Storchenbiss auf der Stirn

Bei einem Storchenbiss handelt es sich um ein sogenanntes Geburtsmal, welches viele Neugeborene auf der Stirn, im Nacken, an den Augenlidern oder auch an der Nasenwurzel haben. Dabei handelt es sich um ein rotes, scharf umschriebenes Mal, welches zu den gutartigen Hautveränderungen gezählt wird.

Es entsteht aufgrund einer Erweiterung von Blutgefäßen, die knapp unter der Hautoberfläche liegen. In der Regel verblasst der Storchenbiss in den ersten 3 Lebensjahren und verschwindet allmählich.

Eine aktive Behandlung des Storchenbisses ist normalerweise nicht erforderlich.

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Symptome & Diagnose

Begleitende Symptome bei Storchenbiss

Neben der scharf umschriebenen, rot bis dunkelrot verfärbten Hautveränderung treten in den meisten Fällen keine weiteren begleitenden Symptome auf.
Allerdings verändert sich die Intensität der Farbe des Storchenbisses in Situationen, in denen die Durchblutung in den erweiterten Gefäßen zunimmt. Bei starker körperlicher Belastung, starkem Schreien oder auch bei Fieber färbt sich ein Storchenbiss an der Stirn des Babys stärker rot an. Man sollte allerdings beachten, dass ein Storchenbiss an bestimmten Körperstellen manchmal auch mit anderen Fehlbildungen einhergehen kann.

Juckt ein Storchenbiss auf der Stirn?

Ein Storchenbiss an der Stirn führt in der Regel zu keinem quälenden, unangenehmen Juckreiz. Eine Erweiterung von Blutgefäßen kann keine Ursache für einen Juckreiz darstellen.
Kommt es allerdings trotzdem im Bereich des Storchenbisses zu einem starken Jucken der Hautoberfläche, sollte man an mögliche andere Ursachen denken. Eine Infektion der Haut mit Bakterien, ein sogenanntes Ekzem (siehe: Ekzem beim Baby), kann ebenfalls zu einer ähnlich umschriebenen, scharf begrenzten Rötung führen. Deshalb sollte in diesem Fall oder bei Auftreten anderweitiger Symptome wie Schmerzen, Nässen oder Zeichen einer Entzündung eine weitere ärztliche Abklärung erfolgen.

Storchenbiss im Nacken

Im Bereich des Nackens oder Hinterkopfes findet sich die häufigste Lokalisation des Storchenbisses. Aufgrund seiner Lokalisation an dieser Stelle hat der Storchenbiss seinen Namen erlangt. Die umschriebene rötliche Hautveränderung sieht nämlich so aus, als ob der Storch das Kind mit dem Schnabel im Nacken gepackt und getragen habe.

Durch die im Laufe des Lebens zunehmende Körperbehaarung wird der Storchenbiss im Nacken oder am Hinterkopf oftmals gut verdeckt, sodass er im Gegensatz zu denen im Gesichtsbereich einen deutlich weniger störenden kosmetischen Makel darstellt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Storchenbiss im Nacken

Storchenbiss an der Nase

Bei Neugeborenen kann sich ein Storchenbiss auch im Bereich der Nasenwurzel ausbilden.

Hier tritt er deutlich seltener auf als auf der Stirn oder im Nacken. Kommt es in diesem Bereich zu einer unzureichenden Rückbildung, wird häufig einen therapeutische Entfernung angestrebt. Mitten im Gesicht stellt der Storchenbiss möglicherweise einen Schönheitsmakel dar, der dann mit Hilfe von Lasern verödet werden kann.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Storchenbiss auf der Nase

Storchenbiss am Auge

Zeichnet sich bei einem Neugeborenen ein Storchenbiss am Auge oder an den Augenlidern ab, sollte darauf geachtet werden, diesen von einem allgemeinen Feuermal abzugrenzen. Bei dem Feuermal handelt es sich ebenfalls um eine krankhafte Erweiterung der Gefäße, jedoch tritt es vor allem in diesem Lokalisationsbereich mit anderen Fehlbildungen auf.

