Beschwerden am Weisheitszahn

Einleitung

Von den Weisheitszähnen hat jeder schon einmal gehört.
Viele Menschen wissen häufig gar nicht, ob sie welche oder gar wie viele sie besitzen, da die Weisheitszähne oftmals unter der Mundschleimhaut verbleiben und nicht in die Mundhöhle ragen. Spätestens, wenn einer der Zähne Probleme bereitet, oder wenn die Weisheitszähne beim Kieferorthopäden thematisiert werden, weiß man Bescheid.
Man kann in der Regel bis zu vier Weisheitszähne haben. Sie werden unter Zahnmedizinern auch „Achter“ genannt, da sie die achten Zähne in der Reihe sind, wenn man von der Mitte aus beginnt zu zählen, also die hinteren Backenzähne.

Durchbruch der Weisheitszähne

Die Bildung der Weisheitszähne beginnt im siebten bis zum neunten Lebensjahr. Dies ist recht spät, wenn man sich zum Beispiel den Beginn der Entstehung des ersten Backenzahns betrachtet, der schon bei der Geburt einsetzt. Zwischen dem 17. und dem 21. Lebensjahr brechen die Weisheitszähne in der Regel durch das Zahnfleisch und spätestens mit dem 25. Lebensjahr sollte das Wurzelwachstum abgeschlossen sein. Dann ist der Zahn vollständig gebildet. Allerdings bleibt dieses Stadium bei vielen Weisheitszähnen aus und auch der Durchbruch lässt oft auf sich warten, was verschiedenste Gründe haben kann.

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Das ist zu beachten, wenn der Weisheitszahn durchbricht

Bleibt der Durchbruch aus, stellt dies keine Ausnahme dar. Oftmals bleiben die Weisheitszähne unter dem Zahnfleisch verborgen oder gar komplett vom Knochen umschlossen. Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben, weshalb man den Zahnarzt aufsuchen sollte, um sich einmal eine fachliche Meinung einzuholen. Auch wenn der Weisheitszahn durchbricht, sollte man einmal zum Zahnarzt gehen. Dieser kann den Zustand des Zahnes beurteilen und kann schauen, ob der Zahn unversehrt ist, sich der Zahn von selbst in die Zahnreihe eingliedert, ob er „kieferorthopädische Unterstützung“ benötigt, oder ob er gar gezogen werden muss.

Reiht er sich von selbst in die Zahnreihe ein, ist weiterhin nichts zu beachten. Da der Weisheitszahn, wie alle anderen Zähne auch Karies bekommen kann, sollte man darauf achten, ihn sobald die Zahnoberfläche in die Mundhöhle ragt, gut zu putzen. Hat der Weisheitszahn keinen Gegenspieler im anderen Kiefer, kann es auch dazu kommen, dass er über die Zahnreihe hinauswächst und dann beim Kauen stört. In dem Fall ist er auch zu entfernen.

Erkrankungen am Weisheitszahn

Schmerzen am Weisheitszahn

Oftmals machen sich die Weisheitszähne bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bemerkbar. Grund hierfür ist das erst zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr abgeschlossene Wurzelwachstum. Bis in diese Alter wächst der Zahn also noch und es kann beim Wachstum zu drückenden Schmerzen kommen. Bricht der Zahn durch das Zahnfleisch durch, kann auch an einem Weisheitszahn Karies entstehen und der Zahnnerv durch eindringende Keime gereizt werden.

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Neben dem drückenden Schmerz, der durch Wachstum verursacht wird und auch als Kopfschmerz ausstrahlen kann, besteht demnach der „normale“ Zahnschmerz. Auch nicht durchgebrochene Weisheitszähne können durch ihre Nachbarzähne infiziert werden. Entzündungen sind an einem pochenden Schmerz, Rötung, Schwellungen und der Erwärmung des umliegenden Gewebes zu erkennen. Man sollte dann den Zahnarzt besuchen, der mithilfe verschiedenen diagnostischen Maßnahmen die Ursache der Entzündung herausfinden kann und beurteilen, ob eine Extraktion des Zahnes notwenig ist.

Entzündung am Weisheitszahn

Wie jeder andere Zahn auch, kann sich ein Weisheitszahn, bzw. der Zahnnerv und das umliegende Gewebe entzünden. Es gibt verschiedene Gründe dafür. Zunächst ist dies unter anderem davon abhängig, wie weit der Zahn in die Mundhöhle vorgedrungen ist. Steht er normal in der Zahnreihe? Dann sehen die Gründe für eine Entzündung genauso aus, wie bei jedem anderen Zahn.

