Welche Möglichkeiten gibt es Haarwachstum zu stoppen?

Die wohl gängigste Methode, unerwünschte Körperbehaarung zu entfernen, ist das Rasieren. Das Problem hierbei ist jedoch in der Regel, dass die Haare schnell und stoppelig wieder nachwachsen. Möchte man länger von den lästigen Haaren befreit werden, kann man zu einem Epilierer greifen. Dieses Gerät reißt die Haare an der Wurzel heraus und führt dazu, dass sie erst nach etwa 3 bis 4 Wochen nachwachsen. Bei längerer Anwendung werden die Haare zunehmend dünner und weicher.

Falls auch Sie Probleme mit juckender Haut nach dem Rasieren haben, lesen Sie hier mehr dazu: Haut juckt nach dem Rasieren

Die Methode des Wachsens hat einen ähnlichen Effekt. Hierbei wird unterschieden zwischen der Verwendung von Heißwachs und Kaltwachsstreifen. Durchführen kann man diese Methode ebenso wie das sogenannte Brazilian Waxing und das Sugaring in einem Kosmetikstudio.

Mehr Informationen zum Waxing finden Sie hier: Haare entwachsen - so wird's gemacht

In jedem Drogeriemarkt gibt es außerdem Enthaarungscremes zu kaufen, die unter der Dusche auf die Haut aufgetragen werden können und die Haare ablösen.

Darüber hinaus gibt es natürlich auch etwas kostspieligere Methoden, wie das Lasern zur dauerhaften Haarentfernung.

Bei Frauen, die aufgrund eines veränderten Hormonhaushalts mit verstärktem Haarwuchs zu kämpfen haben, kann auch die Einnahme der Pille zur Verminderung des Haarwuchses führen.

Cremes zur Haarentfernung

Es gibt zur Haarentfernung Cremes, Lotionen oder Schaumprodukte, die in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich sind. Durch diese Produkte ist die schmerzfreie Haarentfernung möglich, welche die Haarwurzeln allerdings nicht mitentfernt werden, wodurch die Haare nachwachsen können.

Durch die Inhaltsstoffe der Enthaarungscremes wird das Haar nach einigen Minuten Einwirkzeit aufgelöst und kann anschließend mit einem Spatel abgetragen werden. Aufgrund der Bestandteile, die zum Teil giftig sind, können allergische Reaktionen auf die Cremes auftreten. Deshalb sollte vor der Anwendung die Verträglichkeit an einer kleinen Hautstelle getestet werden. Im Gesicht und im Intimbereich sind die Enthaarungscremes mit besonderer Vorsicht anzuwenden.

Hormonelle Methoden um Haarwachstum zu stoppen

Bei manchen Frauen liegt eine hormonelle Störung vor, die dazu führt, dass Haare am Körper vermehrt und dunkler wachsen. Man spricht hierbei von Hirsutismus

Weitere Informationen finden Sie hier: Hirsutismus - Was kann man dagegen tun?

Ursache für diesen verstärkten Haarwuchs ist ein Überschuss an männlichen Sexualhormonen, den Androgenen. Jede Frau trägt diese zu einem geringen Anteil in sich, bei Patientinnen mit Hirsutismus ist deren Konzentration allerdings erhöht. Häufig tritt die Krankheit in Verbindung mit dem Polyzystischen Ovarsyndrom auf.

Verstärkter Haarwuchs kann bei Frauen auch nach der Menopause aufgrund der hormonellen Umstellung des Körpers auftreten.

Beeinträchtigt der Haarwuchs die betroffene Frau sehr stark, so kann mit einer östrogenhaltigen Anti-Baby-Pille das hormonelle Gleichgewicht in Richtung der weiblichen Sexualhormone verschoben werden. In einzelnen Fällen können auch niedrig dosierte Glukokortikoide helfen, die den Anteil männlicher Sexualhormone reduzieren.

Möglichkeiten der dauerhaften Haarentfernung

Die meisten Methoden, um Haare dauerhaft zu entfernen, basieren auf der Einwirkung von Licht. Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Haare sich zum Zeitpunkt der Anwendung im Wachstum befinden. Das ist allerdings nur bei 20 bis 30 Prozent der Fall, weshalb mehrere Anwendungen durchgeführt werden müssen, um alle Haare einer Körperstelle dauerhaft zu entfernen. In der Regel sind dafür, abhängig von der Größe der Körperpartie und der Dichte der Haare, 4 bis 10 Sitzungen nötig.

Die IPL-Methode (intense pulse light = intensives pulsierendes Licht) arbeitet mit Xenonlicht, das von dem Farbpigment der Haare, dem Melanin, aufgenommen wird. Hierdurch wird Wärme erzeugt und das Haar am Ursprung verödet, wodurch es nicht nachwachsen kann. Weisen die Haare jedoch wenig Melanin auf, also bei sehr hellen Haaren, funktioniert dieses Verfahren nicht.

Die IPL Technologie ermöglicht eine Licht basierte, dauerhafte Haarentfernung. Erfahren Sie mehr dazu unter: Dauerhafte Haarentfernung mit IPL - Darauf sollten Sie achten!

Ein ähnliches Verfahren besteht in der Verwendung eines Lasers. Die Methode ist der IPL-Methode in Funktion und Wirkung sehr ähnlich.

Die verschiedenen Verfahren werden von Ärzten und Kosmetikstudios angeboten, es ist aber auch möglich, ein IPL-Gerät zu kaufen und die Behandlung selbst durchzuführen.

Haarwachstum in Gesicht, Achsel und Intimbereich stoppen

Vor allem das Gesicht, die Achseln und der Intimbereich sind sehr empfindliche Körperstellen, an denen die Haarentfernung besonders sorgfältig durchgeführt werden muss. Oftmals sind das allerdings auch die Stellen, an denen der Haarwuchs am stärksten ausgeprägt und am wenigsten erwünscht ist.

Rasieren ist in diesen Fällen zumeist die schlechteste Methode, da die Haare nach kurzer Zeit stoppelig und dunkel nachwachsen. Für 3 bis 4 Wochen glatte Haut empfiehlt sich daher an diesen Stellen das Waxen. Dabei gibt es spezielle Kaltwachsstreifen für Gesicht und Bikinizone, die den Bedürfnissen der empfindlichen Haut angepasst ist. Die Haarentfernung mit Wachs oder Zuckerpaste (Brazilian Waxing) kann man darüber hinaus auch in Kosmetik- oder Enthaarungsstudios durchführen lassen. Auch Epilierer gibt es mit entsprechenden Aufsätzen zu kaufen.

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Von Enthaarungscremes sollte man möglichst Abstand nehmen, da diese häufig zu allergischen Hautreaktionen führen und diese im Gesicht besonders aufallen.

Bei Frauen, die sehr stark unter ihrer ausgeprägten Körperbehaarung, kann eine dauerhafte Haarentfernung sinnvoll sein. Hautkliniken und Kosmetikstudios bieten verschiedene Methoden an. Die meisten funktionieren jedoch nur bei dunkel wachsenden Haaren, da sie ihre Wirkung am Farbpigment der Haare entfalten. Da für einen dauerhaften Erfolg jedoch mehrere Sitzungen vonnöten sind, sollte man den besonderen Zeit- und Kostenaufwand in seine Entscheidung mit einkalkulieren.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.12.2017 - Letzte Änderung: 08.11.2023