Atacand

Synonyme im weiteren Sinne

Angiotensin-Rezeptorblocker, Sartane

Englisch:

antagonists of angiotensin 2

Wirkung

Atacand® gehört zu den AT1-Rezeptor-Antagonisten, eine weitere Gruppe von Blutdruckmedikamtenten, greifen ebenfalls am Renin-Angiotensin-Aldosteron-System an. Verglichen mit den ACE-Hemmern besitzen sie jedoch einen anderen Angriffspunkt, nämlich den Rezeptor des Angiotensin 2, über welchen dieses seine Wirkung erlangt. Dieser Rezeptor nennt sich AT1-Rezeptor und wird durch die Blutdruckmedikamente blockiert, so dass im Anschluss das Angiotensin II nicht mehr wirken kann. Als Folge wird über die gleichen Mechanismen wie bei den ACE-Hemmern der Blutdruck gesenkt.

Nebenwirkungen

Bei Atacand® ist bei Einnahme das Risiko für die Entwicklung einer Hyperkaliämie (erhöhter Kalium-Spiegel) erhöht und die Nierenwerte können einen Anstieg verzeichnen.

Desweiteren kann der Blutdruck absinken (Hypotonie) und die Patienten ein Gefühl des Schwindels verspüren.
Im Vergleich mit ACE-Hemmern treten jedoch nur selten Husten oder Angioödeme (Quicke-Ödeme) auf.

Wechselwirkungen

Atacand® weist im Prinzip die gleichen Wechselwirkungen wie ACE-Hemmer auf.

Anwendungsgebiete

Atacand® wird wie ein ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) sowie von chronischer Herzschwäche (chronische Herzinsuffizienz) eingesetzt.
Verglichen mit ACE-Hemmern, welche ebenfalls zur Therapie der genannten Krankheiten verwendet werden, zeigen sie eine bessere Verträglichkeit. Da jedoch Langzeiterfahrungen bisher noch fehlen, werden ACE-Hemmer bevorzugt verordnet und die AT1-Antagonisten kommen vorwiegend bei deren Unverträglichkeit zum Einsatz.

Kontraindikationen

Schwangere sowie stillende Frauen dürfen diese Blutdrucksenker nicht einnehmen, da sie eine für das ungeborene Kind tödliche Wirkung haben.
Außerdem sollte Atacand® bei Erkrankungen der Niere, nämlich bei Funktionsstörungen sowie bei Verengung der Nierenarterie (Nierenarterienstenose), nicht eingesetzt werden. Auch eine Kombination mit Kaliumsparenden Diuretika oder eine gleichzeitige Gabe von Kalium soll vermieden werden.

Als letztes besteht eine Kontraindikation bei bestimmten Herzerkrankungen. Hierzu zählen Herzklappenfehler (Aortenklappenstenose, Mitralklappenstenose) und Kardiomyopathie.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.03.2011 - Letzte Änderung: 22.10.2021