Kann man den Eisprung spüren?

Einleitung

Unter einem Eisprung versteht man den Austritt einer herangereiften Eizelle aus dem Eierstock. Dies geschieht einmal im Monat bei jeder Frau im Rahmen von hormonellen Veränderungen.

Ziel des Eisprungs ist dabei eine Eizelle für die Befruchtung durch Spermien freizusetzen, damit eine Schwangerschaft entstehen kann. Zeitlich gesehen bedeutet das, dass bei jeder geschlechtsreifen Frau der Eisprung alle 14 Tage bei einem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen erfolgt.

Kann man den Eisprung spüren?

Es ist durchaus möglich den Eisprung zu spüren. Dies begründet sich auf der Tatsache, dass zum Springen der Eizelle Gewebe reißt. Die Eizelle reift nämlich im Eierstock heran und gewinnt mit ihrem ummantelnden Gewebe an Größe bis schließlich weibliche Geschlechtshormone dafür sorgen, dass sie freigesetzt wird.

Primär spielt dabei die zunehmende Größe durch die Hormone eine Rolle, da das Gewebe über der Eizelle anfängt zu spannen und sich über ihr auszudünnen. Schließlich reißt dann zu gegebenem Zeitpunkt minimal oberflächliches Gewebe am Eierstock ein und die Eizelle kann abgegeben werden.

Genau diese kleine Verletzung können Frauen spüren und als unangenehmes Ziehen oder einen kurzen stechenden Schmerz in der Mitte ihres Zyklus wahrnehmen. Jedoch ist es individuell sehr unterschiedlich wie und ob der Eisprung überhaupt wahrgenommen wird. Erfahrungsgemäß spüren weniger als die Hälfte der Frauen bewusst ihren Eisprung.

Zudem können andere Faktoren wie die Einnahme der Pille oder anderer Medikamente die Empfindung abschwächen oder nahezu unterdrücken.

Vielmehr als den Eisprung selbst nehmen Frauen körperliche Veränderungen wie Wassereinlagerungen in den Beinen, Kopfschmerzen oder ein Ziehen in der Brust wahr. Das ist dadurch zu erklären, dass die weiblichen Geschlechtshormone zum Heranreifen der Eizelle auch für die Entwicklung der typischen Geschlechtsmerkmale der Frau wie zum Beispiel der Brust zuständig sind.

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Gerade das wohlbekannte Östrogen sorgt nämlich nicht nur dafür, dass sich jeden Monat eine Eizelle vollständig entwickelt. Es bewirkt auch die Ausformung der weiblichen Brust und den Aufbau der Schleimhaut in der Gebärmutter.

Für diese körperlichen Veränderungen sind die meisten Frauen sehr sensibel, sodass sie durch den Anstieg dieser weiblichen Hormone unbewusst mehr auf ihren Körper achten und in ihn hineinfühlen. Der Eisprung an sich wird somit eher als begleitendes Phänomen wahrgenommen.

Typisch für den Eisprung ist dabei, dass er keine dauerhaften Schmerzen oder Beeinträchtigungen macht wie es typischerweise die monatliche Blutung bei Frauen machen kann. Der Eisprung ist somit als eine Empfindung zu deuten, die nur kurz anhält und durch die kleine Gewebeverletzung am Eierstock nur für kurze Zeit Beschwerden machen kann. Zu einer sichtbaren Blutung für die Frau führt sie nicht, da es sich um eine kleinste Verletzung handelt, die im Regelfall fast nicht blutet.

Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Erfahren Sie mehr hierzu im nächsten Artikel unter: Den Eisprung selbst erkennen

Welche begleitenden Symptome weisen auf den Eisprung hin?

Die begleitenden Symptome sind durch den Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone zu erklären. Sie bewirken sowohl die Ausreifung der Eizelle als auch körperliche Veränderungen während des weiblichen Zyklus.

Typisch ist dabei die Zunahme der Brustgröße vor dem Eisprung, was sich oft in einem Ziehen in der Brust äußern kann. Zudem spüren einige Frauen ein inneres Wärme- bis hin zum Hitzegefühl, was auch durch die hormonellen Veränderungen zu erklären ist. Die Hormone führen nämlich auch zu einer Temperaturerhöhung, die mit einer vermehrten Durchblutung begründet werden kann.

Wenn Sie weiteres Interesse an diesem Thema haben, lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unterDiese Symptome begleiten meinen Eisprung

Mittelschmerzen

Mittelschmerzen sind nichts anderes als alle schmerzhaften Empfindungen um den Zeitpunkt des Eisprungs. Er findet nämlich genau in der Mitte des weiblichen Zyklus statt, sodass die zeitliche Komponente namensgebend ist.

In der Regel dauert ein Zyklus bei einer Frau 28 Tage, sodass Mittelschmerzen ungefähr alle 2 Wochen auftreten können.

Der Begriff „Mittelschmerzen“ kann jedoch leicht irreführend sein, da es nicht typischerweise starke Schmerzen im Rahmen des Eisprunges sind. Vielmehr ist ein leichtes Ziehen im Unterbauch charakteristisch.

Weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie unter. Der Mittelschmerz

Brustschmerzen während des Eisprungs

Brustschmerzen rund um den Eisprung lassen sich durch die Wirkung der Geschlechtshormone erklären. Sie sorgen bei der Eizelle dafür, dass diese heranreift und bei der Brust, dass sie an Größe zunimmt.

Doch sie bewirken nicht nur ein reines Wachstum, sondern auch eine gesteigerte Wassereinlagerung im Gewebe. Dieses Zusammenspiel führt bei vielen Frauen zu einem Spannungsschmerz des Brustgewebes, da die Haut und damit auch die Nerven in und um die Brust durch den zunehmenden Druck gereizt werden. Mit dem Abfall des Hormonspiegels gehen die Beschwerden auch wieder zurück.

Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Weitere ausführliche Informationen erhalten Sie unter: Brustschmerzen beim Eisprung

Veränderung des Zervixschleims beim Eisprung

Der Zervixschleim verändert sich in Hinblick auf den Eisprung in seiner Konsistenz von zäh zu eher flüssig. Biologisch gesehen ist dies sehr sinnvoll, da hierdurch ein besseres Wandern der männlichen Spermien durch die Gebärmutter erreicht wird.

Ziel der gesprungenen Eizelle ist ja nämlich eine Befruchtung mit einem Spermium einzugehen, um eine Fortpflanzung zu ermöglichen. Erleichtert der weibliche Körper den Spermien die Eizelle zu erreichen, erhöht dies die Chance der Befruchtung und damit einer beginnenden Schwangerschaft.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Unser neuer Artikel mit ausführlichen Informationen steht für Sie zur Verfügung unter: Wie verändert sich der Ausfluss beim Eisprung?

Veränderung der Temperatur während des Eisprungs

Temperaturschwankungen sind rund um den Eisprung zu beobachten. Die Körpertemperatur steigt dabei kurz vor dem Eisprung an und bleibt bis zur Monatsblutung minimal erhöht. Objektiv gesehen handelt es sich dabei um einen Anstieg von 1-2 Grad Celsius, welche jedoch subjektiv zu einem Wärme- bis hin zu einem Hitzegefühl führen können.

Eine verlässliche Aussage über den Eisprung kann aber nicht allein anhand der Temperatur gemacht werden, da die Körpertemperatur noch vielen weiteren Einflussfaktoren wie der Kleidung oder der Außentemperatur unterliegt.

Weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unterEisprung und Temperatur - Welchen Zusammenhang gibt es?

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.11.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021