Die Munddusche

Einleitung

Die Munddusche wurde Mitte der 60er Jahre als Instrument für die Zahnreinigung eingeführt. Sie besteht aus einem Wasserbehälter mit Motor und einem Handstück mit einer Düse. Sie ist ein Bestandteil der Mundhygiene und ergänzt sinnvoll die Zahnreinigung mit der Zahnbürste und Zahnpasta.

Durch den Wasserstrahl kann man mit der Munddusche die schwer zugänglichen Zahnzwischenräume von Speiseresten und gelockerten Zahnbelägen reinigen. Keinesfalls kann die Munddusche die Zahnbürste ersetzen, da der Wasserstrahl nicht die fest haftenden Zahnbeläge entfernen kann.

Unterschiede bei der Munddusche

Es Mundduschen mit einem konzentrierten Strahl und solche Mundduschen, die zusätzlich mehrstrahlig sind. Durch die feineren mehreren Strahlen mit geringerer Stärke und zusätzlicher Pulsation soll das Zahnfleisch massiert werden. Bei einigen Mundduschen kann auch die Stärke des Wasserstrahls reguliert werden. Der Einzelstrahl sollte nicht zu stark sein, damit es nicht zu Verletzungen des Zahnfleisches kommt.

Munddusche mit Ultraschall

Wie bei den meisten Produkten im Bereich der Mundhygiene gibt es auch bei den Mundduschen sehr viele verschiedene Anbieter und Modelle im Angebot. Ein in der Zahnreinigung sehr effektives Produkt ist eine sogenannte Ultraschall-Zahnbürste. Sie macht keine kreisenden, sondern im Gegensatz dazu oszillierende Bewegungen. In Kombination dazu gibt es die ultraschall-betriebene Munddusche. Meist sind Zahnbürste und Munddusche in einer gemeinsamen Einheit erhältlich. In der Regel ist die Munddusche jedoch nicht Ultraschall betrieben.

Eine Ultraschallzahnbürste arbeitet ebenso wie andere elektrische Zahnbürsten mechanisch. Doch ist das Ziel der Bürste, die Zähne nicht allein durch Reibung zu reinigen, sondern indem Flüssigkeit und Zahnpasta in Schwingung versetzt werden und dadurch ein optimales Reinigungsergebnis erzielt werden kann. Eine Munddusche im Allgemeinen wäre durch einen durch Ultraschall betriebenen Mechanismus nicht effektiver in ihrer Funktion.

Sie dient vor allem dazu, grobe verbliebene Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu spülen.

Kosten

Die Preise für Mundduschen bewegen sich - je nach Ausgestaltung - zwischen 40,00 und 130,00 Euro.

Ist eine Munddusche sinnvoll?

Eine Munddusche eignet sich vor allem zum Reinigen der Bereiche, die eine herkömmliche Zahnbürste nicht erreichen kann. Dennoch ist es sehr wichtig zu wissen, dass eine Munddusche in keiner Weise die gleiche Effektivität erzielen kann wie Zahnseide oder Interdentalbürsten.
Dennoch eignet sich eine Munddusche bspw. bei Trägern einer festsitzenden Zahnspange. Eine Munddusche kann hier vor allem Abhilfe in der groben Entfernung von Speiseresten leisten. Dies gilt auch für Patienten mit Implantaten oder Brücken. Weiterhin kann eine Munddusche bei Mundgeruch vorbeugend wirken, indem Speisereste von schwer erreichbaren Stellen im Mund entfernt werden. Auch für Patienten mit eingeschränkter Motorik, die aus diesem Grund mit der Handhabung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten Probleme haben, ist eine Munddusche eine Möglichkeit, die Zahnzwischenräume von groben Speiseresten zu befreien und die Mundhygiene so zu verbessern.

Im Allgemeinen ist eine Munddusche eine gute Ergänzung zur täglichen Mundhygiene, jedoch sollte sie die Anwendung von einer Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide nicht ersetzen. Haben sich bereits Plaque oder Zahnstein, also klebrige Ablagerungen von Bakterien auf den Zähnen, so können diese nicht mehr mit einer Munddusche entfernt werden. Sie kann lediglich frische Speisereste hinaus spülen.

Kritisch bei der Anwendung einer Munddusche ist die Möglichkeit von Zahnfleischverletzungen. Das blutende Zahnfleisch stellt Eintrittspforten für Bakterien dar, welche durch den Wasserdruck in den Körper gespült werden. Dies kann zu einer sog. Bakteriämie führen und bei manchen Patienten sogar zu einer lebensgefährlichen Herzklappenentzündung.

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Anwendungsgebiete einer Munddusche

Bei Zahnfleischtaschen

Liegen tiefe Zahnfleischtaschen vor, deutet dies auf eine bestehende Entzündung des Zahnhalteapparates, einer sog. Parodontitis, hin. Das bedeutet, dass durch bestimmte Bakterienarten fortschreitend der Knochen und der Rest des Zahnhalteapparates, also Fasern und das Zahnfleischabgebaut werden.

Eine Behandlung dieser Entzündung ist sehr wichtig. Auf eine Munddusche sollte man während dem Vorhandensein von tiefen Zahnfleischtaschen besser verzichten. Der Wasserstrahl einer Munddusche könnte in den ohnehin bereits entzündeten und gelockerten Zahnfleischtaschen Verletzungen verursachen. Weiterhin kann eine Munddusche keine Bakterien oder Beläge entfernen.
Bei Zahnfleischtaschen eignen sich zum Säubern der Zahnzwischenräume Zahnzwischenraumbürsten, die man in eine in der Apotheke erhältliche desinfizierende Lösung (CHX – Lösung) tränken kann.