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Mögliche Ursache ist hier die klassische Karies. Diese kann, wenn sie tief genug ins Zahninnere vordringt, den Nerv durch die dann eindringenden Bakterien infizieren und es kommt zu einer Entzündung mit den damit verbunden Schmerzen. Auch ein Weisheitszahn, der sich noch unter der Schleimhaut befindet, kann Karies bekommen. Dies ist möglich, wenn die Schleimhaut einen Spalt aufweist, über den die Bakterien zum Zahn gelangen können. Oft ist dies der Fall, wenn die Wurzel des Nachbarzahns in direktem Kontakt mit dem Weisheitszahn steht. Die eindringenden Keime werden dann einfach direkt übertragen und sorgen auch bei ihm für Karies bzw. für entzündliche Prozesse rund um den Weisheitszahn.

Karies am Weisheitszahn

Wie jeder ander Zahn auch kann der Weisheitszahn Karies bekommen. Selbst der Weisheitszahn, der sich noch unter dem Zahnfleisch befindet kann Karies bekommen, wenn er durch zum Beispiel den angrenzenden Zahn mit Keimen in Verbindung steht. Karies entsteht immer dann, wenn der Zahn über einen längeren Zeitraum von Säuren demineralisiert wird. Die Plaque die sich u.a. aus Speiseresten am Zahn bildet, bietet den Bakterien eine gute Umgebung um am Zahn zu haften und dort Zucker in Säure zu verwandeln.

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Diese Säuren ziehen Mineralien aus dem Zahn und schwächen somit den Schmelz. Wird der Zahn nicht gut gereinigt, was bei Weisheitszähnen oft der Fall ist, da sie so weit hinten im Mund für die Zahnbürste schlecht zugänglich ist, kann dieser den Zahn schwächende Prozess immer weiter ablaufen und verursacht auf lange Hinsicht Karies, also ein „Loch im Zahn“. Steht der Weisheitszahn normal in der Zahnreihe, kann die Karies wie sonst auch entfernt werden und das Loch anschließend mit einem Füllungsmaterial verschlossen werden.

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Blutung am Weisheitszahn

Blutungen am Weisheitszahn können vor allem nach der Entfernung auftreten. Die Wunde kann je nach OP Verlauf und je nach Zustand des Patienten, auch noch Tage nach der OP anfangen zu Bluten. Hört es nicht von selbst auch wieder auf, sollte man sich n den Zahnarzt wenden. Genauso sieht es aus, wenn es ohne ersichtlichen Grund zu einer Blutung am noch bestehenden Zahn kommt.

Handelt es sich um Zahnfleischbluten? So, wie man es auch mal bei anderen Zähnen erlebt, kann sich auch am Weisheitszahn eine lokale Zahnfleischentzündung gebildet haben. Hier ist auf besondere Hygiene zu achten und ebenfalls der Zahnarzt zu einer Beurteilung zu befragen.

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Zahnfleischtasche am Weisheitszahn

Auch am Weisheitszahn kann sich das Zahnfleisch entzünden. Kann der Zahnarzt eine Sonde (ein bestimmtes Messinstrument) tief zwischen Zahn und Zahnfleisch vorschieben, so spricht man von einer Zahnfleischtasche. Sie entsteht, wenn über längeren Zeitraum Plaque am Zahn besteht und die damit verbunden Bakterien und Keime das Zahnfleisch irritieren. Sie sorgen durch ihre Stoffwechselprodukt dafür, dass sich das Zahnfleisch entzündet und anschwillt.

Im weiteren Verlauf löst sich das Zahnfleisch ein wenig vom Zahn ab, das Normalerweise in einem festen Verbund mit diesem steht und es entsteht ein Spalt. Hier können sich die Bakterien und Keime dann weiter verbreiten. Das Zahnfleisch ist rot und geschwollen und es schmerzt beim Zähneputzen. Man sollte unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen, der die Tasche mit speziellen Instrumenten reinigt. Zudem sollte man auch zuhause darauf achten, den Zahn gründlich zu putzen und so die Keimzahl möglichst gering zu halten. Die Tasche kann so meist wieder abheilen. Es ist also nicht gleich zwingend nötig den Weisheitszahn zu entfernen.

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Alles rund um die Weisheitszahn-OP

Wann muss der Weisheitszahn gezogen werden?

