Muskelfaserriss der Schulter

Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich um eine typische Sportverletzung bei der es durch zu starke Belastungen zum Zerreißen von einzelnen Muskelfasern kommt. Der Muskelfaserriss muss jedoch klinisch von einer einfachen Muskelzerrung abgegrenzt werden. Beide Erkrankungen entstehen durch übermäßige Belastung, die auf den betroffenen Muskel einwirken, sie unterscheiden sich lediglich im Ausmaß der Schädigung der jeweiligen Muskeln.

Muskelfaserriss der Schulter

Synonyme

Muskelriss, Muskelbündelriss

Definition

Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich um einer typische Sportverletzung bei der es durch starke Belastungen zum Zerreißen einzelner Muskelfasern kommt.

Allgemeines

Der Muskelfaserriss muss klinisch von einer einfachen Muskelzerrung abgegrenzt werden.
Beide Erkrankungen entstehen durch hohe Belastungen die auf den betroffenen Muskel einwirken, sie unterscheiden sich lediglich im Ausmaß der Schädigung der jeweiligen Muskeln.

Im Gegensatz zur Muskelzerrung lassen sich jedoch bei Vorliegen eines Muskelfaserrisses Strukturveränderungen nachweisen die sowohl zur teilweisen Zerstörung der Muskelzellen, als auch zu Einblutungen in das Muskelgewebe führen.

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Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich im Allgemeinen um eine der häufigsten Sportverletzungen. In den meisten Fällen lässt sich eine derartige Beeinträchtigung der Muskulatur jedoch im Bereich des Oberschenkels (Muskelfaserriss am Oberschenkel) beobachten.
Der Muskelfaserriss der Schulter hingegen ist vergleichsweise selten. Typische Sportarten die zu einem Muskelfaserriss der Schulter führen können sind Handball, Tennis, Squash und Frisbee.
Die häufigsten Ursachen für die Entstehung eines Muskelfaserrisses an der Schulter sind maximale Belastungen ohne vorherige Erwärmung der Muskulatur.

Ursachen eines Muskelfaserrisses an der Schulter

Bei einem Muskelfaserriss an der Schulter kommt es zum Einreißen einzelner Muskelfasern.
Gleichzeitig lassen sich bei den betroffenen Patienten oftmals entzündliche Prozesse im Bereich der Schultermuskulatur beobachten.


Der Entstehung eines Muskelfaserrisses an der Schulter liegt fast immer eine deutliche Überbelastung des Muskelgewebes zugrunde, ohne dass ein direktes Trauma vorliegt.
In der Regel tritt ein Muskelfaserriss an der Schulter plötzlich auf. Vielen der betroffene Patienten berichten davon, unmittelbar nach einem schnellen Richtungswechsel der ausgeführten Bewegung die ersten Symptome verspürt zu haben. In einigen Fällen kann eine Fehlfunktion des betroffenen Muskels dessen Belastbarkeit derart reduzieren (Muskelermüdung), dass selbst moderate Zugkräfte zum Reißen der Muskelfasern führen.

Darüber hinaus können verschiedene Stoffwechselerkrankungen und/oder ein ausgeprägtes Ungleichgewicht des Stoffwechsels das Risiko der Entstehung eines Muskelfaserrisses an der Schulter erhöhen.


Eine weitere typische Ursache für das Auftreten eines Muskelfaserrisses an der Schulter ist die fehlerhafte Kommunikation zwischen Muskel und Nerven. In Folge dieser Fehlkommunikation können selbst leichte Belastungen dazu führen, dass der Muskel Schaden nimmt. Ein Muskelfaserriss der unteren Extremität kann zudem im Zusammenhang zu bestimmten orthopädischen Erkrankungen (beispielsweise Fußfehlstellungen), falschem Schuhwerk und/oder schlechten Bodenverhältnissen stehen.

