Stirnfalten

Einleitung

Stirnfalten sind neben Augenfalten eine weitere Form von Falten. Augenfalten kommen weitaus häufiger vor als Stirnfalten. Letzteres kann in zwei unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Bei den horizontal verlaufenden Stirnfalten handelt es sich um Falten, die von einer Seite der Stirn zu anderen verlaufen. Dagegen kommen die vertikalen Falten besonders stark zwischen den Augen vor. Sie werden oft auch als Runzelfalten oder Runzellinien bezeichnet.

Entstehung

Falten auf der Stirn entstehen unter anderem im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses. Mit zunehmendem Alter werden die Falten mehr, die Haut wird dünner und verliert an Elastin (elastische Fasern) wodurch die Haut weniger elastisch wird. Zudem produziert der Körper weniger neue Hautzellen. Demnach sind der Aufbau und die Regeneration der Haut vermindert. Die Haut verliert zunehmend an Elastin und Kollagen (Strukturprotein). Diese Substanzen halten normalerweis die Haut straff und elastisch. Sind sie nicht mehr in der Haut vertreten, treten die Falten häufiger auf. Weiterhin entstehen Stirnfalten besonders durch Gesichtsausdrücke. Häufiges Stirnrunzeln und auch das Zusammenkneifen der Augen strapaziert die Haut und kann ebenfalls dazu führen, dass frühzeitig Falten an der Stirn auftreten. So werden auch beim Lachen feine Linien in der Haut geformt. Immer wiederkehrende Muskelbewegungen wie Stirnrunzeln, Lachen oder alltägliche Mimik fördert die Entstehung von Falten. Diese Art der Falten werden auch als Ausdruckslinien bezeichnet. Dazu gehört ebenfalls das häufige Hochziehen der Augenbrauen. Besonders entstehen dadurch die horizontalen Stirnfalten. Dabei zeigen sich die Stirnfalten von Mensch zu Mensch in unterschiedlich starker Ausprägung, da auch das Ausmaß der Bewegung der Gesichtsmuskulatur individuell ist. Dieser Vorgang lässt sich kaum aufhalten, da die Muskulatur des Gesichts die am meisten genutzte Muskulatur unseres Körpers ist.

Ursachen

Neben dem natürlichen Altern und den Mimikfalten gibt es weitere Ursachen, die die Entstehung der Stirnfalten fördern können. Die UV-Strahlen im Sonnenlicht sind ein weiterer Faktor. Sie wird nochmals unterteilt in UVA- und UVB-Strahlen. UVA-Strahlen reichen bis in tiefere Hautschichten, wie die Lederhaut. Dort kann sie erhebliche Schäden anrichten, die unter anderem dazu führen, dass die Zellen weniger straffendes Kollagen und Elastin produzieren. Das Gewebe wird schlaffer und fällt zunehmend in sich zusammen.

Die UVB-Strahlen haben überwiegend einen negativen Effekt auf die oberflächlichen Hautschichten. Sie schädigen die Epidermis (äußerste Hautschicht) und sind größtenteils der Auslöser für die Entstehung von Hautkrebs. Daher ist ein richtiger und ausreichender Schutz in Form von Sonnencreme und Abdeckung der Haut enorm wichtig. Die Haut muss geschützt werden, um lange gesund zu bleiben. Dadurch kann auch das Auftreten von Falten verzögert werden. Rauchen hat ebenfalls eine zerstörerische Auswirkung auf die Haut. Durch das Rauchen verengen sich die Gefäße. Die Gefäße sind aber wichtig für die Versorgung der Haut mit Flüssigkeit und Nähstoffen. Wird die Zufuhr wichtiger Substanzen zum Aufrechterhalt einer gesunden Haut durch eine Gefäßverengung reduziert, entstehen zunehmend Falten, sodass die Haut schlaffer wird. Gleichzeitig wird die Herstellung der Substanzen Elastin und Kollagen (Proteine für die Struktur von verschiedenen Geweben) eingeschränkt. Sie sind wichtig für die Elastizität der Haut. Auch dadurch werden Stirnfalten verursacht. Stress hat auch einen negativen Einfluss auf die Haut. Unter Stress produziert der Körper vermehrt Cortisol, ein Stresshormon. Cortisol wiederum fördert die Alterung der Haut. Die Stirnfalten treten dadurch früher auf.