Ob eine Extraktion eines Weisheitszahnes notwendig ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Nicht zuletzt ist es natürlich notwendig den Zahn zu entfernen, wenn er mehrfach hintereinander entzündet ist und schmerzt. Am Röntgenbild kann der Zahnarzt sehen, ob der Weisheitszahn Karies aufweist, ob er mit seinem Wachstum, den Nachbarzahn schädigt, ob sich eine Zyste, oder gar ein Tumor gebildet hat.

Liegt ein Unterkieferbruch vor und liegt der Zahn dann im Bruchspalt, muss er ebenso entfernt werden, da Keime an den Zahn gekommen sein können und er die Wundheilung beeinträchtigt. Daneben kann ein Weisheitszahn im Rahmen einer zahnärztlichen Therapie vorsorglich gezogen werden müssen, etwa wenn die spätere Prothese auf das dem Weisheitszahn aufliegende Zahnfleisch drückt. In letzterem Fall kann der Zahn in Folge der Belastungen Druckstellen erzeugen und sogar das Zahnfleisch verdrängen bis die Prothese dem Zahn direkt aufliegt. Auch der Kieferorthopäde kann anordnen die Weisheitszähne zu entfernen, um mehr Platz im Kiefer zu gewinnen.

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Das muss man wissen, wenn man den Weisheitszahn gezogen bekommt

Zunächst einmal sollte man sich im Klaren sein, dass das Ziehen der Weisheitszähne eine OP ist und es wie bei jeder OP gewisse Risiken gibt. Die OP wird meist unter lokaler Betäubung durchgeführt. Im Unterkiefer wird dazu ein Nerv betäubt, der die gesamten Zähne einer Seite, sowie die Lippe mit Gefühl versorgt, sowie jener, der dies für die Zunge übernimmt. In seltenen Fällen (die Wahrscheinlichkeit reicht von 0,06%-4%) kann es dazu kommen, dass der Nerv beschädigt wird und das Gefühl in diesen Regionen zeitweise, oder auch für immer verloren geht.

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Es kann nach der OP zu Wundheilungsstörungen und zu Nachblutungen kommen. Vor allem Diabetiker und Menschen die Medikamente gegen die Blutgerinnung nehmen, haben damit zu schaffen. Außerdem kann es im Oberkiefer zu einer Eröffnung der Kieferhöhle kommen. Das heißt, wenn der Weisheitszahn sehr nah an der Kieferhöhle liegt und man ihn chirurgisch entfernt, entsteht manchmal eine Verbindung. Diese muss dann mit Vorsicht verschlossen werden. Es besteht sonst die Gefahr einer Kieferhöhlenentzündung. Der Nachbarzahn wird nur sehr selten in Mitleidenschaft gezogen.

In sehr seltenen Fällen kann der Unterkiefer bei der Extraktion brechen, da der Weisheitszahn meist direkt im Knochen des Kieferwinkel liegt und der Zahnarzt viel Kraft aufwenden muss, um ihn zu entfernen. Nach der OP kann es zu Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens kommen, man sollte Schmerzmittel zur Verfügung haben, die Wange kühlen und weiche Nahrung zu sich nehmen. Unmittelbar nach der OP sollte man heiße oder sehr kalte Speisen vermeiden, bis die Wirkung der Betäubung nachgelassen hat. Außerdem sollte die ersten 24h auf koffeinhaltige Getränke und eine Woche auf Nikotin verzichtet werden. Die Nachkontrollen beim Zahnarzt sollten ebenfalls nicht vergessen werden.

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Schmerzen nach einer Weisheitszahn-OP

Das Ausmaß der Beeinträchtigung des Patienten nach der OP hängt u.a. vom OP-Verlauf sowie vom Zustand des Patienten ab. Es kann zu Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Schwellungen, sowie zu einer sog. Kieferklemme kommen, die sich - wie der Name schon sagt - bemerkbar macht, indem der Patient eine Zeit lang den Mund nicht weit öffnen kann.

War der gezogene Zahn zuvor noch nicht sichtbar, ist er also noch von Zahnfleisch bedeckt oder gar komplett von Knochen umschlossen gewesen, muss der Zahnarzt in der Regel zu Bohrern greifen, um den Zahn vom umliegenden Knochen zu befreien und ziehen zu können. Danach bleibt ein Loch im Knochen zurück, welches in den nächsten Monaten abheilen muss. Vor allem nach solch einem Eingriff ist es normal, dass von der Stelle ein gewisser Wundschmerz ausgeht. Dieser sollte nach ein paar Tagen abklingen und immer weniger werden. Es wird empfohlen anfangs auf Schmerzmittel zurückzugreifen, zu kühlen und erst nach dem zweiten Tag nach der OP sanft mit desinfizierenden Lösungen zu spülen.

