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Schnarchen Therapie

Was tun bei Schnarchen?

Da das Schnarchen durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden kann, ist es zunächst einmal wichtig, herauszufinden, woher das Problem bei einem Patienten rührt. Daraufhin kann sich dieser dann mit seinem Arzt für eine (oder auch mehrere) der diversen zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten entscheiden.

Erfahren Sie mehr zu den Ursachen für Schnarchen

Bei vielen Personen, die zum Schnarchen neigen, reicht es schon aus, vorliegende Risikofaktoren auszuschalten, um dem Schnarchen Abhilfe zu verschaffen.
Man sollte also Schlaf-, Beruhigungstabletten und nach Möglichkeit Psychopharmaka ab- oder ersetzen, wenn diese mit dem Schnarchen in Zusammenhang gebracht werden können.

Außerdem sollte man seinen Alkoholkonsum unbedingt einschränken, also am besten generell, aber wenigstens zwei Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol mehr trinken. Abnehmen ist erwiesenermaßen eine der wirksamsten Verhaltensänderungen, um das Schnarchen zu verhindern. Bei vielen Betroffenen hilft es auch allein schon, in der Nacht die Position zu wechseln. Während man in der Rückenlage laut schnarcht, kann es sein, dass Ruhe herrscht, sobald man sich auf den Bauch oder die Seite dreht.
Viele Menschen verändern ihre Lage unbewusst von allein, da der Körper den Sauerstoffmangel bemerkt und korrigieren möchte, andere tun dies nicht. Sollte man sich also vom Schnarchen des Bettnachbars gestört fühlen, sollte man immer probieren, ob es nicht ausreicht, ihn kurz aufzuwecken, damit er sich umdrehen kann, um das Problem zu beseitigen. Auch das Schlafen mit hoch gelagertem Kopf kann helfen.

Sollte ein klarer Grund für das Schnarchen ausgemacht werden können, so verschwindet das Schnarchen in der Regel damit, dass diese Grunderkrankung angemessen therapiert wird.
So kann zum Beispiel bei Leuten mit einer Nasenscheidewandverkrümmung eine operative Korrektur durchgeführt werden, wodurch diese begradigt wird und dann auch wieder eine normale Atmung möglich ist.
Wenn eine Erkältung oder eine Grippe mit Schnupfen und einer geschwollenen Nasenschleimhaut vorliegt, so kann man abschwellende Nasentropfen benutzen oder auch Inhalation oder Kamilledampfbäder ausprobieren, um eine regelrechte Atmung durch die Nase wiederherzustellen.

Manchmal wirkt dies sehr gut, manchmal auch eher weniger, aber da diese Infekte meist durch Viren bedingt sind, verflüchtigen sie sich fast immer nach einigen Tagen auch von selbst wieder und nehmen das Schnarchproblem direkt mit sich. Das Gleiche gilt prinzipiell auch für bakterielle Infekte (wobei hier der Einsatz eines Antibiotikums anzuraten ist) und Allergien (wobei hier zusätzlich Antiallergika wie zum Beispiel Antihistaminika verwendet werden können). Geschwollene Mandeln können meist erfolgreich antibiotisch behandelt werden, sollte jemand vermehrt zu Mandelentzündungen neigen, kann man sich gemeinsam mit einem Arzt überlegen, ob es sinnvoll ist, die Mandeln entfernen zu lassen.

Lesen Sie an dieser Stelle unseren Artikel bezüglich des Schnarchens in der Schwangerschaft und erfahren Sie, welche Folgen das Schnarchen auf Ihr Kind haben könnte. Auch kann das Nasenspray in der Schwangerschaft behilfleich sein. Erfahren Sie mehr unter: Schnarchen in der Schwangerschaft

Bei Personen, die ohne erkennbaren Grund schnarchen, gibt es andere Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Abhilfe zu schaffen. Hierzu zählt zum Beispiel eine Binde, die nachts um Scheitel und Kinn gebunden wird und so ein Absacken des Unterkiefers verhindert. Eine Aufbissschiene für Unterkiefer und Oberkiefer hat einen vergleichbaren Effekt, hierdurch wird der Unterkiefer nämlich nach vorne gezogen und der Mund-/Rachenraum somit vergrößert. Eine weitere Option ist eine gebissähnliche Prothese, welche die Zunge nach unten drückt und somit ebenfalls für Platz sorgt.

In extremen Fällen kann eine Operation erwogen werden. Auch hier bieten sich verschiedene Varianten an, häufig werden die Schleimhäute von Rachen und Gaumen einfach gestrafft und das Zäpfchen (manchmal in Kombination mit den Mandeln) vollständig oder teilweise aus dem Hals entfernt. Alternativ kann das Zäpfchen nach oben gezogen und am Gaumen angenäht werden, wodurch die Schleimhaut nicht so stark beeinträchtigt wird. Neuere und weniger häufig durchgeführte Methoden sind der Einsatz von Laser oder Strahlung (Radiofrequenztherapie) zur Abtragung von Teilen von Gaumen und / oder Zäpfchen. All diese chirurgischen Eingriffe haben zwar eine gute Erfolgsquote, müssen aber stationär unter Vollnarkose erfolgen und können mit zwar seltenen, aber erheblichen Komplikationen wie Nachblutungen, Schluckstörungen oder Flüssigkeitsaustritt aus der Nase einhergehen.

Wenn man bei sich ein Schnarchen bemerkt, sollte man am besten einen Arzt aufsuchen und dagegen vorgehen, da es nicht nur störend ist, sondern auch gesundheitliche Folgen haben kann. Durch das Schnarchen kommt es nämlich gelegentlich zu nicht unerheblichen Schlafstörungen, sodass während des Tages Konzentrations- und Leistungsdefizite auftreten können. Die schlimmste Form, das sogenannte Schlaf-Apnoe-Syndrom geht neben einem sehr ausgeprägten und lauten Schnarchen mit längeren Atemaussetzern einher, während derer der Patient überhaupt keine Luft mehr bekommt. Diese Erkrankung stellt wegen des dadurch entstehenden Sauerstoffmangels eine erhebliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem dar und ist sogar möglicherweise lebensgefährlich.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Wie kann man Schnarchen verhindern? 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 08.04.2013 - Letzte Änderung: 12.01.2023