Die Dauer des Eisprungs und der fruchtbaren Tage

Bei gesunden Frauen kommt es während des Monatszyklus hormonell gesteuert zum Eisprung. Wann dieser eintritt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich und richtet sich nach der individuellen Zyklusdauer.

Bei dem häufigen 28-Tagezyklus tritt der Eisprung etwa in der Mitte, also am vierzehnten Tag ein und stellt den fruchtbarsten Zeitpunkt dar. Aber auch einige Tage davor sowie etwa einen Tag danach ist eine Frau empfängnisbereit, da neben dem Eisprung auch die Lebensdauer der Spermien sowie die der reifen, gesprungene Eizelle in das Zeitfenster der fruchtbaren Tage miteinfließen.

Wie lange dauert der Eisprung?

Die Eizellreifung und die Selektion eines dominanten, sprungreifen Follikels kann mehrere Tage dauern. Allerdings findet der Eisprung selbst, nur an einem einzigen Tag pro Zyklus statt. Dies ist bei einem 28-Tagezyklus, vom ersten Tag der Periode aus zählend, meist am vierzehnten Tag der Fall.

Beim Eisprung kommt es zur Follikelruptur am Eierstock und die darin enthaltene befruchtungsfähige Eizelle wird freigesetzt. Die Eizelle wandert anschließend in den Eierstock, wo sie entweder von Spermien befruchtet wird oder zugrunde geht. Die Lebensdauer einer gesprungenen und reifen Eizelle, beträgt maximal 24 Stunden. Innerhalb dieser Zeitspanne ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten schwanger zu werden.

Wie kann man den Eisprung selbst erkennen? Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema.

Wie lange dauern die fruchtbaren Tage?

Die Dauer der fruchtbaren Tage ist abhängig von mütterlichen sowie väterlichen Faktoren. Zu den mütterlichen Einflüssen wird die Lebensdauer der gesprungenen Eizelle gezählt. Diese beträgt in der Regel maximal 24 Stunden, wobei die höchste Befruchtungswahrscheinlichkeit in den ersten 12 Stunden nach erfolgtem Eisprung liegt.

Zu den väterlichen Einflussfaktoren gehört die Spermienbeschaffenheit. Gesunde Spermien können bis zu sieben Tage überleben, meist wird aber von einer maximalen Lebensdauer von etwa fünf Tagen ausgegangen. Daher werden meist vier bis fünf Tage vor dem Eisprung der Frau zu den fruchtbaren Tagen dazugezählt. Denn auch wenn die meisten Spermien bei einer Zeitspanne von fünf Tagen zugrunde gehen und eine kürzere Lebensdauer vorweisen, kann es dennoch beim Geschlechtsverkehr fünf Tage vor der Ovulation zur Wanderung weniger Spermien über die Scheide und Gebärmutter zum Eileiter und zur Befruchtung kommen. 

Addiert man die Lebensdauer der Spermien von fünf Tagen zu dem einen Lebenstag der befruchtungsfähigen Eizelle dauert die fruchtbare Periode etwa sechs Tage. Nämlich fünf Tage vor dem Eisprung und der Eisprungtag selbst.

Wann sollte man GV haben um schwanger zu werden?

Der ideale Zeitpunkt Geschlechtsverkehr zu haben um schwanger zu werden, beläuft sich auf den Zeitraum der fruchtbaren Tage. Diese beginnen etwa fünf Tage vor dem Eisprung und enden etwa 24 Stunden nach erfolgtem Eisprung.

Die höchste Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis kann erreicht werden, wenn das Paar einen Tag vor oder unmittelbar am Tag des Eisprungs miteinander schläft. An anderen Tagen außerhalb des fruchtbaren Zeitfensters ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden äußerst gering bis gar nicht vorhanden.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Wie kann man den Eisprung fördern?

Worauf können Schmerzen hindeuten?

Einige Frauen klagen etwa um den Eisprung herum über Schmerzen, Ziehen oder Stechen im Unterleib. Gelegentlich sind diese unangenehmen Empfindungen genauer lokalisierbar und lassen sich der rechten oder linken Seite zuordnen. Dabei kann es sich um den sogenannten Mittelschmerz handeln, welcher eisprungbegleitend auftreten kann. Der Name erklärt sich mit dem meist in der der Mitte des Monatszyklus auftretendem Eisprung, welchen manche Frauen spüren und dabei Schmerzen haben können. Andere Bezeichnungen sind Ovulations- oder Intermenstrualschmerz.

Es werden mehrere Ursachen für diese Missempfindungen angenommen. Die Schmerzen können darauf hindeuten, dass der groß gewordenen, sprungreifen Follikel Druck auf das umliegende Gewebe ausübt. Auch kann der Schmerz Ausdruck des Eisprungs an sich darstellen. Es ist natürlich, dass sich die Eileiter, welche die gesprungen Eizelle aufgenommen haben, kontrahieren um die Eizelle über diese Bewegung zu transportieren. Manche Frauen empfinden dies als unangenehm.

Mittelschmerzen müssen keine Sorgen machen, meist können sich betroffene Frauen nach Rücksprache mit einem Arzt mit niedrig dosierten Schmerzmitteln oder einer Wärmflasche. Gelegentlich kann aber auch eine Kühlung  Linderung verschaffen. Möglich ist auch das Auftreten von  Schmerzen in der Brust. Dies ist dem zyklusabhängigen Hormonregelkreis geschuldet und kann auf den Eisprung hindeuten.

Lesen Sie auch den Artikel: Die Eisprungblutung.

Kann man die Dauer selbst beeinflussen?

Die Dauer des Eisprungs lässt sich nicht selbst beeinflussen. Bei der Eizelle handelt es sich um eine Zelle mit einer definierten Lebensdauer, die maximal 24 Stunden beträgt und auf die nicht eingewirkt werden kann. Auch auf die Lebensdauer seiner Spermien hat ein Mann keinen Einfluss.

Grundsätzlich gilt, dass ein gesunder Lebensstil für eine gewünschte Schwangerschaft förderlich ist und deren Wahrscheinlichkeit erhöhen kann. Ist der Menstruationszyklus der Frau sehr unregelmäßig oder weist überdurchschnittlich stark schwankende Blutungsmengen von sehr schwach bis sehr stark auf, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Dies gilt auch bei fehlenden Regelblutungen. Der Frauenarzt kann mittels unterschiedlicher Untersuchungen festzustellen, ob die für den Zyklus notwendigen hormonellen Regelreise richtig funktionieren, die Patientin gynäkologisch gesund ist und der Eisprung regelrecht stattfindet.

Informieren Sie sich auch rund um das Thema: Wie werde ich schwanger? 

Weiterführende Information

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.12.2019 - Letzte Änderung: 25.05.2023