Symptome eines Muskelfaserrisses an der Schulter

Ein plötzlich einschießender, starker Schmerz im Bereich der Schulter gehört zu den typischen Anzeichen für das Vorliegen eines Muskelfaserrisses. Die betroffenen Patienten beschreiben den durch einen Muskelfaserriss an der Schulter hervorgerufenen Schmerz in der Regel als nadel- oder messerstichartig. Darüber hinaus ist die Beweglichkeit des Schultergelenks unmittelbar nach der Entstehung des Muskelfaserrisses deutlich eingeschränkt.
Da es bei einem Muskelfaserriss an der Schulter zu Verletzungen der Blutgefäße kommen kann, gehören Blutergüsse (Hämatome) zu den klassischen Anzeichen dieser Verletzung. Ausgehend von der Hautoberfläche sind die Blutergüsse jedoch in der Regel nicht sichtbar. Durch gezieltes Abtasten des betroffenen Muskels lassen sich die lokalen Blutansammlungen jedoch zweifelsfrei nachweisen. Sowohl die durch den Muskelfaserriss an der Schulter verursachten Schwellungen, als auch die Blutergüsse bilden sich in der Regel nach einigen Tagen ohne Folgen zurück.


Weitere Anzeichen für das Vorliegen eines Muskelfaserrisses an der Schulter sind Schmerzen auf Druck-, Dehn-, Anspannungs-, und Widerstandsreize. Die Ursachen für das Auftreten dieser Beschwerden sind die längs oder quer gerichteten Risse in den betroffenen Muskelfasern. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass das Ausmaß der Verletzung (also die Anzahl der gerissenen Muskelfasern) mit der Ausprägung der vom Patienten verspürten Anzeichen korreliert.
Bei sehr ausgeprägten Fällen, bei denen ganze Muskelfaserbündel oder gar ein ganzer Muskel reißt, kann der entstehende Bluterguss deutlich schneller auftreten und deutlicher sichtbar sein. Grund dafür ist die Tatsache, dass in diesen Fällen oftmals die bindegewebige Muskelhülle einreißt und auf diese Weise Blut in das umliegende Gewebe übertreten kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Muskelriss

Diagnose eines Muskelfaserrisses der Schulter

Die Diagnose bei einem Muskelfaserriss an der Schulter gliedert sich in mehrere Schritte.

In der Regel beginnt die Diagnostik mit einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Während dieses Gespräches sollte der betroffene Patient die von ihm verspürten Symptome so genau wie möglich beschreiben. Darüber hinaus spielt der Entstehungsmechanismus („Unfallhergang“) in der Diagnostik eines Muskelfaserrisses an der Schulter eine entscheidende Rolle. Bereits anhand dieser ersten Informationen kann der behandelnde Arzt abgrenzen, ob es sich bei der vorliegenden Verletzung eher um eine Dehnungsverletzung (beispielsweise eine Muskelzerrung, einen Muskelfaserriss oder einen Muskelriss) oder eine einfache Muskelprellung handelt.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch kann eine körperliche Untersuchung dabei helfen die Verdachtsdiagnose „Muskelfaserriss an der Schulter“ zu bestätigen und das Ausmaß der Verletzung zu bestimmen. Zu diesem Zwecke werden in der Regel verschiedene Bewegungstests durchgeführt. Während der körperlichen Untersuchung tastet der behandelnde Arzt die Schulter ab und versucht durch direkten Druck Schmerzen zu provozieren.
Zudem sollte während der Untersuchung auf mögliche Hauterscheinungen (Blutergüsse, Schwellungen, Wunden) geachtet werden. Kleine Dellen, die in einigen Fällen jedoch nicht sichtbar, sondern lediglich tastbar sind, können einen Hinweis auf das Vorliegen eines Muskelfaserrisses an der Schulter liefern. Darüber hinaus kann die Diagnostik bei einem Muskelfaserriss an der Schulter durch verschiedene bildgebende Maßnahmen ergänzt werden.
Genauere Anhaltspunkte über das Ausmaß des Muskelfaserrisses an der Schulter liefert oftmals eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie).
Auf diese Weise können mögliche Blutergüsse die von der Hautoberfläche aus nicht sichtbar sind, dargestellt werden. Die Ultraschalluntersuchung eignet sich darüber hinaus zur Verlaufskontrolle des Muskelfaserrisses an der Schulter.
Bei unklarem Befund oder besonders ausgeprägten Formen kann die Diagnostik bei Verdacht auf einen Muskelfaserriss an der Schulter durch eine Magnetresonanztomographie der Schulter (kurz: MRT der Schulter) ergänzt werden. Bei einem Muskelfaserriss an der Schulter, der durch eine direkte Gewalteinwirkung hervorgerufen wird, sollte zudem eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden. Nur auf diese Weise können mögliche Beeinträchtigungen der knöchernen Strukturen sicher ausgeschlossen werden.

