Die Cranberry Kapseln

Der Einsatz von Cranberry in der Medizin

Die Cranberry wird auf Deutsch auch Moosbeere genannt. Cranberrys werden in der Medizin schon seit einigen Jahrhunderten verwendet. Da die Beere beziehungsweise dessen Pflanze nur in Amerika vorkommt, beschränkte dies sich lange Zeit nur auf die dortigen Ureinwohner. In den letzten Jahren erfreut sich die Cranberry, jedoch immer größerer Beliebtheit in der Behandlung mit Naturprodukten.

Der Cranberry werden positive Effekte bei einem Harnwegsinfekt nachgesagt. Auch bei einem hohen Cholesterinwert im Blut soll sich dieser bei regelmäßigem Konsum senken. In der Kosmetik gilt die Cranberry als Schutz vor der Alterung der Haut. Zusätzlich weist die Cranberry durch diverse Inhaltsstoffe wie Vitamin C oder Flavanoiden eine antientzündlichen, antirheumatischen, fiebersenkende und vor allem antioxidative Wirkung auf. Die Beere kann zum Beispiel roh oder in einem Tee aufgenommen werden. In Studien konnte bislang weder ein Nutzen noch eine Wirkungslosigkeit nachgewiesen werden.

Die Indikation

Die bekannteste und häufigste Indikation für den Gebrauch von Cranberry ist der Harnwegsinfekt. Durch seine verschiedenen Inhaltsstoffe zeigt sich ein besserer Krankheitsverlauf.

Weiterhin können Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System eine Indikation für den Konsum von Cranberrys darstellen. Durch ihre hohe antioxidative Wirkung dient sie als Schutzfaktor vor einem Fortschreiten der Erkrankungen, die im Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System stehen. Dies betrifft beispielsweise eine Verkalkung oder Stenosierung von Gefäßen wie den Koronargefäßen des Herzens.

Cranberry gegen Harnwegsinfekte

Cranberry sollen einen positiven Effekt auf die Ausheilung eines Harnwegsinfekts aufweisen. Wird diese im akuten Krankheitsfall häufig gegessen, so ist die Ausheilung beschleunigt.

Wird die Beere in gesundem Zustand gegessen, so ist dies ein protektiver Faktor vor Harnwegsinfekten. Die Wirkung beruht vor allem auf dem Inhaltsstoff Proanthocyanidin. Dieser hemmt das Wachstum und das Anheften von schädlichen Bakterien in den Harnwegen und unterstützt somit das Immunsystem in seiner Arbeit. Somit weist die Cranberry einen antientzündlichen und antibakteriellen Effekt auf.

Informieren Sie sich hier zum Thema: Der Harnwegsinfekt.

Die Wirkung

Die Wirkung der Cranberrys in Bezug auf den Effekt bei Harnwegsinfekten beruht auf dem Inhaltsstoff der Anthocyanidine beziehungsweise deren Vorstufen. Anthocyanidine sind Bitterstoffe, die eine antibakterielle Wirkung zeigen. Dieser Stoff findet sich in hoher Konzentration in den Cranberrys. Auch bei Problemen im Bereich des Magen-Darm-Traktes kann die Symptomatik durch den Einsatz von Cranberrys aus selbigem Grund gebessert werden.

Die genaue Wirkungsart ist allerdings nicht bekannt. Jedoch ist bekannt wie Anthocyanidine protektiv auf das Herz-Kreislauf-System wirken. Sie sind ein effektiver Fänger von freien Radikalen, die oxidativen Stress im Körper erzeugen und zu Schäden in den Blutgefäßen führen. Dadurch, dass sie freie Radikale fangen, erfolgt weniger Schaden. Dieser Prozess wird durch den hohen Gehalt an Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, unterstützt. Vitamin C ist ebenfalls ein Reduktionsmittel. Dies bedeutet, dass es ebenfalls freie Radikale fängt, somit weniger oxidativer Stress vorliegt und die Gefäße weniger geschädigt werden.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Vitamin C.

Die Nebenwirkung

Im Allgemeinen sind Cranberrys auch dank ihres natürlichen Ursprungs gesund und gut verträglich, weshalb sie wenig Nebenwirkungen aufweisen. Auch treten die Nebenwirkungen sehr selten auf. Meist kommen diese auch von einem zu hohen Konsum, weshalb der kurzzeitige Verzicht alleine meist schon eine Besserung verspricht.

Die Anthocyanidine sind Bitterstoffe, die einige Menschen nicht gut vertragen und eine Unverträglichkeitssymptomatik zeigen. Dies ist beispielsweise Bauchschmerz, Blähungen oder Übelkeit. Bei hoher Einnahme kann es außerdem häufiger zur Bildung von Nierensteinen kommen. Zumeist sind diese ungefährlich. Bei einem spontanen Abgang kann es allerdings zu starken Schmerzen kommen. Werden Cranberrys vermehrt gegessen, wenn bereits Nierensteine vorliegen, kann dies zu einer Verschlechterung führen. Die Gefahr hierbei ist, dass die Nierensteine zu stark anwachsen und die Abflusswege des Harns blockiert.

Auch die Blutgerinnung kann durch Cranberrys verlangsamt werden. In einigen Fällen kann dies gravierende Folgen wie eine Blutung beispielsweise im Gehirn haben. Besonders Personen mit einer Gerinnungsstörung oder einer medikamentös herab gesetzten Blutgerinnung sollten vor der Einnahme von Cranberrys dies mit ihrem Arzt besprechen.

