Brusthaare

Allgemeines

Als Brustbehaarung bezeichnet man diejenigen Haare, die sich auf dem Brustkorb (insbesondere des Mannes) befinden.
Beim Menschen unterscheidet man drei verschiedene Haartypen: Lanugohaare, Vellushaare und Terminalhaare. Die Brusthaare gehören zu den Terminalhaaren, die im Gegensatz zur übrigen Körperbehaarung dicker, fester und stärker pigmentiert sind.

Entwicklung der Behaarung

Zunächst sind die Haare auf der Brust sowohl bei Männern als auch bei Frauen genau wie der überwiegende Großteil der Körperbehaarung Vellushaare, also dünn, weich und unpigmentiert.

Im Rahmen der Pubertät entwickeln sich diese Haare bei vielen Männern jedoch weiter zu Terminalhaaren, sie stellen damit ein sekundäres Geschlechtsmerkmal dar. Welche Farbe diese Haare besitzen, ist von Person zu Person unterschiedlich, meistens entspricht sie jedoch in etwa der Farbe der Kopfbehaarung.
Während der Pubertät steigt der Androgenspiegel (besonders das Hormon Testosteron) bei Männern stark an, woraufhin am Körper diverse Veränderungen stattfinden, unter anderem eben die Ausbildung von der Brustbehaarung.
Bei den meisten Männern beginnt dies am Ende der Pubertät, also etwa mit 14, bei einigen allerdings auch erst viel später, in etwa zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, und bei wieder anderen bleibt die Entstehung einer richtigen Brustbehaarung völlig aus.

Üblicherweise entstehen die dunkleren Brusthaare zunächst mittig zwischen den beiden Brüsten und breiten sich dann zunächst zu den Seiten und schließlich auch nach oben und unten hin aus. Wie stark ausgeprägt das Haarwachstum auf der Brust ist, hängt neben dem Hormonspiegel vor allem von der genetischen Veranlagung und dem Lebensalter ab.

Das Wachstum der Brusthaare steigert sich für gewöhnlich mit zunehmendem Alter und erreicht sein Maximum um das 60. Lebensjahr herum. Folglich besteht eine große Variabilität bei der Brustbehaarung, wobei man sowohl eine nackte Brust als auch eine vollständig mit Haaren bedeckte Brust bei Männern als normal ansieht.
Bei Frauen ist es ebenfalls möglich, dass sich Brusthaare zu Terminalhaaren umwandeln. Betrifft dies nur einzelne Haare, ist dies in der Regel bis auf das ästhetische Problem, das viele Frauen damit haben, völlig unbedenklich, sollten jedoch größere Flächen betroffen sein, so sind meistens hormonelle Störungen dafür verantwortlich.

Brusthaare beim Mann

Die Entwicklung der Brusthaare beim Mann beginnt meist im Alter von 14-16 Jahren unter dem Einfluss von männlichen Geschlechtshormonen, vor allem dem Testosteron. In einigen Fällen beginnt die Bildung von Brusthaaren auch erst zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr oder bleibt komplett aus. Das Wachstum der Brusthaare nimmt beim Mann mit zunehmendem Alter zu und findet seine stärkste Ausprägung in der sechsten Lebensdekade.

Der Behaarungstyp beim Mann unterscheidet sich natürlicherweise stark von dem der Frau. So sind typische Lokalisationen der verstärkten Körperbehaarung beim Mann die Brust, die Oberschenkelinnenseiten, die Bauch- und Schamregion, sowie das Gesicht (Barthaare).

Bei Frauen findet sich hier in der Regel keine stärkere Behaarung. Sollte es dort trotz allem zu einem vermehrten Haarwuchs kommen, so kann dies Hinweis auf eine Medikamentennebenwirkung oder andere Erkrankung sein.

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Brusthaare bei der Frau

Brusthaare sind bei Frauen nicht typisch und oft ein Zeichen hormoneller Dysbalancen oder endokrinologischer Erkrankungen (Stoffwechselstörungen). Zwei Krankheiten, die mit einem unkontrollierten bzw. einem typisch männlichen Behaarungsmuster (Bartwuchs, Brusthaare, Bauchbehaarung) einhergehen sind die Hypertrichose und der weitaus häufigere Hirsutismus.

Bei der Hypertrichose handelt es sich um eine generelle, verstärkte Körperbehaarung, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern auftreten kann. Die Behaarung folgt nicht einem typisch männlichen Behaarungsmuster, kann diese Stellen (z.B. Brust) jedoch mitbetreffen. Bei der Hypertrichose können die Haare entweder diffus verteilt über dem ganzen Körper wachsen, oder nur an bestimmten Stellen. So kann es zum Beispiel auch bei Frauen zu Brusthaaren kommen. Mögliche Ursachen für eine Hypertrichose gibt es viele. Wichtige Ursachen sind u.a. hormonproduzierende Tumore, Medikamentennebenwirkungen (z.B. bei Minoxidil und Diazoxid), Erbkrankheiten oder auch Durchblutungsstörungen.