Abbildung Schultermuskulatur

Schultermuskulatur

  1. Schulterblatt-Zungenbein-Muskel -
    Musculus omohyoideus
  2. Vorderer Treppenmuskel -
    Musculus scanelus anterior
  3. Kopfwender -
    M. sternocleidomastoideus
  4. Schlüsselbein - Clavicula
  5. Deltamuskel - M. deltoideus
  6. Rabenschnabelfortsatz-Oberarm-Muskel -
    Musculus coracobrachialis
  7. Unterschulterblattmuskel -
    M. subscapularis
    (zweite Schicht)
  8. Zweiköpfiger Oberarmmuskel
    (Bizeps) - M. biceps brachii
  9. Großer Brustmuskel -
    Musculus pectoralis major
  10. Schulterblattheber -
    (zweite Schicht)-
    Musculus levator scapulae 
  11. Obergrätenmuskel -
    Musculus supraspinatus (zweite Schicht)
  12. Schulterblattgräte -
    Spina scapulae
  13. Kleiner Rundmuskel -
    Musculus teres minor
  14. Untergrätenmuskel -
    Musculus infraspinatus
  15. Großer Rundmuskel -
    Musculus teres major
  16. Trapezmuskel -
    Musculus trapezius
  17. Breiter Rückenmuskel -
    Musculus latissimus dorsi

    Rotatorenmanschette
    = 4 Muskeln (7.+11.+13.+14.) -
    vom Deltamuskel bedeckt

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Dauer und Verlauf eines Muskelfaserrisses der Schulter

Sowohl der Verlauf, als auch die Dauer bis zum vollständigen Ausheilen eines Muskelfaserrisses an der Schulter hängt maßgeblich vom Schweregrad der Schädigung ab.

Je mehr Muskelfasern gerissen sind, desto länger ist in der Regel die Dauer der Heilungszeit. Im Allgemeinen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Prognose bei Vorliegen eines Muskelfaserrisses an der Schulter recht gut ist.
Unmittelbar nach dem Auftreten eines Muskelfaserrisses an der Schulter empfiehlt es sich, für eine Dauer von ungefähr 5 bis 6 Tagen eine absolute Ruhepause einzulegen. Während dieses Zeitraums sollte die betroffene Schulter unter keinen Umständen belastet werden.
Nach welcher Dauer die beeinträchtigte Schulter wieder belastet werden kann, hängt vom Ausmaß der Verletzung ab. Die betroffenen Patienten sollten das Schultergelenk nach der Ruhepause langsam und schrittweise wieder an die Belastung heranführen. Die Beanspruchung der Schulter sollte dabei zu Beginn einen Zeitraum von 15 bis 30 Minuten nicht überschreiten.

Schmerzen während des Trainings sollten jedoch auf keinen Fall auftreten. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass das Training nach einem leichten Muskelfaserriss an der Schulter nach einer wesentlich kürzeren Dauer wieder aufgenommen werden kann als bei ausgeprägteren Fällen.

Therapie eines Muskelfaserrisses der Schulter

Die Behandlung bei einem Muskelfaserriss an der Schulter richtet sich in erster Linie nach dem Schweregrad der Erkrankung.
Den betroffenen Patienten sollte jedoch stets bewusst sein, dass das weitere Belasten der Schulter zu schwerwiegenden Verletzungen führen kann. Aus diesem Grund ist jedwede sportliche Aktivität unmittelbar nach dem erstmaligen Auftreten der Beschwerden einzustellen.


Zudem sollte die Behandlung bei einem Muskelfaserriss an der Schulter zeitnah eingeleitet werden. Die Erste Hilfe Maßnahmen richten sich dabei nach dem sogenannten „PECH-Schema“. Unmittelbar nach dem Einsetzen der typischen Beschwerden, können folgende Maßnahmen eingeleitet werden:

  • Pause: Sportliche Betätigung sollte umgehend eingestellt werden
  • Eis: Sofortiges Kühlen kann dabei helfen den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen
  • Compression (Kompression): Das Anlegen eines elastischen Druckverbandes verhindert übermäßige Schwellungen und hilft dabei, die betroffene Schulter ruhig zu stellen.
  • Hochlagerung: Die Hochlagerung der von einem Muskelfaserriss betroffenen Schulter kann dabei helfen, die Beschwerden zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden.

