Zahnschmuck

Einleitung

Als Zahnschmuck bezeichnet man jegliche Arten von Verzierungen wie Zahnsteinchen, aufgeklebte Diamanten oder sogenannte Dazzler.  Sie sind eine Modeerscheinung und an einigen Prominenten bereits zu sehen.

Motive

Die Auswahl an Motiven für den Zahnschmuck ist sehr groß. Es gibt Folien aus Gold, sie werden Dazzler genannt oder Goldplättchen mit eingearbeiteten Edelsteinen als Twinkles bezeichnet. Der Phantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Wer viel Geld ausgeben will, der kann auch auf Diamanten zurückgreifen. Um auf der glatten Oberfläche der Zähne befestigt werden zu können, müssen sie an der Unterseite plan sein. Bei Diamanten wird die Unterseite ebenfalls glatt geschliffen.

Hier geht es zu unserem Hauptartikel: Zahnsteinchen

Befestigung

Die Befestigung des Zahnschmuckes erfolgt mit Komposit, einem Kunststoffkleber, der auch in der Kieferorthopädie zur Befestigung der Brackets verwendet wird. Nachdem der Zahn sorgfältig gereinigt worden ist, wird der Schmelz - zur besseren Haftung - mit Säure angeätzt und der Zahnschmuck mittels lichthärtendem Komposit angeklebt. Nach Entfernung der Kleberüberschüsse wird der Schmelz mit Fluorid (siehe auch Flouridierung) behandelt, um eventuelle Ätzschäden zu beseitigen. Da die Folien sehr dünn sind, stören sie beim Essen nicht. Die Haltbarkeit des Zahnschmucks ist allerdings begrenzt. Sie kann aber immerhin einige Jahre betragen. Soll der Zahnschmuck früher entfernt werden, ist dies problemlos möglich. Eine Fluoridbehandlung ist allerdings notwendig.

Pflege

An den Zahnschmuck lagern sich wegen der unregelmäßigen Oberfläche leicht bakterielle Zahnbeläge an. Diese stellen ein gewisses Risiko für die Ausbreitung von Karies dar. Deshalb muss der Träger von Zahnschmuck eine besonders sorgfältige Mundhygiene durchführen. Beachten Sie dazu unsere Themen Zahnpflege und professionelle Zahnreinigung.

Kosten

Die Kosten setzen sich aus dem Material und der Befestigung durch den Zahnarzt zusammen. Sie variieren natürlich, je nachdem ob man Goldfolie, Platinfolie oder Diamanten verwendet. Die untere Grenze dürfte mindestens ca.100 € betragen. Von den Krankenkassen gibt es keine Erstattung, da es sich um eine rein ästhetische Maßnahme handelt.

Zahnschmuck in der Mundhöhle

Auch andere Schmuckvarianten gibt es in der Mundhöhle. So werden Stecker durch die Zunge als Piercing angebracht oder durch das Zahnfleisch im Interdentalraum oder aber Ringe durch die Lippen gezogen. Im Gegensatz zum Zahnschmuck sind diese Eingriffe schmerzhaft und nicht ungefährlich. Da Gewebe verletzt wird kann es zu Infektionen kommen. Deshalb ist es notwendig, möglichst keimarm zu operieren (siehe auch Chirurgie). Absolute Keimfreiheit ist in der Mundhöhle leider nicht möglich. Bestimmte Metalle können auch Allergien hervorrufen. Auch stören die Piercings bei der Sprache und beim Essen.

Zusammenfassung

Der Zahnschmuck stellt eine Ergänzung anderer Schmuckvarianten dar. Er wird mit Komposit auf die Oberfläche der Frontzähne geklebt. Verschiedene Motive aus Goldfolie oder anderen Materialien kommen zum Einsatz. Am wertvollsten sind Diamanten. Eine Beseitigung ist jederzeit möglich. Zahnschmuck bedarf zur Kariesvorbeugung besonderer Pflege. Die Kosten werden nicht von den Krankenkassen erstattet.

Weiterführende Informationen

Weitere allgemeine Themen, die Sie interessieren könnten:

Eine Auswahl der bisher erschienenen Themen der Zahnmedizin finden Sie unter Zahnmedizin A-Z.

Autor: Dr. Wolfgang Weinert Veröffentlicht: 22.04.2010 - Letzte Änderung: 28.11.2022