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Der Hirsutismus ist eine eher seltene Erkrankung bei Frauen, die durch eine typische männliche Behaarung gekennzeichnet ist. Typische Folgen sind plötzlicher Bartwuchs, eine Brustbehaarung, sowie eine ununterbrochene Schambehaarung bis zum Bauchnabel. Ursache für einen Hirsutismus ist meist die Mehrproduktion des männlichen Geschlechtshormons Testosterons, was Folge verschiedener Grunderkrankungen sein kann. Typische Ursachen hierfür sind z.B. das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), Nebennierenrinden- oder Eierstockstumore; Stoffwechselkrankheiten oder die Nebenwirkung von speziellen Medikamenten (z.B. Anabolika oder Spironolacton). In vielen Fällen lässt sich jedoch nicht immer eine genaue Ursache feststellen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Hauptartikel Hirsutismus

Wichtig ist es jedoch bei oben geschilderten Symptomen einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann mittels einer Blutuntersuchung feststellen, ob es sich dabei um etwas harmloses, eine Schilddrüsenunterfunktion, einen hormonproduzierenden Tumor oder aber eine hormonelle Dysbalance (Ungleichgewicht) handelt. Anschließend können dann weitere Schritte einer Therapie geplant werden.

Je nach Ursache der verstärkten Körperbehaarung bei der Frau ergeben sich verschiedene Therapiemöglichkeiten. Stellt ein hormonproduzierender Tumor die Ursache für die verstärkte Behaarung dar, so ist meist eine Operation Therapie der Wahl. Stellen Medikamente die Ursache der Erkrankung dar, können diese eventuell in Rücksprache mit einem Arzt abgesetzt und auf Alternativen umgestellt werden. In einigen Fällen lässt sich eine verstärkte Körperbehaarung auch durch Hormontherapie behandeln, in der die Wirkung und Bildung männlicher Geschlechtshormone unterdrückt wird.

Symptomatisch können verschiedene Möglichkeiten der Haarentfernung wie Rasur, Zupfen, Epilieren, Waxing oder Laser helfen.

Kultur und Ästhetik

Welche Art von Brustbehaarung als schön angesehen wird, unterscheidet sich je nach Kultur sehr entscheidend. Während es in vielen Kulturkreisen als ein Zeichen von Männlichkeit gilt, eine üppige Brustbehaarung zur Schau zu stellen, hat sich das westliche Schönheitsideal weithingehend dahin entwickelt, dass Männer am liebsten so wenig Haare wie möglich auf der Brust tragen. Dieser Trend begann in den USA und breitete sich besonders über die Medien schnell immer weiter aus. Obwohl die Brusthaare keinerlei gesundheitliche Beschwerden verursachen, gehen deshalb immer mehr Männer dazu über, die Haare in diesem Bereich Brust zu entfernen.

Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die meisten greifen auf eine klassische Nassrasur zurück. Es ist allerdings auch eine Option, sich mithilfe eines Enthaarungslasers die Haare auf der Brust permanent entfernen zu lassen, wobei dies prinzipiell nur bei dunklen Haaren funktioniert. Hierbei werden Laserpulse großflächig auf dem betroffenen Areal eingesetzt, wodurch die Haarwurzeln verödet werden. Gerade in den letzten Jahren empfinden einige allerdings auch wieder den Wunsch nach einer stärkeren Brustbehaarung, welchem man durch ein Brusttoupet gerecht werden kann.

Brusthaare entfernen

Zu den beliebtesten und am meisten verbreiteten Methoden der Haarentfernung zählen die typische Rasur, das Epilieren, das Waxing und verschiedene Laserverfahren.

Die Rasur, v.a. die Nassrasur ist die schnellste und beliebteste Art der Haarentfernung bei Männern. Durch ihre Unkompliziertheit ist sie für jede Körperpartie geeignet und leicht umsetzbar. Brusthaare lassen sich besonders durch einen elektrischen Rasierer gut stutzen, trimmen oder auch komplett entfernen. Der entscheidende Vorteil der Rasur ist ihre einfache Handhabung, Verfügbarkeit und die Schmerzlosigkeit. Der Nachteil daran ist jedoch das schnelle Nachwachsen der Haare, sodass die nächste Rasur nach zwei bis drei Tagen von neuem fällig wird.

Bei der Epilation werden mittels eines Epilierers (mit einer Pinzette im Inneren) die Haare als Ganzes an der Wurzel entfernt. Der Vorteil dieser Methode der Haarentfernung ist, dass die folgenden Haare langsamer und vor allem weicher nachwachsen, sodass die nächste Epilation erst nach 2 Wochen fällig wird. Nachteil der Epilation ist jedoch der kurze Schmerz beim Ausreißen der Haare. Dies ist besonders an sensiblen Partien wie im Gesicht, an der Brust oder im Intimbereich oft unangenehm.