Bei Parodontitis

Die Anwendung einer Munddusche eignet sich nicht bei parodontal bereits vorgeschädigten Patienten, sprich Patienten mit Parodontitis. Die Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie kann sich aus einer Entzündung des Zahnfleischs entwickeln, deren Entstehung auf einer mangelnden Mundhygiene und der Bildung von Plaque basiert. Eine Parodontitis kann zum Knochenabbau und letztlich zum Verlust der Zähne führen und muss daher unbedingt behandelt werden.

Der Wasserstrahl einer Munddusche könnte in den ohnehin bereits entzündeten und gelockerten Zahnfleischtaschen Verletzungen verursachen. Die bei einer Parodontitis vorhandenen aggressiven Keime würden in die Blutbahn geschwemmt werden und so das Risiko einer Herzinnenhautentzündung also der Endokarditis oder auch einer Blutvergiftung erhöhen.

Für Zahnzwischenräume

Eine Munddusche wird vor allem bei Patienten mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen empfohlen. Sie eignen sich jedoch auch zur groben Reinigung der Zahnzwischenräume. Dies ist besonders bei Patienten der Fall, denen der Umgang mit Interdentalbürsten oder Zahnseide sehr schwer fällt. Die Munddusche kann jedoch in ihrer Effektivität nicht das gleiche Ergebnis erziehen, wie die Zahnzwischenraumbürsten oder die Zahnseide. Optimal ist in diesem Falle ein Zusammenspiel aller Mundhygienemaßnahmen.

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Gegen Mundgeruch

Eine Munddusche kann sich im Kampf gegen Mundgeruch sehr gut eignen. Mundgeruch wird in den meisten Fällen durch verbliebene Speisereste in den Zahnzwischenräumen oder durch vermehrte bakterielle Beläge auf der Zunge verursacht.

Die Bakterien, die sich immer in unserem Mund befinden, verstoffwechseln die Speisereste. Dabei entstehen schwefelhaltige Zwischenprodukte, die den unangenehmen Geruch verursachen. Eine Munddusche kann hier Abhilfe leisten, indem durch sie die groben Speisereste zwischen den Zähnen und die Beläge von der Zunge gespült werden können. Die Anwendung von Zahnbürste, Zungenreiniger und Zahnseide ist jedoch effektiver.

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Gegen Mandelsteine

Viele Betroffene greifen zu einer Munddusche, um ihre Mandelsteine zu entfernen. Anfangs kann dies etwas ungewohnt und schwierig sein. Man sollte einen leichten bis maximal mäßigen Druck des lauwarmen Wasserstrahls verwenden. Sollte man bei der Anwendung Schmerzen verspüren oder der behandelte Bereich bluten, muss die Anwendung umgehend abgebrochen werden. Weiterhin sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Die herausgespülten Steinchen sollte nach Möglichkeit ausgespuckt werden. Es ist zwar nicht schädlich, diese zu verschlucken, jedoch könnten sie zerkleinert werden und einen unangenehmen Mundgeruch verursachen.

Reinigung der Munddusche mit Hausmitteln

Neben speziellen Reinigungsmitteln für die Mundduschen, die in Drogeriemärkten und Apotheken erhältlich sind, eigenen sich weiterhin auch einige Hausmittel zum Entkalken, Desinfizieren und Säubern der Munddusche. Bei den Haumitteln wie auch bei den speziellen Reinigungsmitteln ist es sehr wichtig, den Reinigungsvorgang mehrfach zu wiederholen und im Anschluss mehrfach mit Wasser nach zu spülen. So kann man vermeiden, dass Reste der Reinigungsmittel in der Munddusche verbleiben und später in den Körper gelangen.

Zu den klassischen bewährten Hausmitteln zählen Zitronensäure mit lauwarmen Wasser zur Entkalkung, Gebissreiniger in Wasser aufzulösen, Kamillentee zur Desinfektion oder andere desinfizierende Kräutertees. Weiterhin ist Essig ein verbreitetes Mittel der Wahl zur Reinigung der Mundduschen. Hierbei ist es jedoch sehr wichtig, keinen Essigreiniger zu verwenden sondern normalen Essig zur Zubereitung von Speisen. Auch diesen kann man in lauwarmen Wasser verdünnen und ebenso wie die anderen Hausmittel mehrfach durch die Munddusche laufen lassen.

Kann man eine Munddusche mit Mundwasser betreiben?

Es besteht die Möglichkeit, eine Munddusche mit Mundwasser bzw. Mundspülungen zu füllen und diese damit zu betreiben. Viele Hersteller raten jedoch davon ab, da die Spüllösung ggf. stark konzentriert ist und das Gerät von innen heraus schädigen kann.
Weiterhin empfinden viele Patienten eine Anwendung mit Mundwasser als aggressiv und unangenehm. Es gibt jedoch auch weniger konzentrierte Mundspülungen, die in einer Munddusche verwendet werden können. Weiterhin gibt es auch die Möglichkeit, das Mundwasser in der Munddusche mit Wasser zu verdünnen. Auf diese Weise ist es nicht so aggressiv in seiner Anwendung. Im Allgemeinen jedoch sollte man sich informieren, ob das eigene Gerät laut Herstellerangaben zu einer Anwendung mit Mundwasser befähigt ist.

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Autor: Dr. Wolfgang Weinert Veröffentlicht: 31.07.2010 - Letzte Änderung: 01.12.2022