Dauer einer Lymphangitis

Einleitung

Eine Lymphangitis entsteht, wenn sich ein Lymphgefäß entzündet. In den meisten Fällen sind die Erreger einer Lymphangitis Bakterien. Fälschlicherweise wird diese Entzündung oft ,,Blutvergiftung” genannt, was aber nicht die korrekte Bezeichnung für eine Lymphangitis darstellt. Bei einer Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, zirkulieren die Erreger durch den gesamten Blutkreislauf und befinden sich nicht nur lokal in den Lymphgefäßen. Eine Blutvergiftung ist also auch deutlich gefährlicher, da die Erreger in alle möglichen Organe streuen und im schlimmsten Falle zum lebensgefährlichen Multiorganversagen führen können.

Mögliche Ursachen für eine solche Entzündung können kleine Verletzungen, Insektenstiche oder schon vorher bestehende, lokale Entzündungen sein. Bei einem kleinen, örtlich begrenzten Befund ist es möglich, eine lokale Therapie mit bestimmten Salben anzuwenden. In ausgeprägten Krankheitsfällen ist eine systemische, antibiotische Therapie nötig.

In den meisten Fällen hat die Lymphangitis eine sehr gute Prognose.

Wie lange dauern die Symptome einer Lymphangitis?

Die Symptome einer Lymphangitis beginnen mit einer kleinen Verletzung, wie einem Insektenstich. Meistens zeigt sich diese Stelle rötlich, geschwollen und schmerzhaft. Diese Verletzung kann mehrere Tage lang bestehen, bis siche eine Lymphangitis entwickelt. Dabei gelangen Bakterien aus der Wunde in die Lymphbahn, die als roter Streifen von der Wunde in Richtung Herz zu verlaufen scheint. Das liegt daran, dass die Hauptlymphgefäße, entlang welcher sich eine Lymphangitis ausbreitet, in eine große Vene unmittelbar vor dem Herzen münden. Diese entzündete Lymphbahn, die sich als roter, entzündeter Streifen in Richtung Herz zeigt, kann auch schmerzhaft und erwärmt sein.

Nach Stunden bis Tagen reagiert der am nächsten befindliche Lymphknoten auf die Entzündung und wird größer und druckschmerzhaft. Wenn keine Therapie im Anfangsstadium der Entzündung erfolgt, können sich die Bakterien über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen. In diesem Fall sprechen wir von einer Blutverfitung, die sich symptomatisch durch Fieber, Schüttelfrost, Herzrasen und Krankheitsgefühl äußert. Diese Symptome können Tage bis Wochen lang anhalten und sogar lebensgefährlich werden, wenn man keine antibiotische Therapie durchführt.

Die Lymphangitis hat generell eine sehr gute Prognose. Wenn man diese aber nicht behandelt, können die Symptome chronifizieren oder kann zu einer Blutvergiftung kommen. Der Verlauf und Dauer einer Entzündung sind immer individuell unterschiedlich. Bei Auftreten typischer Symptome ist immer eine ärztliche Vorstellung empfehlenswert.

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Dauer der Antibiotikaeinnahme

Bei lokalen Befunden ist eine Therapie mit Alkoholverbänden, entzündungshemmenden Salben und Ruhigstellung zu empfehlen.

Wenn sich die Erkrankung aber damit nicht bekämpfen lässt, kommt eine Antibiotikatherapie in Frage. Die Therapie ist immer je nach Erreger, Krankheitsschwere und Patient zu wählen. Normalerweise wird Amoxicillin gegeben, das sehr effektiv gegen die gewöhnlichen Bakterien (Streptokokken) wirkt. Meistens wird eine Dosis von 500mg dreimal am Tag über 7 bis 10 Tage gegeben. Das kann aber je nach Befund individuell schwanken und muss mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Wichtig ist es, die Therapie nicht frühzeitig abzubrechen, da es zu Wiederausbrüchen der Angitis kommen kann und sich außerdem Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln können.

So lange dauern die Schmerzen bei einer Lymphangitis

Die Schmerzen einer Lymphangitis können pochend und brennend sein. Sie tauchen ganz früh mit der lokalen Entzündung auf, die mehrere Tage anhalten kann. Die Schmerzen ziehen an der Lymphbahn entlang, bis die Entzündung einen Lymphknoten erreicht. Das kann ebenfalls Stunden bis Tage anhalten. Der reaktive Lymphknoten bleibt druckschmerzhaft und dick, solange die Entzündung besteht.

