Symptome von Augenherpes

Synonyme

Herpes simplex corneae, Herpes-simplex-Keratitis, Herpetische Keratitis

Definition

Der Herpes am Auge wird in der Fachsprache Herpes corneae genannt. Darunter versteht man eine Infektion meistens mit dem Herpes simplex Virus Typ 1 oder Typ 2 am Auge.

Der Herpes simplex Virus im Allgemeinen wandert nach erstem Kontakt entlang des Nerven retrograd (rückläufig) zu einer Ansammlung von Nervenzellkörpern (Ganglion) im Kopf. Von dort aus kann er wiederum über eine Nervenfaser zu den Lippen aber auch zu den Augen gelangen und dort eine akute Entzündung auslösen. Meistens gelangt der Virus zum Auge durch Keimverschleppung (Autoinokulation) von einem bereits infizierten Bereich wie häufig den Lippen zu einem unifizierten Bereich.

Symptome

Der Herpes simplex Virus befällt häufig nur ein Auge. Dabei breitet er sich meistens von der Hornhaut oder den Augenlidern aus. Eine Infektion mit den Viren äußert sich anfänglich mit Jucken und Brennen des infizierten Augenwinkels. Betroffene, die häufiger an einer Herpesinfektion leiden, merken häufig schon dann, dass sich eine neue Infektion anbahnt. Schon nach einigen Stunden oder spätestens am nächsten Tag tritt eine Rötung der Haut auf, die zusätzlich auch gereizt sein kann. Als nächstes bilden sich dann schnell Bläschen aus, die denen an der Lippe sehr ähnlich sind und von unterschiedlicher Größe sein können.

Die Entzündung kann nun verschiedene Verläufe nehmen. In leichteren Fällen begrenzt sich die Entzündung auf das äußere Augenlid oder dem Augenwinkel. Diese heilen durch regelmäßige Pflege schneller aus und verlaufen weniger schlimm. In anderen Fällen können die Herpesviren auch tiefere Schichten des Auges befallen. Ist zum Beispiel die Hornhaut betroffen, kann sich schnell eine schwerwiegendere Hornhautentzündung entwickeln. Das Auge wird dann sehr gereizt und die Skleren, das sichtbare Weiß der Augen, werden rot und kleinere Gefäße bilden sich vermehrt aus. Durch die Reizung kann das Auge häufiger tränen und schützt sich dadurch vor Austrocknung und versucht Fremdkörper, Bakterien und Viren auszuspülen. Daneben verspürt der Patient ebenfalls das unangenehme Gefühl einen Fremdkörper im Auge zu haben.

Schreitet die Entzündung der Hornhaut aufgrund erfolgloser Behandlung oder nicht rechtzeitig eingeleiteter Therapie weiter fort, kann die Hornhaut stark geschädigt werden und schwerwiegende Folgen haben. Symptome wie eine Eintrübung der Hornhaut und die dadurch verursachte Minderung der Sichtverhältnisse können vorkommen. Die Hornhauttrübung sowie die Reizung der Hornhaut sind oftmals irreparable Schäden, die eine Behandlung durch einen Facharzt notwendig machen. Sie verliert ihre Schutzfunktion durch die Ausbildung von Narbengewebe. In solch einem Extremfall besteht die Gefahr der Erblindung! Zusätzlich kann das Auge leicht anschwellen und auch schmerzhaft sein.

Typisch für eine Herpesinfektion ist das Verkleben der Wimpern und Augenlidern während des Schlafens, sodass es am Morgen schwer fällt, die Augen ohne Beschwerden zu öffnen oder vereinzelte Wimpern stark aneinander kleben.

Die Viren können bei einer schlimmen Herpesinfektion bis in tiefere Schichten des Auges vordringen. Gelangen sie in die Aderhaut, die Schichten zwischen der innenliegenden Netzhaut und der außenliegenden Lederhaut, sind die Viren sehr nah an den für das Sehen wichtigen Zellen.

Ein weiteres Fortschreiten der Infektion birgt Risiken wie Sehstörungen oder sogar der Verlust des Sehens. Es treten unangenehme Schmerzen auf, die unter anderem auch durch eine Zunahme des Augeninnendrucks verursacht werden. Häufig beschreiben die Patienten dieses Symptom als einen tiefliegender Schmerz hinter dem Auge. Die Erhöhung des Augeninnendrucks wird in der Fachsprache als Glaukom bezeichnet. Von der Aderhaut können die Viren auch leicht zu dem Sehnerv, der von hinten an das Auge herantritt gelangen und auch diesen infizieren. Patienten bemerken neben leichten bis starken Schmerzen ebenfalls eine Sehverschlechterung. Die Anzeichen einer Virusinfektion mit dem Herpes simplex Virus sollte nicht ignoriert werden. Die Symptome sind häufig recht eindeutig und bedürfen einer zügigen Behandlung mit entsprechenden Virostatikum nach Rücksprache mit einem Augenarzt. Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass durch die rezidivierenden (wieder auftretenden) Entzündungen am Auge irreversible Schäden zurück bleiben und der Patient häufig unter den Beschwerden leidet.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schmerzen hinter dem Auge

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.06.2015 - Letzte Änderung: 25.07.2023