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Entzündung nach einer Weisheitszahn-OP

Die Wunde die bei der Entfernung des Weisheitszahnes entsteht, kann sich wie jede andere Wunde auch entzünden. Um Entzündungen zu vermeiden, begehen viele Patienten den Fehler nun besonders gründlich putzen zu wollen und den Mund auszuspülen. Davon ist abzuraten, da sich die Wunde mit Blut füllen muss, damit die darin enthaltenden Zellen die Wundheilung einleiten und so die Wunde verschließen können.

Wird das Blut ausgeschwemmt fehlt dieser Prozess und das Risiko einer Entzündung ist erhöht. Deshalb sollte man einen Tag nach der OP komplett auf das Spülen verzichten und auch die Zähne nahe der Wunde nur vorsichtig putzen. Am zweiten Tag nach der OP bieten sich dann schon desinfizierende Mundspüllpsungen an um eventuelle Keime, die eine Entzündung hervorrufen könnten, zu entfernen.

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Wann kann man nach der OP wieder essen?

Unmittelbar nach der Weisheitszahn-OP sollte man auf heiße oder sehr kalte Speisen verzichten bis die Betäubung nachgelassen hat, da man eventuelle Verbrühungen oder Unterkühlung nicht spürt. Es wird empfohlen bis zu drei Tage auf feste Nahrung zu verzichten, bzw. darauf zu achten, dass sich beispielsweise keine kleinen Körner eines Brötchens in der Wunder verirren und dort verbleiben.

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Dies könnte eine Entzündung hervorrufen. Außerdem sollte mindestens 24 Stunden nach der OP auf koffeeinhaltige Getränke, Tee und Alkohol verzichtet werden. Milchhaltige Produkte beinhalten Milchbakterien, die die Wundheilung behindern. Ebenso sollte man wenn möglich eine Woche Nikotin meiden.

Was tun, wenn der Weisheitszahn abbricht?

Bricht ein Zahn ab, kommt es stark auf die Art des Bruchs an, was im weiteren Verlauf mit dem Zahn geschieht. Man verfährt hier bei allen Zähnen nach den gleichen Regeln. Allerdings kann die Entscheidung zur Entfernung des Weisheitszahnes in manchen Fällen leichter fallen als bei anderen Zähnen, sofern er zum Beispiel nicht maßgebend zum Halt einer Prothese beiträgt.

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Abgesehen davon muss ein Zahn entfernt werden, wenn seine Krone sowie einschließlich die Wurzel tief auseinandergebrochen sind. In dem Fall kann man den Zahn nicht mehr retten, da durch den Bruchspalt viele Keime den gesamten Zahn infiziert haben. Ist vom Weisheitszahn nur eine Ecke abgebrochen ohne dass der Nerv beschädigt wurde, kann man den Zahn mit zum Beispiel einer Kunststofffüllung wieder aufbauen.

Ist der Nerv eröffnet, d.h. ist das abgebrochene Teil so groß, dass der Nerv zum Vorschein tritt, entscheidet der Arzt je nach Größe der Eröffnung über das weiter Vorgehen. Bei einer kleinen Eröffnung kann man den Zahn ebenfalls wieder aufbauen, bei einer etwas größeren kommt es noch auf den Zustand der Wurzel an, ob man eine normale Wurzelkanalbehandlung macht, also den Nerv komplett entfernt und den Zahn abfüllt oder ob weitere Maßnahmen nötig sind, um den Zahn zu erhalten.

Weisheitszahn verursacht Kieferschmerzen

Kiefernschmerzen werden nicht selten durch Weisheitszähne verursacht. Die Anlagen der Weisheitszähne sind ca. ab dem siebten Lebensjahr zu sehen. Von da an wird der Schmelz gebildet und nach und nach wächst auch die Wurzel bis das Wachstum mit dem 25. Lebensjahr in der Regel abgeschlossen ist. Während des Wachstums muss der massive Knochen dem entstehenden Zahn weichen.

