Ursache von Bluterkrankungen

Leukämie

Eine besondere Form der hämatologischen Tumore wird als Leukämie bezeichnet. Das Wort Leukämie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „weißes Blut“. Hier finden im Rahmen von genetischen Veränderungen ein unkontrolliertes Wachstum der weißen Blutkörperchen statt. Die Leukämien lassen sich nach der Dauer ihrer Entstehung, also akut oder chronisch einteilen und aus welcher Zellfamilie sie stammen, also lymphatisch (von Lymphozyten Vorläufern) oder myeloisch (von Granulozyten Vorläufern).

Demnach lassen sich 4 Formen der Leukämien voneinander abgrenzen:

  1. Die akute myeloische Leukämie (sog. AML),
  2. Die chronische myeloische Leukämie (sog. CML),
  3. Die akute lymphatische Leukämie (sog. ALL) und schließlich
  4. die chronische lymphatische Leukämie (sog. CLL).

Alle Leukämien haben gemeinsam, dass sie zu einem Überschuss an Vorläuferzellen im Knochenmark und im Blut führen. Dieser Überschuss von Vorläuferzellen verdrängt im Knochenmark die gesunde Blutbildung und somit die anderen wichtigen Blutzellen, die z.B für den Tranport von Sauerstoff und der Blutgerinnung beteiligt sind. Leukämien äussern sich somit z.B als eine Blutarmut (Anämie), da die gesunden roten Blutkörperchen von der Leukämie verdrängt werden. Die ALL ist dabei die häufigste Leukämie bei Kindern und stellt allgemein eine der häufigsten Krebsarten im Kindesalter da.

Lymphome

Eine weitere Erkrankung des hämatologischen Formenkreises umfasst die sogenannten Lymphome (Lymphdrüsenkrebs). Diese werden in zahlreiche Kategorien eingeteilt und zählen, im Gegensatz zur Leukämie, zu den soliden Tumoren des Lymphsystems.

Hier unterscheidet man Hodgkin Lymphome von sog. Non-Hodgkin-Lymphomen. Diese können oft nur unter dem Mikroskop, oder mithilfe von spezifischen Nachweismethoden unterschieden werden. Lymphome können überall im Körper vorkommen und entstehen hauptsächlich aus sogenannten B Zellen, einer Unterform von den Lymphozyten.

Die Lymphome lassen sich außerdem in niedrigmaligne und hochmaligne (langsame und schnellwachsende) Lymphome einteilen. Paradoxerweise, sind die hochmalignen Lyymphome einfacher zu therapieren als die niederigmalignen, da diese schneller wachsen, und somit sensibler auf eine Chemotherapie ansprechen. Die Diagnose welcher Lymphomform vorliegt wird vorwiegend histologisch (mikroskopisch), zytochemische (zellchemische Prozesse) und genetisch gestellt.

Speicherkrankheiten

Zu den sogenannten Speicherkrankheiten als Ursache für Erkrankungen im Blut zählen die Eisenspeicherkrankheit und die Kupferspeicherkrankheit. Der Körper schafft es nicht genügende Mengen an Eisen oder Kupfer auszuscheiden und lagert diese in diverse Organe und Gewebe ein.

Das eingelagerte Metall verursacht zudem Funktionsstörungen, da zu hohe Mengen an Metall toxisch wirken. Diese wirken sich vorwiegend auf das Herz, die blutbildenden Organe, und die Organe des lymphatischen Systems aus.

Hämoglobinbildungsstörungen unfassen Krankheiten wie z.B die Sichelzellanämie und die Thalassämien. Bei diesen Krankheiten liegt eine Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin vor.

Hämoglobin ist vorwiegend an dem Transport von Sauerstoff beteiligt und wird bei den eben genannten Krankheiten nicht ausreichend, oder nur fehlerhaft hergestellt. Dieses fehlerhafte Hämoglobin wird dem Körper vorwiegend über Milz und Leber entfernt, wobei die Patienten einen oft zu niedrigen Hämoglobinspiegen haben, der sich in dem Bild der Anämie wiederspiegelt.

Lesen mehr zu den Speicherkrankheiten in unserem Artikel: Speicherkrankheiten - Welche gibt es?

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.06.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023