Die Auswirkungen von Cranberrys auf das Kind während der Schwangerschaft und der Stillzeit sind nicht geklärt, weshalb während dieses Zeitraums auf den Konsum verzichtet werden sollte. Insgesamt sind alle beschriebenen Nebenwirkungen selten.

Wann darf Cranberry nicht gegeben werden?

Bei einigen Voraussetzungen ist der Gebrauch von Cranberry nicht ratsam und sie sollten nicht gegeben werden. Liegen bereits Nierensteine vor, so sollte darauf verzichtet werden, um das weitere Anwachsen dieser zu verhindern. Auch bei einer Unverträglichkeit von Cranberrys beziehungsweise seiner Inhaltsstoffe wie den Anthocyanidinen ist der Gebrauch nicht ratsam, da daraus Probleme entstehen können.

Besondere Gegenanzeichen für die Gabe von Cranberrys sind jedoch die Schwangerschaft oder Stillzeit sowie eine bereits bestehende Gerinnungshemmung oder eine Gerinnungsstörung. Dies ist nötig, da die Auswirkungen bei einer Gerinnungshemmung beziehungsweise einer Gerinnungsstörung sehr gravierend sein können. Die Auswirkungen während der Schwangerschaft und der Stillzeit auf das Kind sind noch nicht bekannt.

Lesen Sie auch den Artikel: Die Gerinnungsstörung.

Weitere Anwendungsformen neben Kapseln

Neben Kapseln können die Inhaltsstoffe der Cranberrys auch über einige andere Anwendungsformen in den Körper aufgenommen werden. Am einfachsten ist das Essen von frischen oder getrockneten Cranberrys. Diese können gut in Lebensmittelläden erworben werden. Außerdem kann man sie in Form von Tabletten oder als Pulver aufnehmen.

Übergießt man getrocknete Cranberrys mit heißem Wasser, so kann man sie nach einigen Minuten als Tee genießen. Auch als Saft kommen Cranberrys mittlerweile vor.

Die Dosierung

Die Dosierung beziehungsweise die Tagesdosis kann man bislang nicht fundiert festlegen. Es bestehen keine allgemein anerkannten Dosierungen, die in Studien überprüft wurden. Außerdem hängt die maximale Tagesdosis stark von individuellen Gegebenheiten ab. Dies bedeutet, dass schwere Menschen eine höhere Dosis erhalten können als leichtere Menschen. Auch wird der Wirkstoff bei einigen Menschen schneller als bei anderen Menschen abgebaut. Im Zweifel lohnt es sich diesbezüglich den Beipackzettel des jeweiligen Produktes aufmerksam zu lesen oder einen Mediziner um Rat zu fragen.

Machen hochdosierte Cranberry Kapseln Sinn?

Die Sinnhaftigkeit von hochdosierten Cranberry Kapseln muss angezweifelt werden. Dies liegt daran, dass einerseits der Darm nur eine gewisse Menge der Cranberrys beziehungsweise deren Inhaltsstoffe auf einmal absorbieren kann. Somit wird ein Teil der Inhaltsstoffe der Kapseln nicht in den Körper aufgenommen und unverstoffwechselt wieder ausgeschieden. Andererseits kann der Körper nur eine beschränkte Menge des Wirkstoffs auf einmal verstoffwechseln. Somit kann auch nicht die komplette Menge der Cranberrys, die über den Darm in den Körper ausgenommen wurden, auch effektiv genutzt werden. Eventuell kann ein kleiner Teil dessen für den späteren Gebrauch gespeichert werden.

Der Preis

Der Preis von Cranberryprodukten variiert zum Teil sehr stark. Der Preis dieser Produkte hängt unter anderem davon ab wie die Cranberrys verarbeitet wurden beziehungsweise wie und in welcher Menge oder Dosis er vorliegt.

Die günstigsten Produkte wie die unverarbeitete Beere an sich selbst sind bereits ab ca. drei Euro in geringerer Stückzahl zu erwerben. Die teuersten Produkte bewegen sich im Bereich von ca. 40 Eure, sind dann allerdings in größerer Menge vorhanden und beispielsweise als Kapsel vorliegend.

Alternativen zu Cranberry

Als Alternative zu den Cranberrys kommen im Gegensatz zu den Naturprodukten die herkömmliche Schulmedizin mit ihren Medikamenten in Betracht. Diese beruhen zum Teil jedoch nicht auf natürlichen Wirkstoffen und können andere Mechanismen und Nebenwirkungen zeigen.

Im Zweifel sollte jeder Mensch für sich selbst entscheiden, welche Art der Therapie für ihn die geeignete ist. So gibt es beispielsweise spezielle Antibiotika, die für den Gebrauch bei bakteriellen Harnwegsinfekten geeignet sind. Auch Statine existieren. Diese verringern den Anteil von Fetten im Blut und wirken somit protektiv auf das Herz-Kreislauf-System.

Für Vitamine und andere Inhaltsstoffe existieren auch diverse Präparate oder Säfte.

Darf man Cranberry Kapseln in der Schwangerschaft einnehmen?

Es existieren keine Studien, die belegen, dass Cranberry Kapseln in der Schwangerschaft schädlich für Mutter oder Kind seien. Allerdings wird dies ab und zu vermutet, weshalb der Verzicht der Einnahme von Cranberry Kapseln angeraten wird. Wird dies trotzdem erwünscht, so kann man darüber mit dem behandelnden Arzt sprechen.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die Schwangerschaft.

Weiterführende Information

Nähere Informationen zum diesem Thema finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.07.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021