Ursachen von Schnarchen

Wie entsteht Schnarchen?

Meistens entsteht das Schnarchen durch eine Behinderung der Atmung durch die Nase.

Das Geräusch beim Einatmen kommt ausschließlich beim Schlafen und nicht auch im wachen Zustand vor, da die gesamte Muskulatur sich im Schlaf entspannt. Dadurch lockert sich die Muskulatur im Mund-, Rachen- und Schlundbereich.Das bedeutet, dass zum einen das Gaumensegel erschlafft ist und stärker flattert als sonst, wodurch es leichter zu einer Verlegung der Atemwege kommt, und andererseits auch der Unterkiefer durch die erschlafften Backenmuskeln nach unten absinkt. Nachts neigt man also folglich eher zur Atmung durch den Mund, was in Kombination mit der schlaffen Muskulatur dann im Schnarchen resultiert.

Manche Personen schnarchen auch nur in einer bestimmten Position, in der Regel beim Liegen auf dem Rücken, da der Unterkiefer in dieser Lage am wenigsten unterstützt wird und der Mund am ehesten offen stehen kann.

Es gibt Personen, die jede Nacht schnarchen und solche, deren Schlaf normalerweise unauffällig ist, die dann aber in bestimmten Situationen zu Schnarchen werden.

Welche Faktoren verursachen Schnarchen?

Schnarchen kann durch unterschiedlichste Faktoren begünstigt oder ausgelöst werden. Einige davon sind

  • Schlafapnoe
  • Schnupfen, auch allergischer Schnupfen
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Verkrümmung der Nasenscheidewand
  • Ein langer, tief gelegener und schlaffer Gaumen oder ein breites Gaumenzäpfchen
  • Nasenpolypen
  • Vergrößerte Rachenmandeln
  • Verkürzter Unterkiefer
  • Übergewicht
  • Alkoholkonsum
  • Nikotinkonsum
  • Bestimmte Medikamente
  • Zunehmendes Alter

Lesen Sie an dieser Stelle unseren Artikel bezüglich des Schnarchens in der Schwangerschaft und erfahren Sie, welche Folgen das Schnarchen auf Ihr Kind haben könnte. Erfahren Sie mehr unter: Schnarchen in der Schwangerschaft

Schlafapnoe im Zusammenhang mit Schnarchen

Die Schlafapnoe ist eine Erkrankung, die schätzungsweise zwei bis vier Prozent der Erwachsenen betrifft. Die Betroffenen erleiden Atemaussetzer im Schlaf.

Die Wahrscheinlichkeit, ein Schlafapnoe-Syndrom zu entwickeln, steigt mit dem Lebensalter und betrifft größtenteils Männer.

Die Schlafapnoe ist sehr eng mit dem Schnarchen assoziiert. Das Schnarchen kann hierbei besonders laut sein und erreicht gelegentlich eine Lautstärke von annährend 90 Dezibel, was dem Geräuschpegel eines Presslufthammers entspricht.

Die häufigste Schlafapnoe-Form ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, bei dem die Muskulatur des weichen Gaumens nach hinten fällt und die Luftwege verengt.

Leiden Sie an einem Schlafapnoe-Syndrom? Erfahren Sie etwas zu den Therapiemöglichkeiten.

Schnarchen durch Schnupfen

Bei Schnupfen sind die Nasenschleimhäute entzündet, meist im Rahmen einer Erkältungskrankheit. Schnupfen kann außerdem allergisch bedingt sein.
Schnupfen jeglicher Ursache stört die Nasenatmung enorm. Die Betroffenen atmen hauptsächlich durch den Mund, was häufig zu Schnarchen während des Schlafes führt. Verengte Atemwege, wie beim Schnupfen, erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft.
Dieser Effekt und die behinderte Nasenatmung begünstigen das Schnarchen besonders.

Nasennebenhöhlenentzündung als Ursache für Schnarchen

Eine weitere mögliche Ursache für Schnarchen ist eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Hierbei sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzündet.
Eine Sinusitis kann akut durch Bakterien oder Viren bedingt sein, chronisch verlaufen und Allergie-assoziiert auftreten. Eine Nasenscheidewandverkrümmung begünstigt das Auftreten einer Sinusitis enorm. Da eine Nasennebenhöhlenentzündung die Nasenatmung stark behindert, atmen die Betroffenen hauptsächlich durch den Mund.
Die Mundatmung und eventuell vorhandene anatomische Veränderungen, wie eine Verkrümmung der Nasenscheidewand, fördern Schnarchen enorm.

Schnarchen aufgrund einer Verkrümmung der Nasenscheidewand

Eine Verbiegung der Nasenscheidewand gehört zu den häufigsten Fehlbildungen im Bereich der Nase. Bei einer Nasenscheidewandverkrümmung liegt das Septum, die Nasenscheidewand, nicht mittig, sondern verkrümmt vor.

Das kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine Verletzung mit anschließender Knickbildung bei der Heilung oder eine Wachstumsstörung des Gewebes.