Das Kühlen der betroffenen Schulter kann mit Hilfe eines Kühlkissens oder kalten Umschlägen erfolgen. Im Idealfall sollte die Kühlung einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten nicht überschreiten. Während des Kühlens ist besonders wichtig, dass das Kühlkissen niemals unmittelbar auf der Hautoberfläche platziert werden darf. Kälteschäden können dadurch vermieden werden, dass das Kühlkissen in ein dünnes Handtuch eingewickelt und erst anschließend auf die betroffene Stelle aufgelegt wird.

Darüber hinaus kann das Anlegen eines elastischen Verbandes (Kompressionsverband) dabei helfen, Flüssigkeitsansammlungen im Bereich der Schulter vorzubeugen. Auf diese Weise kann der Heilungsverlauf positiv beeinflusst und die Dauer bis zur vollständigen Genesung deutlich verkürzt werden.

Bei Vorliegen von einem Muskelfaserriss an der Schulter sollte unbedingt zeitnah ein Arzt aufgesucht und eine weiterführende Behandlung eingeleitet werden. Die ärztliche Therapie bei einem Muskelfaserriss an der Schulter erfolgt in der Regel medikamentös. Vor allem Wirkstoffe die zur Schmerzlinderung eingesetzt werden können (beispielsweise Ibuprofen und Diclofenac) und darüber hinaus gegen entzündliche Prozesse im Bereich der betroffenen Schulter wirken, eignen sich besonders gut zur Behandlung des Muskelfaserrisses an der Schulter.


Bei besonders ausgeprägten Formen des Muskelfaserrisses an der Schulter empfehlen einige Fachärzte die Durchführung einer Injektionsbehandlung. Bei diesem Verfahren kommen verschiedene lokale Betäubungsmittel oder homöoapathische Arzneimittel zum Einsatz.

Zudem kann die Ruhigstellung der Muskulatur durch einen Tape-Verband dabei helfen, die gerissenen Muskelfasern derart anzunähern, dass das erneute Aneinanderwachsen erleichtert wird. Sehr ausgedehnte Muskelfaserrisse an der Schulter, bei denen mehr als ein Drittel des Querschnitts des Muskelstranges durchtrennt sind, müssen in der Regel operativ behandelt werden.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Taping von Muskelfaserrissen

Operation

Eine operative Behandlung (OP) bei einem Muskelfaserrisse an der Schulter ist nicht immer obligat.
Lediglich in Fällen in denen mehr als ein Drittel des gesamten Muskelquerschnitts betroffen sind, muss eine OP durchgeführt werden. Die OP des Muskelfaserrisses an der Schulter umfasst sowohl die Entfernung des tiefliegenden Blutergusses, als auch die Verbindung der einzelnen Muskelfasern. Im Anschluss an die OP muss die betroffene Schulter über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen vollständig ruhiggestellt werden. Nach dieser absoluten Ruhephase kann sogenannte muskeltonisierende Krankengymnastik dabei helfen den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen.

Kinesiotape bei Muskelfaserrissen

Ein Muskelfaserriss im Bereich der Schultermuskulatur tritt meistens nach sportlichen Aktivitäten oder aber nach dem Heben schwerer Lasten auf. So kann z.B. beim Tennis-, oder Handballsport durch übermässige Anstrengung bei unaufgewärmter Muskulatur ein Anriss der Muskulatur im Bereich des Schultergürtels entstehen. Der Muskelfaserriss im Bereich der Schulter tritt aber wesentlich häufiger beim Heben. z.B. schwerer Kisten oder anderer Lasten auf. Hauptvorkommen des Muskelfaserrisses im Bereich der Schulter ist also nicht sportlich bedingt.
Der Hauptgrund, weshalb es zu einem Muskelfaserriss im Bereich der Schulter oftmals in Freizeit oder Haushalt kommt liegt daran, dass dabei oft ungewohnte Bewegungen durchgeführt werden und die plötzlich durchgeführte Bewegung die Muskulatur im Bereich der Schulter überfordert. Das Resultat ist dann ein An- oder Durchreißen verschiedener Muskelbündel der Schultermuskeln.