Es kann sich ein Druckschmerz in den gesamten Kiefer ausbreiten. Im Unterkiefer liegt der Weisheitszahn nahe des „Kiefernwinkel“ , d.h. sehr zentral im Knochen. Im Oberkiefer kann der Schmerz bis in die Schläfe ziehen bzw der Weisheitszahn kann hier auch Kopfschmerzen hervorrufen. Außerdem kann es zu Aufbissschmerzen kommen, wenn der Weisheitszahn nicht gerade aus dem Zahnfleisch wächst, sondern seine Achse zum letzten Backenzahn hin gerichtet ist. Der Druck auf den letzten Zahn kann nicht nur Schmerzen verursachen, sondern diesen auch schädigen.

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Weisheitszahn verursacht Mundgeruch

Kommt es aufgrund eines Weisheitszahnes zu Mundgeruch und geht ein fauliger, schlechter Geschmack von dem Zahn aus, so kann man davon ausgehen, dass der Zahn eine tiefe Karies besitzt und eine Entzündung des Nervs vorliegt. Auch kann sich ein Abszess bilden, d.h. eine Ansammlung von Eiter um den Zahn herum. Die Bakterien, die einen Abszess verursachen, sowie auch die Bakterien, die bei einer Entzündung des Nervs, den Nerv zersetzen und meist pochende, drückende Schmerzen verursachen, bilden Gase.

Diese Gase beinhalten schwefelige Verbindungen, die nach faulen Eiern riechen und auch danach schmecken. In diesem Fall ist unbedingt ein Zahnarzt aufzusuchen, der die genaue Ursache und den Ort der Entstehung der Gase herausfindet behandelt und so beseitigt. Belässt man einen Abszess, abgesehen davon, dass ein solcher starke Schmerzen bereitet, kann er sich ausbreiten und ernste Folgen haben.

 Auch eine entzündeter Zahn, von dem schlechter Geruch und Geschmack ausgeht sollte umgehend behandelt werden. Ist die Ursache der Nerv und ist die Karies nicht so weit vorgedrungen, dass es sich nicht mehr lohnt, den Zahn zu retten, wird im Normalfall eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. Bei Weisheitszähnen sollte man allerdings den Nutzen des Zahnes und den Aufwand der Sanierung abwägen.

Weisheitszahn verursacht dicke Backe

Ein Weisheitszahn kann eine dicke Backe verursachen. Die Schwellung ist ein Zeichen dafür, dass der Zahn entzündet ist. Hierfür gibt es sicher verschiedene Ursachen. U.a. kann sich um den Zahn durch bestimmte Keime ein Abszess bilden. Ein Abszess ist ein eitergefüllter Raum, der im fortgeschrittenen Stadium durch eine Vorwölben der Wange sichtbar wird.

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Hier ist äußerste Vorsicht geboten, da sich ein Abszess unbehandelt verbreiten kann und zu schwerwiegenden Folgen führen. Daneben kommt es zu einer Schwellung, da die Stoffe, die bei einer Entzündungsreaktion freigesetzt werden, bewirken, dass die Flüssigkeit aus den Gefäßen tritt. Die Flüssigkeit sammelt sich dann im Gewebe und das Gewebe schwillt an. Man sollte in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Weisheitszahn ist schwarz verfärbt

Wenn sich ein Zahn schwarz färbt, kann es sich um Verfärbungen handeln. D.h. es geht um dunkle Farbpigmente die sich auf der Oberfläche des Zahns absetzen. Diese sind in manchen hartnäckigen Fällen kaum zu entfernen. Mit der Zahnbürste selbst geht dies zum Beispiel nicht, sondern es ist eine professionelle Zahnreinigung empfohlen. Die Verfärbungen sind allerdings von Karies zu unterscheiden.

Karies lässt den Zahn ebenfalls dunkel erscheinen. Aktive Karies sieht eher braun, anstattt schwarz aus. Inaktive sieht allerdings oft schwarz aus. Man kann Karies von Verfärbungen unterscheiden, da der Zahnschmelz bei Karies zerstört und marode ist. Als letzten Grund für eine dunkle Verfärbung eines Zahnes lässt sich das Absterben des Nervs nennen. Wird der Zahn nicht mehr mit frischem Blut versorgt, wandern die Farbpigmente des absterbenden Gewebes in den Zahn und färben ihn dunkel. Hier ist eine Wurzelkanalbehandlung oder eine Entfernung des Zahns angebracht. In jedem Fall sollte ein Zahnarzt den Zahn untersuchen und dann entscheiden, ob man ihn retten kann.

Kann ein Weisheitszahn nachwachsen?