Die Verkrümmung der Nasenscheidewand führt zu einer erheblichen Behinderung der Nasenatmung. Gleichzeitig wird das Auftreten von Schnupfen sowie Nasennebenhöhlenentzündungen begünstigt. Die behinderte Nasenatmung und die Folgen der Nasenscheidewandverkrümmung verursachen bei den Betroffenen häufig gelegentliches oder permanentes Schnarchen.

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Nasenpolypen in Verbindung mit Schnarchen

Bei Nasenpolypen handelt es sich um gutartige Wucherungen des Gewebes der Nasenschleimhäute. Sie treten bei Erwachsenen auf und entstehen in den Nasennebenhöhlen, von wo aus sie in die Nasenhaupthöhle hineinwuchern. Nasenpolypen werden problematisch, wenn sie eine gewisse Größe erreichen, bei der sie die Nasenatmung behindern. Das kann Schnarchen und Schlafstörungen verursachen. Wenn die Nasenatmung nicht mehr möglich ist, schalten wir automatisch auf die schlechtere Mundatmung um. Mundatmung während des Schlafes ist eng mit Schnarchen verbunden.

Verkürzter Unterkiefer ursächlich für Schnarchen

Ist der Unterkiefer verkürzt, verengt dies die Atemwege und infolge der verengten Atemwege steigt die Flussgeschwindigkeit der eingeatmeten Luft. Eine Verengung der Atemwege fördert das Schnarchen besonders. Es begünstigt das Vibrieren der erschlafften Muskulatur im Rachenraum, was die typischen Schnarchgeräusche verursacht.
Ein verkürzter Unterkiefer ist sozusagen eine anatomische Prädisposition für das Schnarchen.

Kann Übergewicht Schnarchen verursachen?

Eine größere Gewichtszunahme macht sich früh in Form eines Doppelkinns am Übergang von Hals zu Kopf bemerkbar. Dabei steigt außerdem der Fettgehalt des Unterhautfettgewebes. Das bedeutet, dass das Fett nicht nur nach außen hin ein speckiges Aussehen verursacht, sondern auch nach innen drückt und die Luftwege einengen kann. Infolgedessen begünstigt Übergewicht das Auftreten von Schnarchen.

Darum kann Alkohol Schnarchen verursachen

Tatsächlich existiert ein Zusammenhang zwischen abendlichem Alkoholkonsum und Schnarchen.
Alkohol hat eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur und während des Schlafes sind die Muskeln infolge eines abendlichen Alkoholkonsums überdurchschnittlich entspannt. Das betrifft zahlreiche Muskeln, darunter auch Muskeln im Bereich des Zungengrundes, Unterkiefers und das Gaumensegel.
Wenn diese Muskeln stark entspannen, können sie zurückfallen und den Atemkanal einengen und behindern. Das führt schließlich zum Schnarchen. Beim Ein- und Ausatmen durch den Mund wird die Atemluft durch eine nun deutlich engere Öffnung gepresst und das umliegende Gewebe wird in Schwingung gebracht. Diese flatternden, vibrierenden Bewegungen hören wir bei dem Schlafenden als Schnarchen.

Diese Medikamente können Schnarchen auslösen

Tatsächlich gibt es eine Reihe von Medikamenten, die als Nebenwirkung Schnupfen hervorrufen und ein Schnarchen begünstigen können.
Dazu gehören

  • Blutdrucksenker wie Beta-Blocker oder ACE-Hemmer
  • Antihistaminika als Allergiemedikamente
  • Antidepressiva
  • Schmerzmittel wie Ibuprofen
  • Antibaby-Pille
  • PDE-5-Hemmer (Viagra) gegen Impotenz
  • Nasenspray oder Nasentropfen können ebenfalls einen Schnupfen als Nebenwirkung hervor. Deshalb sollten sie nur kurzfristig verwendet werden.

Sollten eingenommene Medikamente zu Schnupfen und Schnarchen führen, kann man dies mit dem Hausarzt kommunizieren und unter Umständen eine geeignete Alternative finden.

Wenn Sie mit den Ursachen schon vertraut sind, dann lesen Sie unseren nächsten Artikel: Wie kann man Schnarchen verhindern?

Schnarchen im Alter

Ein zunehmendes Alter kann durch seine Begleiterscheinungen das Auftreten von Schnarchen stark fördern.

Mit dem Alter wird das Gewebe weicher und kann entsprechend leichter zusammenfallen. Das betrifft unter anderem die Muskulatur des weichen Gaumens, des Zäpfchens und die übrige Schlundmuskulatur.

Außerdem entstehen Hormonveränderungen während und nach den Wechseljahren der Frau.

Mit der Zeit entwickeln sich bei den meisten älteren Menschen zunehmend orthopädische Probleme, sodass ältere Menschen häufiger in Rückenlage schlafen. Eine Rückenlage fördert das Zurückfallen der Zunge in den Rachen. Tatsächlich wird die Zunge mit steigendem Alter oft zusätzlich größer und engt die oberen Atemwege verstärkt ein.

Hinzu kommt, dass wir mit dem Alter deutlich an Gewicht zulegen und sich unter anderem subkutanes Fettgewebe im Bereich des Halses anreichert.

Außerdem nehmen ältere Menschen oft viele Medikamente, die als Nebenwirkungen ebenfalls zu Schnupfen und Schnarchen führen können.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.04.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023