Tausendgüldenkraut

Lateinischer Name: Centaurium minus, früher Centaurium erythraea
Gattung: Enziangewächse (geschützt!)
Volksnamen: Fieberkraut, Magenkraut, Sanktorikraut

Pflanzenbeschreibung

Aus einer Pfahlwurzel wächst eine Blattrosette und aus dieser ein 30 bis 40 cm hoher vierkantiger Stängel. Lanzettenartige Blätter, am oberen Teil der Pflanze wachsen aus einem fünfzipfeligen Kelch zahlreiche, kleine, rotviolette bis rötliche Blüten. Sie öffnen sich bei Sonnenschein sternförmig.

Blütezeit: Juli bis September.

Vorkommen: Bei uns auf naturbelassenen sonnigen Wiesen und Waldflächen mit feuchtem Boden. Auch in Nordafrika und Nordamerika zu finden.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Das Kraut ohne die Blattrosette. Wir beziehen das Tausendgüldenkraut meist aus anderen Ländern, wo es in Kulturen angebaut wird. Bei uns darf es wild nicht gesammelt werden.

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Flavonoide, Sterole.

Heilwirkung und Anwendung

Bitterstoffdroge mit dem dafür üblichen Anwendungsgebieten Appetitlosigkeit, Magenschwäche, Verdauungsstörungen, mangelnde Magensaftproduktion, Blähungen, Bauchkrämpfe. Die Droge wirkt stimulierend auf die Schleimhaut, begünstigt die Verdauungsvorgänge und lindert die oben genannten Beschwerden. Bei einer Essunlust der jungen Mädchen (Anorexia nervosa) kann ein Tee aus Tausendgüldenkraut die Behandlung ergänzen.

Nicht angewandt wird Tausendgüldenkraut bei Sodbrennen und saurem Aufstoßen und bei Geschwüren im Magen-Darmbereich.

Zubereitung

Tausendgüldenkraut-Tee: 1 gehäufter Teelöffel geschnittene Droge wird mit ¼ l kaltem Wasser übergossen, man lässt diesen Ansatz über Nacht ausziehen. Dann seiht man ab und erhitzt auf Trinktemperatur. Man trinkt den Tee ungesüßt vor den Mahlzeiten.

Kombination mit anderen Heilpflanzen

In der Volksmedizin kennt man auch den so genannten Tausendgüldenkraut-Wein. Von diesem „Arzneiwein“ soll bei Bedarf vor den Hauptmahlzeiten ein kleines Gläschen getrunken werden. Er soll stärken, den Appetit anregen und die Verdauung fördern.

Zubereitung: Man mischt jeweils 20 g getrocknete Pfefferminze und Tausendgüldenkraut, zerschneidet eine unbehandelte Zitrone mit der Schale in Würfel und übergießt alles mit einem trockenen Weißwein. Diesen Ansatz lässt man 10 Tage stehen und gießt durch ein Sieb. In Flaschen aufbewahren.

Nebenwirkungen

In den üblichen Dosierungen keine zu erwarten.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.05.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021