Stirnfalten vorbeugen

Die Entstehung von Falten kann durch verschiedene Faktoren reduziert werden. Sie können nicht komplett aufgehalten werden, aber das Auftreten kann deutlich hinausgezögert werden. Die Bewegung der Gesichtsmuskulatur im Rahmen der natürlichen Mimik kann man besser kontrollieren, indem man sich bewusst man, welche Bewegungen die Haut in Falten legt. So kann man sich vor einem Spiegel mit den verschiedenen Bewegungen vertraut machen. Wird einem bewusst, dass durch das Hochziehen von Augenbrauen oder durch Stirnrunzeln diese Ausdrucksfalten entstehen, wird man anschließend vermehrt darauf achten, diese Bewegungen zu vermeiden. Dadurch können die Stirnfalten reduziert werden. Weiterhin helfen auch eine gesunde Ernährung und Lebensweise, um Falten zu reduzieren. Neben der Ernährung spielt auch die Bewegung und die Gesundheit des Körpers im Gesamten eine wichtige Rolle. Regelmäßiger Sport entspannt, baut Schlackenstoffe in der Haut schneller ab und fördert die Durchblutung. Das allgemeine Wohlbefinden hat dann einen positiven Effekt auf das Aussehen und die Ausstrahlung der Haut. Die Zellen brauchen viele Nährstoffe, Mineralien und Vitamine, um ihre Stoffwechselprozesse aufrecht zu halten.

Das Vermeiden von Rauchen und starker Bestrahlung mit Sonne ist dann sehr vorteilhaft. Auch täglicher Stress oder innerliche Unruhe sollte vermieden werden. Dadurch wird weniger von dem Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. Der Alterungsprozess der Haut wird dann nicht gefördert und die Falten treten nicht früher auf. Die Stirnfalten fallen weniger stark aus, wenn die Haut gut mit Feuchtigkeitscreme versorgt wird. Das Anwenden von Sonnencreme und das Tragen von einer Sonnenbrille können die Falten auf der Stirn vermindern und hinauszögern. Die richtige Pflege ist für die Haut ebenfalls sehr wichtig. Die Haut braucht zur Regenration viel Feuchtigkeit und sollte vor dem Austrocknen geschützt werden. Das Make-up sollte zudem mit entsprechenden Produkten abends vor dem Schlafengehen entfernt werden. Die Haut bleibt dadurch rein und wird nicht strapaziert. Auch verschiedene präventive Anti-Aging-Cremes können bei regelmäßiger Anwendung die Alterung der Haut hinauszögern. Neben Feuchtigkeit und Nährstoffen enthalten sie auch Antioxidationsmittel, die die Hautzellen vor schädlichen Radikalen schützen.

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Behandlung

Neben der Prävention und dem Gesundhalten der Hautzellen, ist die richtige Pflege genauso wichtig. Viele Gesichtsmasken können einen sofortigen positiven Effekt auf Stirnfalten haben. Durch die Inhaltsstoffe werden die tieferen Hautschichten gestärkt. Die Haut wirkt glatter und straffer. Auch Gesichts-Yoga kann Falten reduzieren. Regelmäßige Übungen stärken die Muskulatur, fördern die Durchblutung und vermindern das Auftreten der Stirnfalten. Neben den genannten konservativen Methoden gibt es auch operative und minimal- invasive Eingriffe. Dazu zählt das klassische Gesichtslifting, bei der überschüssige Haut entfernt wird und die Haut dadurch regelrecht glatt gezogen wird. Weiterhin ist die Verwendung von Botox (Botlimnumtoxin), einem Nervengift, sehr beliebt und weit verbreitet. Das Botox wird dabei direkt unter die Haut der Stirn gespritzt. Es hat eine aufpolsternde Wirkung und füllt so die Falten wieder auf. Gleichzeitig lähmt das Botox die Muskulatur. Durch die Lähmung werden die Gesichtsmuskeln weniger bewegt und es entstehen weniger Falten. Die Botox-Behandlung wird meistens für einen zufriedenstellende Glättung der Haut und länger anhaltenden Effekt alle drei Monate wiederholt.

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Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021