Dauer eines HWS-Syndroms

Einleitung

Die Dauer eines HWS Syndroms kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Ursache der Beschwerden, kann bei einem akuten Syndrom der Zeitraum von Tagen bis zu drei Wochen liegen. Eine zeitnahe Behandlung hilft hier die Dauer des HWS Syndroms zu reduzieren.

Bei einem chronischen Syndrom liegt die Dauer der Beschwerden, über einen längeren Zeitraum (mindestens 3 Monate) vor. Die Übergangsphase zwischen akutem und chronischen HWS Syndrom wird subakutes Syndrom genannt.

Dauer eines akuten HWS-Syndroms

Ein akutes HWS Syndrom tritt z.B. bei Unfällen und Wirbelblockaden auf. Per Definition wird von einem akuten HWS Syndrom gesprochen, wenn die Beschwerden nicht länger als drei Wochen anhalten.
Kleinere Blockaden und Verspannungen durch Fehlhaltungen, wie bei längeren Autofahrten oder Flügen, können durch entsprechende therapeutische Maßnahmen innerhalb von drei Wochen behandelt werden.

Ein zentraler Punkt ist jedoch, dass die Betroffenen dringendst mit Übungen und Veränderungen der Haltung weiteren Beschwerden entgegenarbeiten müssen. 

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Dauer eines chronischen HWS-Syndroms

Von einem chronischen HWS Syndrom wird gesprochen, wenn die Symptome länger als 3 Monate auftreten. Der Ursprung kann in einem akuten oder subakuten HWS Syndrom liegen, dass nicht ausbehandelt werden konnte.

Häufiger liegt die Ursache der Beschwerden aber in jahrelangen Prozessen, wie Verschleiß und Fehlhaltungen. Wenn ein HWS Syndrom einmal in ein chronisches Stadium übergegangen ist, ist es gut möglich, dass die Beschwerden nie mehr ganz verschwinden. Hier liegt eine hohe Eigenverantwortung des Patienten vor. Je mehr der Betroffene alleine und/oder mit Trainer trainiert, seine Haltung überwacht und in Bewegung bleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Beschwerden geringgehalten werden können.

Viele Patienten wissen über die Jahre am besten mit welchen Tricks und Kniffen sie ihre Beschwerden in den Griff bekommen. Bei manchen Patienten kann auch ein rezidivierendes (wiederkehrendes) HWS Syndrom vorliegen. Dabei haben die Patienten über Jahre immer wieder punktuell für kurze Zeitphasen Beschwerden, die sie mit entsprechender Therapie und eigenen Übungen in den Griff bekommen. Auch wenn ein chronisches HWS-Syndrom über Monate und Jahre bekannt ist, sollte bei akuter Verschlechterung oder Veränderung der Beschwerden unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden.

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Wie lange hält das Schwindelgefühl an?

Schwindel entsteht beim HWS Syndrom durch Druck auf Nervenstränge.
Die Dauer des Auftretens liegt hier oft zwischen wenigen Minuten und Stunden. Bei akutem Auftreten im Zuge von Verspannungen und Blockaden, kann der Schwindel bei Lösen der Blockaden und Verspannungen nahezu sofort bzw., in bis zu wenigen Tagen verschwinden.

Der Schwindel kann jedoch bei erneuten Verspannungen und Blockaden wieder auftreten. Auch hier ist das Vorbeugen durch z.B. Haltungsänderungen zentral. Tritt Schwindel bei einem chronischen HWS Syndrom auf, dann ist dieser meist nicht vollständig behandelbar; heißt er tritt immer wieder. Die Dauer kann dabei ebenfalls wenige Minuten bis Stunden andauern. Es sind jedoch auch Verläufe über längere Phasen möglich.

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Wie lange halten die Sehstörungen an?

Sehstörungen können beim HWS Syndrom aufgrund von der Unterbuchung der Blutzufuhr zum Auge z.B. an den Karotiden (Halsschlagadern) oder Vertebralis-Arterien entstehen.
Die Symptome können dabei für wenige Sekunden bis Minuten andauern. Oft hilft das Verlassen einer Stresssituation bzw. Entspannung um die Symptome zu reduzieren. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Betroffene über dauerhafte Sehstörungen über mehrere Wochen und Monate klagen. In beiden Situationen ist eine ärztliche Abklärung essentiell, um potentiell gefährliche Verläufe abwenden und andere Ursachen ausschließen zu können.

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Dauer der Therapie

Die Therapie des akuten HWS Syndroms zieht sich über Tage bis Wochen, und umfasst Medikamente, physiotherapeutische Behandlungen und Haltungstraining. Auch nach Abklingen der akuten Symptome ist eine Fortführung des körperlichen Trainings dringend angeraten und kann die Wiederkehr von entsprechenden Problematiken verhindern.

Bei einem chronischen HWS Syndrom besteht die Therapie vor allem in einer langfristigen Unterstützung der Ärzte und Therapeuten zum eigenständigen Trainieren und Üben. Bei akuten Verschlechterungen und Problemen wird auf den Prinzipien der Behandlung des akuten HWS Syndroms zurückgegriffen.
Beim chronischen HWS Syndrom kann bei regelmäßige Schmerzen eine dauerhafte Medikation mit Schmerzmitteln sinnvoll sein (z.B. Ibuprofen, Diclofenac). Die Therapie eines chronischen HWS Syndroms dauert quasi immer an. Der Patient verhindert durch regelmäßiges eigenständiges Durchführen von erlernten Übungen, wie der Verschlechterung der Symptome entgegengewirkt werden kann.

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Dauer der Krankschreibung

Bei einem akuten HWS Syndrom kann die Krankschreibung von Tagen bis Wochen angesetzt werden. Dies ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig von Ursachen und Gefühl der Patienten. Von einer übermäßigen Schonung sollte während der Krankschreibung abgesehen werden, da Bewegung eine wichtige Säule der Besserung darstellt.  
Bei chronischen und rezidivierenden HWS Syndromen kann eine kurzfristige Krankschreibung vorgenommen werden. Sollte es durch die berufliche Tätigkeit immer wieder zu Beschwerden, Rückfällen und Ausfällen kommen, dann kann eine Umschulung in Betracht gezogen werden. Auch hier ist der behandelnde Arzt der richtige Ansprechpartner.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 10.08.2018 - Letzte Änderung: 30.03.2024