Schnarchen in der Schwangerschaft

Einleitung - Schnarchen in der Schwangerschaft

Schnarchen während der Schwangerschaft ist ein Phänomen, das bis zum Ende der Schwangerschaft fast jede zehnte Frau betrifft. Besonders prädestiniert sind Frauen, die ohnehin schon ein erhöhtes Risiko zu schnarchen mitbringen. Insbesondere sind dies Personen mit Besonderheiten der Kieferanatomie, Rückenschläfer und in besonderem Maße übergewichtige Personen.

Wie bei fast allen Veränderungen in der Schwangerschaft sind auch bei diesem Umstand die Hormone beteiligt.

Zur Beruhigung sei jedoch schon einmal gesagt, dass sich das Schnarchen genauso schnell wieder entfernt, wie es gekommen ist.

Empfehlenswert ist es zunächst sich mit dem Hauptartikel zum Schnarchen zu beschäftigen: Warum kommt es überhaupt zum Schnarchen?

Ursachen - Warum kommt es in der Schwangerschaft zum Schnarchen

Wenn in der Schwangerschaft viele Neuerscheinungen auf den veränderten Hormonhaushalt geschoben werden, hat dies oft auch seine Berechtigung. So auch in diesem Falle: Das Hormon Progesteron sorgt für eine vermehrte Wassereinlagerung in sämtliche Körpergewebe und vor allem in die Schleimhäute. Dieser Umstand wiederum bedingt das Anschwellen der Nasenschleimhäute sowie der Schleimhaut des Mund- und Rachenraums. Dadurch kommt es zur Verengung des Luftweges. Bahnt sich die Einatemluft nun ihren Weg an diesen „Hindernissen“ vorbei, entsteht das Schnarchgeräusch.

Ein weiterer Grund der dafür sorgt, dass es besonders in der späten Schwangerschaft zum vermehrten Schnarchen kommt, ist der vermehrte Platzanspruch, den das ungeborene Kind stellt. Durch die Schwangerschaft werden die inneren Organe von ihren ursprünglichen Plätzen verdrängt. Dieses Verschieben und Verdrängen kann auch dazu führen, dass Zunge und Zungenbein weiter nach hinten in den Rachen gedrängt werden bzw. auch durch diesen Umstand der Platz für die Einatemluft eingeschränkt wird.

Die Ursachen des Schnarchens ausführlich in allen Details erläutert finden Sie unter: Ursachen von Schnarchen

Kann das Schnarchen in der Schwangerschaft gefährlich für mein Baby sein?

In aller Regel ist das Schnarchen der Mutter nicht gefährlich für das Kind. Gefährlich wird es lediglich, wenn es während des Schnarchens zu sogenannten Apnoephasen kommt. Allerdings geht nicht jedes Schnarchen automatisch mit Apnoephasen einher. Diese Atemaussetzer sorgen dafür, dass die Sauerstoffreserven im mütterlichen Blut aufgebraucht werden und dem Kind bzw. der Plazenta nicht mehr zur Verfügung stehen. Da das Kind im Mutterleib noch keine eigenständige Sauerstoffversorgung hat, ist es abhängig von der Atmung der Mutter.

Die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff ist dabei wichtig für die regelrechte Entwicklung des Kindes. Dabei ist ein Sauerstoffmangel innerhalb der ersten Wochen in aller Regel mit einer höheren Komplikationsrate verbunden als ein Sauerstoffmangel in den späteren Phasen der Schwangerschaft.

Begleitende Symptome zum Schnarchen in der Schwangerschaft

Das Schnarchen an sich ist im Prinzip nur ein Symptom, das darauf hindeutet, dass die Atemwege der betroffenen Person, durch wie auch immer geartete Gründe, verengt beziehungsweise blockiert sind.

Häufig geht mit dem Schnarchen jedoch eine psychische Angst einher, dass Schnarchen könne bedenklich für das Kind sein oder man könne dadurch unattraktiv für den Partner werden, wenn das Schnarchen auch nach der Schwangerschaft noch fortbesteht. Diese – in den meisten Fällen unbegründeten Befürchtungen- führen bei der werdenden Mutter häufig zu Stress, der sich dann auf die Stimmung, die Beziehung und die Erholung auswirkt.

Handelt es sich beim vermeintlichen Schnarchen jedoch um eine Form der Schlafapnoe, also um tatsächliche Atemaussetzer während des Schlafens, kommt es häufig zu Tagesmüdigkeit und genereller Abgeschlagenheit. Tatsächliche Atemaussetzer sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, da sie ein Risiko für die Mutter und auch für das ungeborene Kind bedeuten können.

Erfahren Sie, was sich hinter dem Schlaf-Apnoe-Syndrom steckt unter: Schlaf-Apnoe-Syndrom - was ist das?

Diese Hausmittel können gegen Schnarchen in der Schwangerschaft helfen

Zu den Hausmitteln, die auf jeden Fall Erfolg versprechen, gehören normale, abschwellende Nasentropfen; nicht jedoch einfache Nasentropfen, die lediglich Kochsalz enthalten. Diese dienen nur der Befeuchtung der Nasenschleimhäute, sorgen aber nicht dafür, dass man besser Luft bekommt.

Wer nicht zu starke Nasentropfen verwenden möchte, kann einfach Kindernasensprays oder – tropfen verwenden, in denen der Wirkstoff verdünnter vorliegt.

Weiterhin können spezielle Nasenpflaster helfen. Diese sollen dazu beitragen, die Nasenflügel anzuheben und dadurch den Luftweg durch die Nase wieder zu öffnen, der durch die geschwollene Nasenschleimhaut beengt ist.

Ergänzende Informationen zu den besten Methoden, wie man das Schnarchen behandeln könnte, finden Sie unter:

Prognose - Geht das Schnarchen nach der Schwangerschaft wieder weg?

In aller Regel verschwindet das Schnarchen nach der Schwangerschaft ähnlich schnell und plötzlich wieder, wie es gekommen ist. Wenn der Progesteronspiegel im Körper wieder sinkt, so werden auch die Wassereinlagerungen weniger und die Nasen- und Rachenschleimhaut schwillt ebenfalls wieder ab.

Schlechte Chancen, das Schnarchen loszuwerden, bestehen allerdings bei Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft geschnarcht haben.

Sollte es durch die Schwangerschaft zu einer massiven Gewichtszunahme gekommen sein, die sich auch in den Monaten nach der Schwangerschaft nicht wieder zurückbildet, so kann es sein, dass die Gewichtszunahme Grund für ein Fortbestehen des Schnarchens sein kann, da die kräftigere Körperstatur eine Verengung des Rachenraums zur Folge haben kann.

Auch weitere Gründe können dafür vorliegen, dass das Schnarchen auch nach der Schwangerschaft fortbesteht, lesen Sie um diesen Ursachen vorbeugen zu können unseren Artikel unter: Weshalb kommt es zum Schnarchen?

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.05.2019 - Letzte Änderung: 12.01.2023