Neben der gängigen Behandlung eines Muskelfaserrisses kommt auch immer häufiger ein Behandlungsversuch durch ein Taping zum Tragen. Bei diesem aus der Physiotherapie bekannten Verfahren, wird ein elastisches Klebeband auf die betroffene Muskulatur der Schulter geklebt. Dies sorgt dafür, dass Zugkräfte, die normalerweise auf die Muskeln wirken, reduziert werden und so die betroffenen an- oder durchgerissenen Muskeln entspannen können. Ein Kinesiotape kann einige Tage bis Wochen auf der betroffenen Stelle verbleiben. Bei Ausbleiben einer entsprechenden Beschwerdebesserung sollte aber das Behandlungskonzept überdacht werden. Auch besteht die Möglichkeit ein Taping parallel zu anderen gängingen Behandlungsmethoden durchzuführen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Kinesiotape

Prophylaxe eines Muskelfaserrisses der Schulter

Einem Muskelfaserriss an der Schulter kann oftmals durch einfache Methoden vorgebeugt werden. Sportlich aktive Personen sollten in diesem Zusammenhang beachten, dass jede Trainingseinheit mit einem leichten Aufwärmprogramm begonnen werden muss. Auf diese Weise kann die Muskulatur vor Beginn der eigentlichen Belastungsphase effektiv aufgewärmt und vorbereitet werden.

Da Verletzungen der Muskulatur (Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse, Muskelrisse) häufig bei kalten Außentemperaturen entstehen, sollte hier besonders großer Wert auf ein umfangreiches Aufwärmtraining gelegt werden. Bei kalten Witterungsbedingungen sollten aus diesem Grund mindestens 15 Minuten für das Warm-up eingeplant werden.


Warme Außentemperaturen hingegen erhöhen das Risiko der Entstehung eines Muskelfaserrisses an der Schulter durch den Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten. Sportler sollten aus diesem Grund auf eine regelmäßige Zufuhr von Wasser und Elektrolyten achten.

Heilungschancen bei einem Muskelfaserriss der Schulter

Es gibt verschiedene Therapieverfahren zur Behandlung eines Muskelfaserrisses. Die Behandlung eines Muskelfaserrisses der Schulter erfolgt in aller Regel konservativ, d.h. durch Ruhigstellung und Kühlung, gegebenenfalls auch mittels eines Kompressionsverbandes, der an der Schulter angebracht wird. Meistens werden auch parallel noch entzündungshemmende Medikamente verabreicht.

Je nach Ausprägung und Schwere des Muskelfaserrisses kann es auch vorkommen, dass eine konservative Therapie nicht ausreicht, um die Beschwerden auch längerfristig zu lindern. Vor allem, wenn es durch den Muskelfaserriss im Schulterbereich auch zu einer starken Bewegungsbeeinträchtigung gekommen ist, muss über ein operatives Vorgehen nachgedacht werden. Bei der Operation, die prinzipiell minimal invasiv, d.h. durch eine Schlüssellochtechnik, durchgeführt wird, werden durch kleine Schnitte eine Kamera und ein Operationsinstrument an den verletzten Muskel herangeführt. Im Bereich der gerissenen Muskelpartien werden kleine Klammern oder Nähte gesetzt, um den Muskel wieder zu stabilisieren. Anschließend wird die Haut wieder darüber verschlossen. Im Anschluss muss mit einer konsequenten Physiotherapie begonnen werden.

Die Heilungschancen bei einem Muskelfaserriss im Bereich der Schulter sind gut. Das Ergebnis variiert aber vom Ausmaß und Schwere der Verletzung. Es ist wichtig, dass die Schulter direkt nach der Verletzung der Muskulatur (Auftreten von starken Schmerzen, Bewegungseinschränkung) bzw. spätestens nach der Diagnosestellung durch einen Arzt gekühlt und für einige Tage geschont wird bis es zu einem Ausklingen der Symptome kommt.

Desweiteren sollte mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprochen werden, ob eine konservative Therapie ausreicht und gegebenenfalls eine operative Therapie in Erwägung gezogen werden sollte. Es ist wichtig, sich an den Therapieplan zu halten, da es bei Nichtdurchführung zu stärkeren Schäden der Muskulatur mit weiteren Bewegungseinschränkungen kommen kann. Man spricht dann von chronischen Beschwerden durch Umbau der Muskelfasern zu Narbengewebe.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.04.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024