Lesen Sie hierzu auch unseren Hauptartikel Epilieren

Bei falscher Anwendung kann es zudem auch zum Einwachsen der Haarwurzel und dadurch zu kleinen Entzündungsreaktionen (Pickelbildung) an der Haut kommen. Die etwas angenehmere Alternative zum Waxing wäre das Sugaring, bei der die Brusthaare mittels einer Zuckerpaste in Wuchsrichtung entfernt werden. In Kombination mit den verschiedenen Haarentfernungsmethoden ist besonders die antibakterielle und beruhigende Pflege danach sehr wichtig. Ein Beispiel dafür ist das Dr. Severin Body After-Shave Balsam aus der Apotheke.

Des Weiteren können antibakterielle After-Shave Balsame helfen, die Haut zu desinfizieren und beruhigen. Dies gilt besonders nach der Haarentfernung. Ein Beispiel dafür ist das Dr. Severin Body After-Shave Balsam aus der Apotheke.

Beim Waxing werden die Brusthaare mittels kalter Wachsstreifen oder mit Hilfe heißen Wachses entfernt. Unter Umständen hält das Waxing bis zu 6 Wochen an, was sich gerade bei Frauen großer Attraktivität bedient. Leider ist das Waxing, wie auch das Epilieren, an stark behaarten Körperpartien wie der Brust besonders schmerzhaft. Bei falscher Anwendung kann es zudem auch zum Einwachsen der Haarwurzel und dadurch zu kleinen Entzündungsreaktionen (Pickelbildung) an der Haut kommen. Die etwas angenehmere Alternative zum Waxing wäre das Sugaring, bei der die Brusthaare mittels einer Zuckerpaste in Wuchsrichtung entfernt werden.

Lesen Sie hierzu auch unseren Hauptartikel Haare entwachsen

In Drogerien und Parfümerien finden sich auch spezielle Haarentfernungscremes, mit denen Brusthaare leicht und ohne Schmerzen entfernt werden können. Diese Art der Haarentfernung ist bei vielen Männern beliebt und sorgt für eine weiche, glatte Haut bis zu 3 Tagen. Da allergische Reaktionen jedoch nicht untypisch sind, sollte die Creme vorher auf einer haarfreien Hautpartie (Handrücken, Ellenbeuge) ausprobiert und für mindestens 24 Stunden beobachtet werden. Sollten allergische Reaktionen wie starke Pickelbildung, Rötung, Jucken oder Nässen auftreten, sollte eine andere Methode der Haarentfernung in Betracht gezogen werden, und in schweren Fällen ein Arzt hinzugezogen werden.

Eine ganz andere Alternative zum Waxing und zur Rasur bildet die Dauerhafte Haarentfernung. Diese beruht auf dem Prinzip dass die Haarwurzel durch äußere Reize zerstört wird. Die drei gängigsten Methoden der dauerhafte Haarentfernung sind: die Laserbehandlung, die IPL (Intense Pulsed Light) sowie die Elektro-Epilation. Wie der Name bereits verrät, sorgen diese Anwendugen peu à peu für eine dauerhafte Haarlosigkeit. Nachteil aller drei Methoden: sie sind sehr kostspielig.

Laserstrahlen werden bereits seit langer Zeit erfolgreich gegen störende Härchen an Brust, Beinen und im Intimbereich eingesetzt. Durch die Wärme der gebündelten Lichtimpulse des Lasers wird das Härchen an seiner Wurzel "verbrannt". Dies macht sich durch einen kurzen, zwickenden Schmerz während der Behandlung bemerkbar. Stück für Stück kann so, in mehreren Sitzungen, jedes Haar einzeln entfernt werden und ein Nachwachsen dauerhaft verhindert werden. Besonders gut für eine Laserbehandlung eignen sich dunkle Haare auf heller Haut.

Das IPL-Verfahren ist eine moderne Weiterentwicklung der Laser-Epilation (s.o.) und eine aktuell viel umworbene Alternative. Im Unterschied zum Laser wird bei der IPL eine großflächigere Lichtenergie eingesetzt, mit der gleichzeitig mehrere Härchen erfasst und verödet werden können. Vorteile dieser Haarentfernungsmethode sind eine Schmerzlosigkeit, sowie die Schonung des umgebenden Gewebes. Seit kurzer Zeit gibt es auch IPL-Geräte für den Hausgebrauch. Da sich Laserbehandlungen jedoch bei jedem Hauttyp und jeder Hautfarbe anders auswirken, sollte vor einer Anwendung stets ein Beratungsgespräch mit einem fachkundigen Arzt erfolgen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.08.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023