bei der Colitis ulcerosa treten neben den sehr häufigen Durchfällen noch Bauchschmerzen auf. Typisch sind hier Tenesmen. Dabei handelt es sich um einen schmerzhaften Stuhldrang. Die Schmerzen bei Colitits ulcerosa sind im linken Unterbauch lokalisiert. Häufig treten die Schmerzen während oder nach dem Stuhlgang (verstärkt) auf.
Für einen Darmkrebs sind blutige Durchfälle mit Bauchschmerzen nicht typisch. Aber auch hier können durch die Lokalisation des Tumors Schmerzen hervorgerufen werden oder die Verdauung beeinträchtigt werden.

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Blut im Stuhl mit Krämpfen

Durchfälle gehen häufig mit unangenehmen Bauchkrämpfen einher.
Besonders typisch sind Bauchkrämpfe bei Durchfällen aufgrund von viralen oder bakteriellen Infektionen. Auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten treten Bauchkrämpfe klassischerweise auf. Die Krämpfe lassen sich oft durch Wärme oder gut bekömmliche Tees lindern.

Therapie bei Blut im Stuhl mit Durchfall

Unabhängig von der Ursache ist bei Durchfall auf eine ausreichende Flüssigkeit zu achten - besonders bei kleinen Kindern und alten Menschen-, da über den Stuhlgang viel Flüssigkeit verloren geht.
Außerdem werden hierüber auch viele Elektrolyte (Salze) verloren. Die weitere Therapie richtet sich nach der Ursache. Bei einer antibiotika-induzierten Diarrhoe wird ein spezifisches Antibiotikum zur Bekämpfung des Bakteriums Clostridium difficile angewendet. Hierbei handelt es sich meist um Metronidazol. In schweren Fällen wird Vancomycin verabreicht. Nach erfolgreicher Therapie kann die Darmflora mithilfe der Ernährung oder Präbiotika aufgebaut werden. Bei Präbiotika handelt es sich um Stoffe, welche lange im Darm verweilen und den Aufbau gesundheitsfördernder Bakterien stimulieren sollen.

In Fällen, in denen immer wieder nicht auf die Therapie ansprechende Clostridium-difficile-Durchfälle auftreten, kann auch eine Stuhltransplantation zur Therapie in Betracht gezogen werden. Bei der Colitis ulcerosa werden verschiedene anti-entzündliche Medikamente eingesetzt. In leichten Fällen werden Aminosalicylate verabreicht, in schwereren Fällen noch zusätzlich Cortison. Nach erfolgreicher Behandlung der Durchfälle werden prophylaktisch weiterhin Aminosalicylate verabreicht. In den wenigen Fällen, in denen ein Darmkrebs die Beschwerden verursacht, erfolgt eine chirurgische Entfernung des Tumors. Je nach Stadium muss die Therapie durch eine Chemotherapie und eine Bestrahlung ergänzt werden.

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Diagnose von Blut im Stuhl

Zunächst erfolgt ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über die bestehenden Beschwerden.
Weitere Beschwerden können für die Diagnose auschlaggebend sein und bestimmen die weiteren diagnostischen Untersuchungen. Dem Gespräch mit dem Arzt schließt sich eine kurze körperliche Untersuchung an. Danach erfolgt in einigen Fällen zur weiteren Abklärung eine Darmspiegelung. Sie ist wichtig zur Diagnostik von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder auch von Krebs. Bei Bedarf wird bei der Darmspiegelung auch eine kleine Gewebeprobe entnommen, die anschließend untersucht wird. Falls der Verdacht einer Antibiotika-induzierten Diarrhoe besteht, sollte keine Darmspiegelung erfolgen, sondern ein Erregernachweis.

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Dauer und Prognose

Die Prognose ist in der Regel recht gut. Hämorrhoiden sind ungefährlich. Auch die Antibiotika-induzierten Diarrhoen haben in der Regel eine gute Prognose. Nur in seltenen Fällen sind die Durchfälle durch das Antibiotikum nicht therapierbar und der Kampf gegen das Bakterium Clostridium difficile kann dann sehr lange dauern.

Die Colitis ulcerosa ist eine nicht heilbare Erkrankung. Wie gut die Erkrankung durch die Medikamente eingedämmt werden kann ist sehr unterschiedlich. In schweren Fällen ist die Colitis ulcerosa durch die Medikamente nicht therapierbar und die Betroffenen leiden sehr unter starken und häufigen Durchfällen. Bei so hohem Leidensdruck kann zur Therapie eine operative Entfernung des Dickdarms erfolgen. Hierdurch werden nimmt die Anzahl der Durchfälle drastisch ab. Wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium entdeckt wird, liegen die Überlebenswahrscheinlichkeit bei ungefähr 90%. In fortgeschrittenen Stadien sinken die Heilungschancen jedoch drastisch.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.06.2018 - Letzte Änderung: 19.07.2023