Wie kann man einer Demenz vorbeugen?

Definition

Unter Demenz versteht man grundsätzlich die Minderung der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten eines Menschen. Die Erkrankung reduziert zunehmend die Funktionsfähigkeit des Gedächtnisses und anderer Denkfähigkeiten, sodass es für den Betroffenen immer schwieriger wird den alltäglichen Aktivitäten und Verpflichtungen nachzugehen. Demenz ist dabei einer Begriff für viele verschiedene degenerative und nichtdegenerative Erkrankungen des Gehirns. Die Alzheimer- Krankheit, eine progressiv verlaufende neurodegenerative Erkrankung, ist die häufigste Ursache für eine Demenz, gefolgt von der vaskulären Demenz, die häufig nach einem Schlaganfall auftreten kann.

Für allgemeine Informationen lesen Sie auchDie Demenzerkrankung

Symptome

Die Symptome einer Demenz können sehr unterschiedlich sein. Hauptsächlich betrifft eine Demenz jedoch die geistigen Funktionen. Durch eine zugrundeliegende Erkrankung werden besonders das Gedächtnis, Konzentration sowie die Aufmerksamkeit in Mitleidenschaft gezogen. Durch den fortschreitenden Prozess der Krankheit vermindert sich zunehmenden das logische Denken und das Urteilsvermögen. Der Patient verliert zudem allmählich die Fähigkeit zu kommunizieren. Die Sprachen ist nicht mehr flüssig und häufig kann der Betroffene nicht mehr klare Sätze bilden und schmeißt die Bedeutung vieler Worte durcheinander. Auch die visuelle Wahrnehmung verschlechtert sich mit dem Fortschreiten der Demenz. Menschen mit Demenz haben zudem Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und verlieren weiterhin die Kontrolle über den Alltag. Aufgrund der kontinuierlichen Verschlechterung der Krankheit wird es für die Betroffenen immer schwieriger den Alltag zu bewältigen. Sie vergesse Termine, kommen in der gewohnten Umgebung nicht mehr zurecht und sind irgendwann nicht mehr in der Lage für sich selbst zu sorgen.

Erste Anzeichen einer Demenz sollten daher nicht ignoriert werden. Für die Betroffenen ist es schließlich besonders schwierig, wenn sie merken, dass sie die einfachsten Dinge vergessen. Oftmals kommt eine Depression hinzu und den Patienten fällt es zunächst schwer, Hilfe von Außen anzunehmen. Eine gute Planung wie sie zukünftig weitgehend selbstständig bleiben können, aber dennoch die nötige Hilfe bekommen, die sie brauchen, ist in solch einer Situation enorm wichtig. Eine Früherkennung ist für die Planung der Behandlungsmöglichkeiten sehr wichtig und für eine bessere Akzeptanz der neuen Situation für die Patienten von großer Bedeutung.

Demenz Vorbeugen

Jeder dritte in Deutschland erkrankt im Durchschnitt nach dem 60. Lebensjahr aufgrund von Alzheimer an einer Demenz. Durch diese hohe Erkrankungsrate wollen viele Menschen wissen, wie man einer Demenz vorbeugen kann. Trotz einer immer weiter fortschrittlicheren Medizin ist bislang noch nicht möglich einer Erkrankung an Demenz bzw. Alzheimer medikamentös vorzubeugen. Daher wird empfohlen eine unspezifische Prophylaxe durchzuführen. Sie hat das Ziel die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen den Krankheitsprozess zu stärken und die Fähigkeiten des Gehirns zu trainieren. So steht die Prophylaxe in einem großen Zusammenhang mit einer gesunden und ausgewogenen Lebensweise.

Körperliche Aktivität

Sportlich aktiv zu sein, auch noch in einem fortgeschrittenen Alter, hat in mehreren Studien gezeigt, dass es sich sehr positiv auswirkt. Regelmäßige körperliche Betätigung verringert wohl die Häufigkeit einer Erkrankung an Demenz um die Hälfte. Zusätzlich fördert Sport die körperliche Fitness, steigert die Lebensqualität. Sport sorgt weiterhin für eine ausgeglichene Lebensweise und Gemütslage. Ältere Personen können sich sehr schonend sportlich betätigen beim regelmäßigen Radfahren, Schwimmen, Walking oder dem Alter entsprechende Gymnastik. Hierzu werden viele durch erfahrene Trainer betreute Gruppenkurse angeboten. Dort findet man einige Angebote, die auch auf das Alter abgestimmt sind.