Bei dem sogenannten Sturge-Weber-Syndrom fallen die betroffenen Babys nicht nur durch das Feuermal an den Augen oder im Lidbereich auf, sondern zeigen zusätzlich Erweiterungen der Blutgefäße an der Aderhaut und im zentralen Nervensystem. Infolgedessen kann es zu Krampfanfällen mit Spätfolgen wie geistigen Einbußen und Behinderungen kommen. Wird dieser Symptomkomplex nicht früh genug erkannt und behandelt, besteht ein großes Risiko in Bezug auf die weitere gesunde Entwicklung des Kindes.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Storchenbiss am Auge

Diagnose des Storchenbisses

Bei der Diagnose Storchenbiss handelt es sich um eine sogenannte Blickdiagnose. Der behandelnde Kinderarzt kann einen Storchenbiss auf den ersten Blick erkennen.
In der Regel manifestiert er sich an bestimmten Körperstellen, wie der Stirn, im Nacken (siehe: Storchenbiss im Nacken), an den Augenlidern oder der Nasenwurzel. Lassen sich die scharf umschriebenen rötlichen Flecken durch Druck für kurze Zeit aufheben, besteht in der Regel kein Zweifel mehr.

Ein Storchenbiss darf allerdings nicht mit einem Feuermal verwechselt werden. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine krankhafte Erweiterung der Blutgefäße, welches allerdings im Verlauf immer weiter wächst und in seiner Farbintensität immer dunkler wird. Feuermale können in einigen Fällen auch mit anderen erblich bedingten Erkrankungen in Zusammenhang stehen.

Des Weiteren ist der Storchenbiss auch von einem Hämangiom, auch "Blutschwamm" genannt, zu unterscheiden.
Lesen Sie hierzu: Blutschwamm beim Baby

Behandlung

Therapie des Storchenbisses

Da es sich bei einem Storchenbiss um eine gutartige Hautveränderung handelt, die innerhalb der ersten 6 Lebensjahre wieder vollständig verblasst, sind therapeutische Maßnahmen in der Regel nicht notwendig.

Dennoch kann es vorkommen, dass der Fleck nicht verblasst oder keine ausreichende Tendenz zur Rückbildung zeigt. In diesem Fall kann die Maßnahme einer therapeutischen Entfernung durchgeführt werden. In den meisten Fällen wird diese aufgrund kosmetischer Überlegungen in Erwägung gezogen. Ein Storchenbiss auf der Stirn, der Nase oder im Bereich der Augen ist natürlich auffälliger als einer im Nackenbereich und kann zur späteren Zeit für das Kind einen erheblichen Schönheitsmakel darstellen und zu Unwohlsein und Abneigung führen.

Zurückgebliebene Storchenbisse im Gesicht können zum Beispiel unter Einsatz von Lasern oder auch Elektronadeln verödet werden. Bei besonders ausgedehnten Malen ist die Entfernung oftmals erschwert oder zeigt nicht den gewünschten Erfolg. In diesen Fällen kann eine spezielle Schminke dabei helfen, das Mal abzudecken und somit verschwinden zu lassen.

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen des Storchenbisses

Der Storchenbiss auf der Stirn ist ein Geburtsmal, mit dem fast die Hälfte aller Neugeborenen auf die Welt kommt.

Die genaue Ursache für das Auftreten dieser gutartigen Hautveränderung ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt. Bekannt ist jedoch, dass es sich bei dem Storchenbiss um eine Ansammlung von Blutgefäßen in den oberen Hautschichten handelt, die stark erweitert sind und durch die Hautoberfläche hindurch scheinen.
In der Regel liegen die kleinen Blutgefäße in deutlich tieferen Schichten und können von außen nicht so leicht wahrgenommen werden. Wenn sich die betroffenen Kinder stark anstrengen und schreien, oder auch Fieber entwickeln, kommt es zu einer vermehrten Durchblutung der oberflächlich liegenden kleinen Blutgefäße. Diese nehmen aufgrund der vermehrten Füllung mit Blut eine dunklere Farbe an.
Übt man Druck auf die kleinen Gefäße aus, zum Beispiel mit einem Holzspatel, dann leert sich das Blut aus den Hautkapillaren aus und die Farbe verblasst. Möglicherweise kann so ein Storchenbiss auch als Folge einer kleinen Fehlfunktion während der kindlichen Entwicklung im Mutterleib entstehen.

Verlauf & Prognose

Dauer eines Storchenbisses

Hat ein Baby einen Storchenbiss an der Stirn, sollte man sich keine Sorgen machen. Diese gutartige Hautveränderung heilt in der Regel innerhalb der ersten drei Lebensjahre aus. Die rötliche Färbung des betroffenen Hautbereiches verblasst nach und nach und verschwindet schließlich vollständig, ohne irgendwelche Narben oder Rückstände zu hinterlassen.

Nach den ersten 6 Lebensjahren ist der Storchenbiss normalerweise vollständig verschwunden.

Manchmal verschwindet er jedoch nicht oder verblasst nicht vollständig. In solchen Fällen kann man entscheiden, ob man es dabei belässt, oder ob er nachträglich entfernt werden soll.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.01.2017 - Letzte Änderung: 29.10.2021