Zähne können beim Menschen leider nicht nachwachsen. Das kann auch kein Weisheitszahn. Er ist ein Überbleibsel aus der Steinzeit, in der die Menschen noch alle einen Zahn mehr in der Reihe stehen hatten, das sie größere Kiefer hatten und mehr kauen mussten, um ihre Nahrung zu zerkleinern. Der Kiefer hat sich zurückgebildet und unsere Nahrung ist heutzutage wesentlich weicher und leichter zu zerbeißen als in der Steinzeit. Die Anlage des achten Zahnes ist geblieben. Unabhängig davon ob er gezogen werden muss, oder bis ins hohe Alter, wie die vorderen Zähne im Mund verbleibt, er ist ein normaler Zahn und kann deshalb nicht nachwachsen.

Was tun, wenn der Weisheitszahn quer liegt?

Die Zahnanlage des Weisheitszahnes kann in ihrer Achse von der Senkrechten abweichen. Der Zahn wächst in Folge dessen nicht geradewegs in die Mundhöhle und reiht sich in die Zahnreihe ein, sondern er wächst schief in einer andere Richtung. Die Weisheitszähne können Richtung letztem Backenzahn wachsen und diesen durch den entstehenden Kontakt beschädigen. Sie können aber auch nach hinten wachsen oder gar so gekippt sein, dass sie zur Zunge oder zur Wange hin wachsen.

In jedem Fall ist abzuwägen, ob man dadurch in seinem Kauen eingeschränkt wird. Drückt der Zahn auf den Nachbarzahn muss er zum Schutz dessen entfernt werden und bricht er so aus dem Zahnfleisch, dass er die Zunge behindert, ist eine Entfernung ebenfalls induziert. Bei leichter Abweichung der Zahnachse ist eine kieferorthopädische Eingliederung des Zahnes sinnvoll.

Zusammenhang zwischen Migräne oder Kopfschmerzen

Weisheitszähne fangen vergleichsweise spät an zu wachsen. Erst mit 25 Jahren ist das Wachstum abgeschlossen. Bekommt man in der Wachstumsphase der Weisheitszähne Kopfschmerzen, kann dies durchaus einen Zusammenhang haben. Die Zähne liegen so weit hinten im Mund, dass der Druck bis in den Kopf, bzw. bei den Oberkieferzähnen in die Schläfe ausstrahlen kann.

An sich kann der wachsende Zahn auf den Nachbarzahn drücken, oder wenn die Weisheitszähne keinen Gegenspieler im jeweils anderen Kiefer haben, kann es auch sein, dass sie über die Kauebene hinauswachsen und beim Kauen stören. Der dabei entstehende Druck kann zu einem allgemeinen Druckgefühl im Kopf, ähnlich dem beim Knirschen und Pressen, führen.

Einfluss auf Gesichtsnerven

Der Weisheitszahn steht in keinem direkten Kontakt zu dem Gesichtsnerven, dem Fazialisnerv. Letzterer ist mit einem Teil seiner Fasern zuständig für die Geschmacksempfindung auf der Zunge. D.h. wenn er beschädigt wird, kann sich dies auf den Geschmack auswirken und vor allem auch auf die mimischen Muskeln, die die Bewegung des Gesichts ermöglichen.

Die unteren Weisheitszähne stehen allerdings oft in direktem Kontakt mit dem Nervkanal des Nerven, der sie und die restlichen Unterkieferzähne, sowie Teile der Lippe mit Gefühl versorgt. Außerdem verläuft ein weiterer Nerv nahe der Weisheitszähne, nämlich der Nerv, der die Zunge mit Gefühl versorgt. Die beiden Nerven können bei einer Entfernung der Weisheitszähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Werden sie bei der OP irritiert, kann das Gefühl zeitweise und sehr selten auch für immer verschwinden.

Kann man einen Weisheitszahn auch überkronen?

Einen Weisheitszahn kann man wie jeden anderen Zahn auch überkronen. In seltenen Fällen kann der Zahn in seinem Innenleben, der Pulpenkammer, von der der andern Zähne abweichen. in der Regel hat dies aber keinen Einfluss auf die Überkronung Zahnes. Steht der Zahn fest Knochen und weist keinerlei Schäden auf, die die Überkronung unmöglich machen, ist diese eine gute Therapiemöglichkeit, um den Zahn zu erhalten. Sehen die Bedingungen schlechter aus, ist es oft eine Frage des Kosten-Nutzen, ob man einen Weisheitszahn „rettet“, oder nicht.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.02.2018 - Letzte Änderung: 01.12.2022