Geistige Tätigkeiten

Eine weitere Möglichkeit einer Demenz vorzubeugen, liegt daran, sein Gehirn regelmäßig herauszufordern und zu trainieren. Ältere Menschen sollten sich viel mit Lesen, Schreiben und Rätseln beschäftigen. Das regelmäßige Lösen von Kreuzworträtseln, Brettspiel oder auch anspruchsvollere Denkspiele sowie weiterhin ein Musikinstrument spielen, soll die Häufigkeit von Gedächtnisstörungen im höheren Alter erheblich reduzieren. Durch die verschiedenen Tätigkeiten bleiben die geistigen Funktionen länger beansprucht und verhindern den Untergang dieser Zellen. Für viele ältere Personen kann es auch schwierig sein, sich auf anregende geistige Tätigkeit einzulassen. Hier ist es wichtig, dass sie motiviert werden und vielleicht mit Gleichgesinnten vertraut gemacht werden, die sich in der gleichen Situation befinden. Vielen Personen fällt es dann leichter mit der eigenen Krankheit umzugehen.

Ernährung

Die Ernährung spielt bei vielen Erkrankungen eine zentrale Rolle und sollte daher immer berücksichtigt werden. Eine gesunde und besonders ausgewogene Ernährung kann das Krankheitsrisiko reduzieren. Die Aufnahme von Vitaminen, speziell C und E, sind sehr wichtig für den Körper. Studien zeigen, dass Fisch das Risiko an einer Demenz zu erkranken minimiert. Man vermutet den positiven Effekt aufgrund der enthaltenen Omega- 3- Fettsäuren. Zudem ist das Verhältnis zwischen mehrfach ungesättigten und gesättigten Fettsäuren ausschlaggebend und hat eine vorbeugende Wirkung.

Bluthochdruck

Dauerhaft erhöhter Blutdruck zerstört nicht nur langfristig gesehen die Gefäße, sondern führt bei Patienten mit einer Alzheimer- Krankheit zu Durchblutungsstörungen. Diese wiederum beschleunigen die Entstehung einer Demenz. Sie sind demnach ein starker Risikofaktor und können durch eine Früherkennung eines Bluthochdrucks (Hypertonie) reduziert werden. Eine Hypertonie sollte unbedingt behandelt werden und medikamentös eingestellt werden, weil es nicht nur für die Demenz ein Risiko darstellt sondern für viele weitere Erkrankungen ebenfalls eine Rolle spielt.

Rolle des Schlafens

Ein erholsamer und gesunder Schlafrhythmus ist nicht nur für unsere Laune wichtig, sondern auch für die Regeneration des Körpers. Ein ausgeruhter Geist und Körper kann besser leistungsfähig sein. Regelmäßige Schlafstörungen in Form von Einschlaf- oder Durchschlafproblemen oder sogar auch Schlafentzug können auf Dauer sehr belastend für den Körper, insbesondere für das Gehirn sein. Schlafstörungen sollten deshalb auch untersucht werden. Häufig findet sich eine Ursache, die sowohl körperlicher oder psychischer Natur sein kann. Probleme wie Schlafapnoe aufgrund von Übergewicht können therapiert werden. So ist zum Beispiel eine Gewichtsreduzierung sehr hilfreich. Psychische Belastungen wie beruflicher oder privater Stress führen häufig zu Einschlafproblemen, da es den Personen oftmals sehr schwer fällt die Gedanken anzuschalten. Hier kann eine Psychotherapie wirksam sein und zu einem besseren Umgang mit Stress führen. Eine Behandlung sollte dann angestrebt werden.

Weitere Informationen zum Thema Demenz

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.10.2015 - Letzte Änderung: 06.11.2021