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Die gesamte Dauer der Schmerzen ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Bei einem schnellen Anfang der Therapie dauert dieser nur wenige Tage und verschwindet, sobald die Entzündung ausgeheilt ist.

Wenn die Entzündung weit fortgeschritten ist, kann sich in manchen Fällen einen Abszess mit Eiter bilden. In dem Fall muss eine chirurgische Spaltung vom Abszess erfolgen. Dies sollte die Schmerzen lindern, allerdings kann die Wunde, die durch die Spaltung entsteht, wiederrum auch Schmerzen verursachen.

Bei starken Schmerzen können lokale und orale Schmerzmittel hilfreich sein. Man kann in Rücksprache mit dem Arzt freiverkäufliche Schmerzmittel, wie Ibuprofen oder Paracetamol, einnehmen.

Wie lange wird man krankgeschrieben?

Die Dauer der Krankschreibung kann je nach individuellem Befund und je nach Beruf variieren. Bei einem lokalen Befund und keinem körpcherlich anstrengenden Beruf kann eine Krankschreibung für ein bis wenig Tage genügend sein.

Wenn die Arbeit aber schwer körperlich ist, dann sollte die Entzündung ausgeheilt sein, bevor sie wieder verrichtet wird. Eine Ruhigstellung des Arms ist wichtig, also sollte dies bei der Arbeit auch möglich sein.

Wenn die Entzündung generalisiert ist und Fieber auftaucht, sollte die Krankschreibung die gesamte Zeit der Antibiotikatherapie bestehen. Insgesamt sollte man das Allgemeinbefinden beachten und bei Krankheitsgefühl lieber zuhause bleiben. Die Entzündung sollte ausgeheilt sein, sonst steigt die Gefahr einer Streuung der Erreger oder einer Chronifizierung.

Was beeinflusst die Dauer der Erkrankung positiv?

Bei Eintritt der Lymphangitis ist für die Verkürzung der Entzündungsdauer ein schneller Therapieanfang ausschlaggebend.

Da sich die Entzündung schnell entwickelt, sollte die Stelle mit kühlenden Umschlägen versorgt werden. Dafür eignen sich Alkoholverbände, die sowohl kühlend wie auch desinfizierend wirken.

Außerdem ist eine Ruhigstellung der betroffenen Extremität essentiell. Es sollten keine schwere körperliche Arbeit oder Sport getrieben werden.

Bei Schmerzen sind lokale schmerzlindernde Salben sehr hilfreich. Beispielsweise eine Diclofenac-Salbe kann Abhilfe schaffen. Hiermit wird gleichzeitig eine Kühlung erreicht.

Wenn eine antibiotische Therapie notwendig ist, sollte man die Tabletten wie verordnet über den gesamten, vorgeschriebenen Zeitraum einnehmen. Bei Fieber können fiebersenkende Medikamente sowie kühlende Umschläge hilfreich sein. 

Insgesamt wirkt eine richtige Durchführung der Therapie verkürzend auf die Dauer der Erkrankung. Auch eine Ruhigstellung der Extremität und das Ausruhen bei Krankheitsgefühl sind sehr hilfreich. Wenn die Therapie keine Linderung der Beschwerden verursacht, sollte man nochmal zum Arzt.

Was beeinflusst den Verlauf der Erkrankung negativ?

Einer der zentralen Aspekte ist es, die Wunde oder Entrittsstelle sauber zu halten, da ein weiterer Eintritt von Bakterien die Dauer der Erkrankung und die Schwere negativ beeinflusst. Auch Hygiene und desinfizierende Umschläge sind somit sehr wichtig.

Auch die konsequente Ruhigstellung der Extremität sollte eingehalten werden. Sport und schwere körperliche Aktivität sind somit kontraproduktiv für den Heilungsprozess.

Man sollte den Arztbesuch außerdem bei eindeutigen Symptomen auch nicht hinauszögern. Eine schnelle antibiotische Therapie kann eine Verschlechterung verhindern. Die Antibiotikatherapie soll über den gesamten, vorgeschriebenen Zeitraum eingenommen und die vorgesehene Dosierungen eingehalten werden. 

Eine mögliche Komplikation der Lymphangitis ist die Streuung der Bakterien in die Blutbahn. Das kann zur tatsächlichen Blutvergiftung führen und die Schwere und Dauer dieses Krankheitsbildes erheblich steigern.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.03.2020 - Letzte Änderung: 12.01.2023