Schwindel - Ist das ein Anzeichen für einen Hirntumor?

Einleitung

Schwindel ist ein weit verbreitetes Symptom, unter dem viele Menschen leiden. Da der Schwindel meist aus dem Gehirn projiziert wird bzw. oft im Kopf seine Ursache hat, kommt daher bei Manchen die Verbindung zum Thema Hirntumor zustande. Dieser Gedanke, dass Schwindel ein Hinweis auf einen Hirntumor sein kann, ist mit großer Angst verbunden. Daraufhin kommt es häufig zu einer Überempfindlichkeit und Sensibilisierung auf alle möglichen Veränderungen des Körpers. Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass das Auftreten von Schwindel in den meisten Fällen durch andere Umstände, als durch einen Hirntumor, verursacht wird.

Wie häufig ist ein Hirntumor Ursache für Schwindel?

Das Auftreten von Schwindel ist sehr häufig und kann durch verschiedenste Auslöser verursacht werden. Dass ein Hirntumor die Ursache für Schwindel ist, ist allerdings äußerst selten der Fall. Hirntumore kommen allgemein nicht sehr häufig vor und äußern sich häufig durch zusätzliche Symptome. Tritt also isoliert nur Schwindel als Symptom auf, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Hirntumor als Ursache auf jeden Fall sehr gering. Die häufigsten Ursachen für das Auftreten von Schwindel sind hingegen Fehlregulationen des Blutdrucks, beispielsweise bei einer Änderung der Körperlage, oder Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans.

Diese begleitenden Symptome weisen auf einen Hirntumor hin

Ein Hirntumor ist eine selten vorkommende Erkrankung. Er kann an verschiedensten Stellen im Gehirn auftreten und dementsprechend, abhängig von der Größe und der Lokalisation, zu unterschiedlichen Symptomen führen. Es sollte immer beachtet werden, dass nicht jeder Hirntumor bösartig und mit einer schlechten Prognose verbunden ist.

In einem der unwahrscheinlichen Fälle, dass das Auftreten von Schwindel durch einen Hirntumor verursacht wird, kann dieses Symptom als eine Art allgemeines Symptom gesehen werden. Hierzu kommen begleitend meist weitere unspezifische Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und gegebenenfalls Erbrechen. Dies sind allgemeine Symptome, die auf eine Struktur, die im Gehirn einen gewissen Platz einfordert, hinweisen. Sie werden auch als Hirndruckzeichen bezeichnet und treten bei einem Hirntumor in der Regel erst spät auf.

Je nach Ort und Größe des Hirntumors können vorher bereits unterschiedliche weitere Symptome hinzukommen. Besonders beim Vorliegen des Tumors in der linken Gehirnhälfte kommt es beispielsweise häufiger zu Sprachstörungen. Auch Einschränkungen der Bewegung oder Lähmungen, sowie Probleme beim Gehen, epileptische Anfälle oder auch Veränderungen der Persönlichkeit können begleitende Symptome eines Hirntumors sein. An dieser Stelle soll jedoch davor gewarnt werden, jedes Symptom als Folge eines Hirntumors wahrzunehmen.

Mehr dazu: Anzeichen eines Hirntumors

Diagnose

Wenn häufiger Schwindel auftritt, sollte dieser ärztlich abgeklärt werden. Es gibt verschiedenste Ursachen, die einen Schwindelanfall bedingen können. Um diese näher zu klären, ist die Anamnese, also das Arzt-Patienten-Gespräch, von großer Bedeutung. Hierdurch kommt es in der Regel zu einem Verdacht auf eine wahrscheinliche mögliche Ursache. Dementsprechend können dann weitere Untersuchungen, wie Tests für Erkrankungen des Innenohrs oder eine langfristige Blutdruckmessung, durchgeführt werden. Bei dem Verdacht auf einen Hirntumor ist die sicherste Untersuchungsmethode ein MRT vom Kopf.

MRT vom Kopf

Ein MRT vom Kopf ist die sicherste Methode, um einen möglicherweise vorliegenden Hirntumor zu diagnostizieren. Hierbei kann das Hirngewebe genauer dargestellt werden und so können Veränderungen gut erkannt werden. In diesem Zusammenhang wird meist von der Suche nach einer Raumforderung gesprochen, da es sich bei einem Hirntumor um eine Struktur handelt, die selbst Raum fordert und dadurch umliegende Strukturen verdrängt. Ebenso kann bei einem MRT vom Kopf aber auch eine andere raumfordernde Ursache, wie beispielsweise ein Abszess, diagnostiziert werden. Da ein MRT vom Kopf jedoch eine aufwendige Untersuchung ist, muss vorher gut überlegt sein, ob dies wirklich notwendig ist.

Wie geht man mit der Angst um, dass der Schwindel ein Hirntumor sein könnte?

Immer öfter kommt es vor, dass beim Auftreten verschiedener Symptome schnell eine bösartige Ursache vermutet wird. Der Grund hierfür liegt nahe - es handelt sich dabei um die Angst davor, schwer zu erkranken oder gar zu sterben. Hinzu kommt heutzutage die immer größer werdende Rolle der Informationsbeschaffung. Im Internet gibt es viele Seiten, nach deren Durchlesen die bereits vorher bestehende Angst nur noch vergrößert wird. Daher sollte dringend davon abgeraten werden, bei einem auftretenden Symptom zu recherchieren, ob dies einen Tumor als Ursache haben könnte. Schwindel kann als Ursache einen Hirntumor haben, das ist zwar richtig. Jedoch sollte bei diesem Gedanken nicht außer Acht gelassen werden, dass dies äußerst selten vorkommt.

In der Regel sind andere Ursachen hierfür verantwortlich. Oftmals kommt es durch die Angst vor einem Hirntumor zu einer starken Einschränkung des alltäglichen Lebens. Um es nicht so weit kommen zu lassen, sollten daher intensive Recherchen auf der Suche nach dem Tumor vermieden werden. Stattdessen sollten seriöse Informationsquellen, wie beispielsweise der Hausarzt oder ein befreundeter Mediziner der Familie, konsultiert werden. Das Auftreten von Schwindel kann meist auch durch verschiedene Hausmittel in den Griff bekommen werden. Wenn die Angst vor einem Hirntumor zu stark einschränkend wird, sollte über eine psychotherapeutische Behandlung nachgedacht werden.

Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.02.2019 - Letzte Änderung: 12.01.2023